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Tim Cook und Jeff Williams wollen Headset alsbald auf den Markt bringen – Design-Team würde lieber warten

Apple entwickelt bereits seit sieben Jahren ein Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Headset – und in diesem Jahr soll es diversen Berichten nach endlich so weit sein: Wahrscheinlich wird Apple auf der Worldwide Developers Conference im Juni 2023 das Headset zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen. In der Vergangenheit verfolgte Apple die Entwicklung zwei unterschiedlicher Modelle: Einem klassischen, großen VR-/AR-Headset und einer leichten Brille, welche ebenfalls AR-Funktionen ermöglicht.


Design-Team hat Bedenken
Vor zwei Monaten kam jedoch ein Bericht von Bloomberg auf, dass Apple die Entwicklung der leichten AR-Brille beendet habe. Die Financial Times berichtet nun, es sei wohl intern ein großer Streit zwischen Apples Design-Team und CEO Tim Cook wie auch COO Jeff Williams entbrannt: Apples Design-Team ist der Auffassung, das aktuelle, klassische Headset sei nicht bereit ist, es auf den Markt zu bringen. Das Design-Team würde lieber warten, bis sich die Technologie weit genug entwickelt habe, dass man eine leichte Brille mit AR-Funktionen vorstellen kann. Doch bis eine entsprechende Technologie bereitsteht, könnten noch viele Jahre vergehen.

Tim Cook und Jeff Williams überstimmen
Cook und Williams überstimmten Apples Design-Team und wollen ein klassisches VR-/AR-Headset so bald wie möglich auf den Markt bringen – selbst wenn es sich dabei um ein schwereres Produkt mit geringeren Fähigkeiten zu einem höheren Preis handelt. Das Argument von Cook und Williams: Momentan sei der Markteinstieg aufgrund der Konkurrenzsituation günstig und es wäre besser, das Produkt über die Jahre weiter zu verfeinern, selbst wenn die ersten Generationen kein massentaugliches Produkt im Vergleich zum iPhone und iPad ist.

Hoher Preis, kurze Laufzeit
Es kamen bereits relativ viele Informationen zu dem Headset ans Tageslicht, welches Apple wohl im Sommer zur WWDC 2023 präsentiert: Es soll zwei 4K-Bildschirme mitbringen und über eine Batterielaufzeit von etwa zwei Stunden verfügen. Mit 3.000 bis 5.000 Dollar ist die erste Generation nicht gerade günstig – aber Apple geht trotzdem davon aus, bis zu einer Million Geräte im ersten Jahr verkaufen zu können.

Kommentare

Nebula
Nebula13.03.23 08:53
Listen to your designers. Apple hat doch genug Erfahrungen mit verfrühten Veröffentlichungen. Wie lange brauchte es noch, bis iDisk/MobileMe/iCloud gut lief? Oder man denke an das Karten-App-Fiasko.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+6
deus-ex
deus-ex13.03.23 08:57
Nebula
Listen to your designers. Apple hat doch genug Erfahrungen mit verfrühten Veröffentlichungen. Wie lange brauchte es noch, bis iDisk/MobileMe/iCloud gut lief? Oder man denke an das Karten-App-Fiasko.
Die 1. iPhone Generation war gefühlt ja auch nicht fertig. Kein 3G, keine Videoaufnahme.
+4
MetallSnake
MetallSnake13.03.23 09:04
Aber es war offenbar wichtig die Geräte/Funktionen zu der Zeit zu veröffentlichen, und dann von da aus mit neuen Generationen zu verbessern.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck13.03.23 09:11
Bei der Apple Watch war es ähnlich – die ersten Generationen waren noch nicht fertig und eine "early adopters edition". Nicht falsch verstehen: Ich mochte meine S0, aber es dauerte noch 2-3 Generationen, bis alles wirklich rund und flüssig lief.
+6
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex13.03.23 09:46
Altbekanntes Spiel: Wartet man bis etwas perfekt ist, wird es nie auf den Markt kommen.

