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apple-user und ihre politische gesinnung

jannes64
jannes6402.03.0513:45
es wird doch immer wieder behauptet apple-user sind liberal (nicht mit der FDP zu verwechseln!) und ibm-user sind konservativ. ich will da mal eine kleine umfrage starten, bitte ehrlich antworten
wie würdet ihr euch einordnen, die tagespolitik einmal beiseite gelegt?
„LESS IS MORE“
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Kommentare

Rasta
Rasta02.03.0521:25
und 4. sorry habs vergessen,
<br> ich bin sozialwissenschaftler
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Rasta
Rasta02.03.0521:29
Rantanplan: der kommentar von dir ist seltsam, ich sprach von der umfrage, was du "vom leben weisst" ist deine sache davon war in meinem beitrag nicht die rede
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Rotfuxx02.03.0521:30
TCHe
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<br>Das ist auch schon fast eher provokativ von mir gemeint. Da ich mir dieses absolute "Keine Studiengebühren"-Zeug nicht mehr anhören kann. Manchmal habe ich den Eindruck, da steuern so mancher AStA in den heldenhaften Tod. Getreu dem Motto: "Hat zwar nichts gebracht, aber wenigstens sind wir unser Linie treu geblieben".
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<br>Die Begehrlichkeiten der Länder sind klar. Und selbst NRW ist keine Insel der Seeligen (nur bis zur nächsten Wahl ... egal wer danach regiert) ... konstruktive Gegenvorschläge kann man nicht so schnell abschmettern wie ein totales Kontra. Doch die Länder sind nicht an Lösungen interessiert, die erst in sechs Jahren die ersten Früchte ernten (so lange dauert es bis die ersten Euros von nachlaufenden Studiengebühren reinkommen), sondern wollen jetzt Kohle haben.
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<br>Daher ist das von mir favorisierte Modell, dass ich für sozial verträglich halte und deutlich gerechter die besseren Perspektiven für Absolventen besteuert, ebenfalls utopisch.
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<br>Noch einmal zur Definition was nachlaufende Studiengebühren bedeutet: Der Student zahlt nach seinem Examen für eine bestimmte Zeit (meistens so 5 - 7 Jahre ... es gibt auch Modelle die machen es von der Studienzeit abhängig), einen bestimmten Teil ihres Brutto-Einkommens (meisten zwischen 4 - 7 Prozent) an die Universität abführen. Es gibt natürlich Härteklauseln für Stundung (also wenn man ein bestimmtes Einkommens-Niveau unterschreitet, werden die weiteren Zahlungen aufgeschoben). Natürlich muss es dann noch ein gemäßigtes Umlage-Verfahren zwischen den Unis geben, damit so eine Teilfinanzierung, die auf den Studentenerfolg (also deren späteren Einkommen) aufbaut, nicht dazu führt, dass wir nur noch Mediziner, BWLer und Juristen im Studienangebot haben (allerdings würde das schon einfach deswegen nicht gesehen, weil sie genau dann nichts mehr wert wären).
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<br>Trotzdem würde so etwas ganz klar zu Schwerpunktbildung führen immerhin sollen auch nach der Umlage erfolgreiche Unis, erfolgreiche Unis bleiben. Gegen Schwerpunktbildung an sich habe ich nichts. Und wenn es nur noch wenige Standorte in Deutschland gibt, in denen Byzantinistik studiert wird, dann hat das wahrscheinlich seinen nachvollziehbaren Grund. Denn eins ist für mich auch als Herzens-Sozialist klar: Unis sind keine Einrichtung zur intellektuellen Selbstbefriedigung von Mittel- und Oberschicht-Kindern, sondern Ausbildungs- und Forschungsstandorte für unsere Gesellschaft (finanziert mit ihren Mitteln).
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<br>Neue Exoten kommen, alte gehen ... so ist nun mal das Leben ... alles fließt.
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Rasta
Rasta02.03.0521:37
jannes64: ich würde es nach bestehenden parteien aufteilen.
