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Warum Safari-Nutzer kein 4K-Video auf YouTube mehr nutzen können

Seit geraumer Zeit stellt YouTube auch Auflösungen von bis zu 4K bereit. Allerdings bemerkten zahlreiche Nutzer, dass die Funktionen anscheinend gestrichen wurde und seit einigen Wochen nicht mehr zur Verfügung steht - zumindest wenn man YouTube mit Safari besucht. Was zunächst nach einem Fehler aussieht, hat aber handfeste Hintergründe. In einer Reddit-Diskussion wurde nun Licht ins Dunkle gebracht und erklärt, warum die höchstmögliche YouTube-Auflösung zwar unter Chrome, nicht aber unter Safari funktioniert.


Fehlende Codec-Unterstützung in Safari
Die Ankündigung von YouTube, Videos in Zukunft mit einem neuen Codec zu kodieren, liegt schon fast zwei Jahre zurück. Damals hieß es, man sehe die Zukunft in "VP9", um höhere Qualität bei dennoch erheblich niedrigerem Datendurchsatz ermöglichen zu können. Während Chrome allerdings schon seit dem Jahr 2013 Unterstützung für VP9 mitbringt, kann Safari mit VP9 nichts anfangen. YouTube liefert für Safari immer eine mit H.264 erstellte Version aus, wohingegen sich vom Chrome-Nutzer VP9 und damit auch die höchstmögliche Auflösung verwenden lässt.

Ein Video, viele Versionen
Im Hintergrund hält YouTube aber ganz offensichtlich noch zwei Versionen in 4K-Auflösung vor. Während auf YouTube.com nämlich die 4K-Option fehlt und unter Safari nur maximal 1440p erhältlich ist, wird 4K bei der Einbettung auf externen Seiten weiterhin angeboten. Auch bei älteren Videos ist noch immer unter allen Browsern 4K-Wiedergabe möglich, lediglich bei Uploads aus der jüngeren Vergangenheit beschränkt YouTube das Auswahlmenü.

Den Codec eines YouTube-Videos anzeigen lassen
Wer übrigens nachsehen möchte, welcher Codec gerade im Einsatz ist, findet bei allen YouTube-Videos eine versteckte Option vor. Per Rechtsklick auf das Video lässt sich der Menüpunkt "Statistiken für Nerds" anwählen. Wenn unter "Mime Type" der Eintrag "video/mp4; codecs=”avc1.640028" zu sehen ist, handelt es sich um jenen H.264-Codec, den Apple seit geraumer Zeit verwendet. Im Falle von video/webm; codecs=”vp9″ liegt das Video hingegen im VP9-Codec vor. Im folgenden Screenshot zu sehen ist, was der Chrome-Nutzer in diesem fall angezeigt erhält:

Kommentare

Accuphase1
Accuphase113.01.17 09:26
Das stimmt soweit nicht! Ich kann mit Safari wohl 4K Videos abspielen und mir ansehen. Problemlos.
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gritsch13.01.17 09:27
H.264 mag zwar vielleicht etwas größeren Datenverbrauch haben, sollte aber eine längere Laufzeit der Geräte mitbringen da H.264 da die GPUs bzw Grafikeinheiten in den CPUs dafür optimiert sind.
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gritsch13.01.17 09:27
Accuphase1
Das stimmt soweit nicht! Ich kann mit Safari wohl 4K Videos abspielen und mir ansehen. Problemlos.

Es steht doch dass es bei ALTEN videos noch geht, jedoch nicht mehr bei neu hochgeladenen!
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Hapelein13.01.17 09:29
360° Videos gehen auch nicht.
Finde ich sehr merkwürdig…

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Wurzenberger
Wurzenberger13.01.17 09:30
Gäbe es doch bloß CCCP für macOS.
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gritsch13.01.17 09:35
Wurzenberger
Gäbe es doch bloß CCCP für macOS.

