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14.000 Spieleschmieden geschlossen: China gibt keine Lizenzen für Spiele mehr heraus

In China sind viele Wirtschaftszweige stark reglementiert und ohne offizielle Genehmigungen ist kaum etwas möglich. Beispielsweise ist die National Press and Publication Administration (kurz NPPA) dafür verantwortlich, Lizenzen für das Veröffentlichen von Spielen herauszugeben. Ohne eine derartige Genehmigung dürfen Entwickler oder Publisher keine Spiele anbieten oder aktualisieren.


Bereits 2018 stellte die Behörde die Herausgabe neuer Lizenzen für Spiele ein – doch nach einer rechtlichen Klärung konnten Spielehersteller erneut Genehmigungen erhalten. Diese Periode im Jahr 2018 zog sich allerdings neun Monate hin.

Seit Juli 2021 keine neuen Lizenzen mehr
Ende Juli 2021 beschloss die Behörde erneut, keine neuen Lizenzen herauszugehen. Die einzige Information ist, welche an die Öffentlichkeit drang, dass diese Situation "eine Weile" Bestand haben könnte. Eine offizielle Begründung gibt es nicht – doch es wird ein Zusammenhang zwischen den staatlichen Bemühungen bezüglich der Eindämmung von Spielsucht und des erneuten Genehmigungsstopps vermutet.

Viele Schließungen in der zweiten Jahreshälfte
Laut der South China Morning Post schlossen seit Ende Juli 14.000 Spiele-Betriebe den Geschäftsbetrieb. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 stellten 18.000 Spiele-Unternehmen den Betrieb ein. Dies lässt darauf schließen, dass die Zahl der in der Spielebranche tätigen Unternehmen 2021 deutlich sinken könnte – und es ist nicht abzusehen, wann die chinesische Regierung wieder mit der Herausgabe von Genehmigungen beginnt.

Apple entfernt Spiele und verhindert Updates
Apple befolgt in China die lokalen Gesetzgebungen und entfernt Spiele aus dem App Store, welche ohne Genehmigung veröffentlicht wurden. Auch Updates lässt Apple nicht zu, wenn der Entwickler nicht über eine entsprechende Lizenz der NPPA verfügt. Viel Wahl hat Apple bezüglich dieser Situation allerdings nicht: Würde Apple sich über lokale Gesetzgebungen in China hinwegsetzen, wird die chinesische Regierung Apple hart bestrafen. China ist unter anderem für Apple ein wichtiger Absatzmarkt und der Konzern fertigt hier die meisten Produkte.

Kommentare

glider05.01.22 11:34
Würde Apple seine Geräte ausserhalb von China produzieren, ich würde den Mehrpreis bezahlen!
+7
blueman_mannee05.01.22 11:44
Prima...sollte man überall machen !
-8
milk
milk05.01.22 11:47
Schönes Lehrbeispiel um zu zeigen, wie schnell Diktaturen das Leben ihrer Bewohner umkrempeln können.
+17
ahnungsloser05.01.22 11:56
Der Verteidigungssatz der Journalisten für die Firmen am Schluss ist ja klasse! Ist mir schon bei diversen andern Medien aufgefallen (z.B. Spiegel VW, Tesla in China...).
Verstehe die journalistische Haltung dahinter ja eigentlich überhaupt nicht!
+6
lillylissy05.01.22 11:58
glider
Würde Apple seine Geräte ausserhalb von China produzieren, ich würde den Mehrpreis bezahlen!
Und das würde bei mir persönlich, nicht nur für Apple gelten.
+6
Stefan S.
Stefan S.05.01.22 12:42
Anscheinend ist Kapitalismus nicht das wichtigste Kriterium der Staatsführung.
+3
fleissbildchen05.01.22 12:46
ahnungsloser
Der Verteidigungssatz der Journalisten für die Firmen am Schluss ist ja klasse! Ist mir schon bei diversen andern Medien aufgefallen (z.B. Spiegel VW, Tesla in China...).
Verstehe die journalistische Haltung dahinter ja eigentlich überhaupt nicht!

