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Forum>Software>Doktorarbeit und Bibliographie

Doktorarbeit und Bibliographie

Caliguvara
Caliguvara10.05.1910:33
Hallo zusammen,
Es ist soweit, Uniende naht und ich muss eine Arbeit schreiben. Dafür hat uns die Uni ein Worddokument als Template gegeben, mit den Anforderungen etc. Hab ich also auf Word angefangen das gute Stück zu tippen, mit Mendeley für die Bibliographie am Ende.

Jetzt merke ich aber immer mehr, dass mir Word vom Arbeitsstil einfach so gar nicht gefällt, und auch Mendeley ist nicht ganz mein Ding.

Ich hatte mich also mal für Pages schlau gemacht, und die pages interne Hilfe verweist da auf EndNote. Kennt das wer, hat wer Erfahrungen damit, weiß jemand wie viel die Studentenversion letzten Endes kostet?

Oder hat wer ganz andere Tipps?

LaTeX beherrsche ich -leider- nicht, und da ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mich nicht noch mal an so ein Projekt setzten werde habe ich auch nur bedingt Lust mich da einzuarbeiten…

Danke euch allen!
„Don't Panic.“
0

Kommentare

sierkb11.05.1921:13
Eben zufällig gefunden:

Apple Support-Dokument HT202501 (Stand: 27.08.2018): Informationen zur Unterstützung von LaTeX und MathML in Pages, Numbers, Keynote und iBooks Author
Apple
Informationen zur Unterstützung von LaTeX und MathML in Pages, Numbers, Keynote und iBooks Author

In diesem Artikel wird die Verwendung von LaTeX und MathML mit Pages, Numbers, Keynote und iBooks Author beschrieben und anhand einiger Beispielgleichungen veranschaulicht.

LaTeX und MathML werden von allen drei iWork-Apps (Pages, Numbers und Keynote) sowie von iBooks Author unterstützt. iWork und iBooks Author unterstützen alle LaTeX-Befehle, die mit blahtex in MathML konvertiert werden können. Weitere unterstützte LaTeX-Erweiterungen sind unten aufgeführt.

Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren iWorks-Dokumenten oder iBooks Author-Büchern mit LaTex und MathML Gleichungen zu hinzufügen.

Apple Support-Dokument PH12100 (Stand: 07.12.2016): iBooks Author: Hinzufügen und Bearbeiten von Gleichungen mit LaTeX, MathML oder MathType

Apple Support-Dokument HT207569 (Stand: 10.04.2019): Mathematische Gleichungen in Pages-, Numbers- und Keynote-Dokumente einfügen
Wenn Sie LaTeX-Befehle oder MathML-Elemente verwenden, können Sie mathematische Ausdrücke und Gleichungen in Ihr Pages-, Numbers- oder Keynote-Dokument einfügen.

Wusste ich bislang nicht. Super, dass das geht bzw. Apples Programme das überhaupt unterstützen. Gut!
+3
gfhfkgfhfk11.05.1923:03
LibreOffice in Kombination mit Jabref ist ebenfalls ein geeignetes Werkzeug, um wissenschaftliche Dokumente zu verfassen. Leider ist die macOS Version etwas träge, die X11 Version für *I*X ist es nicht. Wer ein Programm mit GUI benötigt, kann in dieser Kombination Texte verfassen. LibreOffice selbst hat eine rudimentäre Literaturverwaltung eingebaut, aber JabRef (kann man auch für TeX nutzen) ist deutlich besser.
Weia
Ich müsste mir jetzt einen solchen Text herholen, um im Einzelnen zu analysieren, was das ausmacht; den habe ich gerade nicht zur Hand und es ist mir auch die Mühe nicht wirklich wert.
Es sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur die CMR Fonts. Denn etliche Verlage publizieren mit TeX, und Dir ist wahrscheinlich das noch nie aufgefallen.
Weia
Na, der Farbraum von Schriftfarben festgelegt werden (Farbräume von eingebetteten Vektorgrafiken und Pixelbildern müssen natürlich auch erhalten bleiben).
Das geht schon seit pdftex und das ist schon einige Jahre alt. Wie gesagt diverse internationale Verlage nutzen TeX fürs publizieren. Diverse Firmen machen damit die technische Dokumenation. Z.B. hat SUN Die Dokus mit Framemaker geschrieben und dann anschließend ausschließlich mit TeX gesetzt. Gerade für den automatisierten Satz der Dokumente aus XML-Daten bietet sich TeX an. Alle bisher genannten Alternativen fallen da komplett heraus.
Weia
Schon eine ganze Weile. Es kann gut sein, dass einzelne Aspekte jetzt besser sind. Ich habe das nicht näher verfolgt, weil LaTeX insgesamt derart weit von dem entfernt ist, was ich mir unter einem guten Programm vorstelle (WYSIWIG, macOS-Integration, …), dass es realistischerweise für mich ohnehin nie nutzbar sein wird.
WYSIWIG hat in so einem Programm nichts zu suchen. Auch Framemaker ist in erster Linie ein Programm geworden, um in XML zu publizieren. Erst das passende Ausgabeformat (Web, PDF, …) definiert dann mit einem Style das Aussehen. D.h. während des Schreibens spielt das Aussehen keine Rolle, sondern man denkt, schreibt und publiziert nur in Strukturen und Inhalten.

Was das Verfassen von Texten mit vielen Formeln angelangt, da gibt es kaum Alternativen zu TeX. Word, LibreOffice, NissusWriter, … und was es da noch alles gibt, fallen mangels Fähigkeiten aus.
+3
Serge
Serge12.05.1901:18
Weia
Kann man mit Indesign wirklich Texte mit vielen 100 Seiten sinnvoll erstellen?

Ich kann das leider nicht mal ausprobieren, weil der Adobe-Saftladen es nicht schafft, seine Programme auf case-sensitiven Dateisystemen zum Laufen zu kriegen …
Klar geht das. Problemlos. Macht definitiv sogar Spaß.
Eventuell sind nur unsere Definitionen von "sinnvoll" unterschiedlich
Und auch Indesign verwendet nicht macOS-Rechtschreibwörterbücher, -Schriftsammlungen und -Farbpaletten.
Das stimmt wohl, wobei ich InDesign mit dem integrierten Duden Wörterbuch das nicht unbedingt negativ ankreiden würde. Schriftmenü und Farbpaletten sind halt Adobe-mäßig umgesetzt und bei Bedarf in der Adobe Cloud.
+1
Weia
Weia12.05.1901:20
RamUwe
Kann ich von meinen Texten und Büchern nicht sagen. Sorry. Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt.
Naja, da ich Deine Texte ja nicht kenne, kann ich dazu nichts sagen.

Wenn ich bei Texten den Eindruck hatte, sie seien mit LaTeX gesetzt, und das nachgeprüft habe, lag ich praktisch immer richtig. Und das war eben nie ein positiver Eindruck.

Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es darüber hinaus auch fantastisch aussehende Texte gab, die bei mir nie und nimmer diesen Eindruck erweckt hätten, wo ich das folglich nicht nachgeprüft und gemerkt habe, und die dennoch mit LaTeX gesetzt waren. Mein (negativer) Eindruck war also hinreichend, aber höchstwahrscheinlich nicht notwendig.
Diese Anspielungen finde ich wenig hilfreich. Was heißt typisch?
Unter den Nutzern von LaTeX statistisch gehäuft auftretende Merkmale.
Und welche Möglichkeiten fehlen?
Jedenfalls WYSIWIG (echtes, nicht bloß so etwas wie eine Live-Vorschau), Farbmanagement und die Integration in macOS. Da LaTeX damit für mich bereits ausgeschieden war, habe ich mich ansonsten nicht näher damit auseinandergesetzt, kann also nicht beurteilen, ob Gestaltungsmöglichkeiten fehlen würden, die ich gerne hätte.
Mehr als Schwarz und Rot brauche ich nicht.
Diese Form von Nüchternheit würde ich z.B. als „typisches“ Merkmal von LaTeX-Nutzern vermuten.
Daher lege ich darauf keinen größeren Wert.
Ich eben schon. Ich kann Tage damit verbringen, die für die Überschrift eines bestimmten Textes optimale Kombination aus Font und Farbnuance herauszufinden. Das wiederum würde ich als untypisch für LaTeX-Nutzer annehmen.
Aber ich brauche solide und verlässliche Umsetzung von Formatvorgaben.
Die liefern Pages und Nisus Writer Pro auch.
Wie gesagt vielleicht ist für Dich LaTeX einfach nicht das richtige Werkzeug.
Stimmt.
Es deswegen zu bashen, finde ich aber albern.
Ich habe es ja nicht allgemein „gebasht“, sondern nur in dem von sierkb aufgebrachten Kontext, das Beste vom Besten […] statt nur durchschnittlichen Text-Einheitsbrei zu wollen. Und das erzielt LaTeX aufgrund seiner fehlenden Design-Orientierung definitiv nicht, dazu stehe ich. Vom dem Kommandozeilenzeitalter entstammenden User Interface ganz zu schweigen.
Entweder selber programmieren
Darüber habe ich sogar mal ernsthaft nachgedacht, aber dazu bräuchte ich noch ein Leben.
oder ein anderes Programm nutzen.
Es gibt halt nur kein vernünftiges …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Weia
Weia12.05.1901:52
gfhfkgfhfk
Weia
Ich müsste mir jetzt einen solchen Text herholen, um im Einzelnen zu analysieren, was das ausmacht; den habe ich gerade nicht zur Hand und es ist mir auch die Mühe nicht wirklich wert.
Es sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur die CMR Fonts.
Das will ich nicht ausschließen (wobei es wiederum bezeichnend für LaTeX-Nutzer wäre, dass so viele von ihnen den Default-Font verwenden …).

Und eben, dass LaTeX insbesondere verwendet wird, wenn insgesamt Grafikdesign nicht im Vordergrund steht.
Denn etliche Verlage publizieren mit TeX, und Dir ist wahrscheinlich das noch nie aufgefallen.
Naja, sagen wir mal so, es wäre mir bei meinen Texten aufgefallen. Vielleicht gibt es da ein Schisma zwischen Natur- und Sozialwissenschaften, aber ich kann nur berichten, dass selbst renommierte Verlage wie Springer (Heidelberg, nicht der andere ) von mir Word-Dokumente wollten und die dann 1:1 gedruckt haben. Von TeX hatte in der für mich zuständigen Abteilung vermutlich weit und breit noch nie jemand etwas gehört …
Wie gesagt diverse internationale Verlage nutzen TeX fürs publizieren. Diverse Firmen machen damit die technische Dokumenation. Z.B. hat SUN Die Dokus mit Framemaker geschrieben und dann anschließend ausschließlich mit TeX gesetzt. Gerade für den automatisierten Satz der Dokumente aus XML-Daten bietet sich TeX an. Alle bisher genannten Alternativen fallen da komplett heraus.
Das ist ja aber wieder was ganz anderes als ein individueller, von einem Autoren verantworteter Text wie in einer Dissertation. Das geht ja eher in Richtung Database Publishing; das ist natürlich gesichtslos.
WYSIWIG hat in so einem Programm nichts zu suchen.
Was ist „so ein Programm“? Ein Programm, mit dem ich einen Text schreiben kann, erfordert WYSIWIG zwingend.
Erst das passende Ausgabeformat (Web, PDF, …) definiert dann mit einem Style das Aussehen. D.h. während des Schreibens spielt das Aussehen keine Rolle, sondern man denkt, schreibt und publiziert nur in Strukturen und Inhalten.
Das ist etwas, was ich weder will noch kann. Ich denke „in Aussehen“, sprich, ich schreibe anders, wenn ich einen anderen Font benutze (weswegen ich die Schrift stets festlegen muss, bevor ich mit der Arbeit an einem Text beginne).

Ich merke das selbst im Kleinen wie in diesem Forum hier, wo ich den Text ja auch unformatiert verfassen muss: Ich muss viel zu oft gegen die Uhr kämpfen und nach dem ersten Veröffentlichen eines Beitrags in den wenigen verbleibenden Minuten den Text korrigieren, weil mir manche Formulierungen nicht mehr gefallen, sobald ich den Text formatiert sehe.

Aber ich fürchte, wir entfernen uns viel zu weit vom Problem des Fragestellers …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
westmeier
westmeier12.05.1907:34
Weia
Ich erkenne einen in LaTeX gesetzten Text in aller Regel sofort als solchen, und das meine ich nicht positiv. LaTeX-Dokumente sehen unglaublich altbacken, bieder und unbeholfen aus.

Meine ersten Kontakte mit LaTeX sahen aus wie im folgenden Beispiel. Perfekt für mathematische oder generell naturwissenschaftliche Texte mit vielen Formeln und Spezialzeichen, aber ich weiß was du mit "altbacken" meinst.

0
Weia
Weia12.05.1907:52
westmeier
Meine ersten Kontakte mit LaTeX sahen aus wie im folgenden Beispiel. Perfekt für mathematische oder generell naturwissenschaftliche Texte mit vielen Formeln und Spezialzeichen, aber ich weiß was du mit "altbacken" meinst.
Ja, das ist ein gutes Beispiel für das, was ich meine.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-2
weasel12.05.1909:37
Tja, so unterschiedlich kann es sein. Springer wollte von mir bisher immer LaTeX. Hängt wohl wirklich vom Fachgebiet ab.

Ich mache meine gesamte schriftliche Korrespondenz etc nur damit.
+3
herwighenseler
herwighenseler12.05.1909:52
Weia
Und eben, dass LaTeX insbesondere verwendet wird, wenn insgesamt Grafikdesign nicht im Vordergrund steht.

Was für ca. 99,99% aller Doktorarbeiten gilt, nach denen ja im Thread gefragt wird. Und um die es hier ausschliesslich geht.

Sorry, Du bist mit Deinen Ausführungen neben der Spur. Es geht hier nicht um Zeitschriften, CI-Konforme Geschäftshochglanzbroschüren oder um Werbeflyer. Es geht hier um wissenschaftliche Veröffentlichungen, bei denen es vor allem darum geht, dass das Layout nicht im Weg steht. Die Arbeiten sollen eben nicht den "wow, cooles Layout!"-Effekt auslösen, sondern sich an Regeln halten, welche Textsetzer schon seit hunderten von Jahren praktizieren und welches sich bewährt hat. Nenne es ruhig altbacken, ich nenne es optimal.

Mir ist kein anderes Textsatzsystem bekannt, welches derart gut Silbentrennung beherrscht wie LaTeX. Wo eben nicht zeilenweise getrennt wird, sondern das Layout eines gesamten Abschnittes harmonisiert wird, um den Grauwert möglichst homogen zu halten.

Ich erkenne LaTeX-Dokumente auch auf anhieb. Und dann weiss ich, dass der Absolvent mir keine Schusterjungen und Hurensöhne bietet, Seitenabstände korrekt dimensioniert sind, Referenzen stimmen und Tabellen nicht endlos verspielt daherkommen.

Farbmanagement in einer wissenschaftlichen Arbeit? Wovon redest Du? Farbe hat darin nichts zu suchen.


Du darfst gerne an der LaTeX-Syntax rumkritisieren. Die ist nämlich altbacken. Und von den drölfzig verschiedenen Tabellenarten, jede mit einer anderen Fähigkeit und nur mit Schmerzen kombinierbar. Von den kryptischen Ausgaben der Kommandozeilenwerkzeuges, dem riesigen Download (MacTeX ist 4GB) und der für Word-Nutzer doch recht hohen Einstiegshürde.


Meine Diplomarbeit hatte ich seinerzeit leider noch mit Word 4.0 auf dem Mac erstellt. Jahre später sollte ich noch mal eine Version ausdrucken. Ging nicht. Das, was mir Office in der Lage war einzulesen, war komplett zerschossen, die Grafiken teils kaputt, teils an unmöglichen Stellen verrutscht. Ich hätte den ganzen Text via Copy&Paste in ein neues Dokument übertragen müssen, das Layout nochmal neu erstellen und den gesamten Text nochmal prüfen müssen. Hätte ich seinerzeit die Arbeit in LaTeX gemacht, würde ich auch heute noch, knapp 30 Jahre später exakt das selbe Aussehen der Arbeit bekommen.