Warum sollte man sich manuell irgendwelche codecs nachinstallieren müssen? Und vor allem so dubiose dinger wie CCCP - wenn ich mir deren Website (http://www.cccp-project.net) ansehe, würde ich das weder für Windows noch für Mac runter laden (wenn es verfügbar wäre).
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Wurzenberger
Wurzenberger13.01.17 09:53
gritsch
Warum sollte man sich manuell irgendwelche codecs nachinstallieren müssen?

Muss man nicht. Unter macOS wird einem die Entscheidung ja sowieso abgenommen, nachdem Perian eingestellt wurde. Mit Quick Look Videos anschauen, das waren noch Zeiten.
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Haley13.01.17 12:46
Also ich habe mit ein paar anderen Leuten schon früher mal bemerkt, dass Safari schon länger beschnitten ist. Das ganze an einem Video aus der Mediathek des BR (Bayrisches Fernsehen/ ARD).
Dort gibt es 4 Stufen, XXL, XL, L und M. HD-Auflösung ist XXL. Kein 4k. In unterschiedichen Browsern werden aber unterschiedliche Qualitätsstufen zur Auswahl gestellt.

Safari unter 10.4.11 PowerPC = alle 4 Stufen sind auswählbar
Safari unter 10.9 Intel = XXL wird einem nicht angeboten
Firefox 10.4/10.9 = alle 4 Stufen verfügbar
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high-and-fly
high-and-fly13.01.17 13:29
Hier wird garnicht erwähnt, dass VP9 von Google entwickelt wird..
Da spielt Apple scheinbar wieder den Beleidigten und setzt es einfach nicht ein!
Klar bringt Chrome es schon seit 2013 mit, ist ja auch von Google!
+1
sierkb13.01.17 13:31
VP9/VP10/VPx-Unterstützung auch in WebKit/Safari wird kommen, Apple kann sich dem nicht länger verweigern (und tut es offenbar auch nicht mehr, denn es scheint gerade durch die Hintertüre reinzukommen auf leisen Sohlen - via Unterstützung von WebRTC - dessen sich Apple auch nicht länger entziehen kann und wo Unterstützung von VPx, Opus etc. impliziert und quasi Pflicht ist). Microsoft turnt Apple hier zudem derzeit einen vor und spendet seinem Edge-Browser inzwischen und altes Geschwätz von gestern vergessend hier vollste und breiteste Unterstützung, diese freien Codecs und Webstandards betreffend, Apple steht da derzeit und inzwischen recht isoliert und alleine da mit ihrer bisherigen Verweigerungshaltung. Aber es scheint sich was zu bewegen:

WebKit Feature Status
WebKit Feature Status: WebRTC : "In Development"

nojitter (13.04.2016): Apple Jumps On the WebRTC Bandwagon
At long last, this WebRTC holdout looks like it's finally committed to supporting the technology in its Safari browser.

BlogGeekMe (17.09.2015): Thoughts on Apple, WebRTC, HTML5, H.265 and VP9

Zumal in der Industrie an so mancher Stelle, die aufhorchen lässt, VP9/VP10 eher das Rennen macht und bevorzugt wird, als H.265, qualitativ und bzgl. der Lizenzpreise sowieso.


Fragt sich nur, wann Apple gedenkt, VP9/VP10/WebRTC-Unterstützung seinem Safari-Browser angedeihen zu lassen, wie lange sich Apple dafür noch Zeit lassen will.

Wie gesagt: Microsoft turnt Apple hier derzeit einen vor, die machen das einfach, arbeiten da im Rahmen der Alliance for Open Media (AOMedia) mit Amazon, Cisco, Google, Intel, Mozilla, Netflix und anderen gemeinsam zusammen, entwickeln diese Codecs gemeinsam weiter, implementieren sie, auch und erst recht die gemeinsam entwickelten Nachfolger-Codecs AV1 auf der Basis von Mozilla/Xiphs Daala, Ciscos Thor und eben Googles VP10 (AV1 vereint das Beste aus allen Welten, führt sie zusammen).

