Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Report: Raumakustik optimieren für besseren Klang – Wie die Profis es machen

Anstatt das neue Rewind-Jahr mit einem Hardware-Testbericht zu beginnen, möchte ich 2023 mit einer Reportage zum Thema Raumakustik einläuten. Warum? In den Kommentaren zu Audio-Testberichten liest man immer wieder mehr oder weniger nett gemeinte Hinweise, dass es unsinnig wäre, viel Geld in beispielsweise neue Lautsprecher, Verstärker oder auch DACs zu investieren, solange die Anlage in einer suboptimalen Akustikumgebung betrieben wird. Das ist sowohl richtig, als auch völlig an der Sache vorbei argumentiert.

Grundsätzlich trifft es zu, dass der Betrieb einer hochwertigen HiFi-Anlage unter ungünstigen raumakustischen Bedingungen leider in deutschen Wohnzimmern nur allzu oft vorkommt und im Grunde Perlen vor die Säue werfen bedeutet. Wer sich intensiver mit diesem Hobby befasst, weiß das aber und hat vermutlich schon vorgesorgt. Mit welchen Mitteln und welchem Erfolg auch immer. Das lässt sich schwerlich statistisch erfassen.


Automatische Einmessfunktionen per DSP gelten für viele als eine Art Allheilmittel, um Raumakustikprobleme einfach und kostengünstig auszumerzen. Doch es gilt auch hier der Grundsatz, dass es stets besser ist, Probleme von vornherein zu vermeiden, als sie hinterher zu korrigieren. Zudem gibt es nur wenige rundum gute Einmessfunktionen, die Klang auf wirklich audiophilem Niveau ermöglichen. Die meisten DSP-Korrekturen können gewisse Unlinearitäten im Bassbereich recht gut kompensieren, aber nicht immer. Mittel- und Hochton sind keineswegs leichter zu korrigieren, insbesondere auch, wenn es um phasenbedingte Anomalien geht, weil herkömmliche Einmessungen keine Reflexionen und Laufzeiten berücksichtigen. Von daher sind auch DSP-Korrekturen längst nicht die Wunderwaffe, für die viele sie halten und höchstens ein zusätzliches Hilfsmittel, aber kein pauschaler Ersatz für eine auf „mechanischem“ Wege ins Lot gebrachte Raumakustik.

Es gibt nur wenige wirklich gute automatische Raumkorrektursysteme. Eines davon kommt von Trinnov, ist aber nicht ganz billig. Die meisten anderen Systeme können höchsten ein oder zwei der im Screenshot genannten Parameter erfassen und sind weit weniger effizient.

Welchen Aufwand man für ein akustisches Room-Tuning betreiben möchte, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Erstens, wie sehr die dafür eingesetzten Akustikelemente die Wohnraumoptik dominieren dürfen, und zweitens natürlich vom Preis.

Es gibt heute viele Anbieter von für Heim-Zwecke geeigneten Raumakustikelementen, die auch ästhetische Ansprüche befriedigen können und teilweise sogar wie Kunstwerke aussehen. Übrigens sind die oft auf Bildern von Musikstudios zu sehenden Noppen- oder Zacken-Schaumstoffe dafür keineswegs eine gute Wahl. Private Hörraumakustik hat mit Studioakustik nur wenig zu tun – und auch so manches Tonstudio täte gut daran, sich nach besseren Lösungen umzusehen. Auch Eierkartons an den Wänden als Billiglösung sind eher ein Mythos als wahres Room-Tuning. Aber in Wohnzimmern oder extra dafür eingerichteten Hörräumen will man sowas sicher sowieso nicht haben.


Gezieltes Room-Tuning mit sorgfältig ausgesuchten und wirkungsvollen Akustik-Elementen erfordert die Hilfe von Experten und entsprechenden Geldeinsatz. Letzteres kann man etwa durch den Verzicht auf den eigentlich geplanten Kauf eines neuen Verstärkers abzweigen. Ein guter neuer Verstärker ist deswegen nicht grundsätzlich falsch angelegtes Geld, aber der kann sein Potential erst in einer ausgewogenen Raumakustik voll ausspielen. So wie natürlich auch die anderen Komponenten der Kette, die alle einen Einfluss auf den Klang haben, der letztendlich von den Lautsprechern in den Raum übertragen wird.


