Mehrfach war in den letzten Monaten zu hören, dass der Tablet-Boom, angeführt durch Apples iPad, Herstellern von Netbooks schwer zu schaffen macht. Anstatt zu einem besonders günstigen Netbook zu greifen, entscheiden sich viele Kunden stattdessen für ein Tablet. Momentan stark diskutiert wird jedoch die Frage, ob Tablets den gesamten PC-Markt beinflussen und zu geringerem Absatz führen. Anlass boten aktuelle Zahlen, wonach der PC-Markt im abgelaufenen Quartal deutlich schrumpfte; dies ist eine eher ungewöhnliche Entwicklung, da sonst fast immer Wachstumsraten zu verzeichnen sind.

Eine diesbezüglich geäußerte Folgerung lautete, man könne deutlich ablesen, wie stark iPad und vergleichbare Geräte zu Lasten herkömmlicher Computer gehen. Eine Feststellung, die rasch für Schlagzeilen sorgte, wird von anderen Seiten allerdings kritisiert. So seien die Zahlen falsch interpretiert worden. Zwar stimme, dass der PC-Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 3 Prozent nachgab, dies allerdings hauptsächlich auf das iPad zu schieben sei nicht korrekt. Die Markteinführung von Windows 7 hatte die Verkaufszahlen der PC-Hersteller erheblich ansteigen lassen, auch im ersten Quartal des letzten Jahres war dies noch zu messen. Jetzt sei die Nachfrage wieder schwächer, da vor einem Jahr sehr viele Anwender auf neue Systeme umstiegen.

Die starken Verluste im Netbook-Sektor, vor dem Verkaufsstart des iPads boomte dieses Segement noch, tragen natürlich auch zum Rückgang bei - allerdings könne man nicht das iPad für einen branchenweiten Trend verantwortlich machen. Zudem besitzen gerade einmal fünf Prozent der befragten Computernutzer auch ein iPad; dieses auch sehr häufig als "Drittgerät" und nicht als hauptsächlich genutzen Computer. Als Fazit der Diskussion kann wohl gezogen werden, dass Apple den Markt mit dem iPad zwar stark beinflusst und Netbook-Anbieter darunter leiden, Tablets allerdings noch nicht dominant genug sind, um dem gesamten PC-Markt Konkurrenz zu machen.

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