Anstatt da mitzumachen, sich einzubringen in dieser gemeinsamen Sache steht Apple mit verschränkten Armen außen vor. Warum? Sie werden es doch irgendwann implementieren müssen, wollen sie nicht an Relevanz verlieren. Worauf wartet Apple da denn noch? Inzwischen verliert Safari immer mehr Relevanz und Achtung unter den Entwicklern und Inhalteanbietern, weil Apple nicht in die Pötte kommt auf gleich mehreren Gebieten, was Unterstützung von verschiedenen Webstandards angeht. Auch das war mit ein Grund, warum Google sich aus der Entwicklung von WebKit unter Apples Regie rausgezogen und einen eigenen Fork namens Blink aufgemacht hat. Unter lautem Aufatmen u.a. der Opera-Leute, die darauf schon jahrelang sehnsüchtig gewarten hatten und da endlich mal wieder frischer Wind reinkommt bzw. Webstandards besser unterstützt werden können als unter der bis dato offenbar lähmenden und bremsenden Regie Apples:

Opera Blog (via Web-Archiv), (06.05.2010): Dear Google: Please fork WebKit

Wie wir wissen, hat Google das dann 3 Jahre später auch gemacht: WebKit geforkt und den Fork Blink genannt.
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jensche13.01.17 13:35
Hier mal eine Auflistung wie z.b. Youtube ein 4K Video bereitstellt.


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Pixelmeister13.01.17 15:33
Mal abgesehen von YouTube hat WebM keinerlei Relevanz. Dort natürlich, weil Google seinen eigenen Standard durchdrücken will, OpenSource hin oder her. Das größte Problem bei WebM ist aber (abgesehen davon, dass Google weiterhin seine Macht im Netz ausweiten will), dass bisher keine Geräte mit entsprechenden Hardware-Decodern ausgestattet sind und der Codec daher deutlich mehr Strom frisst als z.B. H.264. Das kann bei Smartphones und Notebooks schon relevant sein.

Von daher kann ich Apple schon verstehen, wenn sie nur zögerlich den "Standard" unterstützen wollen. Aber aufgrund von Googles/YouTubes Monopolbestrebungen wird ihnen langfristig wohl nichts anderes übrig bleiben.
-1
sierkb13.01.17 16:22
Pixelmeister
Mal abgesehen von YouTube hat WebM keinerlei Relevanz.

Hat es. Auch, wenn Du es nicht wahrhaben willst. Ich sag' nur AOMedia und AV1. Da ist das schon längst eingeflossen, ist überhaupt Grundlage für AV1 gewesen. Opus und die Zusammenarbeit der Betreffenden bzgl. des Opus-Codecs legte den Grundstein, das war für alle Beteiligten ein voller Erfolg, weshalb man dann gleich bzgl. AV1 weitergemacht hat und noch mehr Beteiligte ins Boot holen konnte. Leider will Apple da nicht mitmachen. Warum nicht?
Dort natürlich, weil Google seinen eigenen Standard durchdrücken will

Es geht hier nicht um durchdrücken. So redet nur jemand, der überhaupt nicht verstanden hat, worum es da eigentlich geht (nämlich um offene und gemeinsam getragene lizenzfreie Standards und Codecs, derer wir alle bedürfen und was die Industrie und auch alle Konkurrenten von Apple inzwischen auch so sehen und davon überzeugt sind, dass das gut und notwendig ist) und was das eigentliche Ziel, die eigentlichen Ziele sind. Genau deshalb gibt es AOMedia und AV1. Weil alle daran Beteiligten inklusive Googles Konkurrenz schon längst begriffen haben. Im Gegensatz zu manch' anderem.
OpenSource hin oder her.

Nur so wird's was! Nur so kriegste alle in ein Boot und generierst Du Interesse bei Entwicklern wie Industrie - plattformübergreifend! Auch Apples Swift ist aus diesen Gründen Open-Source. Weil Apple dafür breitestes Interesse von Entwicklern braucht, die darauf basierend Anwendungen schreiben - plattformübergreifend.
Das größte Problem bei WebM ist aber (abgesehen davon, dass Google weiterhin seine Macht im Netz ausweiten will)

So ein Unsinn! Der wird durch Widerholung auch nicht wahrer. Schaue Dir an, wer beim von Google ins Leben gerufene AOMedia alles mitmacht und warum! Sogar Microsoft! Netflix! Cisco!
dass bisher keine Geräte mit entsprechenden Hardware-Decodern ausgestattet sind

Du irrst. Selbst Apples iPhone-Chips sind/wären inzwischen fähig dazu, VPx zu kodieren/dekodieren, Apple hat diese Funktionalität aus bekannten Gründen nur nicht aktiviert.
und der Codec daher deutlich mehr Strom frisst als z.B. H.264.

