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iPhone-Diebstähle: Londoner Polizei und Apple werfen einander Untätigkeit vor

Die Hauptstadt von Großbritannien hat ein Problem mit Smartphone-Diebstahl. In den vergangenen Jahren wuchs die Zahl der gestohlenen iPhones und Android-Handys stark an. Die Metropolitan Police (Met), ihres Zeichens die zuständige Polizeibehörde für solche Fälle, sucht nach Möglichkeiten, den rasanten Anstieg einzudämmen. Ein Werkzeug dabei stellt das National Mobile Phone Register (NMPR) dar. In einer Anhörung warfen Vertreter der Met dem Konzern vor, diese Datenbank nicht hinreichend zu nutzen.


Polizeikräfte würden gestohlene Smartphones mit einem entsprechenden Vermerk im NMPR versehen. Wenn ein Kunde im Apple Store ein Gerät einreiche, um den Kaufpreis eines Neugeräts zu reduzieren, prüfen die Mitarbeiter zwar den Netzwerkstatus, so der Vorwurf – ob das Gerät als gestohlen gemeldet sei, wäre aber nicht Teil der Abfrage. So könnten Kunden Neugeräte mithilfe eines gestohlenen iPhones vergünstigt erwerben.

Forderung: IMEI-Nummer blockieren
Seit einiger Zeit fordern britische Politiker die Mobilfunkhersteller auf, als gestohlen gemeldete Geräte direkt unbrauchbar zu machen. Dazu soll die IMEI-Nummer, eine fünfzehnstellige gerätespezifische Zahlenfolge, als Identifikator dienen. Apple sagte, es würde darüber nachdenken. Dies könnten allerdings auch Kriminelle missbrauchen, welche sich als legitime Besitzer eines Geräts ausgäben. Zudem schütze eine landesweite Sperre via IMEI nicht davor, dass die Geräte ins Ausland verschickt und dort verkauft oder in Einzelteile zerlegt werden – ein Schicksal, welches drei von vier gestohlenen Smartphones ereilt.

Sperren via iCloud
Unerwähnt bleibt in diesem Zusammenhang, dass auch einzelne Behörden eine solche zentrale IMEI-Datenbank missbrauchen könnten, etwa um Dissidenten die Kommunikation zu erschweren. Auch wenn dies im Vereinigten Königreich nicht zu erwarten ist, würde ein solcher Präzedenzfall in autoritären Regimes wahrscheinlich mit Interesse verfolgt werden. Apple setzt stattdessen auf eine hauseigene Lösung und erlaubt den individuellen Nutzern über die Website icloud.com/find, ihre eigenen Geräte zu lokalisieren und zu sperren. Dafür melden sie sich mit ihrem Apple Account an; ihre IMEI-Nummer müssen sie dafür nicht kennen. Vor einigen Monaten forderte Apple-Sprecher Gary Davis die Londoner Polizei auf, etablierte Methoden nicht zu vernachlässigen: Er wünsche sich, dass die Einsatzkräfte Informationen zu gestohlenen Geräten einforderten, damit Apple entsprechend antworten könne.

Mit Hilfe von iCloud-Anmeldedaten kann jeder Nutzer von iPhone-Hardware seinen Gerätestatus einsehen und einzelne Geräte sperren oder löschen.

Kommentare

Wauzeschnuff
Wauzeschnuff04.11.25 08:53
Seit einiger Zeit fordern britische Politiker die Mobilfunkhersteller auf, als gestohlen gemeldete Geräte direkt unbrauchbar zu machen. Dazu soll die IMEI-Nummer, eine fünfzehnstellige gerätespezifische Zahlenfolge, als Identifikator dienen.

Das ist doch wieder so ein typischer Politiker-Schnellschuss, klingt auf den ersten Blick sinnvoll, aber öffnet letztlich dem Missbrauch Tür und Tor. Der Einzige, der ein Gerät remote unbrauchbar machen können darf, ist der Eigentümer (der Besitzer kann es ja ohnehin, indem er es physisch zerstört).
+1
Phileas04.11.25 09:19
"Vor einigen Monaten forderte Apple-Sprecher Gary Davis die Londoner Polizei auf, etablierte Methoden NICHT zu vernachlässigen:"
Hier fehlt das Wort nicht.

Zum Artikelinhalt:

Man könnte ja auch einfach beides tun:
Londoner Polizei fragt bei Apple informationen zum gestohlenen Gerät ab, wie Apple fordert. Und Apple fragt bei wie gefordert ab, ob das Gerät gestohlen ist, bevor es dafür einen Rabatt aufs Neugerät gibt.


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immo_j04.11.25 10:10
Phileas
"Vor einigen Monaten forderte Apple-Sprecher Gary Davis die Londoner Polizei auf, etablierte Methoden NICHT zu vernachlässigen:"
Hier fehlt das Wort nicht.

Stimmt, vielen Dank – ist jetzt korrigiert!
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