<br>z,B. : wenn am sonntag wahl wäre, was würdet ihr als mac user wählen
<br>spd fdp grüne cdu/csu npd/oder ähnliche
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Rasta
Rasta02.03.0521:40
damit habe ich eine vergleichsbasis die nicht neu definiert werden muss
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Rasta
Rasta02.03.0521:45
"ideologischen parteiübergreifenden standpunkt" ist ein widerspruch in sich da ideologie einen standpunkt vorrausetzt
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Rotfuxx02.03.0521:49
Rasta
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<br>Du glaubst es nicht ich
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<br>- arbeite: So 12 Stunden von Mo-Do. Mindestens 20 (häufiger mehr) von Fr-So.
<br>- studiere: Sozialwissenschaften (Politik, Kommunikationswissenschaft und Geschichte) ... vor allem die ersten beiden machen viel Arbeit ... Geschichte ist mehr so lala.
<br>- engagiere mich: Fachschaftsarbeit (Verstehen uns als Dienstleister statt Hochschulpolitiker, deshalb kommt da auch eine Masse zusammen)
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<br>... habe wirklich gut zu tun. MacTechNews ist für mich eben eine kleine Freizeitbeschäftigung (Keine Angst, habe auch eine Freundin, einen Freundeskreis, betreibe Sport so gut es mein zerlederter Miniskus zulässt). Sonst hätte ich wahrscheinlich auch nicht über 2000 Beiträge. Wahrscheinlich auch so mancher OT wie dieser. Interessiert mich eben mal die Meinung von ganz anderen zu hören, die ich nicht so kenne. Bzw. (und das ist wahrscheinlich noch wichtiger) denen auch mal meine kund zu tun ... man kann ja nicht immer den Freundeskreis damit nerven.
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<br>Das die Umfrage nicht gerade toll ist, ist klar. Eine bessere politische Kategorisierung als das alte rechts-links-Schema, dass auf die Sitzanordnung der Delegierten bei der Frankfurter Nationalversammlung beruhte, hat die Politikwissenschaft aber bis heute nicht zu Stande gebracht. Komm mir bloß nicht mit diesem Materialisten/Post-Materialisten-Ansatz ... der kann echt nur im dekant-elitären Uni-Milieu entstehen, denn dahinter steckt nichts anderes alles die penetrante Denkweise vieler "alternativer" Studenten, dass man die Welt in Prollos und Gutmenschen einteilen kann.
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Rasta
Rasta02.03.0521:52
Rantanplan: wahlverhalte, behaupte ich jetzz mal sagt sehr viel über die politische ausrichtung aus
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Rasta
Rasta02.03.0521:55
rotfuxx: lach..... na dann solltest du doch wissen was ich an der umfrage nicht ok finde
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Rotfuxx02.03.0521:58
Rasta
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<br>Die Ausgangsfrage war doch aus welchem weltanschaulichen Hintergrund Mac-User kommen und nicht wie sie nächsten Sonntag abstimmen würden.
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<br>Viele Leute, die ich aus dem gewerkschaftlichen Milieu kennen und traditionelle SPD-Wähler sind, verweigern sich schon seit längerer Zeit, weil sie sagen, dass sie diese SPD nicht wählen können.
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<br>Wenn schon dann musst du nach der Parteipräferenz fragen. Also mit den Grundsätzen welcher Partei, kann man sich am ehesten identifizieren, wenn du an das Weltbild der Leute über Parteien kommen willst. Mit der Sonntagsfrage bekommst du nur eine Momentaufnahme, die schneller du kurzfristige Skandale von Einzelpersonen als langfristige Politikprozesse einer ganzen Mannschaft beeinflusst werden kann.
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Rasta
Rasta02.03.0522:07
jannes67: "Wenn schon dann musst du nach der Parteipräferenz fragen. Also mit den Grundsätzen welcher Partei, kann man sich am ehesten identifizieren, wenn du an das Weltbild der Leute über Parteien kommen willst. Mit der Sonntagsfrage bekommst du nur eine Momentaufnahme, die schneller du kurzfristige Skandale von Einzelpersonen als langfristige Politikprozesse einer ganzen Mannschaft beeinflusst werden kann.
