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Adobe Flash nun endgültig in Safari Geschichte

Adobe Flash war seit Ende der 90er Jahre fester Bestandteil des Internets. Es wurde für Browser-Spiele, animierte Werbung und auf diversen Videoportalen wie zum Beispiel YouTube eingesetzt. Einige Browser lieferten Flash direkt mit, da viele Webseiten ohne das Plugin gar nicht funktionierten. Als Apple das iPhone im Jahr 2007 vorstellte, hob Steve Jobs auf der Bühne besonders hervor, dass das Apple-Smartphone einen echten, vollwertigen Webbrowser mitbringt. Doch mit einer Ausnahme: Browser-Plugins wie Flash werden nicht unterstützt. Apple leitete mit diesem Schritt den Untergang von Flash ein.


Es folgte ein Schlagabtausch zwischen Apple und Adobe. Natürlich sah Adobe eines seiner wichtigsten Produkte bedroht und ging öffentlich aggressiv gegen Apple vor – mit der Hoffnung, genügend Druck würde Apple zum Einlenken bewegen. Jobs veröffentlichte 2010 einen offenen Brief, in dem er Apples Gründe für die Abkehr von Flash darlegte. Besonders beim Thema Sicherheit patzte Adobe in der vergangenen Dekade häufig.

Safari Technology Preview 99 ohne Flash
Schon mit macOS 10.12 Sierra schaltete Apple das Flash-Plugin standardmäßig ab – für manche Webseiten konnte der Nutzer das Adobe-Plugin aber manuell reaktivieren.

Regelmäßig veröffentlicht Apple neue Safari Technologie Previews – gestern erschien Version 99. In diesen Technology Previews gibt Apple einen Ausblick auf die Umsetzung von kommenden Web-Technologien, sodass sich Web-Entwickler frühzeitig mit neuen Techniken auseinandersetzen können. In einem knappen Statement in den Update-Notizen zu Version 99 besiegelt Apple nun endgültig das Aus für Adobe Flash auf dem Mac: "Removed support for Adobe Flash." (Übersetzt: "Unterstützung für Adobe Flash entfernt.").

macOS 10.16 beerdigt Flash endgültig
Es ist davon auszugehen, dass Apple die Änderungen der aktuellen Safari Technology Previews in die kommende macOS-Generation einfließen lässt. Somit wird Safari 13 aus macOS 10.15 Catalina die letzte Safari-Version sein, welche das Adobe-Flash-Plugin noch ausführen kann.

Adobe hat bereits angekündigt, die Unterstützung und Weiterentwicklung der Flash-Technologie am 31. Dezember 2020 einzustellen – es wird daraufhin keine Aktualisierungen des Flash-Plugins mehr geben.

Kommentare

TiBooX
TiBooX23.01.20 10:29
ENDLICH!
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+9
Deppomat23.01.20 10:37
Hui, dann muss meine olle Webseite wohl wirklich ersetzt werden
+3
MLOS23.01.20 10:48
Flash war vor allem eine Katastrophe für assitive Technologien wie Screenreader. HTML 5 ist da deutlich besser und der Schritt führt hoffentlich dazu, dass Flash-basierte Seiten bald endgültig verschwinden.
+6
thomas b.
thomas b.23.01.20 10:52
Bisweilen dauert es wirklich lang, bis Untote endlich mausetot sind. Flash-Werbung hat seinerzeit mein Core2 Duo MBP oft so extrem heiss gemacht, dass man sich die Oberschenkel gegrillt hat.
+3
nopeecee
nopeecee23.01.20 10:53
who?
Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen
-6
maculi
maculi23.01.20 10:55
Das Apple den Untergang von Flash durchs iPhone einläutete stimmt so nicht ganz, das war höchstens ein weiterer Sargnagel (wenn auch ein richtig großer). Es gab auch etliche Zeit vorher schon aus ganz unterschiedlichen Quellen erhebliche Kritik an Flash. Durch das immer mehr an Funktionen wurde die Software immer aufgeblähter, Fehler und Sicherheitslücken nahmen überhand. Durch die Weiterentwicklung von HTML (+CSS und Javascript) konnten zunehmend auch Ideen umgesetzt werden, für die vorher tatsächlich Flash nötig war, so das es immer weniger zwingende Gründe gab diese proprietäre Software einzusetzen. Filme liefen flüssiger und resourcenschonender direkt in HTML, weil sie nicht in Software dekodiert werden mussten, sondern ganz anders auf die Hardware zugreifen konnten. Dennoch erschreckend, wie lange das gedauert hat.

