Hallo!

Ich suche für eine Diplomarbeit eine Schriftart. Sie sollte gut lesbar sein, ein ordentliches Kerning besitzen. Aber etwas "moderner" als die Times, also weniger starke Serifen. Als Anhaltspunkt schwebt mir eine Mischung aus Lucida Grande und Times vor. Hat jemand einen guten Tipp?

Danke!

Minion. Hat ein sehr ausgewogenes Schriftbild, ist sehr gut lesbar und wirkt frischer als die Times. Die Serifen sind zwar immer noch ausgeprägt, aber Serifen fördern erheblich die Lesbarkeit. Für eine Diplomarbeit also genau die richtige Schrift.
btw... "moderner als die Times" - mit solche Aussagen landest du schnell im Bereich der serifenbetonten Linear-Antiqua. Und das ist glaub ich nicht, was du wolltest...

… unterschätz' die times nicht! hatte halt das zweifelhafte »glück« in word voreingestellt zu sein.
was deine frage angeht: ich empfehle die adobe garamond, die janson text oder die walbaum. und: das kerning kannst du schrift-unabhängig in jedem layout programm selbst definieren.

btw: viel erfolg!

"Der Tod der Lesbarkeit":


dieser Link führt dich auf einen Kurs, in dem es unter anderem auch um Typographie geht. Leider muss man den mit dem <b>Internet Explorer</b> angucken, aber er ist sehr zu empfehlen, und kostet nicht viel Zeit.

Sehr lesenswert!

Schnapper
Würde bei diesen Vorgaben auch die sehr lesbare und doch elegante Minion empfehlen (Adobe Garamond, meine Lieblingsschrift, ist auch sehr lesbar, aber noch eleganter und weniger modern, Renaissance-Antiqua eben). -
Die serifenbetonten Linear-Antiqua- oder Egyptienne-Schriften sind übrigens viel älter als die 1932 für "The Times" eingeführte Times, die ersten Egyptienne-Schnitte entstanden 1815.

Mist der Explorer auf dem Mac stellt ihn auch falsch dar. Ein echt toller Kurs, und keiner kann ihn nutzen, da er nur mit Explorer auf einem PC läuft, toll super.

Auszug:

besser?

rofl
Das Zitat ist doch für sich genommen zu einseitig. Die Lesbarkeit einer Schrift ist für einen Typographen nur dann der wichtigste Maßstab, wenn es vor allem Lesbarkeit ankommt. Es gibt aber viele Satzaufgaben, bei denen auch oder nur ganz andere Wirkungen gefragt sind. Am Anfang steht also eine Funktions- und Adressatenanalyse. Wenn ich als Dozent eine dieser 08/15-Hausarbeiten in der Allerwelts-Times lese, wünsche ich mir oft ein bißchen mehr Eleganz. Adobe hat so wunderbare Schriften entwickelt, die Schönheit und hohe Lesbarkeit kombinieren: Empfehle Adobe Garamond oder Minion! An der sicherlich sehr lesbaren Times haben wir uns durch den Massengebrauch totgesehen. Wer aufs sich hält, sollte sie vermeiden.

Für jeden, der in bezug auf den Schriftsatz am Rechner auf für Alltagsgebrauch dazulernen möchte, empfehle ich zwei günstige großformatige Einführungen:
1. Hans-Peter Willberg u. Friedrich Forssman: Erste Hilfe in Typographie. Ratgeber für Gestaltung mit Schrift. Mainz: Hermann Schmidt, 2000.
2- Hans-Peter Willberg: Wegweiser Schrift. Erste Hilfe für den Umgang mit Schriften. Was passt - was wirkt - was stört. Mainz: Hermann Schmidt, 2001.

rhstz deswegen nannte ich es auch "Auszug", man muss ihn auch ganz machen, es ist halt gut aufbereitet und handelt hauptsächlich um Texte auf dem Bildschirm / Präsentationen.

rofl

Klar, dann bleibt nur die Verdana ...

sehr gut lesbar und noch dazu von bestechender eleganz ist die rotis semi serif

rhstz
...Wenn ich als Dozent eine dieser 08/15-Hausarbeiten in der Allerwelts-Times lese, wünsche ich mir oft ein bißchen mehr Eleganz. Adobe hat so wunderbare Schriften entwickelt, die Schönheit und hohe Lesbarkeit kombinieren: Empfehle Adobe Garamond oder Minion! An der sicherlich sehr lesbaren Times haben wir uns durch den Massengebrauch totgesehen. Wer aufs sich hält, sollte sie vermeiden. [/quote]
Ja, genau das hab ich gemeint. Ich wollte mit meiner Aussage keineswegs die Times schlecht machen. Es ist aber so: 90% aller Computer-User nutzen Windows. Die Hälfte von denen verwendet sogar für lange Texte die ARIAL(!). Und wer eine Serifenschrift benutzt nimmt wieder zu 90% die Times. Ich kanns nicht mehr sehn...

Dankeschön für die rege Beteiligung. Garamond und Minion sind wirklich gut. Beide sind ja sehr ähnlich, wobei mir die Minion etwas besser gefällt. Bin aber auch offen für weitere Tipps.

