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Das iPhone 4S in der Praxis

Die ersten Tage mit dem neuen Gerät

Am Freitag begann die Auslieferung des neuen iPhone 4S in Deutschland. Nach der Vorstellung vor drei Wochen waren viele potenzielle Kunden zuerst enttäuscht, dass nicht wie erhofft ein iPhone 5 mit neuem Design vorgestellt wurde. Auch die Pressestimmen waren nach der Vorstellung verhalten. Allerdings konnte Apple trotzdem in den ersten 24 Stunden eine Million Vorbestellungen bei den Mobilfunkprovidern und in den eigenen Stores verzeichnen. Auch die MacTechNews.de-Redaktion hat ein neues Gerät erhalten, hier ein Erfahrungsbericht nach ein paar Tagen intensiver Nutzung.

Prozessor/Geschwindigkeit

Apple setzt nun beim iPhone 4S einen A5-Dual-Core-Prozessor statt wie im Vorgänger den A4-Chip ein. Der Prozessor taktet mit 800 MHz und im normalen Betrieb macht sich die Mehrleistung sofort bemerkbar. Besonders Kunden, die von einem älteren iPhone auf ein iPhone 4S umsteigen, werden von der flüssigen Bedienung überrascht sein. Für Spielehersteller werden durch den schnelleren Prozessor und besonders mit dem schon aus dem iPad 2 bekannten Grafikchip neue Möglichkeiten eröffnet. Hier erscheinen mit Sicherheit in den kommenden Monaten neue Spiele mit erheblich besserer Grafik. Ob der neue A5-Prozessor für iPhone 4-Kunden allerdings einen Umstieg auf das neue 4S rechtfertigt sei dahingestellt. Auch das iPhone 4 lässt sich flüssig bedienen, trotzdem ist die Mehrleistung des 4S im Alltagsbetrieb spürbar.

Kamera

Statt der 3 bzw. 5 Megapixel-Kamera beim iPhone 3GS / 4 verbaut Apple im 4S einen CCD-Chip mit 8 Megapixel wie auch ein neues Linsensystem samt Infrarot-Filter. Besonders im Vergleich mit dem iPhone 3GS kann die Kamera bei guten Lichtverhältnissen endgültig eine Kompaktkamera ersetzen. Sogar bei schlechten Lichtverhältnissen lassen sich akzeptable Schnappschüsse mit geringem Rauschen erstellen. Auch die Videoaufnahme in 1080p mit Bildstabilisierung lässt kaum Wünsche offen. Apple hat allerdings die Front-Kamera nicht verbessert: Nach wie vor werden Bilder mit 640x480 Pixeln aufgenommen und bei nicht optimalen Lichtverhältnissen ist ein deutliches Rauschen zu erkennen. Für gelegentliche Anrufe mittels FaceTime ist dies ausreichend, für Selbstportraits nicht.

Siri

Eine der großen Neuerungen am iPhone 4S ist das Sprachassistenzsystem Siri. Siri steht zunächst auf English, Deutsch und Französisch zur Verfügung und soll dem Nutzer Eingaben mittels Sprachsteuerung erlauben. So lassen sich zum Beispiel Aktienkurse abfragen, Termine und Erinnerungen erstellen und man kann nach dem Wetter fragen. Bisher stehen allerdings nicht alle Funktionen in Deutschland zur Verfügung: Fragen nach Restaurants in der Umgebung kann Siri vorerst nur in den USA beantworten. In der Praxis zeigt sich schnell, dass die Fragen nach Uhrzeit, Wetter und Aktienkursen zwar lustig zum Ausprobieren sind, jedoch bei der täglichen Nutzung keinen Vorteil bieten. Zwei Funktionen von Siri bzw. der Spracherkennung an sich könnten in der Praxis aber Gold wert sein: Zum einen lassen sich schnell Termine und Erinnerungen eintragen - hier ist man durch die Benutzung von Siri deutlich schneller als mit dem Touchscreen und der virtuellen Tastatur. Ferner können in allen Textfeldern und somit auch in E-Mails oder SMS Texte per Sprache eingegeben werden. Bei deutlicher Aussprache hat Siri eine hohe Trefferquote - man muss nur selten korrigieren. Hier ist der Nutzer durch die Sprachsteuerung deutlich schneller am Ziel als mit der virtuellen Tastatur.

Design/Verarbeitung

Im Vergleich zum iPhone 4 hat Apple das Design nicht geändert. Nach wie vor wirkt das Design modern, viele potenzielle Kunden waren bei der Vorstellung aber enttäuscht, dass Apple das Aussehen nicht verändert hat. Auch die Bildschirmgröße ist leider unverändert geblieben - hier erhofften sich viele Kunden eine Nachbesserung, da andere Hersteller mittlerweile deutlich größere Displays verbauen. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen: Weder an den Spaltmaßen ist etwas auszusetzen noch lassen sich störende Klappergeräusche am Gehäuse ausmachen.

Empfang

Mit dem iPhone 4 führte Apple ein neues Antennendesign ein und kassierte hierfür erhebliche Kritik. Hielt man das iPhone in bestimmter Position in der Hand ging die Signalqualität deutlich zurück. Hier hat Apple mit dem iPhone 4S nachgebessert, die Problematik ist nicht mehr festzustellen. Im Vergleich zum iPhone 3GS ist die Empfangsqualität nicht merklich gestiegen. In Räumlichkeiten mit schlechtem Empfang zeigte das iPhone 4S die selbe Anzahl von Empfangsbalken an wie ein iPhone 3GS. Beide Geräte wurden im Telekom-Netz betrieben. In einem Test mit 4 von 5 Balken 3G-Empfang konnte eine Download-Geschwindigkeit von knapp 9 mbit/s und eine Upload-Geschwindigkeit von 1,2 mbit/s ausgemacht werden, ebenfalls getestet im Telekom-Netz.

Erstes Fazit

Das iPhone 4S überzeugt im Praxisbetrieb. Durch den schnelleren Prozessor, die neue Kamera sowie Siri bietet es einige Neuerungen, die das 4S zum besten iPhone bisher machen. Leistungsmäßig spielt Apple im Smartphonemarkt nun wieder ganz vorne mit, bei der Größe der Displays sind andere Hersteller aber weiter. Für Nutzer von älteren iPhones (z.B. 3GS, 3G) lohnt der Umstieg definitiv, in der Praxis bietet das 4S einen deutlichen Mehrwert. Für Besitzer des iPhone 4 sieht es anders aus: Wer sich häufig über die langen Programmstartzeiten ärgert oder die Kamera sehr häufig nutzt sollte einen Umstieg in Erwägung ziehen. Für alle, denen diese Punkte beim iPhone 4 nicht negativ aufgefallen sind lohnt ein Umstieg eher nicht, außer man möchte unbedingt mit Siri arbeiten - dies steht (offiziell) nur auf dem 4S zur Verfügung.

Weiterführende Links:
Das iPhone 4S im Apple Store (Partnerlink)
Das iPhone 4S bei der Telekom (Partnerlink)
Das iPhone 4S bei O2 (Partnerlink)
Das iPhone 4S bei Vodafone (Partnerlink)
MTN: Die iPhone-Tarife im Überblick

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