Mit wenigen Ausnahmen ist es praktisch unmöglich ist, allgemein gültige Empfehlungen zur Verbesserung der Raumakustik zu geben. Jeder Raum ist anders und es gibt unendliche Kombinationen von Wiedergabesystemen. Ganz grundsätzlich und in aller Kürze sollten folgende Parameter bedacht werden: Erstens die Nachhallzeit (siehe weiter unten) und die Raummoden, welche starken Einfluss auf die Basswiedergabe haben. Da das hier kein Tutorial werden soll, verweise ich erneut auf professionellen Rat. Es gibt dazu zwar auch unzählige Artikel im Internet, aber als Nicht-Experte sollte man die Komplexität der Materie auf keinen Fall unterschätzen und sich womöglich mit viel Aufwand nur Verschlimmbesserungen durch falsch gelenkte Eigeninitiative einhandeln. Fragen Sie besser jemanden, der sich damit auch wirklich auskennt.

Auf den folgenden Seiten stelle ich Ihnen eine Art Idealbeispiel vor, wie es laufen kann, wenn man die Sache wirklich konsequent durchziehen will und dafür entsprechend Geld in die Hand nimmt. Der Aufwand (und die Kosten) in den eigenen vier Wänden muss nicht unbedingt so groß sein. Auch mit geringerem Material- und Geldeinsatz lassen sich durchaus gute Ergebnisse erzielen. Am Ende des Artikels finden Sie ein paar Unternehmen, die sich auf Raumakstik-Optimierung spezialisiert haben und die als Ansprechpartner dienen können.


Kommentare

verstaerker
verstaerker07.01.23 11:06
dem kann ich nur beipflichten .. ich hab in meinem Studio ca 1500 € in Akustik investiert... das echt viel gebracht, wobei das nur ne Grundausstattung war.. das könnte man eigentlich noch deutlich ausbauen.

In Kombination mit den neuen Monitoren (Kii Audio) ein absoluter Wahnsinn.
+1
sonorman
sonorman07.01.23 11:11
verstaerker