Gruß,
Herwig
„Life is a heuristic guided depth-first search without backtracking“
+9
LoMacs
LoMacs12.05.1911:13
RamUwe
Entweder selber programmieren oder ein anderes Programm nutzen.
Boah, ich finde dieses Argument sowas von schwachsinnig. Er erinnert mich an die Zeit der großen Systemdiskussionen von vor über 15 Jahren, häufig von der Linux-/Opensource-Fraktion geäußert, wenn sie argumentativ an der Wand standen. Erwartest du jetzt echt von einem Doktoranden der Medizin, seine eigene Software zu schreiben? Mann Mann Mann.
+3
LoMacs
LoMacs12.05.1911:15
westmeier
Schrecklich. Wie ein Mathebuch aus den Achtzigern.
-4
Hot Mac
Hot Mac12.05.1911:19
LoMacs
Schrecklich. Wie ein Mathebuch aus den Achtzigern.
Die Lesbarkeit ist hervorragend.
+6
weasel12.05.1911:36
Hot Mac
LoMacs
Schrecklich. Wie ein Mathebuch aus den Achtzigern.
Die Lesbarkeit ist hervorragend.

Da stimme ich zu. Leider ist heute in vielen Fällen der Inhalt in den Hintergrund gerückt. Hauptsache es sieht schön aus. Wie sehr schätze ich das Layout wissenschaftlicher Publikationen.
+3
gfhfkgfhfk12.05.1912:06
Weia
Ich eben schon. Ich kann Tage damit verbringen, die für die Überschrift eines bestimmten Textes optimale Kombination aus Font und Farbnuance herauszufinden. Das wiederum würde ich als untypisch für LaTeX-Nutzer annehmen.
Wenn man farbige Überschriften verwendet, macht man i.d.R. bei MINT-Publikationen etwas fundamental falsch.
Weia
Das will ich nicht ausschließen (wobei es wiederum bezeichnend für LaTeX-Nutzer wäre, dass so viele von ihnen den Default-Font verwenden …).
Der wesentliche Grund ist, dass die >99% der Fonts aus Sicht der LaTeX-Nutzer unvollständig sind. Was noch viel schlimmer als die Verwendung der CMR-Fonts ist, dass man unpassende Fonts mischt. Dazu kommt, dass die Qualität der verfügbaren vollständigen Fonts nicht unbedingt mit der der CMRs mithalten kann. Was ein Problem der CMR ist, dass sie ausschließlich für den Druck mit Lichtsatzmaschinen entwickelt wurden, und nicht dafür mit einem 300dpi Laserdrucker gedruckt zu werden. Viele Strichstärken sind viel zu fein dafür, und deshalb sehen diese Fonts auf Drucker nicht sehr gut aus. Ein TeX Anbieter auf dem Mac hatte die CMR Fonts in PS Type 1 Fonts gewandelt, das Ergebnis war zum Ausdrucken auf dem Drucker brauchbar, aber typographisch gesehen ist Type 1 gegenüber METAFONT ein dramatischer Rückschritt.
Weia
Und eben, dass LaTeX insbesondere verwendet wird, wenn insgesamt Grafikdesign nicht im Vordergrund steht.
Ganz im Gegenteil! TeX wurde eingeführt, damit die hässlichen Schreibmaschinentexte (auch so als Bücher von renommierten Verlagen für zum Teil sehr viel Geld publiziert) der Vergangenheit angehören. Es geht in erster Linie um das korrekte Publizieren des Inhalts, und dann um das Aussehen. Aber wahrscheinlich fallen Dir die ganzen typographischen Fehler beim Formelsatz von z.B. Word gar nicht auf. Framemaker war besser, aber auch nicht wirklich gut. Normaler Schriftsatz ist anspruchsvoll, mathematischer Formelsatz ist noch sehr viel schwerer.
Weia
Naja, sagen wir mal so, es wäre mir bei meinen Texten aufgefallen. Vielleicht gibt es da ein Schisma zwischen Natur- und Sozialwissenschaften, aber ich kann nur berichten, dass selbst renommierte Verlage wie Springer (Heidelberg, nicht der andere ) von mir Word-Dokumente wollten und die dann 1:1 gedruckt haben. Von TeX hatte in der für mich zuständigen Abteilung vermutlich weit und breit noch nie jemand etwas gehört …
Gerade Springer publiziert Bücher in Mathematik und Physik meines Wissens ausschließlich mit TeX. Skripte sind somit im LaTeX-Format zu übermitteln. Dazu gibt es von Springer spezielle Formatvorlagen für LaTeX. Wenn man da Word einschickt, muss der Verlag die Arbeit intern machen.
Weia
Was ist „so ein Programm“? Ein Programm, mit dem ich einen Text schreiben kann, erfordert WYSIWIG zwingend.
TeX ist ein Werksatz Programm.
Inhalt und Aussehen sind zwei fundamental verschiedene Dinge. In der Naturwissenschaft muss man es schaffen zwischen diesem beiden Dingen komplett trennen zu können. Wenn man das nicht schafft, hat man Problem.
Zum Beispiel verlangt das Programm Maxima (ein CAS) zum Berechnen des Integrals
integrate(cos(x),x,0,%pi);
und liefert dann das korrekte Ergebnis 0 zurück. Aber selbst wenn man
integrate(cos(k),k,0,%pi);
eingibt wird 0 zurück geliefert. Denn der Namen der Variable spielt keinerlei Rolle, und ist für die Struktur der Formel ohne jeden Belang. Es ist nur Konvention eine reelle Variable mit x zu bezeichnen und nicht mit k.
Weia
Das ist etwas, was ich weder will noch kann. Ich denke „in Aussehen“, sprich, ich schreibe anders, wenn ich einen anderen Font benutze (weswegen ich die Schrift stets festlegen muss, bevor ich mit der Arbeit an einem Text beginne).
Dann wundert es mich sehr, dass Du Dich so sehr für Framemaker begeistert hast. Framemaker ist geradezu das Paradigma für Publizieren ohne WYSIWYG. Erst kam die Framemaker+SGML Version auf, und dann wurde auf XML Publikation umgestellt. Für Dich wäre daher eher Indesign angesagt und kein Framemaker.
Weia
Aber ich fürchte, wir entfernen uns viel zu weit vom Problem des Fragestellers …
Das ist nur bedingt der Fall. Es sollte jedem klar verständlich sein, wo die Grenzen der jeweiligen Programme liegen. LaTeX hat seine Stärken im Setzen von Texten ohne Nutzer Interaktion. Die anderen Programme sind interaktive Editoren für längere Texte und bieten mehr oder minder WYSIWYG. Außer TUSTEP läuft nämlich auf macOS keines der anderen Werksatzprogramme (mehr).
+4
tranquillity
tranquillity12.05.1912:59
Lieber weia, deine Kommentare hier gehören immer mit zu den interessantesten. Aber bei LaTeX muss ich dir widersprechen: Du erkennst die LaTeX-Texte, die mit den Standard-Fonts (Computer Modern usw.) und Standard-Klassen gesetzt wurden. Aber alle anderen, die andere Fonts und Klassen nutzen, und davon gibt es recht viele, wirst du nicht so leicht erkennen. Typischer Fall von selektiver Wahrnehmung

Übrigens gibt es neben LaTeX auch noch ConTeX, was meines Wissens auch einige Verlage nutzen.

Ich habe spaßeshalber mal ein Dokument mit vielen Formeln in Pages erstellt. Zum einen ist es umständlicher, weil man immer wieder die Hand von der Tastatur nehmen muss, wenn man eine Formel eintippt (den Editor für die Formeln kann man zwar per Shortcut öffnen, aber zum Abschluss muss man immer einen Button drücken, das ist noch verbesserungswürdig), zum anderen sehen die Formeln leider nicht ganz so gut aus, wie mit LaTeX (z.B. Abstände) und man ist auch nicht so flexibel. Der Vorteil von Pages ist natürlich, dass es auch auf dem iPad funktioniert und der optische Überblick.

