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iPhone 12: Apples riskantes Spiel der hauseigenen Antennen

Die aktuelle Marktsituation sieht so aus, dass Qualcomm 5G-Chips fertigen kann wie kein anderer – oder in alterierter Lesart: Kein anderer außer Qualcomm kann es überhaupt in hohen Stückzahlen. Dies hatte Apple im vergangenen Jahr dazu gezwungen, nach jahrelangem Rechtsstreit eine Einigung mit Qualcomm herbeizuführen und dafür auch tief in die Tasche zu greifen. Mangels Alternativen, Intel war an diesem Projekt gescheitert, gab es gar keine Alternative, als den Lizenzforderungen Qualcomms nachzukommen. Einem Bericht von Fast Company zufolge setzt Apple zwar erwartungsgemäß ab Herbst auf 5G-Chips von Qualcomm, war aber mit einer anderen Komponente so unzufrieden, dass es Cupertino nun in Eigenregie versucht.


Millimeterwellen-Antennmodul
Konkret geht es um das "QTM 525 5G"-Antennenmodul, denn angeblich sei das Bauteil nicht in Apples schlankem Industriedesign unterzubringen, so die Quelle. Aus diesem Grund habe man intern die Entscheidung getroffen, sich selbst an der Antennenkonstruktion zu versuchen und stattdessen lediglich das 5G-Modem zu verwenden. Gleichzeitig gebe es aber auch einen Notfallplan, der mit einigen Kompromissen einherginge. Sollte die Zeit nicht mehr ausreichen, so könnte Apple noch auf das vollständige Qualcomm-Design umsteigen und in diesem Fall Antenne und Modem zusammen beziehen. Viel Zeit zur Entscheidungsfindung bleibt indes nicht mehr, denn in weniger als einem halben Jahr läuft die Vorproduktion an. In jedem Fall handelt es sich wohl um eine kurzfristige Aktion, denn die ursprünglichen Pläne sahen anders aus.

Große Herausforderungen, schwieriger als sonstige Antennen
Branchenexperten zufolge stellen die 5G-Antennen für Millimeterwellen eine besondere Herausforderung dar und sind schwieriger als andere Antennen zu entwerfen. Die 5G-Leistung hänge in noch viel stärkerem Maße davon ab, wie leistungsfähig das Design ist. Gleichzeitig weist Fast Company darauf hin, wie durchwachsen Apples bisherige Versuche waren. Das "Antennagate" des iPhone 4 liegt zwar schon ein Jahrzehnt zurück, allerdings kämpfe auch ein "aktuelleres" Design mit Problemen. Bei diesem müsse Apple doppelt so viel Leistung zur Verfügung stellen, um Sende-/Empfangsqualität auf dem Niveau vergleichbarer Komponenten zu halten. Für Apple ist es daher ein Risiko, nicht das komplette Qualcomm-Modul zu beziehen denn schwache Sendeleistung des ersten 5G-iPhones ginge sicherlich als weiteres Antennagate in die Produktgeschichte ein.

Kommentare

mobileme17.02.20 10:28
Gähn ... wenn, dann, hätte, würde ... bla, bla....
-18
PorterWagoner
PorterWagoner17.02.20 10:33
Sehr spannend, wie viel sich da anscheinend noch in letzter Minute tut, obwohl die Roadmaps bestimmt seit Jahren stehen. Hoffentlich klappt das mit Apples Eigenentwicklung auch, ansonsten wird es ein neues Level an Häme in der Berichterstattung geben. Ich frage mich nur, ob der "Notfallplan" dann auch ein etwas anderes Gehäusedesign bedeutet?
+6
rosss17.02.20 10:55
PorterWagoner
Ich frage mich nur, ob der "Notfallplan" dann auch ein etwas anderes Gehäusedesign bedeutet?

Natürlich, 1mm dicker mit 40% größerem Akku. Aber wer will das schon?


