Jurymitglied: Apple sollte Google direkt verklagen


2,2 Milliarden Dollar forderte Apple im Prozess gegen Samsung, die Jury entschied allerdings nur auf eine Strafzahlung in Höhe von 120 Millionen Dollar. Dies entspricht rund 5,5 Prozent der von Apple angepeilten Summe. Der Jurysprecher hat sich nach dem Prozess zu Wort gemeldet und
Apple geraten, lieber Google direkt zu verklagen. Wenn man der Meinung sei, Google stehe hinter der ganzen Angelegenheit und stelle das eigentliche Ziel dar, dann solle man nicht um den heißen Brei herumreden. Anschließend könnten dann Gerichte ein Urteil fällen.
Ohnehin sind sich Marktbeobachter sicher, dass Apple in erster Linie gegen Android vorgehen wollte, allerdings
aus taktischen Gründen von einer Klage gegen Google absah und stattdessen lieber mehrere Hardwarehersteller ins Visier nahm. Als Hauptgegner hielt Samsung wohl deswegen her, da kein anderes Unternehmen höhere Umsätze als Samsung mit Android-Geräten erzielt. Von den fünf behandelten Patenfragen betraf nur eine einzige ausschließlich Samsung, die anderen vier hingegen Android.
Es erscheint allerdings
unwahrscheinlich, dass Apple tatsächlich Klage gegen Google einreicht. Die von der Jury verhängte Strafzahlung fiel angesichts des hohen Umsatzes auf dem Smartphonemarkt vergleichsweise mickrig aus; es ist daher fraglich, ob sich Apple in einem Verfahren gegen Google besser durchsetzen könnte. Einen Verkaufsstopp aller Android-Smartphones wird Apple mit Sicherheit nicht erreichen; und da Google auf direktem Wege nur geringe Umsätze mit Android erzielt, scheiden auch astronomische Strafzahlungen aus. Es wird sich zeigen, ob Apple weiterhin auf gerichtlichem Weg gegen Androidhersteller vorgeht - oder ob Tim Cook eine andere Strategie fährt und nicht den von Steve Jobs ausgerufenen "thermonuclear war" gegen Android für die bestmögliche Lösung hält.
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