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Das Napster Geschäftsmodell

kester06.03.0513:39
Mal ein paar Gedanken zum Geschäftsmodell von Napster: Die entscheidende Frage ist die, ob Napster die verkaufte Musik seinerseits von der Musikindustrie nur mietet, oder aber kaufen muss. Da ich nicht glaube, dass die MI das unternehmerische Risiko von Napster bereit ist zu tragen, wird wohl eher letzteres der Fall sein.

Wenn dem so ist, dann ist der Geschäftserfolg von Napster von zwei wesentlichen Größen abhängig: 1) Die durchschnittliche Anzahl der Downloads pro Benutzer und 2) die durchschnittliche Mietdauer eines jeden Benutzers.

Mal angenommen, dass Napster (auf Grund des unterschiedlichen Geschäftsmodells) der MI pro Song deutlich weniger zahlen muss als z.B. Apple. Von Apple wird behauptet sie zahlen ca. 60 Cent pro Song. Sagen wir, Napster würde lediglich 10 Cent bezahlen müssen.

Nehmen wir weiterhin an, dass der durchschnittliche Napster-Benutzer etwa 2.500 Songs mieten würde.

Dann müsste die Vertragsdauer mindestens 17 Monate betragen, bevor Napster die Kosten decken könnte, die durch die Abgaben an die MI entstanden sind. Zum nachrechnen: 2.500 Songs kosten Napster 250.- USD. Die Mieteinnahmen betragen 15.- USD pro Nutzer, pro Monat. 17 Monate x 15.- USD = 255.- USD.

Darin enthalten sind aber noch nicht die Kosten für die Infrastruktur, die bei Apple ca. 30 Cent pro Song betragen. Nehmen wir an, Napsters Kosten würden nur 1/3 betragen - also weitere 10 Cent pro Song. Dann müsste die durchschnittliche Nutzungsdauer bereits 34 Monate betragen, bevor Napster auch nur in die Nähe der Gewinnzone kommen würde.

Ich halte es allerdings für höchst unwahrscheinlich, dass der MP3-Hype noch volle 3 Jahre anhält. Jedenfalls nicht so, wie wir es heute erleben. Ebenso unwahrscheinlich sind aber auch die Zahlen, die ich für diese Berechnung angenommen habe.

Vermutlich zahlt Napster der MI deutlich mehr als nur 10 Cent pro Song. Vermutlich lädt auch jeder Benutzer mehr als nur 2.500 Songs herunter. (Mehr kostet ja nicht mehr.) Und vermutlich liegen Napsters Kosten für die Bereitstellung des Angebots auch deutlich über 10 Cent pro Song.

Was, wenn 10.000 Saboteure sich je 10.000 Songs herunter laden und den Vertrag anschließend kündigen? Selbst bei angenommenen Kosten von lediglich 10 Cent pro Song, würden Napster dafür 10 Mio. USD an die MI abführen müssen. Die Mieteinnahmen für einen Monat betragen aber nur 150.000 USD.

Und was wenn Napster dann wirklich Pleite ist? Welches andere (halbwegs intelligente) Unternehmen würde die Kunden von Napster zu solch defizitären Konditionen übernehmen? Steht also zu befürchten, dass der Kunde dann in die Röhre schaut. Geld weg und Musik weg.

Jetzt kommt und sagt mir, wo mein Gedankenfehler liegt. Oder gibt es gar keinen?
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Kommentare

Rantanplan
Rantanplan06.03.0514:11
Ich schätze, die spekulieren wie anderswo auch auf eine Mischkalkulation: es wir einen Teil Kunden geben, die bis ans Limit gehen (und damit unprofitabel sind) und einen größeren Teil, der die $15 monatlich löhnt, aber locker im Bereich bleiben, wo Profit gemacht wird. Ähnlich wie bei der DSL-Flatrate, da gibt es ja auch diejenigen, die grundlos saugen bis der Arzt kommt und so hohe Verluste generieren, aber die Mehrheit bringt Gewinn.

Für blödsinnig halte ich die Idee Musik zu mieten trotzdem. Vielleicht paßt es zu den Leuten von heute, keine Ahnung, für mich ist es jedenfalls nichts.
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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flowgrow
flowgrow06.03.0514:18
wie ist das eigentlich bei napster?
kann die musik auch am ipod, oder einem anderen mp3-player, gehört werden??
„Chuck Norris hat mehr Kreditkarten als Max Mustermann!“
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Stefan Lühr
Stefan Lühr06.03.0514:37
Nun.. es gab auch mal eine Diskussion, ob man bei Apple anstatt kauft doch nur lebenslang mietet

Schliesslich gibt es kein mir bekanntes offizielles Verfahren, den "Besitz" an den Liedern auf jemanden anderes zu übertragen, also seine Eigentumsrechte zu veräußern. Eigentum kann man auch vererben

Aber das ist eine andere Geschichte Wer will schon in 50 Jahren "Gwen Stefani-Rich Girl" als M4P File von mir erben oder vorher kaufen ?!