Aktuell ist H.265. Und H.365 ist weniger überzeugend als VPx für so manchen, frag' mal Netflix, die hier inzwischen VPx den Vorzug geben. Nicht nur lizenzrechtlich gesehen.
Das kann bei Smartphones und Notebooks schon relevant sein.

Alles eine Frage des Wollens. Die Hardware-Chips geben das schon längst her.
Von daher kann ich Apple schon verstehen, wenn sie nur zögerlich den "Standard" unterstützen wollen.

Apple lähmt sich damit selber, wird immer mehr zum armeverschränkenden Bremser und Nachzügler statt zum Vorreiter.

Und wie gesagt: WebRTC (und damit VPx und darüber hinaus vielleicht noch AV1) wird auch in Safari kommen, das ist ja dokumentiert. Die Frage ist nur: wann? Andere haben das schon bzw. es ist bei wieder anderen kräftig in der Mache.
Aber aufgrund von Googles/YouTubes Monopolbestrebungen wird ihnen langfristig wohl nichts anderes übrig bleiben.

Du redest an den Tatsachen vorbei und sehr unfair, dämonisierst da etwas, das so gar nicht ist und das eigentlich ganz anders auf dem Tisch liegt. Es gibt nicht ohne Grund einen Zusammenschluss mehrerer Konzerne namens AOMedia, be dem nicht nur Google im Boot sitzt sondern auch die Konkurrenz von Google und bei dem sogar die Konkurrenz von Google ganz aktiv mitmacht! Warum ist Apple nicht dabei und macht auch mit? Warum wollen sie nicht? Das ist doch Kindergarten. Apple schießt sich damit ins eigene Knie, lähmt sich, liefert seinen Benutzern und Kunden damit eben leider nicht das Beste mehr aus mit breitester Unterstützung. H.264/H.265 ist nicht das Beste, schon länger nicht mehr. Inzwischen hat sich die Welt weitergedreht. Und die Unternehmen stecken die Köpfe zusammen, arbeiten auf diesen Gebieten zusammen statt bisher gegeneinander. Das ist altes Denken, das Apple da praktiziert - und steht zunehmend isoliert und alleine da an der und an anderer Front was bestimmte Technologien und Standards angeht. Das macht Microsoft inzwischen besser, deutlich besser, die haben aus ihren Fehlern der Vergangenheit offenbar gelernt.
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AppleUser2013
AppleUser201313.01.17 16:38
weg mit der MPEG LA... ich hoffe open source setzt sich durch gegen dieses Monstrum, was nur auf Kohle aus ist....
+1
ratti
ratti13.01.17 18:12
mpeg ist ein kommerzieller Standard, selbst wer sich eine Software zum erstellen gekauft hat, muss zusätzlich Gebühren „per View abführen.

http://bemasc.net/wordpress/2010/02/02/no-you-cant-do-that-with-h264/

webm ist frei. Frei beim en- und decodieren, frei von Gebühren.

Es wird Zeit, dass sich das durchsetzt.
+1
sierkb13.01.17 19:14
AppleUser2013,
ratti:

MPEG LA Mitglieder beharken sich jetzt sogar gegenseitig, hauen sich gegenseitig in die Pfanne in puncto Patentverletzungen bzgl. H.264, hier derzeit Nokia gegen Apple (gewinnt Nokia, könnte sich H.264 für Apple teurer gestalten als bisher):

Streamingmedia.com (30.12.2016): What the Nokia-Apple Lawsuit Means for the Streaming Industry
If Nokia's standards infringement lawsuit prevails over Apple, the costs could be steep to any company relying on H.264 or even HEVC. Here are the issues at stake.