Hoffentlich übersieht Apple hier nicht erneut essentielle Punkte. Bislang kommt mir die Neuentwicklung bei Apple leider so vor, als würde eine Vorgabe Punkt für Punkt abgearbeitet – ohne jedoch auf die Konsequenzen für andere Punkte zu achten, die nicht auf der Liste stehen.
+1
Mecki
Mecki17.02.20 11:18
Für Apple ist es daher ein Risiko
widerspricht der Aussage
Sollte die Zeit nicht mehr ausreichen, so könnte Apple noch auf das vollständige Qualcomm-Design umsteigen und in diesem Fall Antenne und Modem zusammen beziehen.
Wenn Apple sich nicht absolut sicher ist, dass ihr Design etwas taugt, dann werden sie auf Plan B wechseln. Daher sehe ich nicht, wo hier das Risiko sein soll. Ein Risiko wäre es, wenn es keinen Plan B gäbe und das Design von Apple funktionieren muss, weil sonst eben ein Antennen-Gate droht oder weil Apple sonst den iPhone Release verschieben muss.
+1
Mikemunic17.02.20 11:24
Ich glaube, niemand von außen weiß wirklich was passiert. Reine Spekulation
+2
desko7517.02.20 11:29
Mecki
...
Daher sehe ich nicht, wo hier das Risiko sein soll.
...
M.M.n. ist jede Entscheidung, dessen Tragfähigkeit für den Produktinsverlauf noch nicht gesichert ist, ein Risiko, weil sie potentiell Störungen in den Ablauf bringen können. Auch mit zig B-Plänen bleibt es ein Risiko, weil es eben noch nicht gesichert ist.
+4
timp
timp17.02.20 12:03
Dann sollen sie halt kein 5G verbauen und ein Jährchen weitersprechen. Ausbau und Nutzen sind ja Eh noch in den Kinderschuhen.
Aber dann ginge ja das Image vom Innovator flöten...
Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.
0
Wiesi
Wiesi17.02.20 12:17
Ich finde es bezeichnend, daß Apple das Design nicht passt. Offensichtlich ist das Design wichtiger als ein guter Empfang.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
0
desko7517.02.20 12:31
Wiesi
Ich finde es bezeichnend, daß Apple das Design nicht passt. Offensichtlich ist das Design wichtiger als ein guter Empfang.
"... people think design means how it looks. But of course, if you dig deeper, it’s really how it works."
Steve Jobs

https://fs.blog/2012/04/steve-jobs-on-design/
+8
andreas6317.02.20 13:35
Wiesi
Ich finde es bezeichnend, daß Apple das Design nicht passt. Offensichtlich ist das Design wichtiger als ein guter Empfang.
Nun diesmal geht es bei Design wohl nicht um etwas von außen sichtbares, sondern um die Bauform/Abmessungen die nicht so ohne weiteres IN das iPhone passen würden.
+1
Wiesi
Wiesi17.02.20 13:42
desko75

Zu Steve Jobs Zeiten hieß es noch: "Form Follows Function". Ich hatte lediglich der Verdacht geäußert, daß sich das zwischenzeitlich umgekehrt hat. Siehe: always thinner; bend gate; butterfly mechanics etc.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+1
Wiesi
Wiesi17.02.20 13:45
andreas63

Ich nehme an, Andriod & Co haben das gleiche Problem, legen aber nicht zuerst die Form fest und schauen dann ob alles reinpasst.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
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sierkb17.02.20 15:13
desko75
Wiesi
Ich finde es bezeichnend, daß Apple das Design nicht passt. Offensichtlich ist das Design wichtiger als ein guter Empfang.
"... people think design means how it looks. But of course, if you dig deeper, it’s really how it works."
Steve Jobs

https://fs.blog/2012/04/steve-jobs-on-design/
Steve Jobs, 2010
"You're holding it wrong."
"Just avoid holding it in that way"

Wired (25.06.2010): Apple's Response to iPhone 4 Antenna Problem: You're Holding It Wrong

CNN (25.06.2010): Apple on iPhone complaints: You're holding it wrong
Hours after its iPhone 4 went on sale to excited crowds Thursday, Apple found itself responding to complaints that holding the phone by its metal edge causes mobile reception to suffer.

Wiktionary: Antennagate

The Verge (29.04.2019): The man who predicted Antennagate is no longer at Apple
Rubén Caballero was reportedly leading Apple’s 5G modem efforts until January

Gizmodo (15.07.2010): Top Apple Engineer Warned Jobs About iPhone 4 Antenna Problems

The Washington Post (24.10.2011): Steve Jobs bio: Handling ‘Antennagate’
Washington Post, 24.10.2011
Steve Jobs thought that the “Antennagate” issue — the reception problems that hounded the iPhone 4 — was blown out of proportion by Apple’s competitors, Walter Isaacsons’s biography, “Steve Jobs” reveals. The book, on real and virtual shelves today, said that Jobs “insisted that the problem stemmed from Google and Motorola making mischief.”

But Isaacson’s book reveals that Apple was aware of the problems before the phone went to stores, and that the antenna problems were a direct result of the Jobs and product designer Jony Ive’s dedication to form over function.