Klar, der Boykott von Apple hat die Problematik ganz anders in den Blick der Öffentlichkeit gerückt. Da viele Inhalteanbieter auf dem iPhone präsent sein wollten mussten die dann endlich mal über eine flash-freie Variante nachdenken (vorher hat der Anreiz dazu gefehlt). Die haben dann eine Testseite programmiert, und dabei erlebt, das diese deutlich flüssiger läuft. Und schon haben sich die nächsten abgewendet.

Ich hab Flash schon lange deinstalliert. Jede Seite, die das in den letzten Jahren noch eingesetzt hat wurde von mir konsequent boykottiert (kam allerdings extrem selten vor, das ich auf solche Seiten gestoßen bin). Im letzten Jahrtausend fand ich Flash auch mal noch toll, aber inzwischen vermisse ich es schon lange nicht mehr.
+7
yattaro
yattaro23.01.20 11:00
Herrlich sich nochmal die Kommentare zur der News "Steve Jobs äußert sich zu Adobe Flash" vom 29.04.2010 durchzulesen
+3
mobileme23.01.20 11:04
Herrlich, endlich weg!
+4
DTP
DTP23.01.20 11:09
Steve Jobs hat in frühen Präsentationen ja sogar Flash in Keynotes gezeigt, hat also am Anfang Flash geliebt.

Laut Aussagen eines früheren Entwicklungsleiter von Apple lag es wohl eher an Sicherheitsbedenken und daran, dass Adobes CEO die Anrufe von Steve Job nicht annahm und man Adobe als Partner nicht vertraute:
https://bgr.com/2016/12/12/steve-jobs-iphone-adobe-flash-tes ting/

Die erste prominente Kritik an Flash, an die ich mich erinnere, kam 2000 von Jacob Nielsen: https://www.nngroup.com/articles/flash-99-percent-bad/

Steve Jobs Ärger hat m.M. mit Sicherheit den Tod von Flash besiegelt, wenn auch erst im Jahre 2020.
+2
Der Mike
Der Mike23.01.20 11:10
Sehr gut! Ich habe auf meinen Rechnern bereits 2016 Flash generell deinstalliert. macOS, Linux, Windows.

Nie vermisst.
+2
sierkb23.01.20 11:12
MTN
Als Apple das iPhone im Jahr 2007 vorstellte, hob Steve Jobs auf der Bühne besonders hervor, dass das Apple-Smartphone einen echten, vollwertigen Webbrowser mitbringt. Doch mit einer Ausnahme: Browser-Plugins wie Flash werden nicht unterstützt. Apple leitete mit diesem Schritt den Untergang von Flash ein.

Es folgte ein Schlagabtausch zwischen Apple und Adobe. Natürlich sah Adobe eines seiner wichtigsten Produkte bedroht und ging öffentlich aggressiv gegen Apple vor – mit der Hoffnung, genügend Druck würde Apple zum Einlenken bewegen. Jobs veröffentlichte 2010 einen offenen Brief, in dem er Apples Gründe für die Abkehr von Flash darlegte. Besonders beim Thema Sicherheit patzte Adobe in der vergangenen Dekade häufig.

Wir wollen mal festhalten, dass Apples MacOS X jahrelang maßgeblich daran beteiligt war, dass sich Flash so verbreiten konnte – indem sie fleißig mitgeholfen hatten, das Flash-Plugin zu verbreiten und unters Volk bzw. die Medien- und Webseitenschaffenden (sehr oft Mac-Nutzer) zu bringen – als Bestandteil des MacOSX-Betriebssystems. Kein anderer Betriebssystem-Hersteller tat das, noch nicht mal Microsoft, überall war dieses Plugin optional, musste eigenhändig vom Nutzer von der Adobe-Webseite heruntergeladen und installiert werden. Bei MacOS X war es noch in MacOS X 10.6 (Snow Leopard) standardmäßiger Bestandteil des Betriebssystems, war von Apple von Haus aus in /Library/Internet Plugins installiert. Dieses Entgegenkommen Apples, diese Convenience wurde von von vielen Apple-Nutzern jahrelang beklatscht und gelobt und hart verteidigt (auch hier bei MTN), wenn man diese Praxis bzw. Flash an sich infragestellte bzw. wenn es darum ging, dass es bei Apple von Haus aus dabei sei und bei der Konkurrenz nicht.

Dabei war es sogar Apple selbst, die nicht immer ein aktuelles Flash-Plugin lieferten bzw. sich mit dem Nachziehen Zeit ließen, wenn Adobe bereits eine aktuellere Version anbot:

heise (03.09.2009): Snow Leopard mit veraltetem Flash

Dabei befand bereits 10 Jahre vor Steve Jobs' wundersamer Wendung um 180 Grad' und Einsicht ein gewisser Jakob Nielsen in einer Studie

Nielsen Norman Group (29.10.2000): Flash: 99% Bad
Summary: Although multimedia has its role on the Web, current Flash technology tends to discourage usability for three reasons: it makes bad design more likely, it breaks with the Web's fundamental interaction style, and it consumes resources that would be better spent enhancing a site's core value.