Anmerkung: bisher hat Nokia in seinen Auseinandersetzungen gegen Apple noch immer gewonnen gehabt und Apple dazu bewegen können doch noch zu zahlen trotz Apples anfänglicher Weigerung. Deswegen würde ich nicht gleich dem Fehler unterlaufen, anzunehmen, Nokia hätte nichts in der Hand gegen Apple und würde nur leere Drohungen aussprechen.
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ocrho13.01.17 21:38
Apple kann sich da weiterhin zurücklehnen. Diese Diskussion erinnert sehr an Flash, das vor Jahren angeblich ganz toll und unabdingbar war. YouTube war einer der letzten Player im Markt die Flash abgeschafft haben. Damals gab es wie heute zwei Gruppen:

Die erste Gruppe sind einfach nur Benutzer denen es vollkommen egal ist unter welchen technischen Bedingungen das läuft. Und wenn der Akku schneller zur Neige geht dann lässt die erste Gruppe dieses Argument nicht gelten, weil sie dieses Problem erst dann als relevant erachten, wenn sie davon später in der Praxis selbst betroffen sind.

Die zweite Gruppe sind technisch Interessierte. Die technischen Vorteile will ich hier nicht wiederholen. Wieso bekommt Google keine Kritik in den Medien, dass es einseitig versucht einen eigenen Standard in den Markt zu drücken, wo Milliarden von Geräte nur stromsparende CPU's haben für die MPEG-Codierungen?
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sierkb14.01.17 00:26
ocrho
Apple kann sich da weiterhin zurücklehnen.

Du irrst. Apple kann sich da nicht zurücklehnen, ganz im Gegenteil. Wer das tut, verschläft die Entwicklung, Safari hinkt schon jetzt ziemlich deutlich in puncto diverser Webstandards hinterher im Vergleich mit der Konkurrenz, der Abstand wird immer größer, je länger Apple sich Zeit damit lässt. Die Konkurrenz schläft nicht, ganz im Gegenteil.
Diese Diskussion erinnert sehr an Flash, das vor Jahren angeblich ganz toll und unabdingbar war.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Flash war nie ein Webstandard, ist es nie geworden.
Wieso bekommt Google keine Kritik in den Medien, dass es einseitig versucht einen eigenen Standard in den Markt zu drücken, wo Milliarden von Geräte nur stromsparende CPU's haben für die MPEG-Codierungen?

Weil Du Falsches behauptest und Google da nichts in den Markt gedrückt hat und nicht drückt. Google schreitet voran, legt vor, und was sie da tun, wird dann zu einem Standard, nachdem sie es ordentlich einem ordentlichen Standardisierungsgremium, der IETF, vorgelegt haben, das ist dort akzeptiert. So geschehen auch bzgl. SPDY, das zu HTTP/2 geworden ist und vom Rest der Industrie inklusive der Konkurrenz akzeptiert und ebenfalls umgesetzt worden ist - nachdem HTTP/2 von der IETF zum Nachfolgestandard für HTTP erkoren worden war, wurde SPDY eingestellt, weil sein Soll erfüllt und nun abgelöst durch HTTP/2 also das komplette Gegentteil von: in den Markt gedrückt. Genauso bzgl. der anderen in Rede stehenden Technologien und auch Codecs: Ziel ist es, das Ganze in Zusammenarbeit offen und transparent mit anderen gemeinsam zu erarbeiten und dann einem Standardisierungsgremium vorzulegen und zu einem ordentlichen Standard zu machen. Auch hier: das komplette Gegenteil von: in den Markt gedrückt. Schon bzgl. des Opus-Codecs hat man das so gemacht. Sehr erfolgreich. Nicht ohne Grund ist die Konkurrenz da mit im Boot und arbeitet da begeistert mit!

