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BlackBerry-CEO geißelt Apples fundamentale Haltung zum Datenschutz

In einem Blogpost hat sich der CEO von BlackBerry John Chen heute zur Frage der Herausgabe von Daten an staatliche Stellen geäußert und in dem Zuge die Politik von Apple scharf kritisiert. Tim Cook weigert sich im Namen Apples regelmäßig, Nutzerdaten herauszugeben, es sei denn, es gibt eine gesetzliche Verpflichtung. Bei Kriminellen dürfe dieser Grundsatz nicht gelten, so Chen. IT-Firmen wie Apple und BlackBerry hätten auch eine gesellschaftliche Verantwortung, strafrechtliche Ermittlungen nicht zu blockieren.

Kein Datenschutz für Kriminelle
Konkret spielt Chen auf einen Fall an, in dem Apple sich weigerte, die Nutzerdaten des beschlagnahmten iPhones eines Drogendealers weiterzugeben. Dabei nennt er Apple allerdings nicht beim Namen. „Tatsächlich hat sich eines der mächtigsten IT-Firmen kürzlich geweigert, einer rechtmäßigen Zugangsanfrage im Fall eines Drogendealers zu entsprechen, weil es der Marke des Unternehmens schaden würde“, kritisiert er und fügt gleich hinzu: „Wir haben wirklich Probleme, wenn Unternehmen ihr Ansehen vor das übergeordnete Wohl stellen.“

Auf der Suche nach einem Mittelweg
Gleichzeitig stellt Chen aber auch klar, dass nicht alle behördlichen Anfragen auf Herausgabe von Daten erfüllt werden sollten. Sein Unternehmen BlackBerry habe das richtige Maß zwischen den beiden Extremen gefunden. Keine Hintertüren für US-Geheimdienste seien in den Smartphones eingebaut und dem Datenschutz vertrauen zahlreiche Kunden, bis hin zu Spitzenpolitikern wie Barack Obama und Angela Merkel. „Trotzdem, unsere Verpflichtung für den Schutz der Nutzerdaten erstreckt sich nicht auf Kriminelle“, appelliert Chen. Insgesamt lehne sein Unternehmen sowohl die Haltung ab, rechtmäßige Behördenanfragen zurückzuweisen, als auch die Forderung, Verschlüsselungen aufzuheben oder zu deaktivieren.

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Kommentare

Jägerschnitzel
Jägerschnitzel17.12.15 15:08
John Chen soll mit seinen Blackberry-Wanzen zur Hölle fahren.
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Aulicus
Aulicus17.12.15 15:13
Jägerschnitzel
John Chen soll mit seinen Blackberry-Wanzen zur Hölle fahren.

Ganz so Krass würde ich es nicht ausdrücken... Aber da ist was dran!

Denn wer unterscheidet denn zwischen Gut und Böse?!?! Auch nur Menschen und die machen Fehler!

Und eine halboffene Tür gibt es in diesem Zusammenhang nicht!!!
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MFG17.12.15 15:13
Ab welchem Zeitpunkt gilt jemand bzw. ist jemand kriminell und wer entscheidet das?
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ha@mac
ha@mac17.12.15 15:13
Der hat also das gefühl die IT-Unternehmen sollen auch noch entscheiden ob ihre nutzer kriminell sind oder nicht? Oder wie will er das anstellen. Die Unternehmen sollten seiner Meinung nach wohl am besten gleich noch die Arbeit der NSA? Wie will so einer seinen Kunden glaubhaft erzählt das ihre Daten sicher sind. "Sie müssen sich keine sorgen machen wir geben ihre Daten nich ungefragt weiter wir durchsuchen sie nur...."
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applejuice
applejuice17.12.15 15:14
Durchhalten, Apple!
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Jägerschnitzel
Jägerschnitzel17.12.15 15:16
Aulicus

Klar, ist auch überspitzt, aber mag Apples Haltung dazu. Für mich sollte Datenschutz ein Menschenrecht sein.
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ha@mac
ha@mac17.12.15 15:18
MFG

Eigentlich dann wenn die Schuld bewiesen ist aber dass ist ja sowieso ein Wunschtraum in der heutigen paranoiden Zeit. Solange sie in deinen Privaten daten nichts finden.
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Jägerschnitzel
Jägerschnitzel17.12.15 15:26
ha@mac

Genau ist ist auch der Knackpunkt.
Auch Drogendealer führen ein ganz normales Leben und haben unter Umständen Freunde und Bekannte, die davon gar nichts wissen.
Wenn seine Schuld ohnehin bewiesen ist, dann ist hier auch schluss.
Ansonsten geraten nämlich unter Umständen Unschuldige unter Verdacht.