Na ja, Apple hält sich einfach an die Gesetze des Landes, in dem sie ihre Produkte herstellen und verkaufen. Das ist normal und bedarf eigentlich keiner Erklärung (und erst recht keiner Rechtfertigung), da gebe ich dir recht.
+6
feel_x05.01.22 13:19
milk
Schönes Lehrbeispiel um zu zeigen, wie schnell Diktaturen das Leben ihrer Bewohner umkrempeln können.

Ich finde allerdings auch interessant, dass zumindest diese Diktatur diese Entscheidung mit Blick auf die Gesundheit der Bewohner getroffen hat.

Wäre mal interessant, was hierzulande für ein Geschrei entstünde, wenn ein Regierungsmitglied einen ähnlichen Vorschlag hätte..
+5
system7
system705.01.22 13:52
Derartige Bevormundungen drohen uns hier auch, wenn das Gedankengut der Grünen noch salonfähiger wird. Oft gut gemeint, endet dies aber zwangsläufig in einer Diktatur.
-13
pünktchen
pünktchen05.01.22 14:37
Stefan S.
Anscheinend ist Kapitalismus nicht das wichtigste Kriterium der Staatsführung.

Wie kommst du darauf? Glaubst du ernsthaft die gehen primär gegen Spielsucht vor weil sie sich um das seelische Wohl ihrer Bürger Sorgen machen? Oder nicht vielleicht nicht eher weil sie Angst vor negativen Folgen auch für die Wirtschaft haben? Der Staat ist der ideelle Gesamtkapitalist, er muss die Interessen aller Kapitalisten berücksichtigen. Und da sind die Profiteure der Spielsucht halt kein bedeutender Teil.
+3
R-bert05.01.22 14:40
Derartige "Bevormundung" haben wir schon lange, sei es die Pflicht, Gurte und Airbags zu verbauen oder Kindern kein Alkohol oder Kippen zu verkaufen. Vermutlich würden sich auch hier die meisten Eltern über Unterstützung beim Surfen und Zocken ihrer Kinder freuen, damit sie denen nicht stetig über die Schulter schauen müssen.
+1
pünktchen
pünktchen05.01.22 14:41
system7
Derartige Bevormundungen drohen uns hier auch, wenn das Gedankengut der Grünen noch salonfähiger wird. Oft gut gemeint, endet dies aber zwangsläufig in einer Diktatur.

Unter Demokratie versteht man auch die Fähigkeit sich Entscheidungen einer Mehrheit zu unterwerfen, die man nicht so gut findet, ohne gleich "Diktatur!" zu schreien.
+10
alephnull
alephnull05.01.22 14:55
feel_x
Ich finde allerdings auch interessant, dass zumindest diese Diktatur diese Entscheidung mit Blick auf die Gesundheit der Bewohner getroffen hat.

Nun ja, dann hätte auch schon längst gegen das in China überaus populäre Rauchen und Saufen eingeschritten werden müssen.
+4
feel_x05.01.22 15:17
alephnull
feel_x
Ich finde allerdings auch interessant, dass zumindest diese Diktatur diese Entscheidung mit Blick auf die Gesundheit der Bewohner getroffen hat.

Nun ja, dann hätte auch schon längst gegen das in China überaus populäre Rauchen und Saufen eingeschritten werden müssen.

Genau das meine ich. Wird interessant, ob das auch noch passiert.

Alleine aus finanziellen Gründen ist die Entscheidung gegen die Spielebranche nicht getroffen worden: Das ist eine riesige umsatzstarke Branche. Genauso wie die Alkohol- und Zigarettenindustrie.