Heutzutage ist mit XeLaTeX schon viel möglich, z.B. skalierbare PDF-Grafiken einfügen. Dank leistungsstarker Programme wie TeXPad bleibt die Übersicht gewahrt. Leider kann ich TeXPad nicht auf dem iPad nutzen, da dort PSTricks nicht funktioniert und ich damit viel mache (dann geht allerdings XeLaTeX nicht). (bisher keine Zeit mich in TiZ oder PFG einzuarbeiten).
+3
westmeier
westmeier12.05.1913:25
tranquillity
Lieber weia, deine Kommentare hier gehören immer mit zu den interessantesten. Aber bei LaTeX muss ich dir widersprechen: Du erkennst die LaTeX-Texte, die mit den Standard-Fonts (Computer Modern usw.) und Standard-Klassen gesetzt wurden. Aber alle anderen, die andere Fonts und Klassen nutzen, und davon gibt es recht viele, wirst du nicht so leicht erkennen. Typischer Fall von selektiver Wahrnehmung

Computer Modern heißt dieser Font also... ja, genau damit verbinde ich LaTeX. Klar, selektive Wahrnehmung. Aber ich finde ihn unangenehm zu lesen und irgendwie hat sich bei mit die Verbindung dieses speziellen Fonts mit LaTeX eingebrannt.
(Windows stürzt ja auch nicht permanent ab, trotzdem verbinde ich es genau damit.)
-1
sierkb12.05.1913:37
westmeier
Computer Modern heißt dieser Font also... ja, genau damit verbinde ich LaTeX. Klar, selektive Wahrnehmung. Aber ich finde ihn unangenehm zu lesen und irgendwie hat sich bei mit die Verbindung dieses speziellen Fonts mit LaTeX eingebrannt.

Wikipedia (en), Computer Modern
Computer Modern is the original family of typefaces used by the typesetting program TeX. It was created by Donald Knuth with his Metafont program, and was most recently updated in 1992. Computer Modern, or variants of it, remains very widely used in scientific publishing, especially in disciplines that make frequent use of mathematical notation.
[…]
Q: Wikipedia (en)
Computer Modern is the family of typefaces developed by Donald Knuth for TeX. It's so good-looking that some scientists do research just so they can write it up in Computer Modern.
[…]
Q: Using Computer Modern on the web , , …
+3
westmeier
westmeier12.05.1914:45
sierkb
Computer Modern is the family of typefaces developed by Donald Knuth for TeX. It's so good-looking that some scientists do research just so they can write it up in Computer Modern.
[…]

Genau das habe ich vermutet. Coole Aussage
+3
sierkb12.05.1914:56
westmeier:

Dass die Genannten diese Schrift zuweilen bewusst aussuchen und sich nach umfangreicher Recherche möglicherweise bewusst gegen einen anderen Font entschieden haben, weil sie möglicherweise zum Schluss gekommen sind, dass dieser Font ihre Formeln ihrer Ansicht nach am Schönsten und Besten und Leserlichsten darstellt, andere Fonts deren Meinung nach das möglicherweise nicht so gut hinbekommen, es also nicht unbedingt was mit Bequemlichkeit zu tun hat sondern mit Qualität und Optimierung, ist Dir klar? Nicht jeder Font ist z.B. geeignet für mathematische, physikalische, chemische Darstellungen, erst recht komplizierte (große Integrale z.B.) kann es entweder gar nicht oder nur suboptimal oder unschön. Es gibt da speziell auf sowas hin optimierte Fonts, die das nicht nur überhaupt können sondern das Ganze auch in ästhetisch schön und leserlich.

Kein Grund, das ins Lächerliche zu ziehen (ganz im Gegenteil), den Eindruck habe ich bzgl. Deiner Aussage nämlich. Es gibt Gründe für solche Entscheidundgen. Nicht immer ist Bequemlichkeit, Faulheit, Ahnungslosigkeit von Schriften und Ästhetik die Ursache einer solchen Wahl – nicht selten ist es das genaue Gegenteil davon und eine ganz bewusst gefällte Entscheidung.

Wer sowas ins Lächerliche zieht, dokumentiert höchstens seine eigene Ahnungslosigkeit oder Kurzsichtigkeit.
+1
Weia
Weia12.05.1915:20
tranquillity
Lieber weia, deine Kommentare hier gehören immer mit zu den interessantesten. Aber bei LaTeX muss ich dir widersprechen: Du erkennst die LaTeX-Texte, die mit den Standard-Fonts (Computer Modern usw.) und Standard-Klassen gesetzt wurden. Aber alle anderen, die andere Fonts und Klassen nutzen, und davon gibt es recht viele, wirst du nicht so leicht erkennen. Typischer Fall von selektiver Wahrnehmung
Das habe ich ja mehr oder weniger schon eingestanden. Vermutlich gibt es zwei Aspekte daran. Der eine ist die überproportional häufige Verwendung dieses Fonts selbst, der so augenfällig ist und aus meiner Sicht schon wegen seiner gleichschaltenden Ubiquität jedenfalls im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich ästhetisch kaum zu ertragen. Der andere Aspekt ist, dass die Tatsache, dass LaTeX-Fans diesen Font derart häufig verwenden (und sich zudem nicht an dem aus der Zeit gefallenen Kommandozeileninterface stören), etwas über deren Mentalität (im statistischen Schnitt) aussagt, die dann auch in LaTeX-Texten, die diesen Font nicht verwenden, durchscheint.

Diese Mentalität wurde hier gerade wunderbar illustriert:
herwighenseler
[…] wenn insgesamt Grafikdesign nicht im Vordergrund steht.
Was für ca. 99,99% aller Doktorarbeiten gilt
Es geht hier um wissenschaftliche Veröffentlichungen, bei denen es vor allem darum geht, dass das Layout nicht im Weg steht. Die Arbeiten sollen eben nicht den "wow, cooles Layout!"-Effekt auslösen, sondern sich an Regeln halten, welche Textsetzer schon seit hunderten von Jahren praktizieren und welches sich bewährt hat. Nenne es ruhig altbacken, ich nenne es optimal.
Farbmanagement in einer wissenschaftlichen Arbeit? Wovon redest Du? Farbe hat darin nichts zu suchen.
weasel
Da stimme ich zu. Leider ist heute in vielen Fällen der Inhalt in den Hintergrund gerückt. Hauptsache es sieht schön aus. Wie sehr schätze ich das Layout wissenschaftlicher Publikationen.
[Anmerkung: Der Satz impliziert, dass es ein mehr oder weniger uniformes, wiedererkennbares „Layout wissenschaftlicher Publikationen“ gibt.]
gfhfkgfhfk
Wenn man farbige Überschriften verwendet, macht man i.d.R. bei MINT-Publikationen etwas fundamental falsch.
Inhalt und Aussehen sind zwei fundamental verschiedene Dinge. In der Naturwissenschaft muss man es schaffen zwischen diesem beiden Dingen komplett trennen zu können. Wenn man das nicht schafft, hat man Problem.
Das ist ein Verständnis von Wissenschaft, gegen das ich mit großer Leidenschaft Sturm laufe. Insofern wird hier über die LaTeX-Kontroverse möglicherweise zumindest in Ansätzen ein viel grundlegenderer Konflikt stellvertretend ausgetragen.

Das würde jetzt an dieser Stelle endgültig zu weit führen, daher nur zwei Stichpunkte:

Soziologisch betrachtet sind asketische Rituale einer Gruppe wichtige, oft auftretende Mechanismen zur Gemeinschaftsbildung. Der erklärte Verzicht auf Schönheit, wie weasel ihn anspricht, ist so ein asketisches Ritual. Insofern war meine Assoziation mit „Wissenschaftlern in Cordhosen und Hornbrillen“ nicht rein äußerlich.