Bei drohenden Terrorakten oder allgemein, wo akut Menschenleben in Gefahr sind, kann man hier möglicherweise Ausnahmeregelungen finden, aber nur um weitere Dealer Dingfest zu machen oder um an Hintermänner zu kommen, bin ich der Meinung, dass dem Datenschutz hier der Vorzug vor dem Aufklärungsinteresse der Strafverfolgungsbehörden zu geben ist.
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applejuice
applejuice17.12.15 15:28
"Kriminelle" im Sinne der US-Regierung und deren Behörden sind dann ja wohl auch Menschen wie Merkel und Co., anderen Handy man sich zu schaffen gemacht hat.
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Black Mac
Black Mac17.12.15 15:39
Gleichzeitig stellt Chen aber auch klar, dass nicht alle behördlichen Anfragen auf Herausgabe von Daten erfüllt werden sollten.
Dann soll also Blackberry entscheiden, wann die Daten herausgegeben werden? Die schwingen sich ganz elegant auf den Richterstuhl und glauben, sie hätten dabei die Moral für sich gepachtet.

Wir können wirklich dankbar sein, wenn über diesem Saftladen möglichst bald der Konkurs eröffnet wird.
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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MYTHOSmovado
MYTHOSmovado17.12.15 15:48
MFG
Ab welchem Zeitpunkt gilt jemand bzw. ist jemand kriminell und wer entscheidet das?
Es gibt Fragen auf dieser Welt, die muss man nicht beantworten, nicht?!
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde °°° Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann...
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sierkb17.12.15 15:50
Hintergrund und größerer Rahmen, vor dem diese Äußerungen zu sehen sind bzw. begleitend und gleichzeitig (sprich: Washington, das Weiße Haus übt derzeit Druck auf die Firmen in Silicon Valley aus und es finden Gespräche an allen Ecken und Enden statt, BlackBerrys John Chen äußert sich also nicht im luftleeren Raum sondern unter dem Eindruck dieses Drucks und dieser Gespräche untereinander und mit Regierungsvertretern):

The New York Times (06.12.2015): Hillary Clinton Urges Silicon Valley to ‘Disrupt’ ISIS

EFF (16.12.2015): EFF, Access Now, and the White House Sat Down to Talk About Encryption: The Details

EFF (16.12.2015): EFF Asks Washington State Court to Protect Internet Free Speech


Es ist halt ein zweischneidiges Schwert und eine politische und gesellschaftliche Aufgabe, hier ggf. einen gesunden, demokratiefreundlichen Mittelweg oder Kompromiss bzw. Einigung zu finden unter Abwägung aller Interessen und Fürs und Widers, der die Freiheitsrechte der Bürger nicht im Mark beschneidet. Wie hierzulande auch (Vorratsdatenspeicherung, BND-Selektoren, etc.). Da ist die Gesellschaft als Ganzes gefordert.
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Black Mac
Black Mac17.12.15 15:56
sierkb
… Washington, das Weiße Haus übt derzeit Druck auf die Firmen in Silicon Valley aus und es finden Gespräche an allen Ecken und Enden statt …
Auf Apple “Druck ausüben” wird nicht funktionieren. Vermutlich wird Apple irgendwann für den Datenschutz vor Gericht ziehen – und zwar solange, bis ein höchstrichterliches Urteil gesprochen wird. Anschliessend war’s das mit der Privatsphäre – oder NSA & Co. saugen in Zukunft am leeren Daumen. Beides ist möglich.
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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MYTHOSmovado
MYTHOSmovado17.12.15 16:00
Tolle Überschrift übrigens - von wegen "...geißelt..."!