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<br>"natürlich hast du recht ich wollte ja auch nur grundsätzliche fehler aufzeigen
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Rasta
Rasta02.03.0522:10
Rantanplan: wenn es dich wirklich interresiert send your e-mail
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Rotfuxx02.03.0522:12
vb & jannes
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<br>Man erwischt sich doch immer selbst dabei, wie kleinkariert konservativ im Endeffekt doch sein kann.
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<br>Versuche mir das gerade vorzustellen. Wenn ich eine 15-jährige Tochter hätte, dann wäre der WW-Bikini wahrscheinlich ganz oben, auf der sowieso ineffizienten Verbotsliste.
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<br>Das beim Oberteil Nippelgate angesagt ist, finde ich noch nicht einmal so schlimm (habe auch kein Problem damit, wenn meine Freundin oben ohne am Strand liegt) ... auch String ist an sich nicht das Problem (auch wenn es bei wenig Stoff immer noch einen Unterschied zwischen schön und Porno gibt), aber ein transparenter Scham-Bereich? ... wie schon gesagt, man merkt einfach immer wieder, das man doch ein bisschen verbohrt ist.
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Rotfuxx02.03.0522:16
Ranti
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<br>Jetzt sei doch nicht so verbittert. Man darf doch mal ein bisschen mehr als 100 Zeichen absondern.
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<br>Feinde mich auch nicht mit Rasta an. Zumindest lese ich das nicht aus meinen Beiträgen raus.
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<br>Und nur weil man mal ein paar persönliche Ansichten erzählt, ist doch nicht sofort alles bürokratisch.
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Rasta
Rasta02.03.0522:23
sorry rantanplan, my e-mail: sidbabe2003@yahoo.com
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Rotfuxx02.03.0522:33
TCHe
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<br>Lass das Fass mit der Schule lieber zu. Aber nach dem was ich bisher von dir gehört habe, denke ich dass wir hier ungefähr ein und derselben Meinung sind und vielleicht uns in Schleswig-Holstein anschauen können, wie so etwas umgesetzt wird (NRW zähle ich nicht, der halbe Wurf mit dreigliedrig und Gesamtschule führte hier nur dazu, das selbst die Verfechter des eingliedrigen Systems ihre Kinder lieber an "normale Gymnasien" schicken).
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<br>Komme auch aus einer "bildungsfernen Schicht" (was für eine verkrampfte Wortkombination. Ist wohl wieder so eine political correctness Konstruktion und im Endeffekt vom genauen Wortsinn umso diskriminierender). Bitte noch einmal darauf achten, dass ich keine parallelen Zahlungen oder Studienkredite befürworte. Eine Verpflichtung einen Teil seines Brutto-Einkommens abzuführen ist was anderes als ein Schuldenberg von 100.000 Euro ... schon allein psychologisch. Gehöre ich nicht zu den Top-Verdienern bin ich die Zahlungs-Verpflichtung nach sechs Jahren los ... einen Schuldenberg aber noch lange nicht.
<br>
<br>Für die Familienplanung wird das sicherlich nicht förderlich sein. Das ist der Karrierestart an sich allerdings nicht. Vielleicht kann man da sogar noch Anreize reinbauen, aber eins ist klar: Der Faktor Geld spielt in punkto Kinder eine geringere Rolle als der Faktor Zeit. Du weißt schließlich selber, wer in Deutschland die Kinder bekommt und wer nicht.
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Rasta
Rasta02.03.0522:36
TCHe: war nur der ansatz einer "verbesserung" ist ja kein forum für psychologen
<br>;-)
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Rotfuxx02.03.0522:41
jannes
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<br>Tja, man weiß ja selber, wie gierig man(n) auf sowas schaut.
