Jahrelang war man als iPhone-Käufer zwangsläufig auch im Besitz eines Bauteils von Qualcomm. Zwischen 2011 und 2016 bezog Apple den Mobilfunkchip vom US-amerikanischen Partnerunternehmen. Auch im iPhone 7 entsteht die LTE-Verbindung in einem Qualcomm-Chip - jedenfalls bei den meisten. Denn für die aktuelle Generation holte Apple erstmals einen zweiten Fertiger ins Boot, nämlich Intel.


Intel als Profiteur
Kurz darauf eskalierte der Streit zwischen den beiden Konzernen Apple und Qualcomm; von Erpressung, Ausnutzung der Marktmacht, ausgebliebenen Zahlungen und Aufruf zur Lüge war die Rede, gegenseitige Anklagen vor Gericht folgten und werden aktuell unnachgiebig ausgefochten - und wenn Zwei sich streiten, freut sich mitunter ein Dritter. Denn der Chiplieferant Intel könnte zum neuen großen LTE-Partner von Apple anwachsen - dies nicht nur bei den kommenden iPhones. Schon jetzt hat Apple Bestellungen von Qualcomm zu Intel umgeschichtet. War das Verhältnis zu Anfang noch etwa 70 : 30 für Qualcomm, hat es sich seit diesem Jahr einem Bericht zufolge bereits auf 50 : 50 ausgeglichen. Mit weiteren Verschiebungen zugunsten Intels ist zu rechnen.


Intels LTE-Sparte hat aufgeholt
Grund für die anfänglich nur geringen Aufträge für Intel war die Inkompatibilität mit CDMA, dem in den USA weitestverbreiteten Mobilfunkstandard. Die Chips beherrschten nur GSM, welches unter anderem auch in Deutschland benutzt wird. Entsprechend dürften die meisten deutschen iPhone-Käufer ohnehin einen Intel-Chip in ihrem iPhone 7 haben. Weiterhin machten Berichte die Runde, denen zufolge der Intel-Chip weniger Leistung bieten würde, weswegen Apple angeblich auch die Qualcomm-Chips absichtlich abbremste, um Gleichstand zu erzeugen.

Inzwischen ist Intels Rückstand aber weitestgehend aufgeholt, denn der neue XMM 7650 Baseband Prozessor kann inzwischen auch CDMA und ist heißer Kandidat für die Verwendung im diesjährigen iPhone 8. Dementsprechend wäre es keine Überraschung, wenn sich die Trennung zwischen Apple und Qualcomm schneller vollzieht, als man bei der engen Verquickung der letzten Jahre hätte vermuten können.

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• DigiTimes