Das erste iPhone hat genau das gemacht, was soll: Eine neue Smartphone Ära eingeleitet und Apple als ernstzuehmenden „Handy“Hersteller etabliert.
+8
Metty
Metty13.03.23 09:53
Ich halte es auch für richtig es jetzt zu bringen. Die Zielgruppe sollten die Entwickler sein. Zur WWDC wäre es der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort. Es braucht noch kein Consumer Produkt zu sein. Es reicht wenn Entwickler die Hand anlegen können, um Anwendungen entwickeln zu können. Für kostenintensive Anwendungen, z.B. im Industrie- oder Medizinbereich kann es durchaus schon ein echtes Produkt werden. Der Rest kann mit der Zeit kommen.
Neben der Hardware sollte es aber auch ein ausgereiftes Developer Kit geben. Nur dann macht es Sinn.
+5
Sitox
Sitox13.03.23 10:05
Beim Kunden reifen funktioniert nicht immer. Als die Handschrifterkennung beim kürzlich hier erinnerten Newton in der 2000/2100 Serie endlich funktionierte, hatte das MessagePad nicht mehr die leiseste Chance gegen seinen miesen Ruf. Heute könnte Apple so etwas mit viel Marketing und Zeit zwar aussitzen, sehr teuer wäre es trotzdem.
0
deus-ex
deus-ex13.03.23 10:29
Wie bei vielen Apple Produkten.
1. Generation ist zwar immer beeindruckend aber man merkt auch das was fehlt, oder fragt sich warum dieses oder jenes nicht dabei ist.
In der 2. oder 3. Generation ist es dann Feature Finshed und wird danach "nur noch" verfeinert.
+1
becreart13.03.23 10:31
deus-ex
Wie bei vielen Apple Produkten.
1. Generation ist zwar immer beeindruckend aber man merkt auch das was fehlt, oder fragt sich warum dieses oder jenes nicht dabei ist.
In der 2. oder 3. Generation ist es dann Feature Finshed und wird danach "nur noch" verfeinert.

Sie werden es nicht anders machen diesmal. So gibt es breites Feedback und es kann eine weitere Generation verkauft werden
+1
Ive@apple
Ive@apple13.03.23 10:34
Mendel Kucharzeck
Bei der Apple Watch war es ähnlich – die ersten Generationen waren noch nicht fertig und eine "early adopters edition". Nicht falsch verstehen: Ich mochte meine S0, aber es dauerte noch 2-3 Generationen, bis alles wirklich rund und flüssig lief.

Die erste runde Apple Watch, war die Series 4. In allen Belangen und bis heute noch absolut ausreichend.
+1
t.stark13.03.23 10:49
Mendel Kucharzeck
Bei der Apple Watch war es ähnlich – die ersten Generationen waren noch nicht fertig und eine "early adopters edition". Nicht falsch verstehen: Ich mochte meine S0, aber es dauerte noch 2-3 Generationen, bis alles wirklich rund und flüssig lief.
Wirklich? Hat damals das Design-Team gesagt: "Hat noch viel Potential und ist gut genug um released zu werden" oder "geht gar nicht". Das ist aus meiner Sicht schon ein riesiger Unterschied. Apple ist eigentlich bekannt dafür den Markt von hinten auszurollen.
+3
Metty
Metty13.03.23 11:16
t.stark
Wirklich? Hat damals das Design-Team gesagt: "Hat noch viel Potential und ist gut genug um released zu werden" oder "geht gar nicht".
Es war noch viel schlimmer. Das Design-Team hat bei der ersten Apple Watch gesagt es ist gut genug und brachte eine Apple Watch in Gold heraus für über 10.000$ und die floppte total. Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass das Urteil des Apple Design-Teams komplett danaben sein kann.
Die Designer wollten auch alle MacBooks immer nur schmaler machen und alle Anschlüsse entfernen. Noch so eine Fehlentscheidung des Design-Teams.
Das Apple Design-Team hat in den vergangenen Jahren sehr oft neben den Marktbedürfnissen gelegen.
+2
Sitox
Sitox13.03.23 11:28
Metty
t.stark
Wirklich? Hat damals das Design-Team gesagt: "Hat noch viel Potential und ist gut genug um released zu werden" oder "geht gar nicht".
Es war noch viel schlimmer. Das Design-Team hat bei der ersten Apple Watch gesagt es ist gut genug und brachte eine Apple Watch in Gold heraus für über 10.000$ und die floppte total.
Wenn eine Firma beschließt ein Produkt im Luxussegment zu positionieren, kommt das sicher nicht vom Design-Team. Ähnliches vermute ich beim "immer dünner" Wahn - eher eine Marketing- als eine Design-Entscheidung.
0
Retrax13.03.23 11:36
deus-ex
Liste
Die 1. iPhone Generation war gefühlt ja auch nicht fertig. Kein 3G, keine Videoaufnahme.
würde ich so nicht unterschreiben.