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<br>Da möchte man natürlich nicht so gerne, dass die eigene Tochter auf einmal so angegeifert wird.
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<br>Manchmal funktioniert er doch, der "kategorische Imperativ", aber eigentlich doch nicht, denn es doch nur die egozentristische Schmalspur-Version der Goldenen Regel.
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Rasta
Rasta02.03.0522:46
rotfuxx: vieleicht solltest du doch mal ein forum in dem psychologen sind aufsuchen;-)
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Rasta
Rasta02.03.0522:47
lach, mich kannst du vermutlich nicht bezahlen, .....
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Rotfuxx03.03.0500:31
Rasta
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<br>Ich glaube dafür brauche ich noch keinen.
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<br>Jeder Mensch hat einen leichten Hang dazu, aus bestimmten Sachen sich nur die Rosinen rauspicken zu wollen.
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Rotfuxx03.03.0501:48
TT
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<br>"stimme dir da zu. sounds like: history repeated. damals haben brandt und schmidt reformen duchgeboxt, wovon die regierung kohl (sick) provitiert hat. durch die kohlsche untätigkeit läuft das fass jetzt über (z. B. blüm: die rente ist sicher (sick) )."
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<br>Da ist aber sehr viel halbwahres dran. Das einzige was Brandt erfolgreich initiiert hat, war die Ostpolitik und eine neue Art des Politikstils. Zweifelsohne wichtig und Kohl konnte später zumindest teilweise etwas von der Ostpolitik ernten, aber nichts von seiner Finanzpolitik. Von Helmut Schmidt gab es auch nicht viel positives. Schmidt stand schon immer ein bisschen neben der Partei und musste statt einer gewünschten Konsoldierung weitere Keynes-Konzepte in die Wirklichkeit umsetzen. "Stagflation" lautete daraufhin die Antwort ... die Phillips-Formel war doch kein ehernes Gesetz, man kann den Teufel nicht durch den Belzebub austreiben. "Lieber sechs Prozent Inflation anstatt sechs Millionen Arbeitslose" wird Schmidt immer wieder zitiert, doch dieses Zitat spiegelt nur seine durch die Partei geformte Politik wieder, nicht seine eigene Haltung, die deutlich früher einen Sparkurs durchsetzten wollte. Die sozialliberale Koalition hatte natürlich auch wirklich schwere Zeiten: Zwei Ölkrisen, den Deutschen Herbst, Weltwirtschaftsflaute. Kohl hat wirtschaftlich nicht viel positives von Schmidt geerbt, aber eine gute Zeit erwischt. Das da viel durchgeboxt wurde von Schmidt oder Brandt, ist nicht nur übertrieben, sondern verfälscht.
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<br>"rot/grün hat momentan schlechte karten. die werden von der opposition gnadenlos ausgebotet, da die union+FDP mehrheit im bundesrat haben und fast jedes gesetz da durch muss. die reformen sind sozial so unausgewogen, da die opposition vor allem ihre interessen durchgeboxt hat (für die gesundheitsreform bezahlt der patient und nicht die pharmaindustrie). und wenn ich die glaspaläste der krankenkassen in bester city-lage sehe könnte ich schon wieder (sick)."
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<br>Ca. 60% aller Gesetze sind zustimmungspflichtig. Da kann der Bundesrat blockieren. Die restlichen Gesetze können nur im Bundesrat aufgehalten werden, wenn es dort eine 2/3 Mehrheit gibt. Selbst wenn die SPD NRW verlieren würde, tritt dies wohl nicht ein, da es Schleswig-Holstein auf ein Rotgrün mit SSW-Tolerierung hinausläuft. Gesetze, die den Sozialstaat betreffen gehören sowie eher nicht zu den zustimmungspflichtigen (kommt halt drauf an, ob hierbei Länderrechte angetastet werden) dazu.