In Kombination mit den neuen Monitoren (Kii Audio) ein absoluter Wahnsinn.
Nice. Auch mit den BXT-Modulen?
0
barty7507.01.23 11:31
Die Physik läßt sich halt nicht austricksen, allen PR Versprechungen von High End Herstellern zum Trotz. Die Akustik eines Raumes sollte meiner Erfahrung nach neben den Schallwandlern oberste Priorität haben.
Es ist völlig uneffektiv zig tausend Euro in High-End Röhren-Gear zu stecken und gleichzeitig nichts in die Raumakustik zu investieren.
Als Faustregel würde ich das Geld das für die Boxen bezahlt wurde, nochmal in der gleichen Größenordnung in die Akustik stecken. Anstatt 10000 EUR z.B. nur für Boxen ohne Akustik, lieber 5000 - 6000 in die Boxen investieren und den Rest in die Akustik.
Brauchbare und bezahlbare Akustik Elemente von der Stange gibts bei Thomann, etc. Zwar sollte man nicht erwarten mit solchen Elementen wirklich jede Raummode zu erwischen, aber der Unterschied ist trotzdem schon enorm und auch für Laien klar hörbar.
+2
sonorman
sonorman07.01.23 11:39
barty75
Die Physik läßt sich halt nicht austricksen, allen PR Versprechungen von High End Herstellern zum Trotz. …
Welche Art Versprechen meinst Du? Kein seriöser Hersteller (und das sind die meisten) würde behaupten, die Raumakustik sei egal.
+1
pünktchen
pünktchen07.01.23 11:43
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
+4
pa-peter07.01.23 11:44
Es gilt halt in jeder Installation (egal ob privat oder öffentlich) der alte Grundsatz:
Selbst die beste Elektroakustik wird nie imstande sein, eine schlechte Raumakustik auszugleichen!
0
vta07.01.23 11:46
sonorman
barty75
Die Physik läßt sich halt nicht austricksen, allen PR Versprechungen von High End Herstellern zum Trotz. …
Welche Art Versprechen meinst Du? Kein seriöser Hersteller (und das sind die meisten) würde behaupten, die Raumakustik sei egal.
Mein (subjektiver) Eindruck ist, dass viel zu wenige "HighEnd-User" sich mit der Raumakustik beschäftigen, insbesondere derer, die Hifi-Voodoo unterliegen.
Lautsprecher und Raumakustik sind meiner Meinung nach entscheidend. Bei ordentlichen Komponenten, die nicht teuer sein müssen, ist der Rest dann weniger wichtig bzw. nebensächlich bis egal.
+3
sonorman
sonorman07.01.23 11:49
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
Jein. Kopfhörer sind zwar frei von raumakustischen Einflüssen, können aber nie eine realistische Vorne-Ortung bzw. Distanz-Ortung bieten. Alle bisherigen Versuche, das zu ändern, sind mehr oder weniger gescheitert.
+6
sonorman
sonorman07.01.23 11:54
Mein (subjektiver) Eindruck ist, dass viel zu wenige "HighEnd-User" sich mit der Raumakustik beschäftigen, insbesondere derer, die Hifi-Voodoo unterliegen.
Einige sicher, aber den Meisten, die sich intensiver damit befassen, ist die Problematik sicher sehr bewusst. Ob sie auch was dagegen tun ist hingegen eine andere Frage.
Lautsprecher und Raumakustik sind meiner Meinung nach entscheidend. Bei ordentlichen Komponenten, die nicht teuer sein müssen, ist der Rest dann weniger wichtig bzw. nebensächlich bis egal.
Das sehe ich anders. Wie im Artigel geschrieben, kann eine gute Raumakustik aus einer durchschnittlichen keine hervorragende Anlage machen. Je besser die Raumakustik, desto eher lohnt sich auch die Investition in besseres Equipment. – Bis hin zu Kabeln. Je nachdem, wie sehr man ins Detail gehen will.
+1
The_Others07.01.23 12:05
Sie tauchen im Text leider nicht auf und auch die Problematik mit der 40 Hz Mode nicht mehr. Deshalb eine Frage:
Was machen die roten Kästen? Und gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich um Helmholtz-Resonatoren für genau dieses 40 Hz Problem handelt? 😬
+1
barty7507.01.23 12:08
sonorman
barty75
Die Physik läßt sich halt nicht austricksen, allen PR Versprechungen von High End Herstellern zum Trotz. …
Welche Art Versprechen meinst Du? Kein seriöser Hersteller (und das sind die meisten) würde behaupten, die Raumakustik sei egal.
Z.B. das Audiokabel oder Schukoleisten für mehrere tausend Euro für einen besseren "Klang" sorgen, auch wenn messtechnisch diesbezüglich nichts dafür spricht. Ich halte es schlicht für sinnvoller in Akustik und Wandler (Boxen, Tonabnehmer, DA Wandler) zu investieren als in Voodoo Gear. Aber diese Diskussion ist so alt wie die Hifi Branche selbst.
+4
barty7507.01.23 12:13
sonorman
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
Jein. Kopfhörer sind zwar frei von raumakustischen Einflüssen, können aber nie eine realistische Vorne-Ortung bzw. Distanz-Ortung bieten. Alle bisherigen Versuche, das zu ändern, sind mehr oder weniger gescheitert.
Na dann beschäftige Dich mal mit Kunstkopfstereophonie.
+1
sonorman
sonorman07.01.23 12:33
barty75
Wie gesagt: Wenn die Raumakustik stimmt, können auch kleine Details einen Unterschied ausmachen. Dazu zählen auch Kabel. Dass es messtechnisch keinen Unterschied macht, ist schon widerlegt. () Und es ist auch bekannt, dass sich nicht alle Klangeinflüsse messen lassen. Wie auch im Artikel zu lesen. Der Eigenklang der alten Diffusoren im Yamaha-Hörraum ist messtechnisch mit den heutigen Mitteln nicht erfassbar.

barty75
Na dann beschäftige Dich mal mit Kunstkopfstereophonie.
Ist ja nicht so, dass ich mich mit Kopfhörern nicht ausgiebig beschäftigt habe. Es gibt zahlreiche Ansätze (sowohl rein mechanische als auch elektronische), um Kopfhörern ein natürlicheres Räumlichkeitsgefühl beizubringen. Keines davon überzeugt wirklich. Ich kenne auch Systeme, wie das Headzone System von beyerdynamic oder diverse Surround-Kopfhörer und auch Ansätze mit Kunstkopf-Aufnahmen und entsprechender Entzerrung für Kopfhörer. Keines davon wirkt in seiner räumlichen Abbildung so natürlich wie Lautsprecher.

Damit sage ich nicht, dass Kopfhörer keinen Reiz haben. Aber im Zweifel würde ich gute Lautsprecher (in anständiger Raumakustik) immer bevorzugen. Aber hier gilt auch der Grundsatz „Horses for Courses“.
+3
mschue
mschue07.01.23 12:43
Toller Artikel!

Wobei so ein Hörstudio quasi "einschränkungsfrei" gegenüber einem Wohnraum ist - hier begrenzt nur der Geldbeutel.

