Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

US-Justizministerium wird wohl gegen Apple ermitteln

Berichten zufolge sieht momentan alles danach aus, als drohe Apples ziemliches Ungemach. Seit Jahren gibt es zwar Diskussionen, ob der Markteinfluss von internationalen Konzernen zu groß geworden ist, Apple war jedoch selten die Zielscheibe. Das hat sich allerdings inzwischen geändert, denn der enorme finanzielle Erfolg des Unternehmens mit iPhone und Co. führte dazu, dass Apple längst nicht mehr der kleine Nischenanbieter ist. Apples Geschäftsbedingungen und Regeln haben großen Einfluss auf den gesamten Markt und in einigen Bereichen sorgen diese verstärkt für Kritik. Nun scheint Apple auch im Heimatland unter Druck – und es kommt wohl zu Ermittlungen durch das US-Justizministerium.


Staatsanwälte werden sich Apple wohl genau ansehen
Das "Department of Justice" sowie die Staatsanwälte bereiten demnach Ermittlungen vor, welche genauer unter die Lupe nehmen sollen, ob und in wieweit sich Apple wettbewerbswidrigen Verhaltens schuldig macht. Zwar mussten sich Apple-Vertreter schon mehrfach Fragen stellen, jetzt wird es allerdings deutlich ernster. Das Repräsentantenhaus hatte schon im vergangenen Oktober Unterlagen von Spotify angefordert. Darin sollte der Streaming-Anbieter darlegen, in welchem Maße Apple den Geschäftsbetrieb Spotifys behindere. Konkret ging es unter anderem um die bekannte Frage, ob Apple von direkten Konkurrenten 30 Prozent Umsatzbeteiligung nehmen darf.

Je mächtiger, desto gefährdeter
Ein Beobachter beschreibt die Situation folgendermaßen: Je größer du wirst, je einflussreicher du bist, desto höher auch die Gefahr von Restriktionen. Was Kunden nicht eindeutig zugutekomme, werde tendenziell schnell als schädlich gegenüber der Konkurrenz angesehen. Genau vor diesem Problem steht Apple nun. Wurden Vorwürfe gegen die Geschäftspraktiken des App Stores vor einigen Jahren noch verlässlich abgebügelt, so hat die Plattform inzwischen so viel Bedeutung, dass die alte Argumentation "Nutzer können jederzeit die Plattform wechseln" nicht mehr zählt. Apples neue Offenheit gegenüber Drittanbietern (siehe ) ist sicherlich der Tatsache geschuldet, wie genau die Wettbewerbshüter inzwischen auf Apple blicken.

Kommentare

Mactechfan24.06.20 18:05
Endlich - gut Ding will Weile haben
-1
leonsio24.06.20 18:11
Vor 10/15 Jahren ging es Microsoft genau so. Damals hat man bei Apple sich gefreut und die Hände gerieben. Nun ist es umgekehrt.
Wobei der nicht ganz kleine Konkurrent Google wahrscheinlich zuerst freuen wird
0
[ezi0n]24.06.20 18:22
"Department und Justice"?? sollte wohl "Department of Justice" heissen?
0
Muty24.06.20 18:58
Ganz ehrlich, was Microsoft sich damals geleistet hat, ist wirklich ein Witz zu dem was Apple heute tut.
0
Peter Longhorn24.06.20 19:52
Muty
Ganz ehrlich, was Microsoft sich damals geleistet hat, ist wirklich ein Witz zu dem was Apple heute tut.
Microsoft ging es darum Marktmacht zu haben um indirekt viel Geld damit zu verdienen. Dadurch haben sie den Fortschritt stark behindert, der Markt hat es jedoch (gemeinsam mit den Gerichtsentscheidungen) ins Positive verändert.

Apple geht es darum direkt sehr viel Geld mit ihren Beschränkungen zu verdienen (30% auf (fast) alle Umsätze). Dadurch haben sie den Fortschritt in bestimmten Bereichen behindert und der "Markt" hat keine Chance etwas dagegen zu unternehmen. Hier gibts nur zwei Möglichkeiten: Apple lenkt ein (was teilweise ja passiert, siehe iOS 14 Standard Mail App, Standard Browser; aber es dauert EWIG und nur mit immer größerem Nachdruck). Oder per Gerichtsentscheidung (das würde es eben beschleunigen und dadurch für den Markt transparenter machen (Stichwort ungleiche Regel-Auslegung für unterschiedliche Apps)). Es gibt hier aber eigentlich keine Möglichkeit, dass der Markt hier etwas positiv verändert wenn Apple nicht mitspielt.
Und ja, klar. Apple ist nicht die Welt. Aber wer kann es sich tatsächlich leisten iOS einfach links liegen zu lassen und seine App, seinen Dienst oder sonst was nicht dafür zu veröffentlichen? Android + iOS muss heutzutage unterstützt werden, der Rest ist mittlerweile irrelevant.
0
Gedankenschweif24.06.20 20:09
Muty
Ganz ehrlich, was Microsoft sich damals geleistet hat, ist wirklich ein Witz zu dem was Apple heute tut.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett?