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<br>Weder CDU/CSU noch die SPD haben wirklich die Macht der Pharmaindustrie bisher wirklich angetastet. Die Krankenversicherungsreform ist sogar relativ gescheit gewesen, auch wenn ich mir eine Abrechnung der Arztgebühr über die Krankenkassen gewünscht hätte (Weniger Verwaltungskosten und weniger "Eintrittsgeld-Charakter"). Kassenreform an sich muss her ... man brauch nicht so viele Kassen, die dann eh nur das gleiche anbieten. Das ist kein Wettbewerb, sondern nur eine Gezerre, um gesunde Zahler, um damit wiederum noch günstigere Beiträge anbieten zu können, um mehr gesunde Zahler zu bekommen. Den im Fachjargon "Versicherungsmüll" bezeichneten Rest muss dann die AOK übernehmen.
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<br>"wer glaubt das es mit cdu/csu (für die kleinen leute) besser wird, hat den schuss nicht gehört, sorry. die einschnitte im sozialen bereich wären noch viel drastischer ausgefallen, wenn die dran wären. und wer hier rechtsradikal angekreuzt hat, der hat im geschichtsunterricht (und nicht nur da) nicht aufgepasst."
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<br>Das kann keiner sagen. In der Wirtschaftspolitik tun sich die beiden wenig. Grundsätzlich geht es sowieso nur darum, wer von beiden die "sozialdemokratischere Partei Deutschlands" sein darf. In der Auslegung "Alles bleibt schon so ungefähr so wie es ist". "Does politics matter?" ist eine ledige Frage der Politikwissenschaft und für Wirtschafts- und Sozialpolitik kann man zurzeit schon ein "eher wenig" einfügen. Interessanter wird es dann schon bei wirklich richtungsweisenden Fragen ... "Dreigliedrige/Eingliedrige Schule", "Haltung zur US-Nahostpolitik" oder "Softwarepatente ja oder nein" ... da schlägt die Stunde der Politik.
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<br>"wenn die wirtschaft hier in D nicht bald in gang kommt, dann gut nacht. hauptproblem ist dabei, dass die masse zu wenig kohle im portemonnaie und zu viel angst um den arbeitsplatz hat. die exporte boomen ja weiter."
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<br>Das Hauptproblem ist zur Zeit in Deutschland, dass die Leute zuviel Kohle im Portemonnaie bzw. unter dem Kopfkissen haben. Seit 2001 ist die Sparquote geradezu sprunghaft angestiegen. Die Leute sitzen auf ihrem Geld und trauen es sich nicht auszugeben, da sie denken, dass es noch schlechter wird. Die Handelsketten unterbieten sich mit einem Rabatt nach dem anderen und wenn es ganz schlimm kommt, dann bekommen wir eine Deflation, also fallende Preise. Die Inflationsrate ist schon auf einem wieder rekordverdächtig niedrigen Niveau, wenn man die üblichen Verdächtigen wie Heiz- und Benzinkosten rausrechnet. In mehren Bereichen des Warenkorb sind man schon deflationäre Tendenzen. Gesund ist das nicht, denn dann bleiben die Leute erst recht auf ihrem Geld sitzen, wer kauft schon heute, wenn es morgen günstiger wird (diese Frage kennen wir Mac-Nutzer doch nur zu gut) ... dann wird nur noch das Notwendigste gekauft, die Spirale dreht sich weiter und die Kostensenkungen müssen über Arbeitsplatzverluste erreicht werden, was das Ganze noch weiter verschärft. Leider ist jetzt kein Spielraum mehr für eine anti-zyklische Finanzpolitik (Die 3% Verschuldsquote reißen wir ja schon zum dritten Mal), sie wäre jetzt hilfreich. Doch das Problem an Keynes-Antizyklik ist einfach die Politik ... in der Depression Geld ausgeben kann jeder, doch im Boom zu sparen schaffen sie nicht (Eine harte Konsolidierung hätte in den fetten Jahren 1998-2000 auch für eine Abschwächung der überhitzten Börsen-Blase geführt).