Erkenntnistheoretisch ist das Ideal der Trennung von Form und Inhalt, wie gfhfkgfhfk es paradigmatisch zum Ausdruck bringt, ein Phänomen der Moderne, das zu deren Pathologien und kognitiven Dissonanzen wesentlich beiträgt, wie Friedrich Schiller in Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen, einem der wichtigsten erkenntnistheoretischen Texte der Moderne, herausgearbeitet hat.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia12.05.1915:23
Hot Mac
LoMacs
Schrecklich. Wie ein Mathebuch aus den Achtzigern.
Die Lesbarkeit ist hervorragend.
Kann ich nicht beurteilen. Bevor ich den Absatz zu Ende gelesen habe, bin ich ob der ästhetischen Ödnis schon eingeschlafen, es sei denn, ein Anfall ästhetischer Abscheu hat mir einen Adrenalinstoß verpasst.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-2
Weia
Weia12.05.1915:24
gfhfkgfhfk
Gerade Springer publiziert Bücher in Mathematik und Physik meines Wissens ausschließlich mit TeX.
Kann ja sein. In den Sozialwissenschaften aber eben nicht. Keine Ahnung, wo eine medizinische Doktorarbeit angesiedelt wäre. Eine Freundin von mir hat über den Niederschlag psychosomatischer Phänomene in Redewendungen der Alltagssprache promoviert, das war ganz sicher eher sozial- als naturwissenschaftlich.

Wissenschaft ≠ Mathematik ∪ Physik
Dann wundert es mich sehr, dass Du Dich so sehr für Framemaker begeistert hast. Framemaker ist geradezu das Paradigma für Publizieren ohne WYSIWYG.
Das war Anfang der 90er definitiv nicht so. Allein der Name des Programms deutet ja schon auf die damals noch recht neuen Layoutfunktionen (Bilder und Texte in Rahmen) hin.
Erst kam die Framemaker+SGML Version auf
Das hat FrameMaker auf NEXTSTEP schon nicht mehr mitgemacht, und auf den beziehe ich mich.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Weia
Weia12.05.1915:25
sierkb
Nicht jeder Font ist z.B. geeignet für mathematische, physikalische, chemische Darstellungen, erst recht komplizierte (große Integrale z.B.) kann es entweder gar nicht oder nur suboptimal oder unschön. Es gibt da speziell auf sowas hin optimierte Fonts, die das nicht nur überhaupt können sondern das Ganze auch in ästhetisch schön und leserlich.
Mag ja sein, aber erstens kommen Formeln nicht in allen wissenschaftlichen Texten vor und zweitens könnte man nach 50 Jahren ja auch mal einen neuen Font kreieren (oder besser mehrere verschiedene), der all das kann, aber ästhetisch auf der Höhe der Zeit ist und Abwechslung erlaubt.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Hot Mac
Hot Mac12.05.1915:30
Weia
Hot Mac
LoMacs
Schrecklich. Wie ein Mathebuch aus den Achtzigern.
Die Lesbarkeit ist hervorragend.
Kann ich nicht beurteilen. Bevor ich den Absatz zu Ende gelesen habe, bin ich ob der ästhetischen Ödnis schon eingeschlafen, es sei den, ein Anfall ästhetischer Abscheu hat mir einen Adrenalinstoß verpasst.
Über Geschmack lässt sich streiten, aber hierfür muss man erst mal einen haben.
+3
sierkb12.05.1915:35
Weia:

Mozilla MDN: Fonts for Mozilla's MathML engine
Mozilla MDN: Fonts for Mozilla's MathML engine: Fonts with a MATH table

Wikipedia (en): STIX Fonts project
(btw: The STIX Fonts are included in OS X in versions from Lion (10.7) onwards in /Library/Fonts)
GitHub: STIX Fonts – OpenType Unicode fonts for Scientific, Technical, and Mathematical texts

stixfonts – Scientific and Technical Information Exchange (STIX) font creation project

Wikipedia (en): XITS font project

GUST: The TeX Gyre (TG) Collection of Fonts
SIL Fonts
+1
Weia
Weia12.05.1915:41
sierkb
[… jede Menge Font-Links …]
Danke! Da wird mir sicher nicht langweilig in nächster Zeit.

Wenn es aber eine solche Auswahl gibt, macht es die häufige Verwendung von Computer Modern durch LaTeX-Nutzer natürlich nur noch erklärungsbedürftiger.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
RamUwe12.05.1915:44
LoMacs
Boah, ich finde dieses Argument sowas von schwachsinnig. Er erinnert mich an die Zeit der großen Systemdiskussionen von vor über 15 Jahren, häufig von der Linux-/Opensource-Fraktion geäußert, wenn sie argumentativ an der Wand standen. Erwartest du jetzt echt von einem Doktoranden der Medizin, seine eigene Software zu schreiben? Mann Mann Mann.

Wie wäre es, wenn Du mal den Kontext berücksichtigst, anstatt blöde rumzutrollen?!
0
Hot Mac
Hot Mac12.05.1915:56
Weia

Mir will sich noch immer nicht erschließen, was an LaTeX »altbacken« sein soll.
+4
RamUwe12.05.1916:04
weia

Welche Fonts verwendest Du denn?
+1
Weia
Weia12.05.1916:09
Hot Mac
Mir will sich noch immer nicht erschließen, was an LaTeX »altbacken« sein soll.
Ich hatte mich mit altbacken ja auf die mit LaTeX erstellten Dokumente bezogen.

Im engeren Sinne meinte ich damit, wie sich durch die Diskussion wohl geklärt hat, den Computer Modern-Font, der etwa so frisch und aufregend ist wie die Times New Roman (ein anderes ästhetisches No-Go für mich).

Im weiteren Sinne merkt man mit LaTeX erstellten Dokumenten eben (zu) oft an, dass sie bevorzugt von Nutzern erstellt werden, die Auffassungen vertreten wie die, dass Farbe nichts in wissenschaftlichen Texten zu suchen habe.

Beim Programm LaTeX selbst wäre es natürlich das Nutzerinterface, das aus einem anderen Jahrtausend stammt.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
Hot Mac
Hot Mac12.05.1916:23
Weia
Hot Mac
Mir will sich noch immer nicht erschließen, was an LaTeX »altbacken« sein soll.
Ich hatte mich mit altbacken ja auf die mit LaTeX erstellten Dokumente bezogen.
Das habe ich schon verstanden.

Für mich steht der Inhalt und dessen Lesbarkeit im Vordergrund.
Das ist bei »frischen« Schriftarten und dem Satz des Textes nicht immer gegeben.
+3
Weia
Weia12.05.1916:45
RamUwe
Welche Fonts verwendest Du denn?
Diverse , je nach Text.

Generell gesprochen, finde ich bei den Serifen-Schriften die Galaxie Copernicus von Chester Jenkins und Kris Sowersby sehr gelungen (Kris Sowersbys Arbeiten gefallen mir fast alle sehr gut) und auch die AntiquaB von Luc de Groot mag ich.

Bei den Serifenlosen finde ich die Kappa von Salvador Rodríguez und Diego Aravena Silo klasse und die Karbon (wieder von Kris Sowersby).

Bis auf die Karbon haben alle Fonts ein geschlossenes ɑ (das offene a mag ich überhaupt nicht), bei der Karbon musste ich das selbst hinzufügen (war in der Lizenz Version 1 gottlob noch erlaubt).

100% glücklich bin ich aber mit keiner Schrift, weswegen ich jetzt eigene bei einem Schriftenhaus in Auftrag gegeben habe.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia12.05.1916:47
Hot Mac
Für mich steht der Inhalt
… der sich mit der Schrift aber ändern kann …
und dessen Lesbarkeit im Vordergrund.
Bei mir auch. Und ästhetische Würganfälle sind der eben abträglich.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
Hot Mac
Hot Mac12.05.1916:50
Der Inhalt kann sich mit der Schrift ändern?!
+2
Weia
Weia12.05.1916:58
Hot Mac
Der Inhalt kann sich mit der Schrift ändern?!
Selbstverständlich.

