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Apple greift härter durch: Das Aufräumen des App Stores geht weiter

Im September 2016 begann Apple damit, bereits freigegebene Apps erneut unter die Lupe zu nehmen , ob diese weiterhin auf aktuellen iOS-Versionen und aktueller Hardware laufen - Entwickler hatten 30 Tage Zeit, Probleme zu korrigieren oder die App wurde direkt aus dem App Store entfernt, wenn diese gar nicht mehr unter dem aktuellen iOS startfähig war. Auch Apps, die nur Kopien anderer, erfolgreicher Apps sind, wurden auf diese Verweise entfernt (wir erinnern uns an hunderte Clones der App "Flappy Bird")

WWDC 2017 endet mit Kampfansage

Auf der Worldwide Developer Conference 2017 kündigte Apple einen neu gestalteten App Store für iOS 11 an - auf der Feature-Liste zum Entwicklerportal war ein unscheinbarer Hinweis sichtbar: "App Store cleanup":


Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht klar, was sich genau hinter den Worten verbirgt. Kurze Zeit später aktualisierte Apple die App-Store-Richtlinien, in denen nun ein neuer Punkt zu finden war:
4.2.6: Apps created from a commercialised template or app generation service will be rejected

Tausende Apps - selber Programmcode

In den letzten Jahren entstanden viele Dienstleister, die so genannte "White Label"-Apps, App-Baukästen oder App-Generatoren anbieten - damit lassen sich zum Beispiel für Hotels, Restaurants, Online-Shops schnell und einfach angepasste Apps erstellen und veröffentlichen, leider meist mit beklagenswertem handwerklichen Niveau. Betreibt man beispielsweise ein Restaurant, lädt man nur sein Logo, die Speisekarte und ein paar weitere Informationen wie die Adresse hoch und erhält eine App für sein Etablissement. Sogar Spiele, zum Beispiel Jump'n'Run-Spiele, wurden zu Hauf auf diese Weise veröffentlicht und unterschieden sich nur durch die verwendeten Pixelgrafiken.


Wie natürlich zu erwarten war, entstand so eine ganze Fülle von neuen Apps, die aber im Vergleich zu einer Webseite kaum Mehrwert boten. In der Zeit, als Apple und Google mit der Anzahl der Apps im App Store sehr aktiv geworben haben, wurde dies toleriert. Apple begann aber schon kurz nach der WWDC 2017 damit, solche Apps im App Store nicht mehr zuzulassen, um die allgemeine Qualität der Apps im App Store etwas zu steigern. Trotzdem winkte Apple manche Apps noch durch - entweder, weil während des Begutachtens der Apps nicht aufgefallen ist, dass es sich um "White Label"-Apps handelte, oder einfach aus Glück beim Review-Prozess.

Apple macht ernst

In den letzten zwei Monaten hat Apple aber die Schrauben deutlich angezogen - es ist nun nicht mehr möglich, Apps dieser Art durch Apples Review-Prozess zu bekommen. Apples Entwicklerforen sind nun voll mit Beschwerden von Entwicklern, die auf solche Lösungen setzten - es war in der Vergangenheit ein lukratives Geschäft für selbstständige Entwickler oder Firmen, kleinere "Visitenkarten"-Apps für andere Gewerbetreibende zu programmieren. Natürlich wurde auch hier der selbe Programmiercode wieder und wieder für dutzende, hunderte oder sogar tausende Apps verwendet - die Apps unterschieden sich nur marginal.


"Copycats" ebenfalls betroffen

Auch Apps, die zwar eigens entwickelt wurden, aber das Konzept von erfolgreichen und kreativen Apps nachahmen, begutachtet Apple nun sehr streng. In der Vergangenheit war zu beobachten, dass sobald eine App erfolgreich war, innerhalb von Tagen und Wochen diverse Clones dieser App im Store erschienen sind, um etwas vom Erfolg der eigentlichen App abzubekommen.


Tropfen auf den heißen Stein?

Es ist sehr zu begrüßen, dass Apple sich immer mehr darauf konzentriert, die Qualität im App Store zu verbessern. Schaut man sich im App Store um, merkt man schnell, dass die allermeisten Programme ein handwerklich sehr niedriges Niveau aufweisen - für unbedarfte Nutzer ist es kaum zu erkennen, ob es sich um eine qualitativ gute App handelt oder nur um ein schnell "hingerotztes" Plagiat. Benutzerbewertungen sind nicht immer hilfreich, da auch dort nach wie vor eine Menge an gefälschten Bewertungen anzutreffen sind.

Ob diese Bemühungen allerdings ausreichen, um die Fehler aus den Anfangstagen des App Stores in den Griff zu bekommen, sei einmal dahingestellt. Zwar lässt Apple weder Updates zu den oben beschrieben Apps zu, noch kann man neue dieser Art einreichen, aber die schon im Store befindlichen Apps wurden bisher noch nicht entfernt.

Kommentare

gegy07.11.17 12:34
Die Illuminaten App ist bestimmt kein Zufall auf dem Foto....
+2
caba
caba07.11.17 13:35
"Schaut man sich im App Store um, merkt man schnell, dass die allermeisten Programme ein handwerklich sehr niedriges Niveau aufweisen - für unbedarfte Nutzer ist es kaum zu erkennen, ob es sich um eine qualitativ gute App handelt oder nur um ein schnell "hingerotztes" Plagiat."

Der Satz ist ein Widerspruch. Entweder "man merkt es schnell" oder "es ist kaum zu erkennen".
Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)
+4
jdbryne07.11.17 17:34
Unbedingt aufräumen. Auch das finden von apps über den store ist ein graus. Mit google bin ich schneller
+1
Dekator
Dekator07.11.17 22:09
caba
"Schaut man sich im App Store um, merkt man schnell, dass die allermeisten Programme ein handwerklich sehr niedriges Niveau aufweisen - für unbedarfte Nutzer ist es kaum zu erkennen, ob es sich um eine qualitativ gute App handelt oder nur um ein schnell "hingerotztes" Plagiat."

Der Satz ist ein Widerspruch. Entweder "man merkt es schnell" oder "es ist kaum zu erkennen".

Die Formulierung ist zu kurz. Gemeint ist, dass durch Ausprobieren schnell zu Tage tritt, dass es massive Unterschiede gibt. Durch ein einfaches Anschauen im Store ist das natürlich nicht gegeben.
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ocrho07.11.17 22:11
Aufräumen hört sich gut an, aber Apple steht hier einer Hydra entgegen die schneller nachwächst als Apple aufräumen kann.

Statt löschen gibt es einfachere Maßnahme die auch dem Kunden sehr viel helfen würden:

1) Bei Apps die oft nachgeahmt werden werden spezielle Kennzeichnung eingeführt: Das ist das Original. Das sind anerkannte kreative Varianten. Und dies sind potenzielle Plagiate.

2) Wie lange gibt es den App-Entwickler?

3) Welche historische Apps hat der Entwickler herausgebracht und wie lange waren diese im Store verfügbar ?

4) Zusatzinfos zu Quellcode-Qualität: Art der Programmierung (nur Bilder ausgetauscht ... siehe oben im MacTecNews-Artikel),
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