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<br>"wer studiengebühren fordert, der sollte sich die pisa-studie noch mal durchlesen. da stand drin, dass wir in D eh schon zu wenig studenten haben und durch studiengebühren werden es noch weniger werden. wir haben hier in D nun mal keine rohstoffe in massen. wir müssen hier arbeitsplätze durch know how und ingenieurskunst schaffen."
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<br>Ich kenne die Pisa-Studie nicht nur vom Namen. Das PDF des ganzen Berichts schlummert auf meinen drei wichtigsten Platten: Mac, Backup, Hirn. Studenten haben wir zu wenig, das stimmt wohl ... ob wir allerdings zu wenig Byzantinisten (auf die habe ich es heute abgesehen) haben wage ich zu bezweifeln. Wer nur beim Wort "Studiengebühren" Alarm schlägt, hat wohl einfach nicht meine Postings durchgelesen. Zwischen parallel laufend und nachlaufend ist schon ein riesiger Unterschied. Ich bleibe dabei, es spricht nicht dagegen, nach dem Studium seinen Beitrag zur Finanzierung des Systems beizutragen, indem man einen Teil seines Bruttolohns an die Uni abführt. Das Handwerksmeister sogar per Vorkasse zahlen dürfen, stört komischerweise keinen Studenten. Sind zwar auch Mitte Zwanzig wenns zur Meisterschule geht und haben in der Zwischenzeit über die Einkommenssteuer schon den Studenten mitfinanziert, aber so etwas sind ja meistens nur die "dummen Proleten", denen man immer schön unterstellen darf, dass sie nur Bildzeitung lesen (Kowi-Studenten sind so ignorant). Beim Meister darf man schon mit 7500 bis 15000 Euro Schulden je nach Gewerk rechnen. Die würden dir die Hand küssen, wenn man nachlaufende Gebührenmodelle hätte. Gibt zwar mittlerweile auch Meister-Bafög, aber Wunder Zuschussanteil ist nur 32% (statt 50% auf der Uni).
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<br>Das Studentendefizit in Deutschland wird auch teilweise durch das duale Ausbildungssystem wett gemacht. Ein Großteil beispielsweise der amerikanischen Bachelor-Studenten im BWL-Bereich arbeitet später in einem Bereich, in dem unsere betrieblich ausgebildeten kaufmännischen Angestellten arbeiten. Auch bei höheren Ebenen liefern die Weiterbildungsangebote der berufsständischen Verbände wie IHK oder Handwerkskammer Qualifikationen, die eine universitäre Laufbahn überflüssig machen. Wer jemals mit US-Studenten zu tun gehabt hat, merkt doch manchmal, dass viele von ihnen doch irgendwie ein anderes Wissensniveau haben, weil sie eher auf etwas hinsteuern, was bei uns die betriebliche Ausbildung leistet.
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<br>Den Satz mit Deutschland, Ressourcen und Bildung wiederholt Schröder seit 1998. Immer wieder der gleiche. Ich kann ihn nicht mehr hören. Nach der "Schulen ans Netz"-Aktion und ein kleinen Bildungsexpansion ist man wie die Vorgänger auch zur einer regiden Sparpolitik in diesem "wichtigsten Fundament für die Volkswirtschaft" übergangen. Jährlich streicht das Land NRW beispielsweise in der Politikwissenschaft in Münster 6 - 10 % des Etats. Jährlich !!! Seit 2001 ... das ist Substanzverlust pur. Bei denen wird gespart, die man rauswerfen kann, obwohl sie die effektivsten Arbeitskräfte sind ... studentische Hilfskräfte. Kaputt sparen, ist das - da soll ich applaudieren für diesen tollen Spruch. Die Ausgaben es Bundes sinken komischerweise nicht jährlich um 6 - 10 %. Ich weiß, dass eine ist Bund, das andere das Land, aber wenn der Bund hier wirklich unterstützen wollte, hätte er Möglichkeiten.