It’s a common theme in Isaacson’s discussion of life at the company — Ive and Jobs had taken pains to push engineers past what they were comfortable doing in the pursuit of better design. It worked in many cases, as The Post’s Michael Rosenwald points out in his review of the book , but Apple hit a roadblock in this case.

“When it came to designing the iPhone, Ive’s design desires bumped into a fundamental law of physics that could not be changed even by a reality distortion field,” Isaacson wrote. The two men wanted a metal band around the phone to act as an antenna, and didn’t want to coat it with anything. He and Jobs insisted on that even after engineers warned that covering a small gap in the antenna with one’s palm could lead to dropped calls.

But once the media and consumers picked up on the flaw and it became a full-blown customer service issue, the company had to call a special event to address “Antennagate.” There, Jobs recast the problem from being an iPhone-specific issue to one that’s present in many smartphones, a spin that “Dilbert” cartoonist Scott Adams called “genius.”

“If Jobs had not changed the context from the iPhone 4 to all smartphones in general, I could make you a hilarious comic strip about a product so poorly made that it won’t work if it comes in contact with a human hand. But as soon as the context is changed to ‘all smartphones have problems,’ the humor opportunity is gone,” Adams said.

The Waschingtoon Post (23.10.2011): Walter Isaacson’s ‘Steve Jobs’ biography shows Apple co-founder's genius, flaws
-3
Deichkind17.02.20 15:46
Dies ist nicht der erste Bericht über mmWave-Antennenmodule für das nächste iPhone bei MTN. Unter Berufung auf Kuo hieß es, Apple arbeite an einem eigenen Design. Von Qualcomm war bisher nie die Rede. Jetzt sieht es halt so aus, dass Apple mit den eigenen Arbeiten nicht ausreichend schnell vorankommt.
+1
desko7517.02.20 16:24
@sierkb

Dass Hr. Jobs neben vielen tollen Aussagen auch ausgemachten Unsinn daherlabern konnte ist ja nichts Neues. Und, dass Apple von Zeit zu Zeit Mist produziert, ist auch bekannt.
Aber das macht jeder! Jeder für sich produziert immer wieder Mist. Und das ist ganz wunderbar so. Die Frage ist, wie man damit umgeht und ob man für die Zukunft draus lernt. Scheitern kann gewinnen bedeuten!

Und "You're holding it wrong." zu sagen, war sicher nicht eine seiner Glanzstunden. Das kann man zurecht anprangern und scharf kritisieren.
+1
sierkb17.02.20 17:20
desko75
@sierkb

Dass Hr. Jobs neben vielen tollen Aussagen auch ausgemachten Unsinn daherlabern konnte ist ja nichts Neues. Und, dass Apple von Zeit zu Zeit Mist produziert, ist auch bekannt.

Warum wird's dann immer wieder relativiert, beschönigt und kleingeredet und so getan, als wäre dem eben nicht so?

Aber das macht jeder!

Nein, das macht eben nicht jeder, und schon gar nicht in dieser Form, nicht selten in äußerst arroganter und selbstgerechter, aggressiver Form und Penetranz. Apple lehnt sich diesbzgl. regelmäßig sehr weit aus dem Fenster und stellt sich selber so dar, als wüssten und könnten sie es besser als Andere, und als hätten ausgerechnet sie den Stein der Weisen erfunden, und alle Anderen wären nur unfähig und blöd und Kretins. De facto ist es aber durch aus anders und anders herum – die Anderen sind oft besser, haben die besseren Experten, machen bessere Ideen und Produkte als Apple, und Apple zuckelt hinterher, greift durchaus deren Ideen, Innovationen und Technologien auf, verkauft sie seiner eigenen Klientel oft als was Revolutionäres, während es bei Anderen schon längst gang und gäbe ist.

Dieses reflexartige "Die Anderen aber auch", wenn man selber dann mal eine Bauchlandung, einen unleugbaren Fehler einzugestehen hat, ist so typisch für Apples DNS und die seiner Fanbasis, das ist schon fast als krankhaft zu bezeichnen ist.
Jeder für sich produziert immer wieder Mist.

Und weil das so ist: dann sollte man im Apple-Lager mal lieber und öfters still und betreten schweigen, statt die Klappe weit aufzureißen und sich über Andere zu erheben. Und lieber zusehen, dass sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden, die sie immer so vollmundig in die Höhe halten und durchaus selbst daran scheitern, während sie über Andere lästern und meinen, sie wären besser (was sie eben bei Lichte betrachtet leider nicht sind, teilweise sind sie sogar schlechter, kaschieren es aber mit Marketing und Illusion).
Und das ist ganz wunderbar so.

