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Apple nutzt erstmals CO2-freies Aluminium

Vor gut anderthalb Jahren beteiligte sich Apple an der Finanzierung eines kanadischen Forschungs- und Entwicklungsprojekts, dessen Ziel die Herstellung von CO2-freiem Aluminium ist. Jetzt trägt das Engagement erste Früchte: Der iPhone-Konzern erwarb vor Kurzem eine erste Charge des in einem klimaschonenden Verfahren produzierten Metalls.


Keine Treibhausgas-Emissionen
Bei der Produktion von Aluminium mit Hilfe der sogenannten Schmelzflusselektrolyse wird eine große Menge an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt. Den Aluminium-Riesen Alcoa und Rio Tinto ist es gelungen, dieses Verfahren so zu verbessern, dass beim Schmelzen des Metalls keine Treibhausgase mehr emittiert werden. Gemeinsam mit den Unternehmen sowie den Regierungen Kanadas und Quebecs hatte Apple im Mai 2018 Geld in die Hand genommen, um die Entwicklung dieser Technologie zu fördern. Alcoa und Rio Tinto gründeten zudem das Joint-Venture Elysis, welches das Metall mit Hilfe des neuen Verfahrens produziert.


Foto: Apple

Erste Lieferung in diesem Monat
Apple wird noch in diesem Monat eine erste Lieferung des sogenannten kohlenstofffreien Aluminiums erhalten, berichtet Reuters. Um welche Menge es sich dabei handelt, teilte der iPhone-Konzern allerdings nicht mit. Unbekannt ist derzeit auch, bei der Produktion welcher Geräte das klimafreundlich hergestellte Metall zum Einsatz kommen wird. Apple nutzt Aluminium unter anderem für iPhones, die Apple Watch und Macs, dabei setzt das Unternehmen bislang zumindest teilweise auf recyceltes Metall.

Sauerstoff statt Kohlenstoffdioxid
Bei dem von Alcoa und Rio Tinto entwickelten Verfahren wird während der Schmelzflusselektrolyse kein Kohlenstoffdioxid freigesetzt, sondern Sauerstoff. Der Begriff "kohlenstofffreies Aluminium" bezieht sich allerdings ausschließlich auf diesen eigentlichen Schmelzprozess, bei dem jedoch nur rund 20 Prozent des während der Produktion emittierten CO2 entstehen. Die restlichen 80 Prozent fallen bei der Erzeugung der elektrischen Energie an, die in großer Menge bei der Herstellung des Metalls erforderlich ist. Ob der Strom für die Produktion des von Apple jetzt erworbenen kohlenstofffreien Aluminiums klimaneutral erzeugt wird, ist nicht bekannt.

Kommentare

pünktchen
pünktchen09.12.19 12:30
Bisschen marktschreierisch. Recycling spart >95% an Energie und CO2-Emissionen und da redet niemand von "carbon-free".
0
Cliff the DAU
Cliff the DAU09.12.19 13:06
Kohlenstofffreies Aluminium und beim Schmelzen wird Sauerstoff erzeugt, na klar . . .
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
-4
Deichkind09.12.19 15:01
Cliff the DAU
Es geht um die Elektrolyse einer Mischung von Aluminiumoxid (aufbereitetes Bauxit) mit anderen Aluminiumsalzen, die die Schmelztemperatur herabsetzen. Dabei sollen die Aluminiumatome von den Sauerstoffatomen getrennt werden. In der Schmelze liegen die Teilchen jedoch als Ionen vor. Die Sauerstoffatome binden Elektronen an sich, die sie der Elektronenhülle der Aluminiumatome entnommen haben. In der Elektrolyse werden die Aluminiumionen an der Kathode mit Elektronen versorgt. An der Anode muss die entsprechende Menge an Elektronen gewonnen werden. Im Standardverfahren wird Kohlenstoff als Anode eingesetzt. Der Kohlenstoff übernimmt dabei einen Großteil der elektronenreichen Sauerstoffionen und wird dabei verbraucht ( CO2, CO; elementarer Sauerstoff wird zum Teil vielleicht auch noch freigesetzt): "Schmelzfluss-Elektrolyse nach Hall-Héroult" (Seilnacht.com) .

Bei dem neuen Verfahren wird dem Vernehmen nach kein Kohlenstoff verbraucht und direkt der Sauerstoff freigesetzt.
+9
piik
piik09.12.19 23:09
Ob diese CO2-Reduktion bei dem enormen Energieverbrauch eine große Rolle spielt? Hat da jemand Zahlen zu?
+1
pünktchen
pünktchen10.12.19 09:10
Steht doch da: "20 Prozent des während der Produktion emittierten CO2"

Wobei da noch die Emissionen fehlen welche vor der Elektrolyse beim Bauxitabbau und der Weiterverarbeitung zu Aluminiumoxid anfallen (Bayer-Verfahren ). Dürften dann nur noch 15% sein.

Aber: Alle anderen Emissionen sind durch den Energieverbrauch bedingt und können mit klimaneutral erzeugter Energie vermieden werden. Was beim durch die Kohlenstoffanoden erzeugten CO2 eben nicht der Fall ist, deshalb ist die Entwicklung schon wichtig.
+2

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