Das iPhone 1G konnte als erstes Smartphone:

- 1:1 Sync mit den Mac OS X Apps.
- Es war ein vollwertiger iPod.
- Man konnte damit Filme / YouTube schauen.
- Safari war dabei - und so eine Web Erfahrung war völlig neu.
- Telefonate aus dem Adressbuch ohne Probleme.

usw...

Dagegen sind die Gerüchte über das Headset so beängstigend hinsichtlich der Unreife, dass Cook & Co. lieber auf sein Design Team hören würde.
+3
Metty
Metty13.03.23 12:05
Sitox
Wenn eine Firma beschließt ein Produkt im Luxussegment zu positionieren, kommt das sicher nicht vom Design-Team.
Die Apple Watch in Gold war ganz klar auf dem Mist von Jonathan Ive gewachsen, sprich Chef der Design Abteilung. Der wollte unbedingt einen Luxusartikel aus der Watch machen.
0
MikeMuc13.03.23 12:16
Metty
na und? Immerhin war das Teil in aller Mund. Die Goldausgabe war ganz sicher nicht für den Massenmarkt
Somit war vielleicht auch ein Marketingziel erreicht. Ebenso ist es manchmal wichtig, einfach „einen Fuß in die Tür zum Markt“ zu stellen. Die Entscheidung steht aber nicht „dem Designteam“ zu sondern der Marketingabteilung .
+1
macster10013.03.23 12:35
Sehe ich auch so. Die 18K-Gold-Watches sollten Aufmerksamkeit erzeugen, und genau das haben sie auch gemacht. Ich denke selbst Jony Ive war nicht selbstbesoffen genug zu glauben, dass Kunden alle 2-3 Jahre fünfstellige Beträge für eine Smartwatch ausgeben würden.
+1
TheGeneralist
TheGeneralist13.03.23 17:01
Ich bin da zwiegespalten.

Einerseits stimmt es schon, dass man irgendwann den Mut haben muss es rauszubringen, auch wenn es noch nicht ganz fertig ist, sonst wird es nie oder zu spät fertig. Und es stimmt auch, dass Apple in der Vergangenheit durchaus beachtlichen Erfolg damit hatte, nicht ganz fertige Dinge trotzdem erfolgreich rauszubringen und dann gekonnt weiter reifen zu lassen, die Apple Watch ist da ein sehr gutes Beispiel.

Andererseits kann ein zu früher Release auch mehr Schaden als Nutzen generieren, und leider hat Apple gerade auf der Software-Seite zuletzt meiner Meinung nach mehrfach und ausgiebig bewiesen, dass sie es auch...nun...ziemlich hart verkacken können. Ich sage nur ScreenTime, HomeKit (selbst beim 2. Anlauf wiederum erst mal krachend gegen die Wand gedonnert), vielleicht auch Stage Manager, und die jährlichen Major OS-Releases sind zumindest meiner Erfahrung nach in den letzten Jahren auch erst frühestens ab dem .3 Release für den Produktiveinsatz einigermaßen geeignet.

Sowas kann, wenn zu viel zusammenkommt, auch mal nach hinten losgehen / nachhaltig schädigend wirken - wenn Apple beispielsweise HomeKit nun nicht kurzfristig auf die Reihe bekommt, dürfte es massive Probleme geben, die eigentlich gewollten Marktanteile im Thread/Matter-SmartHome-Business zu generieren. Wäre echt schade, wenn das next big thing im AR/VR Bereich auf diese Art scheitert und wir eine Art Google Glass reloaded erleben...wenn das Design Team derart unzufrieden mit dem Marktgang ist, dass das in die Öffentlichkeit gelangt, ist das aus meiner Sicht zumindest kein gutes Omen.
+1

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