Bemerkenswert finde ich den Hinweis auf das "allgemeine Wohlbefinden" in einem akustisch angenehmen Raum - das haben nicht viele Zeitgenossen "auf dem Schirm", wie sich in so mancher Bar oder Restaurant zweifelsfrei feststellen läßt.

Ich würde mich über einen Link zu "Einstiegsmaßnahmen" freuen, die "wohnzimmerkompatibel" die gröbsten Akustikprobleme angehen.

Hat Spaß gemacht zu lesen...
+10
vta07.01.23 12:46
sonorman
Lautsprecher und Raumakustik sind meiner Meinung nach entscheidend. Bei ordentlichen Komponenten, die nicht teuer sein müssen, ist der Rest dann weniger wichtig bzw. nebensächlich bis egal.
Das sehe ich anders. Wie im Artigel geschrieben, kann eine gute Raumakustik aus einer durchschnittlichen keine hervorragende Anlage machen. Je besser die Raumakustik, desto eher lohnt sich auch die Investition in besseres Equipment. – Bis hin zu Kabeln. Je nachdem, wie sehr man ins Detail gehen will.

Eine gute Anlage definiert sich aus meiner Sicht in erster Linie über die Lautsprecher. Der Rest muss "ordentlich" sein. "Ordentlich" bedeutet aus meiner Sicht nicht, dass ein Verstärker etc. Unsummen kosten muss. Auch Eqipment, das sehr teuer ist, muss nicht zwangsweise günstigen Komponenten überlegen sein. Auch teuerer Kram kann schlecht sein bzw. verfälschen, etc.
Aber aus der Diskussion möchte ich mich raushalten. Die Unterschiede werden in dem Bereich - falls vorhanden - eher klein sein. Da macht es einfach mehr Sinn das Geld vor allem dort zu investieren, wo es sich wirklich bemerkbar macht: Lautsprecher und Akustik. Gesetz des sinkenden Grenzertrags.
+5
dentaku
dentaku07.01.23 12:56
Als "wohnzimmerkompatibel" können diese Akustikplatten aus Dänemark bezeichnet werden und hilfreich sein.
+3
sonorman
sonorman07.01.23 13:05
mschue
Toller Artikel!
Danke! 🙂
Ich würde mich über einen Link zu "Einstiegsmaßnahmen" freuen, die "wohnzimmerkompatibel" die gröbsten Akustikprobleme angehen. …
Genau das ist problematisch. Wiie schon im Artikel geschrieben: „ Akustik-Tuning in den eigenen vier Wänden (oder im beruflichen Umfeld) ist Expertensache. YouTube-Videos und andere Internet-Tutorials können die wichtige Praxiserfahrung bei der Umsetzung nicht ersetzen.“

Ohne eine fachgerechte Messung Deines Raums können auch keine Akustikelemente empfohlen werden, oder wo die platziert werden müssten. Es gibt wirklich sehr viele auch äußerst günstige Akustik-Elemente. Aber wie gut die sind und auf welche Frequenzbereiche die wirken wird oft übertrieben. (Da sind gerade High-End-Anbieter viel ehrlicher und präziser in der Auskunft.)

Und dann muss immer noch jemand mit Erfahrung bei der Auswahl und Platzierung behilflich sein. Sonst ist es am Ende auch nur ein Spiel von Versuch und Irrtum. Darum lautet der Tenor des Artikels auch: Frag lieber jemanden, der sich damit auskennt.
+1
verstaerker
verstaerker07.01.23 13:12
sonorman
verstaerker

In Kombination mit den neuen Monitoren (Kii Audio) ein absoluter Wahnsinn.
Nice. Auch mit den BXT-Modulen?

dafür hat die Kohle nicht gereicht... vielleicht in ein paar Jahren.

Hab die BXT Module aber probegehört. Sehr erstaunlich was die im Sound machen.. gar nicht mehr Bass, sondern noch viel mehr Lockerheit , Offenheit in den Mitten und Höhen und noch präzisere Bässe.
+1
Lang2107.01.23 13:27
sonorman
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
Jein. Kopfhörer sind zwar frei von raumakustischen Einflüssen, können aber nie eine realistische Vorne-Ortung bzw. Distanz-Ortung bieten. Alle bisherigen Versuche, das zu ändern, sind mehr oder weniger gescheitert.

Und Kopfhörer können konstruktionsbedingte Nachteile haben z.B. dass geschlossene Kopfhörer im Bassbereich durch Eigenresonanz mulmig klingen.
+2
warp1007.01.23 13:28
mschue
...
Ich würde mich über einen Link zu "Einstiegsmaßnahmen" freuen, die "wohnzimmerkompatibel" die gröbsten Akustikprobleme angehen.