Wikipedia (en): Jakob Nielsen (usability consultant)

Jahr für Jahr wiederholte Nielsen diese Feststellung, wiederholte seine Studie, wurde nicht müde, auf die Negativ-Effekte von Flash (technischer Art wie auch von der Gebrauchstauglichkeit/Usability her) hinzuweisen und eine Abkehr empfahl und Hinwendung zugunsten von Webstandards. Apple, Steve Jobs ließ das unberührt, sie verbreiteten jahrelang weiter das Flash-Plugin mit ihrem MacOS X-Betriebssystem, animierten auf diese Weise Medienschaffende, Flash-Inhalte zu produzieren und Mac-Nutzer, diese zu konsumieren. Erst 2010, als es darum ging, das Zeugs auch auf Apples Mobil-Plattform zu lassen und es da auf einmal erst recht und verschärft um begrenzte Ressourcen und Sicherheit ging (und auch um Webstandards und HTML5), sah er, sah Apple es ein, dass die eigene jahrelange Praxis grundfalsch war und steuerte um (ohne freilich zuzugeben, dass man selber aktiv jahrelang an der Verbreitung und Akzeptanz von Flash mitgewirkt hatte, stattdessen schob er alleine Adobe die Schuld zu, ohne die eigene Mitschuld auch nur zu erwähnen), und stellte endlich den Vertrieb des Flash-Plugins ein, arbeitete fortan dagegen. Gut so! Und: endlich! Lieber spät als nie.

Es grenzt an Geschichtsfälschung, das alles unerwähnt zu lassen und Steve Jobs hier groß Lorbeeren zuzuwerfen und von Apples nicht unerheblicher Mitschuld zu entlasten. Er hatte 2010 höchstens gelernt und – sehr spät – einen Fehler korrigiert, eine Mitschuld beendet, den Apple jahrelang begangen hatte, und genauso sollte man es darstellen.
+9
Retrax23.01.20 12:13
yattaro
Herrlich sich nochmal die Kommentare zur der News "Steve Jobs äußert sich zu Adobe Flash" vom 29.04.2010 durchzulesen

Gerhard Uhlhorn!

Mensch, diese Perle der MTN-Foren hatte ich ja schon längst verdrängt - leider!

Hiermit rufe ich Uhlhorn auf sich wieder bei MTN zu beteiligen!!
-1
mactelge
mactelge23.01.20 13:05
Retrax
yattaro
Herrlich sich nochmal die Kommentare zur der News "Steve Jobs äußert sich zu Adobe Flash" vom 29.04.2010 durchzulesen
Gerhard Uhlhorn!

Mensch, diese Perle der MTN-Foren hatte ich ja schon längst verdrängt - leider!

Hiermit rufe ich Uhlhorn auf sich wieder bei MTN zu beteiligen!!

Oh ja, das waren noch Zeiten!
Uhlhorn - melde dich, du wirst gebraucht!
Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
+3
sahnehering23.01.20 13:07
Sehr gut! Jahre überfällig, aber trotzdem sehr gut!
Kein Backup, kein Mitleid
+1
nane
nane23.01.20 13:17
Retrax
Gerhard Uhlhorn!
Mensch, diese Perle der MTN-Foren hatte ich ja schon längst verdrängt - leider!
Hiermit rufe ich Uhlhorn auf sich wieder bei MTN zu beteiligen!!
mactelge
Oh ja, das waren noch Zeiten!
Uhlhorn - melde dich, du wirst gebraucht!

Gerhard Uhlhorn hat mich gebeten, diese Nachricht weiterzuleiten, was ich hiermit gerne mache:

"Ich kann mich nicht mehr beteiligen, ich habe unbegrenztes Hausverbot erhalten. Der Grund war, dass ich erst eine provozierende Frage gestellt hatte und anschließend geschrieben habe, dass man bei MTN nicht jede Frage stellen darf.

Ich lese allerdings noch genau so oft die Kommentare wie früher. Seit meinem Ausscheiden ist es aber sehr ruhig bei MTM geworden, es gibt nicht mehr viel zu lesen.

Wie auch immer, wenn MTN mein Account wieder aktiviert, schreibe ich gerne wieder mit.

Ich werde hier nicht weiter antworten (können). Wer einen Dialog möchte, muss mir per Mail schreiben. Ich bin leicht zu finden.