Stefan, heute philosophisch
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Rantanplan
Rantanplan06.03.0515:10
Stefan Lühr

Deswegen bevorzuge ich auch richtige Tonträger Früher Schallplatte, heute CD, morgen... was auch immer. Musikdownloads sind nichts Halbes und nichts Ganzes, deswegen sollten sie auch deutlich billiger sein als Musik auf physischen Tonträgern. Kapiert die Musikindustrie aber nicht und deswegen kaufe ich auch nur sehr zurückhaltend mal ein oder zwei Lieder alle paar Monate im iTMS.
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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kester06.03.0515:30
Ich würde im Leben keine Musik mieten! Ich miete ja auch nicht meine Einrichtung, und plopp, plopp, plopp ist alles weg, sobald ich mit den Zahlungen aufhöre. Da kann ich ja gleich meine Seele an den Teufel verkaufen.

Ich bin sicher, dass Napster in spätestens 18 Monaten den Geschäftsbetrieb einstellt (bzw. einstellen muss).
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Rantanplan
Rantanplan06.03.0515:33
kester

BigBrother gibt's auch noch
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck“
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Thomas Franz
Thomas Franz06.03.0516:36
wir sind fast alle groß geworden, zu Zeiten wo man einem organisierten Unternehmen Gebühren dafür bezahlte, (Ich mein jetzt nicht Schutzgeld und die Mafia, auch wenn's ähnlich klingt;-)) um das Recht nutzen zu können, Musik und Filme zu empfangen. Hier und da wurde auch davon gebrauch gemacht, diese Empfangene Signale auf Magnetbändern zu speichern, um diese Zeitversetzt oder mehrmalig zu nutzen. Lief ganz gut das Geschäft hier in der BRD, da diese einzigartige Finanzierung auch noch Staatlich abgesegnet wurde.

Ob das System aber in den USA funktioniert? Ich glaube nicht, Napster hat sich den falschen Markt ausgesucht So dumm wie der Deutsche Michel ist der Rest der Welt nicht, alle anderen Methoden wurden in USA schon von Eliot Ness seit den frühen 30er Jahren bekämpft....

P.S.: Dieser Vergleich ist Urheberrechtlich geschützt. Eine kommerzielle Vermarktung dieses geistigen Eigentums wird ausdrücklich untersagt und ist nur gegen Entgeld an mich temporär in Parodien aller Art zu nutzen:-y
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flowgrow
flowgrow09.03.0521:21
wie ist das eigentlich mit den gemieteten liedern?
wird man die auf einen datenträger (CD,iPod) speichern und dort lebenslang hören? ich versteh das ja überhaupt nicht, von wo holt man sich dann die musik? muss man die ganze zeit online sein um diese musik zu hören, sonst kann napster doch nicht beeinflussen wie lang die musi gehört werden darf...
oder hab ich da einen denkfehler, helft mir weiter.
ich geb zu ich hab dieses system noch nicht ganz verstanden.
„Chuck Norris hat mehr Kreditkarten als Max Mustermann!“
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flowgrow
flowgrow09.03.0522:06
geht es euch denn auch so wie mir, oder warum schreibt keiner?
„Chuck Norris hat mehr Kreditkarten als Max Mustermann!“
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Christian Fries09.03.0522:33
Ich habe dazu schon mal geschrieben, dass auch die Lieter im iTMS nur gemietet sind - gemietet auf Lebenszeit. So lange wie ihr Lebt oder so lange wie Apple eben nicht Bankrott ist. Ihr habt nämlich
- nicht das Recht die Lieder wieder zu verkaufen, also wieder zu Geld zu machen.

Eine CD könnt ihr verkaufen oder nach Eurem Tod an die Kinder vermachen. Bei DRM geht das nicht. Die Lieder sind auf Euren Namen aktiviert und nur auf Euren Namen. Die gebrannten CDs dürfen auch nicht verkauft werden. Besitzen heisst, dass ich einen Wert erworben habe, den ich wieder zu Geld machen kann. Mieten heisst, dass ich ein Nutzungsrecht erworben habe. So gesehen: iTMS ist Mieten auf Lebenszeit. Damit ist iTMS das gleiche Geschäftsmodell wie Napster, nur mietet man eben auf 50, 70 oder 90 Jahre...