Wie bei Handschriften auch. Ich liebe Dich in Krakelschrift ist ein völlig anderer Satz als derselbe Satz in einer abgerundeten Handschrift mit selbstsicherer Ausstrahlung und wieder ein anderer in Blockbuchstaben.

Was ist mit dem Text des Deutschlandliedes in Futura versus demselben Text in Helvetica versus demselben Text in Fraktur?

(Ja, das sind plakative Beispiele. Aber subtilere Nuancen finden sich eben auch in Büchern.)
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
gfhfkgfhfk12.05.1917:01
Weia
… und sich zudem nicht an dem aus der Zeit gefallenen Kommandozeileninterface stören …
So ein unsinniger Satz kann nur von jemanden stammen, der noch nie häufig und längere Formeln am Computer eingegeben hat. Man kann Formeln mit einem Texteditor und der LaTeX-Syntax relativ schnell und fehlerfrei eingeben. Mit einem GUI ist das Folter und dauert in Relation sehr lange. Das kann man mal machen, wenn einige wenige Formeln im Text vorkommen, aber bei den typischen Texten aus der theoretischen Physik, Mathematik oder Informatik dreht man dann durch. Das ist aktive Vernichtung von Lebenszeit, die man einfach mit anderen Dingen besser verbringen kann. Das Interface ist hochmodern und effizient, das trifft auf ein GUI nicht zu.

Zuvor hatte ich das Beispiel
$$ 0 = \int_{0}^{\pi} \cos(x) dx $$
angegeben. Das ist innerhalb von Sekunden mit dem Texteditor eingeben. Wie lange dauert das mit einem Formeleditor? Wahrscheinlich steht bei mir die Formel schon da, bevor im tollen GUI-Programm überhaupt der Formeleditor geladen wurde. Wenn man den ganzen Formelkram wegen diverser Programme, die sich ähnlich bedienen lassen, ohnehin im Kopf hat, dann ist das alles recht einfach und schnell bedient.
Weia
Das ist ein Verständnis von Wissenschaft, gegen das ich mit großer Leidenschaft Sturm laufe.
Wie gut waren/sind Deine Mathematikkenntnisse?

In den MINT-Fächer geht es darum, Strukturen und Muster zu erkennen und zu abstrahieren. Die Form in der man die Ergebnisse präsentiert ist nur insofern wichtig, dass der Leser bzw. das Auditorium in der Lage ist, den Inhalt korrekt aufzunehmen. Also, sind die CMR-Fonts schlecht zu lesen? Falls nein, dann ist es hart formuliert Zeitverschwendung, nur weil Du deren Aussehens überdrüssig bist, einen anderen Font zu verwenden.

Wenn man die Motivation hat, kann man natürlich beliebig viel Zeit in die äußere Form investieren. Aber in der Regel hat man mit dem Inhalt sehr viel mehr Aufwand zu betreiben, und dann bleibt für diese Nebensächlichkeiten schlichtweg keine Zeit mehr.
Weia
Soziologisch betrachtet sind asketische Rituale einer Gruppe wichtige, oft auftretende Mechanismen zur Gemeinschaftsbildung.
Askese? Da wird mal wieder typisch etwas überinterpretiert.
Weia
Der erklärte Verzicht auf Schönheit,
Oha, Schönheit ist ein schwieriger Begriff. Was ist eine schöne Formeln? Schon einmal darüber nachgedacht? Tipp: Der Font mit der die Formel gesetzt wird, ist dabei das Unwichtigste.
Weia
Erkenntnistheoretisch ist das Ideal der Trennung von Form und Inhalt, wie gfhfkgfhfk es paradigmatisch zum Ausdruck bringt, ein Phänomen der Moderne, das zu deren Pathologien und kognitiven Dissonanzen wesentlich beiträgt, wie Friedrich Schiller in Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen, einem der wichtigsten erkenntnistheoretischen Texte der Moderne, herausgearbeitet hat.
Die Mathematik lebt aber genau davon! Es geht darum Strukturen und Muster zu erkennen, und dann auf die abstrakten Regeln zu schließen. Wenn man sich von der Form blenden lässt, dann scheitert man damit. Schiller ist meines Wissen kein großer Naturwissenschaftler oder Mathematiker gewesen, da wundert es mich nicht, wenn von ihn solche Aussagen kommen.
Immanuel Kant
In jeder reinen Naturlehre ist nur soviel an eigentlicher Wissenschaft enthalten, als Mathematik in ihr angewandt werden kann.
+4
Hot Mac
Hot Mac12.05.1917:20
Weia
Was ist mit dem Text des Deutschlandliedes in Futura versus demselben Text in Helvetica versus demselben Text in Fraktur?
Der Inhalt der ersten Strophe ändert sich auch dann nicht, wenn man Kalligraphie verwendet.
+2
herwighenseler
herwighenseler12.05.1917:43
Weia
Im weiteren Sinne merkt man mit LaTeX erstellten Dokumenten eben (zu) oft an, dass sie bevorzugt von Nutzern erstellt werden, die Auffassungen vertreten wie die, dass Farbe nichts in wissenschaftlichen Texten zu suchen habe.

Auch bekannt als "Wissenschaftler".

Gruß,
Herwig
„Life is a heuristic guided depth-first search without backtracking“
+3
Weia
Weia12.05.1918:16
gfhfkgfhfk
Weia
… und sich zudem nicht an dem aus der Zeit gefallenen Kommandozeileninterface stören …
So ein unsinniger Satz kann nur von jemanden stammen, der noch nie häufig und längere Formeln am Computer eingegeben hat.
Du redest immer nur von Formeln. Texte bestehen aber nicht nur und oftmals überhaupt nicht aus Formeln. Wir reden doch nicht über LaTeX als eine Methode, eine Formel einzugeben, sondern einen Text zu schreiben.

Bei Formeln gebe ich Dir ja recht. Aber für die kann ich ja selbst in Pages LaTeX zur Eingabe verwenden.
Weia
Das ist ein Verständnis von Wissenschaft, gegen das ich mit großer Leidenschaft Sturm laufe.
Wie gut waren/sind Deine Mathematikkenntnisse?
Ich habe Mathematik und Physik studiert, falls das zählt.

Aber danach aufgrund der dort gesammelten Erkenntnisse eben Philosophie, Soziologie und Psychoanalyse. Ich weiß, das macht alles wieder zunichte.
In den MINT-Fächer geht es darum, Strukturen und Muster zu erkennen und zu abstrahieren. Die Form in der man die Ergebnisse präsentiert ist nur insofern wichtig, dass der Leser bzw. das Auditorium in der Lage ist, den Inhalt korrekt aufzunehmen.
Nein, das ist sie nicht. Wenn Du den Inhalt korrekt aufnimmst in dem Sinne, dass Du ihn im Anschluss korrekt referieren oder applizieren kannst, sind die Folgen dennoch sehr unterschiedlich, je nachdem, welche ephemeren Ereignisse Du mit dem Vortrag assoziierst. Ob Du die Applikation des Inhalts später bei einer gegebenen Aufgabenstellung als adäquat erachtest oder er Dir überhaupt nur in den Sinn kommt, hängt aber auch davon nicht unwesentlich ab.

„Strukturen und Muster zu erkennen und zu abstrahieren“ ist wohl ein gemeinsames Merkmal aller Wissenschaft. Aber der Habitus der „objektiven Nüchternheit“, mit dem Du das idealisierst, ist schon eine erkenntnistheoretische Vorentscheidung, die bestimmte Inhalte zu erfassen erlaubt und andere nicht in den Blick bekommt. Dass der von Technikfolgen betroffene Mensch leicht zum betroffenen Exemplar verkommt, mag davon eine Folge sein.

