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Bloomberg: Apple wird Siri-LLM auf Google Gemini basieren lassen – und Milliarden dafür bezahlen

Apple hatte mehreren Berichten zufolge den Weg eingeschlagen, Siri nicht nur um das zur WWDC 2024 versprochene appübergreifende Kontextwissen zu erweitern, sondern außerdem noch ein LLM für bessere Sprachfähigkeiten und Recherchen zu integrieren. Im letzten Sommer sickerte dann durch, dass es aber offen sei, ob man dies mit eigenentwickelten Modellen stemmen kann oder ob es der Hilfe eines Drittanbieters bedarf. Nun berichtet Bloomberg erneut über die Pläne. Demnach ist die Entscheidung gefallen, Apple und Google gehen hierfür in Kürze eine Partnerschaft ein.


Andere waren zu teuer
Zur Auswahl standen demnach neben einem hauseigenen Ansatz Lösungen von OpenAI und Anthropic. Warum man sich gegen einen ChatGPT-Ableger entschied, ist unbekannt – im Falle von Anthropic sollen jedoch die Gebühren schlicht zu hoch gewesen sein. Google kann hingegen wohl vergleichsweise günstig liefern, wonach Apple suchte. Allerdings muss Apple hierfür ebenfalls tief in die Tasche greifen, laut Bloomberg entrichtet man rund eine Milliarde Dollar pro Jahr für Gemini. Google entwickelt demnach eine spezielle Version für Apple, welche dann auf den "Private Cloud Compute"-Servern läuft.

Google liefert angepasstes Modell
Das von Google gelieferte System verfüge über 1,2 Billionen Parameter, Apples eigener Ansatz weise nur 150 Milliarden auf. Dabei handelt es sich um einen Richtwert, welcher ungefähr andeutet, wie ein Modell Anfragen verstehen und darauf reagieren kann. Allerdings sind die Werte insofern nicht wie ein Benchmark zu betrachten, als der volle Umfang gar nicht zum Einsatz kommt. Dem Bericht nach "schrumpfe" Google das Modell zudem auf Werte, die näher an Apples Entwicklungsarbeit liegen.


Apple im Zeitplan
Projekt "Glenwood", so der Codename des Vorhabens, auf einen Drittanbieter zu setzen, stehe unter der Leitung von Mike Rockwell. Dieser steht nach Umstrukturierungen inzwischen an der Spitze des Siri-Teams und muss aufholen lassen, was man in den vergangenen Jahren durch Fehlentscheidungen verpasste. Jüngsten offiziellen Aussagen zufolge ist Apple auf einem guten Weg, die neue Siri-Generation wie versprochen im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Der Einsatz bewährter Technologie dürfte im Vergleich zu einer Umsetzung in Eigenregie sicherlich Zeit gespart haben.

Arbeit an Apple-LLM wird fortgesetzt
Vom Tisch sei die Entwicklung eines Apple-eigenen LLMs jedoch nicht, wie Bloomberg hinzufügt. Noch immer würde Apple die erforderlichen "Large Scale"-Modelle gern selbst in die Hand nehmen. Wenn das zusammen mit Google auf den Weg gebrachte System an den Start geht, übernehme Gemini auch nicht alle Aufgaben. Zusammenfassung von Informationen sowie Ausführung komplexer Aufgaben seien Aufgabe des Google-LLMs, manche Siri-Features (vermutlich solche, die es jetzt schon zur Steuerung von Basisfunktionen gibt), verbleiben bei Apples In-House-Modell. Zudem bleiben Daten stets auf den Apple-Servern, Google erhalte keinen Zugriff darauf.

Kommentare

Tomboman06.11.25 09:36
Irgendwie schon lustig, die einen müssen echt viel programmieren für die Milliarden, die anderen setzen einfach den Haken als Standard Suche und gut ist 😃
+4
Roony06.11.25 10:44
Mannomannomann ! Da kriegt ein Billionenschwerer APPLE Konzern,
das noch nicht einmal hin, eine eigene KI in sein Telefon einzubauen.
Da muss man sich bei Google mit anködeln....
Das ist so oberpeinlich !
Ob Google das dann auch mit dem, von Apple doch immer so hochgehaltenen Datenschutz genauso "gut" macht, kann wirklich bezweifelt werden.

Aber den Ostflügel mit finanzieren – das geht selbstverständlich !
Zum Kotzen !
-2
K-Roc
K-Roc06.11.25 10:45
Da darf man die hauseigenen Management-Aussagen der letzten Monate ("große Fortschritte" etc.) doch mal neu beleuchten, wenns jetzt am Ende ein anderer Konzern für Apple richten muss.
-2
K-Roc
K-Roc06.11.25 10:53
Interessant ist doch auch, dass Apple damit einen in vielen Feldern (Smartphone, -Watches, Streaming) direkten Konkurrenten "sponsort".
An sich nur nachvollziehbar, wenn man sich weiter im Hause sicher ist, bald etwas eigenes ran lassen zu können.
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LoCal
LoCal06.11.25 10:58
Das nächste Thema über das bei den kommenden Keynotes dann dezent geschwiegen wird ist Datenschutz.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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WahrFa06.11.25 11:05
Kann ich nicht nachvollziehen. Gemini ist laut etlichen Forschungsberichten der schlechteste ChatBot überhaupt, wenn es um Akkuratheit angeht. (70% signifikante Fehler)

Zu dem Thema „nicht hinbekommen“. Vielleicht wollen sie einfach nicht so wie alle anderen einen Schrott-ChatBot mit signifikanten Fehlern zwischen 30-70% auf den Markt werfen, sondern was Akkurateres, das dauert aber für unsere schnelllebige Zeit zu lang, deswegen jetzt der unsinnige Deal mit Google um „nicht noch länger zu brauchen“.

Apropos Google: Ich kenne jemanden, der bei SAP arbeitet, dort war anscheinend Google und hat gefühlt 2 Stunden KI präsentiert, nur das waren laut ihm alles Fake-Demo-Videos, nichts davon funktioniert stand heute, wie dann auch zugegeben wurde. Soviel dazu.
+1
panfire06.11.25 11:33
Roony
Ob Google das dann auch mit dem, von Apple doch immer so hochgehaltenen Datenschutz genauso "gut" macht, kann wirklich bezweifelt werden.

Zudem bleiben Daten stets auf den Apple-Servern, Google erhalte keinen Zugriff darauf.


Bitte genau lesen.
Als die Menschheit begann Schuhe zu tragen, hat sie den Boden unter den Füssen verloren.
+2

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