"Ehrlichkeit währt am Längsten", sagt der Voksmund. Und nicht, wer am Besten Illusion erzeugen und den Leuten ein "X für ein U" vormachen und ihnen eine Scheinwelt verkaufen kann. Irgendwann bricht selbst das perfekteste Illusionsgebäude in sich zusammen. Weil die Leute es durchschaut haben. Und sich eben nicht ewig für dumm verkaufen lassen. Das geht eine Zeit lang gut, und dann bricht es aber ein.
Die Frage ist, wie man damit umgeht und ob man für die Zukunft draus lernt.

Ehrlichkeit. Vor Anderen und auch vor sich selbst (statt Selbstbetrug).
Scheitern kann gewinnen bedeuten!

Kann. Vielleicht. Wenn man seine Lektion begriffen hat. Und dann etwas anders und besser macht dann als zuvor.
Und "You're holding it wrong." zu sagen, war sicher nicht eine seiner Glanzstunden. Das kann man zurecht anprangern und scharf kritisieren.

Es war typisch. Und stellvertretend. Und es zieht sich leider wie ein roter Faden durch Apples DNS bis zum heutigen Tage und ist eingesickert bis in die tiefsten Tiefen der Fan-Basis. Läuft etwas schief bei Apple, sind grundsätzlich erstmal die Anderen schuld, nie Apple selbst. Bzw. es wird sofort auf Andere verwiesen und unter äußerst selbstgerechtem Protest verteidigend und relativierend gemeint "Die aber auch…!".
Nein, die Anderen eben nicht auch! Und selbst wenn die Anderen auch – Apple ist angetreten und hat den Selbstanspruch, es besser zu machen als die Anderen! Wenn ich es genauso haben wollte wie andere es machen inklusive der Fehler der Anderen, dazu brauche ich kein Apple.

Und nicht selten und das in zunehmendem Maße sind die Anderen inzwischen sogar besser als Apple, Apple ist nur teurer und hat eine Aura, den Schein, als wären sie besser, sind es aber nicht. Wenn das mal klar wird, und immer mehr Menschen wird es klar, wenden diese sich ab von Apple, weil sie es durchschaut haben, dass da eben Vieles ist, was nur schöner Schein und Selbstbetrug ist und die Substanz zu wünschen übrig lässt, diesem schönen aufgeblasenen Marketing-Schein gerecht zu werden.
-7
Pixelmeister18.02.20 08:52
desko75
Dass Hr. Jobs neben vielen tollen Aussagen auch ausgemachten Unsinn daherlabern konnte ist ja nichts Neues. Und, dass Apple von Zeit zu Zeit Mist produziert, ist auch bekannt.
Richtig. Mich wundert immer wieder, dass sich Kritiker darüber wundern oder darüber wundern, dass selbst Apple-Kunden das wissen. Ich habe mir seinerzeit das iPhone 4 angeguckt und getestet – und habe es nicht gekauft, sondern bis zum Nachfolger gewartet.
desko75
Und "You're holding it wrong." zu sagen, war sicher nicht eine seiner Glanzstunden. Das kann man zurecht anprangern und scharf kritisieren.
Wobei auch ein Fünkchen Wahrheit in seiner Aussage steckte. Nur war es nicht schlau, die Verantwortung auf den Kunden zu schieben. Gerade in den USA reagieren Kunden und Kritiker verschnupft auf sowas. Hier bei uns hört man schon öfters mal vom Kundendienst, dass man ein Produkt falsch benutzt hat, wenn es nicht richtig funktioniert.

Das Fünkchen Wahrheit: Bei mir funktionierte das iPhone 4 tatsächlich ganz normal, wenn ich es in der rechten Hand hielt (wahrscheinlich, weil ich dann mit dem Handballen an bestimmte Stellen der Antennenkonstruktion nicht herankam), es kam aber zu Abbrüchen, wenn ich es links hielt (was ja die Mehrheit der Nutzer nicht tut). Aber ich telefoniere auch als Rechtshänder mit links, weil ich die rechte Hand zum Schreiben frei haben möchte. Von daher kam für mich das iPhone 4 nicht in Frage.

Dazu kam, dass es überhaupt einen Kritikpunkt an dem Gerät gab. Wenn ich das teuerste unter den Smartphones kaufen sollte, dann wollte ich auch Perfektion haben (die bekam ich dann weitgehend mit dem iPhone 4S).
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