Da wird gar nix von Google in den Markt gedrückt. Da wird höchstens mutig vorangegangen, andere mit ins Boot geholt, für eine breite Basis geworben, Transparenz und MItarbeit, Bande überwindend, und was Positives gemacht! Apple tut sowas ja leider nicht. Also tut es jemand anderes. Und deshalb gibt's da auch keine Kritik in den Medien, weil es daran einfach nichts Schlechtes zu kritisieren gibt, sondern ausschließlich Positives drüber zu berichten gibt. Was die Konkurrenz übrigens auch findet, deshalb macht sie da mit (und Google als Initiator ermutigt ausdrücklich zum breiten Mitmachen und Sicheinbringen, konkurrenzübergreifend)!
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Pixelmeister14.01.17 12:55
@sierkb: Du bist zwar ein geschickter Agitator, Recht hast du deswegen aber noch lange nicht.

Durchdrücken von Googles Marktmacht: VP9 ist zwar OpenSource, die Patente hält aber Google! Es geht Google einfach darum, zu zeigen, dass ohne sie im Netz nichts läuft. Sie zecken sich überall rein und kassieren hintenrum (Nutzerprofilbildung zur Werbeeinnahmen-Optimierung) ab. Wir als Konsumenten zahlen über die Produktpreise Googles Eskapaden (all die Versuche und eingestellten Entwicklungen) in allen Bereichen mit – Die versteckte Google-Steuer macht es dem Unternehmen möglich, sich nach außen hin als Internet-Retter und OpenSource-King darzustellen. (Wo bleiben eigentlich die freigegebenen Sourcen von Google Search, Google Maps, G+, YouTube, Google Analytics, Google Play und den anderen Diensten, die das Geld reinbringen?)

Effizienz: Der VP9-Codec ist gut, liegt aber bei der Effizient gerade mal zwischen x264 und x265. Der Vorgänger VP8 kam an x264 in keinem Belang heran und auch den hat Google schon versucht, über YouTube in den Markt zu drücken. (Ergebnis: Auf den Chan-Seiten wird WebM als GIF-Ersatz verwendet – das war's dann auch). Ja, der Vorteil ist die Lizenz – völlig richtig. Aber die Lizenz-Kosten zahlen die Anbieter, nicht wir als Betrachter (mit VPx werden Netflix und Co. nicht billiger werden, sondern höchstens deren Gewinn maximieren) – wir wollen einfach das beste Bild mit dem geringsten Akkuverbrauch – und den bieten die Google Codecs halt nicht unbedingt.

Hardware-Decoder (wichtig für energiesparendes dekodieren): Keine AMD-CPU kennt VP9, erst Intels Skylakes und Kaby Lakes haben Hardware-Support, keine Nvidia-CPU (wie z.B. Tegra X1) kann damit umgehen, Qualcomms bekannter Snapdragon 820/821 kennt VP9 nicht und auch Samsungs Exynos 7 (Galaxy S6 ...) kann kein VP9. Das Galaxy S7 kann als erstes Samsung-Handy VP9 – alle anderen Smartphones, die 90% von Samsungs Portfolio ausmachen, können damit nichts anfangen. Die Codecs des MPEG-Konsortiums (H.264 und Nachfolger) können hingegen alle SOCs (seit den seligen Video-iPods) problemlos und stromsparend abspielen.

Wie du schon richtig sagst: VPx wird auch bei Safari kommen. Aufgrund des Drucks wird sich Apple nicht mehr lange wehren können. Das hat aber nichts damit zu tun, dass WebM die eindeutig bessere Lösung wäre, sondern einfach mit Googles Macht im Netz. Ich bin auch dafür, dass Apple WebM/VP9 schnellstmöglich in Safari einbaut – aber man darf die Umstände nicht vergessen/verdrängen! Es geht darum, wer "die dickeren Eier hat" und bestimmen kann, was und wie im Netz konsumiert wird. Und das will nun mal Google sein. Apple ziert sich noch ein wenig aber bald werden auch sie, wie schon vorher Microsoft, "den Diener machen" und brav umsetzen, was Google vorgibt.
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sierkb15.01.17 23:28
Pixelmeister:

Ich bitte Dich in Deiner Wortwahl zu mäßigen. Danke.
Gegenfrage: Du hast womit mehr recht als ich? Was macht Deine Aussagen und Behauptungen seriöser und richtiger? Hast Du diesbzgl. ebenso Einblicke in die grundlegende Problematik aus Sicht der Webstandards und eines Standardisierungsgremiums so wie ich? Oder hast Du Dein Wissen lediglich aus dem, was Du Dir (offenbar sehr einseitig und durch eine einseitig gefärbte Brille) so angelesen hast?

