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KI kostet: Plant Google, iPhone-Nutzer für Gemini zur Kasse zu bitten?

Die Interaktion mit einem KI-Assistenten bringt für Anwender mehrere Vorteile im Vergleich zu einer Suchanfrage: Statt einer Liste von Suchtreffern mit potenziellen Antworten liefert ein angemessen trainiertes Large Language Model (LLM) häufig eine verständliche und schlüssige Antwort. Obendrein erinnern sich chat-basierte Systeme an die letzten Suchanfragen. So erhält man detailliertere oder neu formulierte Antworten. Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis: Im Vergleich zu einer klassischen Suchanfrage fordert das Erzeugen einer KI-Antwort deutlich mehr Rechenzeit; dazu kommt ein sehr hoher Rechenaufwand beim Training eines LLM. Um diese Kosten wieder einzuspielen, wird im Google-Konzern darüber nachgedacht, den Zugang zur Gemini-KI hinter eine Bezahlschranke zu setzen. Dies berichtet die Financial Times und nimmt dabei Bezug auf drei anonyme Quellen innerhalb des Unternehmens.


Abo-Modell noch nicht spruchreif
Aktuell sind wohl mehrere Software-Entwickler mit der Aufgabe betraut, den Zugang zum Chat-Assistenten mit einem bestehenden Abonnement zu verknüpfen. Ob dies tatsächlich dann zur Anwendung kommt, und zu welchen Preisen, werde aktuell noch auf der Manager-Ebene diskutiert. Die normalen Google-Suchen würden aber kostenlos angeboten. Auch von einem weiteren Charakteristikum wolle der Konzern nicht abweichen: Werbung erscheine stets neben den Resultaten – selbst bei bestehendem Abonnement für KI-Nutzung.

Google ist nicht allein mit KI-Bezahlschranken
Das KI-Unternehmen OpenAI, deren Assistenzsystem ChatGPT den aktuell andauernden KI-Hype mit ausgelöst hat, verlangt längst für den Zugang zu ihren Systemen Geld. Während die Nutzung von Version 3.5 nach Registrierung kostenlos ist, muss man für GPT-4 und den Bilderzeuger DALL-E bei nennenswerter Nutzung ein Abo abschließen: GPT Plus kostet 20 Dollar im Monat. Wer spezialisierte KIs nutzen oder nach Bedarf abrechnen will, kann kontingentierte Leistungen freischalten. Die Transkription mit der Whisper-KI von einer Minute gesprochener Inhalte kostet beispielsweise 0,6 US-Cent. Beim Microsoft-Konzern, der bei seinem Copilot-Assistenten weitestgehend auf OpenAI setzt, kann man im begrenzten Maße GPT 4 kostenlos nutzen (nach Anmeldung). Für umfangreiche Nutzung will Microsoft Geld sehen – die Integration ins Business-Office-Paket kostet beispielsweise 30 Dollar pro Nutzer und Monat.

Setzt Apple auf Kooperationen?
Ein weiterer versteckter Hinweis auf eine mögliche (bezahlte) Integration von Gemini lässt sich in Apples Ankündigungen hineininterpretieren: Für diese nahe Zukunft hat Tim Cook angekündigt, dass auch Cupertino "bahnbrechende" KI-Fähigkeiten in die Betriebssysteme integrieren will. Aktuelle Gerüchte besagen, dass Apple nicht nur auf eigene Entwicklungen setzen will, sondern auch Drittanbietern den Weg auf macOS und iOS ebnen will.

Kommentare

Peter Eckel05.04.24 08:46
Das können sie gern behalten.

Erstens ihren "KI"-Bullshit, zweitens ihr Google-Abo und drittens ihre, nun ja, eher gewöhnungsbedürftige Einstellung zu Persönlichkeitsrechten und Datenschutz.

Oh, und viertens - ihre Werbung natürlich. Wie konnte ich das vergessen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
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Rumpelstilzchen
Rumpelstilzchen05.04.24 08:47
Ich bin und war immer schon gegen diese Abo-Seuche! Wenn alle so scharf auf die Abo-Scheisse sind dann möchte ich als Nutzer auch den "Anbitern" eine Abopflicht aufs Auge drücken können wenn Sie mit meinen Daten Geld verdienen.

Weil mit meinen Daten so viel Geld gemacht werden kann bin ich für eine Abogebühr von 99$ pro Monat und pro Anwendung/Webseite wo ich mich registrieren muss um Zugriff zu irgendwas bekomme. Würde das einreisen, so denke ich, stirb die Aboseuche sehr schnell aus!😡
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KarstenM
KarstenM05.04.24 09:36
Das könnte man für Apple doch gut über eine Art "Core Technology Fee" realisieren.
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oxid
oxid05.04.24 09:45
Ist ok. Wer es will kann ja dafür bezahlen. Besser als mit persönlichen Daten zu bezahlen. Dem Nutzer sollte die Entscheidung dafür aber offen gelassen werden. Is klar dass Entwicklung und Rechenleistung Geld kosten.
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MacSquint
MacSquint05.04.24 09:54
Ah ha, die KI mit Inhalten von Urhebern „trainieren“, das natürlich in alter Raubrittermanier für lau, und dann abkassieren.
Es lebe das Internetzeitalter der ultimativen Ausbeutung 🙈
Übrigens dachte ich mal, dass AI und der ganze Technikkram uns mal die lästigen Alltagsaufgaben abnehmen werden und wir dann mehr Zeit für Kunst, Musik und Literatur haben und nicht, dass die AI Kunst, Musik und Literatur ausschlachtet und sie dann einfach selbst macht.
Hal9000 läßt grüßen…
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Michael Lang aus Rieder05.04.24 18:06
Ein weiterer versteckter Hinweis auf eine mögliche (bezahlte) Integration von Gemini lässt sich in Apples Ankündigungen hineininterpretieren

Ich kann da aus apples Ankündigungen irgendwie nichts bezüglich Bezahlung herauslesen. Reininterpretieren kann man natürlich alles.

Wenn es so kommt, können Sie es behalten.
Ich erwarte von Apple eine irgendwie geartete eigenständige Lösung für Apple-user ohne Extrakosten. Das bezahl ich schon über die Hardware.
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