Mit dem Material hier von Frankenschaum kann man schon mal ganz gute Ergebnisse erzielen...
+3
verstaerker
verstaerker07.01.23 14:41
warp10
mschue
...
Ich würde mich über einen Link zu "Einstiegsmaßnahmen" freuen, die "wohnzimmerkompatibel" die gröbsten Akustikprobleme angehen.

Mit dem Material hier von Frankenschaum kann man schon mal ganz gute Ergebnisse erzielen...

sieht halt nur so semi-schön aus

ich hab hier ein paar Module von
GIK Acoustics

die sehen sehr gut aus, sind vernünftig verarbeitet und sind preislich akzeptabel
+1
Borimir07.01.23 14:52
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
nein, auf keinen Fall. Wenn du über Kopfhörer hörst, hast du immer die sogenannte In-Kopfortung. Das bedeutet, solange du nicht so etwas wie 3-D Audio von Apple benutzt, dass du das Audio Ereignis links und rechts hörst. Beim hören über Lautsprecher kommt dann die hoffentlich vernünftige Raum Akustik zum Tragen.
+1
Borimir07.01.23 14:56
sonorman
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
Jein. Kopfhörer sind zwar frei von raumakustischen Einflüssen, können aber nie eine realistische Vorne-Ortung bzw. Distanz-Ortung bieten. Alle bisherigen Versuche, das zu ändern, sind mehr oder weniger gescheitert.
oh, wenn du mal die Möglichkeit hast, teste mal tatsächlich 3-D Audio von Apple. Das im Zusammenspiel mit den AirPod Max bringt schon ein wirklich überzeugendes Raumklang Erlebnis. Anfangs habe ich, wenn ich nachts Fernsehen geschaut habe, zwischendurch ständig den Kopfhörer abgenommen, weil ich Angst hatte, dass es doch der TV Ton ist, den ich höre. Die Raumortung ist dermaßen gut umgesetzt, dass ich tatsächlich das Gefühl hatte, der Ton kommt von vorne aus dem Fernsehgerät.
+2
vta07.01.23 15:03
Borimir
oh, wenn du mal die Möglichkeit hast, teste mal tatsächlich 3-D Audio von Apple.
Du meinst Spatial audio? Damit habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt.
Ist es damit möglich auch den Surround-Sound aus Filmen auf den Ohren entsprechend "abzubilden"?
0
barty7507.01.23 15:04
sonorman
Damit sage ich nicht, dass Kopfhörer keinen Reiz haben. Aber im Zweifel würde ich gute Lautsprecher (in anständiger Raumakustik) immer bevorzugen. Aber hier gilt auch der Grundsatz „Horses for Courses“.
Da gebe ich Dir recht.
0
Borimir07.01.23 15:09
vta
Borimir
oh, wenn du mal die Möglichkeit hast, teste mal tatsächlich 3-D Audio von Apple.
Du meinst Spatial audio? Damit habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt.
Ist es damit möglich auch den Surround-Sound aus Filmen auf den Ohren entsprechend "abzubilden"?
erstaunlicherweise ja. Für mich im Consumer Bereich aktuell die überzeugendste Lösung, wenn es um Kopfhörer Sound geht. die räumliche Ortung ist etwas anders als bei meiner 7.2 Anlage, aber für Kopfhörer-Sound geht es völlig in Ordnung.
+4
MacKaltschale07.01.23 15:15
sonorman
pünktchen
Bleiben Kopfhörer nicht eh immer die bessere Wahl? Kein Raum, kein Problem mit der Raumakustik.
Jein. Kopfhörer sind zwar frei von raumakustischen Einflüssen, können aber nie eine realistische Vorne-Ortung bzw. Distanz-Ortung bieten. Alle bisherigen Versuche, das zu ändern, sind mehr oder weniger gescheitert.

Das Hauptproblem von Kopfhörern ist die Im-Kopf-Lokalisation.