Frage ist also: Sieht die dortige Regierung Spielen als für die Gesellschaft gefährlicher als "Rauchen und Saufen" oder steckt noch was anderes dahinter?
+2
macuser22
macuser2205.01.22 15:18
system7
Derartige Bevormundungen drohen uns hier auch, wenn das Gedankengut der Grünen noch salonfähiger wird. Oft gut gemeint, endet dies aber zwangsläufig in einer Diktatur.
Totalitarismus und Krieg drohen uns hier auch, wenn das Gedankengut der Braunen irgendwann doch wieder salonfähig wird. Oberflächlich gut getarnt, endet dies aber zwangsläufig in einer Diktatur.
Erkenne dich selbst –//– Nichts im Übermaß
+6
Legoman
Legoman05.01.22 16:27
feel_x
Ich finde allerdings auch interessant, dass zumindest diese Diktatur diese Entscheidung mit Blick auf die Gesundheit der Bewohner getroffen hat.
Ich sehe da eher den erhoben Zeigefinger einer angeblichen Moral.
"Verfall der Sitten" war ja schon immer etwas, was eine ewiggestrige überaltete Führungsclique postuliert hat, um damit die längst überfällige Ablösung herauszuzögern.
+1
ilig
ilig05.01.22 17:18
Welche Gedankengüter der Grünen sind denn für uns eine Bedrohung? Wie würdest Du eigentlich Dein eigenes Gedankengut bewerten? Hälst Du es für salonfähig? Was würde passieren wenn es noch salonfähiger wird? Endet dies dann auch zwangsläufig in einer Diktatur?
+1
diekroete05.01.22 17:28
Waren die Spiele, sofern online Spiele, vernetzt mit der ganzen Welt oder nur der China Welt? Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass Spiele wie WOW mit Spielern aus der ganzen Welt einfach so möglich waren.
+1
adiga
adiga06.01.22 10:55
R-bert
Derartige "Bevormundung" haben wir schon lange, sei es die Pflicht, Gurte und Airbags zu verbauen oder Kindern kein Alkohol oder Kippen zu verkaufen. Vermutlich würden sich auch hier die meisten Eltern über Unterstützung beim Surfen und Zocken ihrer Kinder freuen, damit sie denen nicht stetig über die Schulter schauen müssen.
Aber da haben wir doch die Mitbestimmungsmöglichkeit. Sollte ein Gesetz eingebracht werden, das uns nicht gefällt, so können wir dagegen das Referendum ergreifen und bei erfolgreichem Referendum anschliessend darüber abstimmen. Oder wenn wir etwas in der Verfassung ändern möchten, dann starten wir eine Initiative zu einer Volksabstimmung.

Zumindest hier in der Schweiz. Wie die Mitbestimmung des Volkes - des Souveräns - in anderen Staaten vor sich geht, entzieht sich meines Wissens. Aber zumindest in echten Volksdemokratien sollte es analog der Schweiz vor sich gehen.
+1
pünktchen
pünktchen06.01.22 13:29
Auch Parlamente werden demokratisch gewählt und repräsentieren den Souverän nicht weniger als Volksabstimmungen. Angesichts der Wahlbeteiligung oft eher mehr als weniger.
+3
adiga
adiga06.01.22 16:01
pünktchen
Auch Parlamente werden demokratisch gewählt und repräsentieren den Souverän nicht weniger als Volksabstimmungen. Angesichts der Wahlbeteiligung oft eher mehr als weniger.
Parlamente werden üblicherweise demokratisch gewählt, die Repräsentation des Souveräns ist je nach Art der Kammer nur bedingt gegeben.
+1
pünktchen
pünktchen06.01.22 17:43
Die ist natürlich alles andere als perfekt meiner bescheidenen Meinung aber dem Ergebnis irgendwelcher Abstimmungen über Referenden und Initiativen in punkto Repräsentation immer noch meilenweit überlegen. Die Idee da handele der Souverän selbst ist nämlich ideologischer Unfug.
+1

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