Damals hatte Microsoft mit Windows einen Marktanteil von über 95% und hat diese Marktmacht massiv zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Und damals gab es nur PCs, daneben war nur die analoge Welt.
Heute leben wir in einer digitalen Welt, in der es neben PCs auch Tablets und Smartphones gibt. Und die hier angesprochenen Probleme beziehen sich nur auf die Teilmärkte Tablet und Smartphones, in denen Apple round about 25% Marktanteil hat.

Richtig rum muss es heißen: das was Apple macht ist ein Witz gegenüber dem, was Microsoft damals durchgezogen hat.
+3
Mactechfan24.06.20 20:28
@leonsio
Abwarten - auch Google wird noch zur Rechenschaft gezogen und möglicherweise sogar zerschlagen resp. aufgeteilt
+5
Goosebump24.06.20 20:29
Gut so! Jedes Unternehmen mit fragwürdigen Methoden soll bluten, natürlich auch Apple.
0
subjore24.06.20 21:10
Gedankenschweif

Aber Microsoft wurde damals hauptsächlich (erfolgreich) vorgeworfen dass sie ihren Browser unerlaubt pushen.
Zahlreiche Entwickler sind heutzutage von Apple direkt abhängig. Und Apple kann sie jederzeit arbeitslos machen oder ihnen ihre Bedingungen aufzwingen.
+2
subjore24.06.20 21:12
Goosebump
Gut so! Jedes Unternehmen mit fragwürdigen Methoden soll bluten, natürlich auch Apple.

Genau. Der Gewinner werden am Ende wir Nutzer sein (auch wenn Apple es so formulieren würde dass alles so gut ist wie es ist und die zukünftigen Optionen verwirrender sind).
0
elBohu
elBohu25.06.20 07:43
Peter Longhorn
Android + iOS muss heutzutage unterstützt werden, der Rest ist mittlerweile irrelevant.
Welcher Rest?
MS hat sich erfolgreich selber ins Aus geschossen. Die waren auf einem guten Weg.
Ich denke die Politik MUSS der Wirtschaft auf die Finger schauen und ggf. eingreifen. Sonst ist sie einfach überflüssig. Es ist immer fraglich, wenn ein Vorgehen mal so und mal so ist, je nach Partner.
Wenn ich als Hersteller mein Produkt im Laden verkaufen will, bekommt der Laden auch etwas dafür. Dass ich als Entwickler 30% abgebe, sehe ich noch ein, weil die Möglichkeit und alles Werkzeug von Apple zur Verfügung gestellt wird. Bei Musik und Video sieht die Sache aber anders aus, finde ich.

Warten wir mal ab, was passiert. Trump hat sicher auch noch was zu dem Thema zu twitterten...
wyrd bið ful aræd
+3
Gedankenschweif25.06.20 10:41
subjore
GedankenschweifAber Microsoft wurde damals hauptsächlich (erfolgreich) vorgeworfen dass sie ihren Browser unerlaubt pushen.
Zahlreiche Entwickler sind heutzutage von Apple direkt abhängig. Und Apple kann sie jederzeit arbeitslos machen oder ihnen ihre Bedingungen aufzwingen.
Also genau die gleiche Situation wie bei den großen Autoherstellern, Flugzeugbauern etc. Viele der Zulieferer sind abhängig von dem einen Konzern, der ihre Produkte aufkauft.
ZB. VW kann sie jederzeit arbeitslos machen oder ihnen ihre Bedingungen aufzwingen…
0
ERNIE25.06.20 11:02
Es ist richtig und wichtig, dass die Wettbewerbshüter ein Auge auf benachteiligende Praktiken haben - auch bei Apple.

Das kommt UNS zu Gute!

Der verklärte Blick auf die Vergangenheit ist natürlich Menschlich, aber die üblen Geschäftspraktiken in Microsofts Vergangenheit sollte man lieber nicht verharmlosen (oder auf "nur" den Internetexplorer reduzieren).
+1
sierkb29.06.20 01:05
Gleichzeitig:

Europäische Kommission, Pressemitteilung (16.06.2020): Kartellrecht: Kommission leitet Untersuchung von Apples App-Store-Regeln ein
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.