Der „nüchterne Wissenschaftler“ von Dir ist jedenfalls genau so eine Chimäre wie der „rationale Nutzenoptimierer“ der Ökonomie. Menschen funktionieren anders.
Also, sind die CMR-Fonts schlecht zu lesen? Falls nein, dann ist es hart formuliert Zeitverschwendung, nur weil Du deren Aussehens überdrüssig bist, einen anderen Font zu verwenden.
Ich halte das Bemühen um Schönheit nie für Zeitverschwendung – zumindest aber für eine weit geringere als Drittmittelanträge.
Was ist eine schöne Formeln? Schon einmal darüber nachgedacht? Tipp: Der Font mit der die Formel gesetzt wird, ist dabei das Unwichtigste.
Da gebe ich Dir recht.

Aber abgesehen davon, dass Du erneut nur über Formeln und nicht über Texte sprichst, ist ja vielleicht auch das unwichtigste Schöne noch wichtig.

Ein Freund von mir ist Mathematikprofessor, aber auch großer Liebhaber zeitgenössischer klassischer Musik. Der setzt sich abends zur Entspannung aber nicht vor seine Stereoanlage, sondern legt sich mit der Partitur ins Bett und genießt. Ich weiß also, das gibt es auch. Aber für mich wäre das nix, ich möchte den Klang auch sinnlich erfahren. Und eine schöne Formel in einem schönen Font sehen.
Die Mathematik lebt aber genau davon! Es geht darum Strukturen und Muster zu erkennen, und dann auf die abstrakten Regeln zu schließen. Wenn man sich von der Form blenden lässt, dann scheitert man damit. Schiller ist meines Wissen kein großer Naturwissenschaftler oder Mathematiker gewesen, da wundert es mich nicht, wenn von ihn solche Aussagen kommen.
Nein, Schiller war kein Mathematiker oder Naturwissenschaftler (auch kein kleiner, anders als Goethe). Aber er wendet sich ja auch gerade dagegen, Mathematik und Naturwissenschaft zum Maß aller Dinge zu machen.
Immanuel Kant
In jeder reinen Naturlehre ist nur soviel an eigentlicher Wissenschaft enthalten, als Mathematik in ihr angewandt werden kann.
Yep, und die Ästhetischen Briefe Schillers (der sich klar in der Tradition Kants sah) sind just ein Versuch, die Defizite des Kant’schen Zugangs zur Welt zu überwinden.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
Weia
Weia12.05.1918:27
herwighenseler
Weia
Im weiteren Sinne merkt man mit LaTeX erstellten Dokumenten eben (zu) oft an, dass sie bevorzugt von Nutzern erstellt werden, die Auffassungen vertreten wie die, dass Farbe nichts in wissenschaftlichen Texten zu suchen habe.
Auch bekannt als "Wissenschaftler".
… als „farblose Wissenschaftler“

SCNR
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-1
Dante Anita12.05.1919:23
An der Menge der Kommentare siehst du ja schon, dass das Thema ein weites Feld ist. Ich würde mir daher auch überlegen, wieviel Zeit du für die Arbeit (noch) hast. Die Gefahr, sich mit der Suche nach einer technisch „perfekten“ Lösung zu verzetteln, ist durchaus gegeben.

Ich stand vor derselben Frage und bin dann doch bei Word geblieben. Ein gut formatiertes Template am Beginn kann viele Probleme vermeiden helfen. Abgesehen von einer Fußnote, die partout nicht auf die Seite wandern wollte, wo sie hingehörte. 🙄
+2
johnnytravels
johnnytravels12.05.1919:46
Empfehle noch mal Zotero. Der robusteste kostenlose Referenzmanager für außerhalb von Latex und ohne Verbindungen zu irgendwelchen Riesenverlagen mit Agenda.
„‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs“
+3
gorgont
gorgont12.05.1919:51
westmeier
gorgont
Das du mit deiner Aussage aber quasi alle Doktorarbeiten von Mediziner degradierst finde ich bedenklich...

Quatsch. Habe ich nicht, und ich verstehe nicht auf welcher Basis du das behauptest. Ich habe mich auf konkrete Punkte bezogen.
Im übrigen ist der allgemein niedrige Stellenwert von medizinischen (oft studienbegleitenden) Promotionen kein Tabuthema, und außer dir stört sich auch niemand daran dies zu thematisieren. Auch nicht die Ärzte, denen das sehr wohl bewusst ist.

Belassen wir es dabei, es würde sicherlich den Rahmen sprengen, unpassend fand ich deine Aussage trotzdem, da es sicherlich nicht mehr der Wahrheit entspricht. Aber Schwamm drüber, ein Forum ist der falsche Ort solch eine Diskussion zu führen.
„touch eyeballs to screen for cheap laser surgery“
+2
westmeier
westmeier12.05.1920:54
sierkb
Kein Grund, das ins Lächerliche zu ziehen (ganz im Gegenteil), den Eindruck habe ich bzgl. Deiner Aussage nämlich. [...] Wer sowas ins Lächerliche zieht, dokumentiert höchstens seine eigene Ahnungslosigkeit oder Kurzsichtigkeit.

Warum genau pöbelst du mich jetzt hier an?
0
westmeier
westmeier12.05.1920:56
gorgont
Belassen wir es dabei, es würde sicherlich den Rahmen sprengen, unpassend fand ich deine Aussage trotzdem, da es sicherlich nicht mehr der Wahrheit entspricht. Aber Schwamm drüber, ein Forum ist der falsche Ort solch eine Diskussion zu führen.

Es gibt, wenn auch nicht in Deutschland, mit dem M.D. und dem PhD eine elegante Möglichkeit um nicht alle über einen Kamm zu scheren. Wird regelmäßig im Kontext der Mediziner-Promotion auch in Deutschland andiskutiert und wäre m.E. eine gute Lösung.
+1
piik
piik12.05.1921:11
etwas OT, aber...
westmeiner & gorgont
Einigen wir uns doch darauf, dass die durchschnittlicher Promotion samt Dissertation beim Dr. med. das Papier nicht Wert, auf dem sie gedruckt ist (oder heute: die Flashzellen nicht wert, auf denen sie gespeichert ist).
Das sagt überhaupt nichts darüber aus, dass es ganz sicher tolle und aufwändige medizinische Dissertationen gibt. Ein Dr. med. ist aber dennoch in fast Fällen nur formaler Schmuck und Dünkel der Sparte - übrigens ganz im Gegensatz zu den medizinischen Staatsexamina, die jede Menge Schweiß kosten und durchaus viel Respekt verdienen. Es gibt sogar zunehmend Ärzte, die den falschen Glitter mit dem Dr. med. ablehnen und einfach als unpromovierter Arzt arbeiten, was fast sogar zu bewundern ist. Ähnliches gilt für noch andere wissenschaftliche Disziplinen.