Siehe auch:

PS: Ich glaube, dass Napster die Songs von der MI auch nur mietet. Im Grunde ist Napster nur der Vertriebskanal...
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Christian Fries09.03.0522:36
... und bei iTMS ist der Mietpreis abhängig von den gekauften Songs, bei Napster nicht.
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flowgrow
flowgrow09.03.0522:38
heißt das jetzt das man die musik auf eine cd spielen kann
„Chuck Norris hat mehr Kreditkarten als Max Mustermann!“
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Stefan Lühr
Stefan Lühr09.03.0523:01
Du meinst bei den Mietangeboten? Das kommt auf die T's&C's an...

Meistens kann man sie sich auf seinem und einer begrenzten Anzahl weiterere PCs anhören und auf diverse MP3 Player überspielen. Das mit dem Brennen als AudioCD (die ja dann keinen Kopierschutz mehr hat) ist oft nur gegen eine extra Gebühr möglich. Jeder kocht da so ein bisschen sein eigenes Süppchen...

Der iTMS ist aus meiner Sicht noch am Übersichtlichsten von den Bedingungen. Noch einfacher ist nur eDonkey Aber das ist ja "bad Karma"

Hier drohen auch recht unberechenbare Einmalzahlungen.

Stefan
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ella
ella10.03.0502:06
Ich habe jetzt im SPIEGEL gelesen, dass musicload der Marktführer der Online-Musikshops in Deutschland ist. Habe dazu allerdings keine Zahlen zum Vergleich parat.

Weiter stand in dem Artikel, dass die Rechte zum Anhören der Musik bei musicload an einen einzigen bestimmten Computer gebunden sind. Es kann also nicht grantiert werden, dass man seine gekauften (nicht gemieteten!) Musikstücke weiter hören kann, wenn man sich nur einen neuen Rechner anschafft.
Lediglich die Lösung, die Titel auf eine Audio CD zu brennen, wieder zu importieren und aufwändig neu zu benennen funktioniert.

kester
Dein Rechen- und Gedankenspiel finde ich wirklich interessant. Ich kann mir auch keinen anderen Reim darauf machen, als die von Rantanplan erklärte Mischkalkulation.
Ich finde jedenfalls keinen Denkfehler. Wenn man überlegt, wie schwierig anscheinend die Verhandlungen zwischen Apple und der Musikindustrie gewesen sein müssen, so dass verschiedene Länder-Stores erst später eingeführt werden konnten oder Songs nur zu höheren Preisen (GB-Store) angeboten werden können, ist Deine Rechnung ja noch sehr, sehr optimistisch.

Mal sehen, was nocht kommt. Auf lange Sicht ist es wirklich spannend, ob sich Apple mit seiner geschlossenen Strategie durchsetzt, oder andere Strategien (des Modells oder der Werbung) Apple mit seinem MusicStore in eine Nische zurückdrängen.

Habe ich schon mal gesagt, wie ätzend ich die musicload-Werbung mit dem Möchte-gern-Rocker finde? (sick)
„Stay hungry. Stay foolish.“
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dtlmtn10.03.0503:05
Mischkalkulaton? Mit was gemischt denn? Den Downloads für 99cent pro Song? Damit macht selbst Apple kaum Gewinn, wie sollte das bei den mageren US$15Mio Umsatz pro Quartal bei Napster sein?

Mischkalkulation=Ausrede für verlustbringende Geschäfte.

Zudem: Warum solle die MI Napster deutlich bessere Einkaufsbedingungen gewähren als Apple? Nochmal, bei US$15Mio pro Quartal? Das verschlingen bereits die MI Firmenjets
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Oemmel10.03.0512:08
Das was rotfuxx angesprochen hat, würde mich auch mal interessieren.
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svenn
svenn10.03.0512:44
ich hab es ja nicht sooo mit der musik, aber eins ist doch klar.
es gibt musik die ich gerne besitzen moechte, also kauf ich sie mir auf einem bestaendigen tontraeger und es gibt musik die ich mal eine zeit lang hoere oder die gerade angesagt ist.
die kann ich mir auch eine zeit lang mieten.

was mich aber auch interessiert, angenommen ich habe gemietete musik auf meinem mp3 player und kuendige mein abo, damit wird doch nicht wie durch geisterhand mein mp3 player geloescht oder die davon gerippten cds in luft aufgeloest.
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zeko
zeko10.03.0512:46
flowgrow
So wie ich es verstanden habe:
Die Musik ist im WMA Format (DRM-Geschützt). In den Dateien ist eine Art Ablaufdatum.
Zahlst du weiter wird dieses Ablaufdatum jeweils verlängert. Dazu muss der PC auf dem die Dateien liegen (per Internet) mit Napster in Verbindung stehen. Ob die Dateien auf irgendwelchen tragbaren Abspielgeräten auch abspielbar sind, weiss ich nicht. Vielleicht? Nur welche Geräte das sind ist dann wieder die nächste Frage.
Ganz sicher wird man die Musik aber nicht auf CD brennen können.
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Christian Fries10.03.0518:31
rotfuxx
Nochmals zu dem lebenslang mieten.