Liebe Grüße an alle
Gerhard"
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+7
mactelge
mactelge23.01.20 13:20
Was kostet es, Gerhard Uhlhorn wieder freizuschalten?
Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
+6
JoMac
JoMac23.01.20 14:16
mactelge
Was kostet es, Gerhard Uhlhorn wieder freizuschalten?
+1
nane
Gerhard Uhlhorn hat mich gebeten, diese Nachricht weiterzuleiten, was ich hiermit gerne mache:
Danke nane
+1
ratti
ratti23.01.20 15:46
Ich bin mir bis heute sicher, dass es für Jobs' Abneigung gegen Flash nur einen einzigen wahren Grund gab: Es wäre möglich gewesen, in Safari mit Flash eigene Apps und einen eigenen AppStore zu bauen.

Diese Lücke in der Abschottungsstrategie der Plattform wollte Jobs schliessen.
+1
pünktchen
pünktchen23.01.20 15:56
thomas b.
Flash-Werbung hat seinerzeit mein Core2 Duo MBP oft so extrem heiss gemacht, dass man sich die Oberschenkel gegrillt hat.

Leider schafft das manch lausig implementierte Werbung einige CPU-Generationen später auch ohne Flash immer noch. Scheint mir nicht allein an der Technologie gelegen zu haben.
+3
tobias.reichert23.01.20 17:13
ratti
Ich bin mir bis heute sicher, dass es für Jobs' Abneigung gegen Flash nur einen einzigen wahren Grund gab: Es wäre möglich gewesen, in Safari mit Flash eigene Apps und einen eigenen AppStore zu bauen.

Diese Lücke in der Abschottungsstrategie der Plattform wollte Jobs schliessen.

Und das ist auch gut so.
+1
MacTaipan23.01.20 17:34
ratti
Ich bin mir bis heute sicher, dass es für Jobs' Abneigung gegen Flash nur einen einzigen wahren Grund gab: Es wäre möglich gewesen, in Safari mit Flash eigene Apps und einen eigenen AppStore zu bauen.

Diese Lücke in der Abschottungsstrategie der Plattform wollte Jobs schliessen.
Ich sehe keinen Grund, die offizielle Begründung, dass die Technologie unsicher und ressourcenfressend ist, anzuzweifeln. Dass das stimmt, können Millionen von Anwendern bestätigen.

Ebenso verstehe ich die Vorwürfe nicht, dass Apple früher noch selbst großer Befürworter von Flash war. In zehn Jahren bewegt sich viel, Flash ist halt von anderen überholt werden und damit jetzt überflüssig und nicht mehr empfehlenswert, auch wenn es seinerzeit noch das Maß der Dinge war. Einen Widerspruch oder Scheinheiligkeit seitens Apple sehe ich daher in ihrem Verhalten nicht.
+1
Hannes Gnad
Hannes Gnad23.01.20 18:44
sierkb
als Bestandteil des MacOSX-Betriebssystems. Kein anderer Betriebssystem-Hersteller tat das, noch nicht mal Microsoft, überall war dieses Plugin optional, musste eigenhändig vom Nutzer von der Adobe-Webseite heruntergeladen und installiert werden.
Das ist nicht korrekt: Windows 8.1 und Windows 10 bringen Flash Player serienmäßig mit, und aktualisieren ihn über den Windows-Update-Mechanismus.
0
ratti
ratti24.01.20 07:27
MacTaipan
ratti
Ich bin mir bis heute sicher, dass es für Jobs' Abneigung gegen Flash nur einen einzigen wahren Grund gab: Es wäre möglich gewesen, in Safari mit Flash eigene Apps und einen eigenen AppStore zu bauen.
Ich sehe keinen Grund, die offizielle Begründung, dass die Technologie unsicher und ressourcenfressend ist, anzuzweifeln.
Ich sehe es im Kontext mit „keine anderen Browserengines“ und „keine Scriptinterpreter“. Apple hat alles verboten, was es irgendwie ermöglicht, einen 3rd-Party-Softwarestack aufzubauen.

Die einzige Software, die andere Software ausführen kann, ist Safari (Apple-kontrolliert), und „die andere Software“ sind Websites.

Es wäre interessant gewesen zu beobachten, was passiert wäre, hätte jemand zu diesem Zeitpunkt ein browserbasiertes Ökosystem angeboten. Inzwischen ist das ja auf dem Desktop Realität, die Google- oder Microsoft-Office-Suiten, Gmail und so weiter — ich habe auf Arbeit kaum noch lokale Applikationen, sondern bin den ganzen Tag im Browser unterwegs. Auf dem Handy sehe ich das in Funklochland noch nicht so weit verbreitet
+2

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