Meine Güte, wie hab ich denn diese Schriftgröße hinbekommen!?
Entschuldigung...

Für lange Texte ist auch die schon seit den 20er Jahren benutze Stempel Garamond ohne Einschränkungen zu empfehlen, fast so elegant wie die Adobe Garamond, aber etwas ruhiger. Reclam und dtv etwa benutzen beinahe ausschließlich diesen Klassiker. Man sollte für längere Lesetexte wie Hausarbeiten bei den übrigen Serifenschriften auch unbedingt Medävalziffern und Kapitälchen verwenden. Ich würde mir auch mal die ITC Galliard ansehen, die in englischen und amerikanischen Fachbüchern gerne verwendet wird.

Ein Geheimtipp ist die "Utopia", leider wenig verbreitet und auch keine Systemschrift. Zu finden im Lauftext der Financial Times und einigen anderen Publikationen. Sehr neutral und sehr schön geformt, unaufdringlich, sachlich, sauber!

Ich möchte auch die "FF Legato" erwähnen.
Sie ist eine serifenlose Schrift, die aber im Gegesatz zur Helvetica die Neigung der Achse des Kontrasts der Buchstaben wie die Times aufnimmt. Damit bekommt sie die leichte Lesbarkeit wie eine Serifenschrift.
Die Schrift erscheint Ende März bei FontShop.

roflJepp, eine Seite, die sich mit Gestaltung befasst, selbst aber die einfachsten Kriterien der Web-Gestaltung nicht einhält

Probiert es mal mit Mozilla Firebird, damit kann man wenigstens den Inhalt entnehmen.

Ties-Malte hab ja einen PC neben mir stehen. Überlege mir allerdings, ob ich nicht die Infos neu aufbereite für die Kurse...

Turbo-GSuper, die find ich noch besser. Das geht jetzt wirklich in die richtige Richtung.

Aber da wir schon grad beim Thema sind. Wo kauf ich Schriften denn am besten? Einzeln sind die ja teilweise recht teuer und man hat dann nur einen Download (und ne Datei kann man schnell mal "verlieren"). Gibt es empfehlenswerte Compilations auf CD?

curve
FontShop:
House Industries:
DaFont:
Berthold Types: www.typoshop.de
LucasFonts: LucasFonts.com
und, und, und...
Literaturhinweis:

Wer die Utopia mag, die übrigens wie die Adobe Garamond und die Minion von Robert Slimbach um 1989/90 entworfen wurde, könnte auch Gefallen an der Gentium finden. Die ist umsonst und enthält einen riesigen Zeichenvorrat.

Meine Lieblingsschrift, die ich im Augenblick für fast alles benutze, ist die Stone Serif (ITC). Das ist die Serifen-Entsprechung zur Stone Sans, die mit jedem Mac (OS X) mitgeliefert wird. Mir gefällt vor allem die große Mittelhöhe.

LoMacs
Unter 10.3.2 habe ich kein Stone Sans bzw. Serif.
Bist Du sicher, das das Standard ist? Und wenn ja, wo ist es bei mir hin?:-/

Die war, glaube, ich, bei 10.1 oder 10.2 dabei, mit 10.3 wird sie nicht mehr installiert.

rhstz[/url]
Mir ist auch aufgefallen dass die alle von Slimbach stammen - interessant.
Die Gentium gefällt mir auch sehr gut und der Zeichenvorrat ist wirklich Wahnsinn. Leider steht auf der Status-Page, dass Kerning nur bei den kritischsten englischen Buchstabenkombinationen funktioniert. Welche Erfahrung hast du denn bisher damit gemacht?

curve
Ich habe bisher nur damit gespielt. Habe ebenmal einen Probetext mit typischen deutschen Problemkombinationen wie Tu, Va, Wa usw. gesetzt. In Indesign CS sieht's perfekt aus, aber in Word wirkt sich die Einstellung "Zeichenunterschneidung" viel weniger aus. Man muß es ausprobieren. Die Schrift läßt sich ja schnell laden und installieren ...

Ach so: Wer die Adobe Garamond gern hätte, aber nicht bezahlen kann: Die Junicode sieht fast genauso aus (nur das große T weicht signifikant ab), ist aber ebenfalls mit vielen vielen Sonderzeichen zu haben: (eigentlich ein Sonderzeichen-Font für Mediävisten, aber eben mit Mediävalziffern, Ligaturen, echten Kapitälchen usw. für alle Welt).

rhstz
Hast Du noch mehr solcher Links? So schnell wie heute ist meine Font-Sammlung noch nie angewachsen;-)

Von hier aus kann man einen ganzen Abend lang graben: . Viel Spaß!

denk daran, allfällige elektronische varianten der arbeit nur als pdf rauszugeben...

rofl
<br>
<br>bei mir klappt der (wirklich interessante und lehrreiche) beitrag im link nur unter win-explorer.
<br>beim mac-explorer laufen die scripts nicht und unter mozilla werden die texte einfach angezeigt, die darstellung ist nicht wirklich brauchbar.
<br>wie hast du das aufm mac geguckt?