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<br>"so und nun abschliessend zu den schönen dingen des lebens: ich find die bikinis von WW sauscharf, aber meine 14-jährige tochter würde ich damit auch nicht rumrennen lassen (und das sage ich ohne nachwuchs zu haben)."
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<br>Sehe ich auch so. Wobei ich aber finde, dass ich es allgemein nicht bei 14-jährigen sehen möchte, da ich das einfach ein bisschen zu jung finde ... egal ob Tochter oder Nachbars Göre.
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Rotfuxx03.03.0502:45
TCHe
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<br>Das Schulthema ist nicht einfach. Aus Pisa an sich (und es gibt ja auch weitere Studien ... mit ähnlich lustigen Namen wie Iglo und so) ergibt sich keine Empfehlung für ein- oder mehrgleisig. Ich denke, auch nicht dass eingliedrig das allgemeine Niveau hebt, schon gar nicht mit einer alten leistungsnivellierenden Kuschelpädagogik Sicht, die die Gesamtschulen in NRW einen bis heute anhaltenden schlechten Ruf besorgt haben. Streaming-System ... englischer Coleur halte ich durchaus für interessant (Unterschiedliche Leistungsniveaus für einzelne Kurse anbieten ... also Sprachen auf Gymnasial-Niveau besuchen, dafür Mathe mit hauptschulmäßiger Schwierigkeit besuchen), auch wenn sich häufig gezeigt hat, dass es wenige gibt, die wirklich ein plurale Streaming-Kombinationen besuchen. Das wichtige beim eingliedrigen ist einfach, dass die Selektion erst spät einsetzt. Der Anteil der guten Realschüler, die noch nach der 10 zum Gym wechseln ist sehr gering. Der Anteil der guten Hauptschüler nahezu verschwindend. Die Weichen werden in Deutschland zu früh gestellt. Für die Hälfte einer Alterskohorte ist der Zug Universität schon im zarten Alter von zehn abgefahren. Daran wird kein gebührenfreies Studium oder kein noch so gutes Bafög etwas ändern, wenn wir nicht diese Selektionsschleuse entfernen.
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<br>Zu nachlaufenden Studiengebühren:
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<br>Sie sollen ja das korrigieren, was die Einkommenssteuer nie geschafft hat. Die Standard-Begründung war damals, dass Akademiker über ihr höheres Einkommen und damit die höhere Stufe in der Steuerprogression ihre Studium im Nachhinein bezahlen. Diese Rechnung geht aber nicht auf. Die Einkommenssteuer ist im Verhältnis zur Lohnsteuer kontinuierlich gesunken. Mittlerweile kommt der Großteil der direkten Steuern aus Arbeitnehmereinkommen aus der Lohnsteuer (also der Steuer für kleinere bis mittlere Lohn- und Gehaltsgruppen) ... je höher das Einkommen, umso bessere Möglichkeiten Abschreibungsmodelle zu nutzen und sein Einkommenssteuervolumen auf Null zu rechnen. Es stimmt leider wirklich, rein steuerlich betrachtet bezahlt die Krankenschwester für das Studium des Chefarzt-Sohnes meistens mehr als der Chefarzt selber.
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<br>Der Vorteil bei Gebührenmodellen, die nicht über die Steuer abgewickelt werden, ist einfach der direkte Zugriff. Man hat eine vertragliche Leistung, die man quasi plakativ als "Studieren gegen Frondienst" bezeichnen kann. Ich nutze die Ausbildungsmöglichkeiten der Uni, dafür bekommt profitiert die Uni im nachhinein anteilig von meinem beruflichen Erfolg. Hierbei gibt es zwar häufig Härteklauseln, so dass die Pflicht gestundet (Arbeitslosigkeit, Existenzgründung oder irgendwas familiäres, dass der Staat unterstützen will) oder sogar erlassen wird (z. B. bei schweren Krankheiten oder Unfällen), aber es gibt keine Abschreibungsmöglichkeit. Auch wenn ich keine Einkommenssteuer bezahle, muss ich trotzdem meine Vertragspflicht erfüllen. Als Bemessungsgrundlage dient eben das Brutto-Arbeitseinkommen vor allen Abzügen.