Ich habe bisher nur sieben Regieräume und zwei Aufnahmeräume von Tonstudios von Grund auf geplant und gebaut und bei ein paar weiteren bei der Planung mitgeholfen. Also die Räumlichkeiten „entkernt“ und die neuen Räume komplett berührungsfrei zu den Gebäuden Raum-im-Raum auf schwimmenden Betonplatten aufgebaut. Die längste Baustelle hat zwei Jahre gedauert. Deswegen maße ich mir jetzt nicht an, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, aber das Sofa direkt an der Wand ist eigentlich der Klassiker einer problematischen Hörposition. Bei dem Anspruch und dem Anblick muss ich leider ne Facepalm machen. Da hilft auch keine „perfekte“ Raumakustik. An Wänden kommt es grundsätzlich zu einer Verstärkung der tiefen Frequenzen, weswegen Tieftonabsorber dort und besonders in Raumecken besonders effektiv sind. Generell gibt es, auch in „perfekten“ Räumen, nur eine räumlich sehr begrenzte Hörposition, die akzeptabel ist und die ist weit entfernt von den Wänden. Das Sofa zentriert an der Wand ist zwar die schönste und bequemste, aber auch leider auch die schlechteste innerhalb der Zone, in der man Stereo wahrnehmen kann.

Der Vorteil dieser Sofas ist natürlich, dass unerfahrene Kunden, die meistens irgendwie mehr Bass wollen, dort prima sitzen. Und je weiter sie sich zurücklehnen, desto „besser“ klingt es. Außerdem sind sie ein prima Absorber.

Die ganzen Absorber und Diffusoren kann man sich selber bauen. QRD-Diffusoren und Co. sind keine Raketenwissenschaft. Da muss man kein Vermögen ausgeben für irgendwelchen überteuerten Schnullifirmen. Die Materialien sind teuer genug und die notwendige Mathematik ist frei verfügbares Wissen. Günstig benötigt mehr Platz, kompakt wird teuerer. Manche Probleme kann man nicht beseitigen. Je kleiner der Raum, desto größer die Probleme.

Das, was man wissen muss, findet man z.B. auf der Website des verstorbenen Tonmeisters Eberhard Sengpiel Ich kenne keine umfassendere Seite zum Thema Audio im Netz. Und sie ist bullshit-frei.

Was das Problem mit dem nicht messbaren bla bla Schall bla vom Plattenschwinger angeht, das ist eindeutig dem schmuddeligen Bereich der Audio-Esoterik zuzuordnen. Aber wenn man Freude dran findet.
+15
MacKaltschale07.01.23 15:28
Voll vergessen, dass ich zur In-Kopf-Lokalisation noch Senf dazugeben wollte:
Das Hauptproblem von Kopfhörern ist die Im-Kopf-Lokalisation. Ohne zusätzliche Reflektionen aus dem Wiedergaberaum werden Mono-Signale (also alles, was im Center liegt, also auf beiden Kanälen mit gleicher Intensität und gleicher Frequenz wiedergegeben wird) als im Kopf befindlich wahrgenommen. Da so etwas beim normalen Hören sonst fast nie auftritt, ist das sehr unnatürlich. Kunstkopf und Co scheitern daran, dass sie eben nur über Kopfhörer perfekt klingen. Wobei auch hier die Kopfform und Ohrform des Hörers der perfekten Wiedergabe im Weg stehen, denn jeder Mensch hört dadurch einzigartig. Eine perfekte Aufnahme müsste also mit dem Kopf des Hörers gemacht werden. Die ORTF-Mikrofonie, die ich persönlich am besten finde, orientiert sich übrigens auch am Ohr, obwohl sie für die normale Stereowiedergabe gedacht ist, indem sie den durchschnittlichen Abstand von 17,5 cm zwischen den Ohren als Abstand zwischen den Kapseln verwendet
+3
pünktchen
pünktchen07.01.23 15:42
Aber warum eigentlich die In-Kopf-Lokalisation? Für das Gehör sollte die Entfernung der Schallquelle doch keinen Unterschied machen. Weil die Schallquelle sich beim Kopfhörer mit dem Kopf mitbewegt?
0
vta07.01.23 16:21
Borimir
vta
Borimir
oh, wenn du mal die Möglichkeit hast, teste mal tatsächlich 3-D Audio von Apple.
Du meinst Spatial audio? Damit habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt.
Ist es damit möglich auch den Surround-Sound aus Filmen auf den Ohren entsprechend "abzubilden"?
erstaunlicherweise ja. Für mich im Consumer Bereich aktuell die überzeugendste Lösung, wenn es um Kopfhörer Sound geht. die räumliche Ortung ist etwas anders als bei meiner 7.2 Anlage, aber für Kopfhörer-Sound geht es völlig in Ordnung.
Danke.
Hast du auch einen Vergleich mit Airpods - also nicht den Max?
0
Weitere News-Kommentare anzeigen

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.