Wie dem auch sei. Sollte es sich um eine klassische Auch-Doktor-Arbeit handeln, die inhaltlich und aufwandmäßig in die bescheidene Kategorie einzuordnen ist, rentiert sich keinerlei Aufwand beim Schreiben. Word oder beliebige andere Programme tun es, und auch für die typischen zwei Mittelwertberechnungen pro Arbeit reicht auch noch die simpelste Form der Formeleingabe und Gestaltung.
Für andere Fälle lohnen sich die Überlegungen des Startposters schon.
Man kann Form und Inhalt fiktiv trennen, aber irgendwie hängen sie zusammen, sind nicht unabhängig, auch nicht in Mathematik und Physik oder Biologie und Chemie. Die Gewichtung muss man eben selbst vornehmen. Da es einen Zusammenhang zwischen beiden Qualitäten gibt, kann man i.d.R. zurecht ein Stückchen weit vom Einen auf das Andere schließen.
Kurz gesagt: Mache ich mir inhaltlich Mühe, wäre es merkwürdig, würde ich das bei der Form nicht machen.
Ratze ich was runter, spielt der Rest auch keine große Rolle mehr.
+4
Papierlos12.05.1921:52
johnnytravels
Empfehle noch mal Zotero. Der robusteste kostenlose Referenzmanager für außerhalb von Latex und ohne Verbindungen zu irgendwelchen Riesenverlagen mit Agenda.
Oh, da ist für mich aus der Diskussion ja was nützliches abgefallen. Danke.
0
gfhfkgfhfk12.05.1922:12
Weia
Du redest immer nur von Formeln. Texte bestehen aber nicht nur und oftmals überhaupt nicht aus Formeln. Wir reden doch nicht über LaTeX als eine Methode, eine Formel einzugeben, sondern einen Text zu schreiben.
Für Text ist das ganze doch noch entspannter als für Formeln. Man schreibt in einem beliebigen Texteditor. Dank UTF-8 muss man dabei noch nicht einmal mehr irgend welche Kommandos für normalen Text kennen. Das ist nicht viel anders als hier die Beiträge zu tippen. Wo ist das Problem? Durch die expliziten Kommandos für Abschnitte, Kapitel etc. läuft man auch nicht Gefahr, Formatvorlagen nicht anzuwenden und sich später Probleme einzuhandeln. Mir persönlich erscheint die Bedienung der klassischen Textverarbeitungen bei korrekter Benutzung der Formatvorlagen sehr umständlich. Eben weil es keine klare Trennung zwischen Struktur, Inhalt und Style gibt. Wenn man nicht aufpasst, löscht man ganz schnell die personalisierten Formatvorlagen im Dokument, weil sie eben Teil des Dokumentes sind und nicht als extra Stylesheet abgelegt werden. Was ist daran intuitiv, modern oder nutzerzorientiert? Es ist ein etablierter Standard, den viele Nutzer erlernt haben – mehr aber auch nicht.
Weia
Ich habe Mathematik und Physik studiert, falls das zählt.
Ja, das zählt, wenn mich das auch verwundert zurücklässt.
Weia
Ich halte das Bemühen um Schönheit nie für Zeitverschwendung – zumindest aber für eine weit geringere als Drittmittelanträge.
Du drückst Dich um die Antwort auf die Frage: Sind die CMR-Fonts schlecht zu lesen?

Dazu ist Schönheit eine sehr subjektive Kategorie. Es scheint mir eher so zu sein, dass Deine persönlichen Prämissen sich gegen die CMR-Fonts richten und Du das verallgemeinerst und zu einem generellen Problem machst, was keines ist. Weder sind die CMR-Fonts altbacken, die Eingabemethoden von LaTeX veraltet, etc. das sind alles rein persönliche Einschätzungen und nicht objektiv. Jeder sollte das nutzen, womit er zurecht kommt, und nicht was gerade angeblich „modern“ ist.
Weia
Yep, und die Ästhetischen Briefe Schillers (der sich klar in der Tradition Kants sah) sind just ein Versuch, die Defizite des Kant’schen Zugangs zur Welt zu überwinden.
Seit Popper und Goedel ist die Sache eigentlich klar. Was sich nicht falsifizieren lässt, ist nur Metaphysik und führt zu keinerlei Erkenntnisgewinn.
+3
LoMacs
LoMacs12.05.1923:32
gfhfkgfhfk
Inhalt und Aussehen sind zwei fundamental verschiedene Dinge. In der Naturwissenschaft muss man es schaffen zwischen diesem beiden Dingen komplett trennen zu können. Wenn man das nicht schafft, hat man Problem.
Ha, hier habe ich den Denkfehler in der gesamten Diskussion entdeckt.
Nein, Inhalt und Aussehen sind m.E. nie trennbar. Weder im Leben noch in der Wissenschaft. Warum man in der Naturwissenschaften damit "Problem haben" (sic) sollte – darum wäre ich um eine Erklärung dankbar.
-1
Weia
Weia12.05.1923:34
gfhfkgfhfk
Das ist nicht viel anders als hier die Beiträge zu tippen.
Erstens schon, denn hier kann ich wenigstens auf den F-Button klicken, statt die Formatzeichen für Fettdruck erinnern und einzutippen zu müssen, und zweitens habe ich ja schon geschrieben, dass ich den Editor hier überhaupt nicht mag und oft „nacharbeiten“ muss, wenn ich erstmals sehe, wie das soeben Geschriebene ausschaut. Klar, bei so kleinen Texten in einem Forum kein allzu großes Problem, aber bei einem größeren Text schon.
Mir persönlich erscheint die Bedienung der klassischen Textverarbeitungen bei korrekter Benutzung der Formatvorlagen sehr umständlich. Eben weil es keine klare Trennung zwischen Struktur, Inhalt und Style gibt. Wenn man nicht aufpasst, löscht man ganz schnell die personalisierten Formatvorlagen im Dokument, weil sie eben Teil des Dokumentes sind und nicht als extra Stylesheet abgelegt werden.
Was Stylesheets betrifft, sind wir uns vollkommen einig. Meine ideale Textverarbeitung wäre eine, bei der ich zunächst für einen Text hierarchische Stylesheets WYSIWIG anhand eines Testtextes in einer ausgeklügelten GUI bis in die feinsten Details (so weit wie möglich integriert mit den systemweiten Textstilen von macOS) erstellen oder bereits erstellte auswählen kann –  die Stile dann auf Tastenkürzel legen kann und dann aber in ein WYSIWIG-Textfenster mit kontinuierlicher Rechtschreibprüfung mit den macOS-Wörterbüchern schreiben kann, so dass ich sofort sehe, was ich fabriziere, Text- und Bildrahmen ggf. mit der Maus verschieben kann und Stilmerkmale ggf. ad hoc unter Verwendung von macOS-Farbpanel und macOS-Schriftpanel überschreiben kann. Dazu natürlich Inhaltsverzeichnis, Querverweise, intelligente Fußnotenverwaltung über mehrere Seiten hinweg und Kapitel-/Endnoten für Bilder etc.

Das wäre meine Wunsch-Textverarbeitung. Ich wäre 1995 jede Wette eingegangen, dass es die 2019 längst geben wird. Aber nein, es gibt nicht einmal annähernd sowas … Ich muss da immer an ein Interview mit Steve Jobs von ich glaube 1994 denken, wo er sagte, alle Leute meinten, er wäre in einer extrem schnelllebigen Branche tätig, während in Wirklichkeit die simpelsten Fortschritte Ewigkeiten dauern würden.
Du drückst Dich um die Antwort auf die Frage: Sind die CMR-Fonts schlecht zu lesen?
Sie sind gesichtslos und daher für ästhetische Sensibelchen wie mich schlecht zu lesen, „objektiv“ nicht.
Dazu ist Schönheit eine sehr subjektive Kategorie. Es scheint mir eher so zu sein, dass Deine persönlichen Prämissen sich gegen die CMR-Fonts richten und Du das verallgemeinerst und zu einem generellen Problem machst, was keines ist.
Mein Problem ist die mangelnde Wahlfreiheit, die mich der Möglichkeit des ästhetischen Ausdrucks beraubt. Ob ich persönlich nun die CMR-Fonts schön finde oder nicht, spielt keine Rolle. Der Punkt ist ihre entindividualisierende Allgegenwärtigkeit. (Die von sierkb verlinkten alternativen Fonts haben keine wirklich andere Ausstrahlung.)

Natürlich hat Schönheit eine sehr subjektive Komponente. Genau deswegen sollte jeder Wissenschaftler in seiner Eigenschaft als Individuum den Font wählen können, der ihm für seinen Text angemessen erscheint.
Weder sind die CMR-Fonts altbacken, die Eingabemethoden von LaTeX veraltet, etc. das sind alles rein persönliche Einschätzungen und nicht objektiv.
Fast alles, was man zu lange zu oft gesehen hat, hat sich abgenutzt und ist damit altbacken, Textbefehle sind im GUI-Zeitalter definitiv veraltet (was niemanden daran hindert, auf veraltete Methoden zu stehen) und „objektiv“ ist sowieso nix.
Seit Popper und Goedel ist die Sache eigentlich klar. Was sich nicht falsifizieren lässt, ist nur Metaphysik und führt zu keinerlei Erkenntnisgewinn.
Na, wenn es so einfach wäre, dann könnten wir die philosophischen Institute ja einfach alle schließen.

Dummerweise sind aber genau diese Metaphysikthese und die Ansätze Poppers philosophisch höchst umstritten.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
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