Wie wäre es in Hinblick auf diese Passage
Sein Unternehmen BlackBerry habe das richtige Maß zwischen den beiden Extremen gefunden
von Eigenwerbung zu sprechen?
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wurde °°° Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann...
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Eventus
Eventus17.12.15 16:14
Das Gefährlichste am staatlichen Sammeln privater Daten ist aus meiner Sicht, dass man nicht sicher sein kann, dass ein aktuell «guter» Staat es immer bleibt. Persönlich hätte ich nichts dagegen, dass der Schweizer Bundesrat, Angela Merkel und von mir aus auch Barack Obama alles über mich wissen. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Staat zum Unrechtsstaat wird (ist ja in Deutschland nicht so lang her) und dann kämen diese Daten in Hände einer vielleicht sehr bösen Macht. Daher sollen Daten möglichst nicht massenweise zentral vorhanden sein.
Live long and prosper! 🖖
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sffan17.12.15 16:19
Hach wann stirbt dieser Hersteller von überflüssigem managerspielzeug endlich?
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ratti
ratti17.12.15 17:29
Ich hätte so gern geschrieben:
„Alles klar — ich werde mir also keinen Blackberry kaufen.“
Aber dann musste ich selber lachen.

Die größten Kriminellen sind die Geheimdienste selbst.
Dichtmachen und in die Produktion eingliedern.
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elBohu
elBohu17.12.15 17:38
Wieviel Terrorakte oder Straftaten gab es eigentlich, weil Behörden die verschlüsselten Daten nicht lesen konnten und die Nachrichten in iMessage nicht von Apple zur Verfügung gestellt wurde?

Klar klingt es einfacher alles über jeden zu wissen, aber ist es besser, oder hilfreich? Und und in welcher Hinsicht?
Man man allen sportschützen die Waffen abnehmen und alles delegalisieren, und dann? Dann benutzen die Kriminellen weiter illegale Waffen, wie vorher auch! Eine vollautomatische Waffe bekommt man in Deutschland nicht, niemand!
Behörden und Regierung sind hier mal ausgenommen. Die gelten aber auch nie als kriminell, egal, was sie machen...
wyrd bið ful aræd
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macgeek6517.12.15 17:49
Ein von der US Regierung gekauftes Arschloch, hat er schnell noch bevor er mit seiner Firma absäuft ein paar Dollar eingesackt und in seinem fetten Arsch geschoben.
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RyanTedder17.12.15 18:12
MFG
Ab welchem Zeitpunkt gilt jemand bzw. ist jemand kriminell und wer entscheidet das?

Hmm mal scharf nachdenken. Vielleicht nach dem gleichen Schema wie es bei der Polizei schon immer gemacht wird?
Verdacht und Beweise. Im Schlimmsten Fall nur ein Verdacht aber gut begründet sein muss

Ich kann mit der ganzen paranoia nichts anfangen
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Waldi
Waldi17.12.15 18:12
Persönlich hätte ich nichts dagegen, dass der Schweizer Bundesrat, Angela Merkel und von mir aus auch Barack Obama alles über mich wissen.

Genauso wollte ich das auch sagen.
Aber gleich auf Deutschland hinzuhauen bezüglich des Negativextrems hat es wieder relativiert.
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
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Schweizer
Schweizer17.12.15 18:40
MFG
Ab welchem Zeitpunkt gilt jemand bzw. ist jemand kriminell und wer entscheidet das?

Die jeweiligen Gesetzt des Landes.
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iMäck
iMäck17.12.15 18:44
Black Mac
sierkb
… Washington, das Weiße Haus übt derzeit Druck auf die Firmen in Silicon Valley aus und es finden Gespräche an allen Ecken und Enden statt …
Auf Apple “Druck ausüben” wird nicht funktionieren. Vermutlich wird Apple irgendwann für den Datenschutz vor Gericht ziehen – und zwar solange, bis ein höchstrichterliches Urteil gesprochen wird. Anschliessend war’s das mit der Privatsphäre – oder NSA & Co. saugen in Zukunft am leeren Daumen. Beides ist möglich.

Und ich glaube dann das es eher mit der Privatsphäre war!

