Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

50 IT-Unternehmen sprechen sich für Netzneutralität aus - Apple fehlt

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet Netzneutralität, dass alle Daten im Netz gleichbehandelt werden. Bestimmte Datenpakete gegen Bezahlung mit höherer Priorität zu behandeln widerspräche diesem Konzept. Netzanbieter würden hingegen sehr gerne Abstand davon nehmen und Nutzer stärker am Ausbau der Netze beteiligen. Dies böte auch die Möglichkeit, Aufpreise für bestimmte Inhalte zu veranschlagen, die ansonsten nicht oder nur stark verlangsamt zugestellt würden. War Netzneutralität bislang tief verankert, so könnte die Federal Communications Commission den Wünschen der Telekommunikationsbranche erlegen sein. Neue Regeln sollen es ermöglichen, dass Internet Service Provider kommerzielle Vereinbarungen schließen dürfen, Webseiten und Dienste bevorzugt zu übertragen.


Dieser deutliche Gesinnungswechsel, immerhin galt bis vor Kurzem auch in den USA Netzneutralität noch als hohes Gut, ruft jetzt eine Vielzahl namhafter Unternehmen auf den Plan. In einer gemeinsamen Erklärung fordern mehr als 50 Technologieunternehmen, darunter auch Google, Amazon, Facebook, Microsoft, Netflix sowie Twitter, das freie und offene Internet nicht anzutasten. Wachstum und Ideen können nur entstehen, wenn jeder gleichberechtigten und diskriminierungsfreien Zugang zum Netz habe. In der Vergangenheit war dieses Konzept der Garant für freie Meinung sowie Chancen für Milliarden Nutzer.

Die Kommission sollte daher Nutzer und Anbieter vor Netzblockaden sowie Einschränkungen schützen und Internetdienste stattdessen noch transparenter gestalten. Dies böte allen Marktteilnehmern Sicherheit und hält die Regulierungskosten gering. Diese Regeln seien essenziell für die Zukunft des Internets, damit es weiterhin die Plattform für freie Rede und freien Handel bleibe.

Kurioserweise fehlt eines der wichtigsten Branchenschwergewichte und schloss sich dem offenen Brief nicht an: Apple. Dies ist ziemlich verblüffend, denn in der Vergangenheit war Apple oft einer der Unterzeichner wichtiger Petitionen, wenn es um die Zukunft des Netzes oder anderer wichtiger Themen ging. Sicherlich wird sich in den kommenden Tagen herausstellen, warum Apple den Brief nicht unterzeichnete oder ob eine eigene Erklärung zur Angelegenheit erfolgt.

Weiterführende Links:

Kommentare

Vividarium08.05.14 10:14
Oder Apple denkt in erster Linie an sein Streaming Geschäft.

"Wir sind die guten"? Schon lange nicht mehr,

Aber ja, eine fadenscheinige Ausrede wird sicherlich kommen.
0
LoCal
LoCal08.05.14 10:33
Interessant, dass google mit im Boot ist, vor nicht allzu langer Zeit wollten die doch selbst mit zusammen mit verizon die netzneutralität unterhöhlen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
quiddemanie08.05.14 11:00
Unterhöhlen? Das klingt in den meisten Artikeln nicht so. Das Problem ist wohl eher dass der Staat überhaupt nichts sinnvolles macht und die Provider das schamlos ausnutzen. Der Google Verizon "Vertrag" war deutlich in Richtung Netzneutralität, exklusive des mobile-traffics, und sollte der Politik als Vorbild, Hinweis, Richtung für zügiges Handeln dienen...
0
sierkb08.05.14 11:15
quiddemanie:

+1
0
macmuckel
macmuckel08.05.14 13:06
Schäm dich, Apple!
0
Bitnacht08.05.14 17:30
Komisch, dass alle glauben, dass Netzneutralität dem Kunden nutzt. Letzten Endes geht es um Preise und die Provider können ohnehin den Traffic shapen, auch ohne den Anschein der fehlenden Neutralität zu erwecken.

Kurzum: Mir ist das egal. Ich bezahle ohnehin zu viel Geld für meinen Traffic und so lange es mehrere Anbieter gibt, werde ich einen finden, der mir ein akzeptables Angebot machen kann.

Google braucht Netzneutralität, denn was wäre, wenn Google Docs auf einmal langsamer laden als Office 365?

Apple kann das beinahe egal sein. Sie haben zwar Streaming-Angebote, aber entweder werden die Provider mit ihnen Kooperieren, oder die Provider müssen damit rechnen die Besitzer von iOS-Geräten als Kunden zu verlieren. Keiner kauft sich ein neues Smartphone, nur um bei Acor bleiben zu können.
0
sierkb08.05.14 23:57
Bitnacht
Apple kann das beinahe egal sein. Sie haben zwar Streaming-Angebote, aber entweder werden die Provider mit ihnen Kooperieren, oder die Provider müssen damit rechnen die Besitzer von iOS-Geräten als Kunden zu verlieren. Keiner kauft sich ein neues Smartphone, nur um bei Acor bleiben zu können.

Really? Und was ist mit dem iTunes Store, dem AppStore und Apples bevorzugtem Vertriebsweg von Software, auch und gerade eigener Software über diese? Apple kann das Thema Netzneutralität bzw. fehlende Netzneutralität beinahe egal sein? Ich glaube, da solltest Du Deine Äußerung nochmal überdenken, ob Du das nicht ein wenig zu kurz betrachtet hast. So betrachtet, dürfte Apple sogar ein großes Interesse daran haben, dass Netzneutralität nicht existiert. Um selber und mit seinen angebotenen Diensten uns Kunden von den Vorzugsbehandlungen, die ihnen dadurch möglich sind, zu profitieren. Möglicherweise hält sich Apple deshalb auch bei dieser Initiative für Netzneutralität zurück.

Die Frage von uns Kunden an uns selber: wollen wir das überhaupt? Wollen wir um jeden Preis bevorzugt behandelt werden, auch wenn im Zweifel andere Netzteilnehmer dadurch benachteiligt werden? Ich will es nicht bzw. würde es nicht wollen. Der Preis wäre mir zu hoch. Auf der anderen Seite sehe ich die Netzbetreiber, die nur begrenzte Kapazitäten haben bzw. mit dem Ausbau der Kapazitäten langsam nicht mehr nachkommen bei gleichzeitig wachsender Nachfrage (wir können nicht jedes Jahr komplett die Erde aufreißen und neue Leitungen legen lassen und Funktürme bauen, und kaum liegen sie, reichen deren Kapazitäten auch schon wieder nicht), Engpässe und die Frage, ob man den Anturm kanalisieren kann und soll, sind also unvermeidbar.

Eine Zwickmühle bzw. eine Güterabwägung, was das höher zu schützende Gut ist, und Netzneutralität (die wir zumindest im Mobilbereich eigentlich seit Jahren schon nicht mehr haben, man denke da nur an die Kappungen bei Erreichen eines bestimmten Transfervolumens, und im Festnetzbereich gibt's mittlerweile Gleiches) ist ein hohes, schützenswertes Gut, für das es sich lohnt, einzutreten und es so lange wie möglich zu schützen und zu erhalten bzw. zurückzuerobern wo es eingerissen ist.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.