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<br>Die zweite Idee hinter nachlaufende Studiengebühren ist auch eine praxisgerechtere Ausbildung der Unis, die in manchen Fachbereichen immer noch den Anschein machen, als würden sie nur für ihre eigene Forschung lehren. Die Unis profitieren von dem Erfolg ihrer Studenten und deshalb sollen sie ein eigenes Interesse daran haben, so auszubilden, dass der Student mit dem Wissen auch später möglichst einen guten Beruf bekommt, um viel Asche für sich selbst und damit indirekt für die Uni zu verdienen. Umlageschlüssel muss es natürlich für so etwas geben, da es immer Studiengänge gibt, die "naturgemäß" erfolgreichere Berufe versorgen (Ärzte, Juristen, BWLer) und welche, die viele mehr Investitionen benötigen als so manche Geisteswissenschaft (beispielsweise Biologie). Trotzdem soll bei solchen Umlageschlüsseln eine wichtiger Anreiz nicht verloren gehen ... die Fächer die gute Studenten hervorbringen, können sich über steigende Haushaltsmittel durch ihre Studenten freuen. Man rechnet damit, dass nachlaufende Studiengebühren auch deutlich mehr Geld in die Kasse spülen würden, als parallel laufende Zahlungen (die ich wegen ihrer großen Abschreckung ablehne), die selbst bei den bisher angedachten 500 Euro noch nicht einmal 10 Prozent der Uni-Einnahmen abdecken würden.
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<br>Aber nachlaufend wird nicht kommen:
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<br>- die ASten haben sich auf Totaloppostion geeinigt. Wie schon gesagt: "Heldenhaft ins Verderben" ... ich gebe eine Wette darauf ab, dass genau diese Haltung am einfachsten übergangen werden kann, gerade wenn die Kasse drückt.
<br>- die Landesregierungen wollen jetzt und nicht erst in sechs Jahre Kohle haben. Um nicht direkt sichtbar zu machen, dass es dazu dient die Haushaltslöcher zu stopfen, wählt man den gleichen Weg wie bei der "Verwaltungspauschale" von 50 Euro (den die NRW Studis 2001 abgeschmettert haben), indem man es sich über Kürzungen bei der Studentenwerk-Unterstützung reinholt (Deshalb war 2001 auch nur ein Pyruss-Sieg).
<br>- die Unis sind geil auf Geld. Drittmittel ranschleppen ist schwierig, gerade in so einer wirtschaftlichen Situation. Die "sicheren" Zahlungen des Landes werden in den letzten Jahren vor allem "sicher gekürzt", also nun die Studis ... "warum sechs Jahre warten, die halten einen doch jetzt von der Forschung ab?" Das fließt auch nicht mehr in die Lehre zurück. Da ist allerhöchstens Bestandssicherung angesagt. Nein, davon wird geforscht ... für viele Profs, die eigentliche Berufung auf der Uni. Der Rest ist doch Kleinkram. Reputation gibt es nur durch umfangreiche Erhebungen und möglichst viele redundante Aufsätze.
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<br>Ne, nachlaufende Studiengebühren werden nicht kommen. Stattdessen leider parallel laufende mit all ihren Konsequenzen, wenngleich nicht ganz so schlimm wie immer behauptet (die Leute gehen auch weiterhin zum Arzt trotz Praxisgebühr, aber ungefähr 1/4 aller unterlassenen Besuchen wären sinnvolle gewesen ...)
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Rotfuxx03.03.0502:48
So genug Zeichen heute getippt, sowas passiert, wenn die Freundin in Australien ist und man eine Krankheit zu hause auskurieren muss. Man hat ja durch die Arbeit ein tägliches Schreibpensum, was sich irgendwie entladen muss.
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<br>Tut mir leid für mein Gelaber, morgen bin ich wieder ruhiger.
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