Apple bietet doch einige Übertragungsmöglichkeiten an.

Bezieht sich die Übertragunsmöglichkeit nicht aus Rechner und Account (und Du schreibst ja auch von einem gemeinsamen Rechner mit gemeinsamen Account).

Die Rechte der Songs hänge aber an der Apple ID mit der Du Dich (als juristische Person mit Adresse, etc) bei Apple registriert hast. Ich glaube die Rechte sind garantiert nicht übertragbar oder veräusserbar.

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Christian Fries11.03.0509:19
svenn
was mich aber auch interessiert, angenommen ich habe gemietete musik auf meinem mp3 player und kuendige mein abo, damit wird doch nicht wie durch geisterhand mein mp3 player geloescht oder die davon gerippten cds in luft aufgeloest.

Die gemietete Musik hat eine Zeitbombe eingebaut. Die tickt einfach. Wenn der Player nicht zur Verlängerung angeschlossen wird, dann ist sie nicht mehr abspielbar.
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Tiger
Tiger11.03.0510:23
Ein paar Infos was man mit den Titeln von Napseter machen darf und kann:
Man kann Titel auch auf CD brennen, allerdings muss man diese Titel anscheinend wirklich kaufen, also nicht mieten.
Auf Player können die gemieteten Titel auch gespeichert werden, das DRM (Digital Rights Management bzw. der Kopierschutz) regelt wie lange die Musik angespielt werden darf. Man ist also gezwungen, den Player mit dem Computer zu verbinden um die Laufzeit der Titel zu aktualisieren.

Ausserdem gibt es im Napster Store auch "Buy only" Tracks, die nicht gemietet werden können sondern gekauft werden müssen.

NAPSTER:
GEKAUFTE Titel dürfen unendlich oft auf CD gebrannt werden, auf unendlich viele MP3-Player und auf 3 verschiedene Computer übertragen werden.
GEMIETETE Musik darf nicht auf CD gebrannt werden.

iTUNES:
Jeder Titel darf unendlich oft auf CD gebeannt werden, auf unendlich vielen iPods und auf 5 verschiedene Computer übertragen werden.

Auf beiden Seiten muss man nach Informationen suchen, mit welchen Einschränkungen man bei den gekauften, bzw. gemieteten Titeln zu rechnen hat. Napster sollte auf jeden Fall offensichtlicher darauf hinweisen, dass man nur so lange Zugriff auf die Musik hat, solange man auch schön brav jeen Monat bezahlt. Das ist ein wichtiger Hinweis der die Entscheidung für oder Gegen Napster to go sicherlich beeinflusst.

Ich würde mir wünschen, dass Napster als auch Apple in dieser Hinsicht offener wären und dem Kunden klipp un klar sagen was Sache ist.
Gerade Apple müsste sich hier nicht verstecken, mir ist kein anderer Music Store bekannt bei dem die Rechte so benutzerfreundlich und vor allem einheitlich sind wie im iTunes Music Store.

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Tiger
Tiger11.03.0510:28
Sorry, die Links hab ich vergessen:
Napster to go


iTunes
VErkaufsbedingungen:http://www.apple.com/at/support/itunes/legal/policies.html
Nutzungsbedingungen:
iTunesForum:
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Rotfuxx10.03.0511:28
Nochmals zu dem lebenslang mieten.
<br>
<br>Apple bietet doch einige Übertragungsmöglichkeiten an.
<br>
<br>Müsste ich wahrscheinlich mal ausprobieren da was zu bekommen.
<br>
<br>Mein virtuelles Szenario:
<br>
<br>Ich besitze gekaufte Songs, meine Freundin auch. Wir ziehen zusammen und brauchen nur noch einen Rechner mit einem User-Account (wir vertrauen uns doch so).
<br>
<br>Wir möchten daher die Accounts fusionieren, um meine und ihre gekaufte Musik zu nutzen ... ohne einen verlustbehafteten CD-brennen und dann wieder rippen Umweg.
<br>
<br>Wäre mal interessant, was Apple dazu sagt.
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Gåbbø09.03.0521:13
Apple kann ja für "Grosskunden" auch noch ein Abo anbieten:
<br>
<br>50$/ Monat und man kann 100 Lieder laden?
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