Kurz: Apple gewinnt Mac-Marktanteile, doch steht vor schwerer Zeit – und verliert Börsenthron


Der IDC zufolge kann Apple auf ein sehr erfolgreiches erstes Quartal zurückblicken, zumindest wenn es um die Verkaufszahlen des Macs geht. Demnach griffen deutlich mehr Kunden zu Apple-Computern, die IDC errechnet einen Absatz von rund 5,5 Millionen Geräten in den Monaten Januar bis März 2025. Das entspricht einem weltweiten
Marktanteil von 8,7 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es 4,8 Millionen Geräte bei nur 8 Prozent Anteil. Für die gesamte Branche ging es übrigens nach oben, das Plus lag bei knapp 5 Prozent. Apples +14,1 Prozent lagen dennoch an der Spitze aller Hersteller. Derzeit reiht man sich hinter Lenovo (21,1 %), HP (20,2 %) und Dell (15,1 %) auf dem vierten Platz ein.
Es wird aber sehr schwierigAllerdings blickt Apple in eine schwierige Zukunft, denn die aktuelle Zollpolitik dürfte auch den Macs maßgeblich zusetzen. Anders als iPhones sind diese zwar nicht zu 90 Prozent in China gefertigt, stammen aber dennoch aus Ländern mit hohen Strafzöllen. Angesichts der Teilekosten und Importpreise müsste Apple die Geräte in den USA um 30 bis 50 Prozent teurer machen – was sicherlich dem US-Absatz enorm schadet. Die Margen liegen deutlich unterhalb eines iPhones, weswegen Apple weniger Spielraum hat, die Zölle durch Gegenmaßnahmen aufzufangen. Momentan gibt es jedoch noch keine Ankündigung, wie Apple auf die veränderte Marktsituation reagiert. Apple steht jedoch durch Fokus auf den Premium-Markt vor dem Problem, höhere Teilekosten als die meisten Anbieter zu haben. Die Spanne zwischen normalen PCs und Macs ginge damit weiter auseinander.
Microsoft löst Apple auf dem Börsenthron abEine direkte Konsequenz hat der Handelskrieg bereits, denn Apple als einer der Hauptbetroffenen verlor den zuvor als unantastbar erscheinenden Börsenthron an Microsoft. Mit mehreren hundert Milliarden Dollar verlorenem Börsenwert (2,7 statt 3,6 Billionen Dollar) reicht es nur für den zweiten Platz. Microsofts Aktienkurs hatte zwar am 7. April ebenfalls um mehr als 10 Prozent nachgegeben, sich aber inzwischen weitgehend erholt. Das Unternehmen ist wesentlich weniger von Zöllen betroffen, immerhin liegt das Hauptgeschäft im Software- und Cloud-Bereich. Je nach Reaktion der anderen Wirtschaftsräume, beispielsweise durch Einführung von Digitalsteuern, bergen sich dennoch ebenfalls Risiken.