Einfach mal das Urteil vom obersten US Gericht bezüglich Vergewaltigung in der US Armee anschauen...das Urteil war einfach krank!
Mit anderen Worten:
Eine Vergewaltigung auf Militär Gelände ist was anderes als eine Vergewaltigung auf normalen Boden.🙄
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Eventus
Eventus17.12.15 19:04
Waldi
Aber gleich auf Deutschland hinzuhauen bezüglich des Negativextrems hat es wieder relativiert.
Hätte auch anderswo passieren können und könnte auch noch anderswo passieren. Es war gar nichts spezifisch gegen Deutschland gemeint.
Live long and prosper! 🖖
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OliB17.12.15 19:36
Schweizer
MFG

Ab welchem Zeitpunkt gilt jemand bzw. ist jemand kriminell und wer entscheidet das?

Die jeweiligen Gesetzt des Landes.

Nö. Gesetze entscheiden erstmal gar nichts.

Die Richtung wird vom Gesetzgeber vorgegeben. Allerdings tun sich unsere Volksvertreter nicht gerade durch besondere Weisheit bei der Formulierung mancher Gesetze hervor. Da wird schwammigweich um den Kern der Sache rumformuliert, anstatt klipp und klar festzulegen, was man eigentlich festlegen wollte. Am Ende muss dann das Bundesverfassungsgericht der Welt erklären, was der Gesetzgeber eigentlich wollte.

Letztendlich entscheidet aber ein Richter - anhand dieser Gesetze - ob man gegen ein Gesetz verstoßen hat oder nicht.

Und genau das seh ich schon wieder die gleichen Probleme: Der klassische Richtervorbehalt ist ja inzwischen längst ausgehebelt. "Gefahr im Verzug", "Geheimgericht", überlastete Richter, die alles durchwinken etc. pp. und blah blah.

Noch schlimmer wird es aber, wenn dann auch noch inkompetente Richter, die sich in der Schwammigkeit der o.g. Gesetzverschwurbelungen komplett verirrt haben, Urteile fällen, die der ursprünglichen Intention des Gesetzes komplett widersprechen (Landgericht Hamburg, anyone?).

Unterm Strich paart sich hier also Inkompetenz mit vorsätzlichem Rechtsbruch. Und ganz ehrlich - ich will nicht, dass mein berufliches und privates Schicksal im Zweifelsfall davon abhängt, ob im Hintergrund ein kompetenter oder ein inkompetenter Richter zwischen mir und einer Horde wildgewordener "Spezialermittler" steht. Dann soll lieber ein Drogendealer ungeschoren davon kommen als dass Unschuldige hinter Gittern landen. Der alte Rechtsgrundsatz "In Dubio Pro Reo" ist aber inzwischen längst von Patriot Act, VDS und Co in der Luft zerrissen worden.
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Eventus
Eventus17.12.15 21:03
OliB
Nö. Gesetze entscheiden erstmal gar nichts.
Ja, zumal viel Auslegungssache ist. Schliesslich benutzen klagende und verteidigende Anwälte das gleiche Gesetz und kommen doch zu unterschiedlichen und oft gegensätzlichen Schlussfolgerungen.

Wie Dürrenmatt sagte, wohne die Gerechtigkeit auf einer Etage, zu der die Justiz keinen Zugang habe. (ungefähr zitiert)
Live long and prosper! 🖖
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Giskard
Giskard18.12.15 00:38
macgeek65
Ein von der US Regierung gekauftes Arschloch, hat er schnell noch bevor er mit seiner Firma absäuft ein paar Dollar eingesackt und in seinem fetten Arsch geschoben.
Dein Post ist zwar etwas analfixiert und man hätte es etwas diplomatischer umschreiben können, musste aber trotzdem lachen!
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Stefano
Stefano18.12.15 11:10
Nutzerdaten werden nicht herauszugeben es sei denn, eine gesetzliche Verpflichtung (richterliche Anordnung) liegt vor. Dritte sollten hier vorurteilsfrei sein und Cooks Haltung ist für mich entsprechend richtig.
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dom_beta18.12.15 12:20
würde mich echt mal interessieren, warum manche Leute den Staat als Gegner/Feind einstufen.
...
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Eventus
Eventus18.12.15 18:27
dom_beta
würde mich echt mal interessieren, warum manche Leute den Staat als Gegner/Feind einstufen.
Wer führt Kriege? Wer übt auch gegen unbescholtene Bürger Einschüchterungen und Gewalt aus? Jeder Staat? Nein! Aber fast immer ein Staat. Zudem oft einer, der zuvor noch einigermassen demokratisch wirkte.
Live long and prosper! 🖖
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