Bzgl. Patente: nondiscriminatory und royalty-free sagt Dir was? Dann bilde Dich zu dem Thema mal bitte nach. Das würde die Diskussion enorm erleichtern und dan würdest Du so manches hier auch nicht völlig an der Realität vorbei behaupten.
VPx ist IETF-Standard. Goot sei Dank und völlig zurecht. Es wäre es nicht geworden, hättest Du mit Deinen Behauptungen und Unterstrellungen recht. Du irrst und bist mit Deinen diesbzgl. Anschuldigungen im Unrecht. Really. AV1 basiert nicht ohne Grund nicht unwesentlich auf VP9 und Teile aus Daala und Ciscos Thor sind auch eingeflossen. Microsoft baut nicht ohne Grund VP9/VP10 in seinem Edge-Browser ein bzw. hat es eiungebaut. Weil an dem, was Du da behauptest, einfach nix dran ist. haben sie auch einsehen müssen.Und verwenden es jetzt bzw. entwickeln es jetzt zusammen mit den anderen weiter. Du tust Google, Du tust VPx unrecht, irrst in Deiner Darstellung/Unterstellung. Wirklich. Die Fakten liegen anders. Wirklich. Kannst und solltest Dich eigentlich freuen, dass Google da so aktiv ist und das gemacht hat. Auch Microsoft hat's mittlerweile geschnallt. Und macht da mit. Neben anderen der Branche auch. Google sind zudem nicht die Ersten, die sowas machen (einen freienm, lizenzfreien Codec hervorzubringen und andere dafür zu gewinnen, da mitzumachen). Sun hat's vor Jahren auch schon mal versucht und das Projekt verlief im Sande. Google ist mit ihrem Ansatz da bisher deutlich erfolgreicher. Gott sei Dank! Und wie gesagt: sie finden gehöreig Anklang damit auch bei der Konkurrenz und bei anderen wie z.B. Netflix, die machen da alle mit, bringen sich da ein, ihre Kompetenzen, ihre Entwickler, ihr Know-How. Weil es etwas Gutes ist. Etwas Lobenswertes. Etwas sehr Nützliches, das dringend gebraucht wird, etwas das alle nach vorne bringt.

Wäre Apple mal so an dieser Front wie Google und würde da was bewegen und vorantreiben und alle und soviele wie möglich an einen Tisch bringen und zur Zusammenarbeit animieren und das da auch wecken und lostreten!
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sierkb16.01.17 00:03
Pixelmeister:

Nimm mal Deine Google-Hasskappe ab und öffne Dich mal für Argumente und Bedarfe jenseits Deines Horizonts und Blickfeldes. Die Welt braucht offene, freie, lizenzfreie, royalty-free Codecs! Sowohl Video-Codes als auch Audio-Codecs. Schon bei der Erarbeitung der HTML5-Spezifikation war das bei uns in der W3C HTML-Arbeitsgruppe Thema. Dass Google unter dem Eindruck einer Sackgasse in der Diskussion um freie Video-Codecs Firma wie als Befreiungsschlag kurzerhand die Firma hinter VPx aufgekauft hatte, deren Codec dann schnellstens Open-Source gestellt und unter eine freie Lizenz gestellt hat, ist eine direkte Folge davon (nicht zuletzt wohl auch dank des Wirkens von Ian Hickson, damals Editor der HTML5-Spezifikation und WHATWG-Miglied und grad' frisch zu Google gewechselt, zuvor Opera-Angestellter, davor Mozilla-Angestellter)! In der gesamten HTML-Arbeitsgruppe des W3C hat man deshalb damals aufgeatmet und applaudiert, dass sich da endlich mal jemand getraut hatte, hier einen entscheidenden Schritt zu machen und nach vorne zu gehen, einen grodischen Knoten zu durchschlagen und sich des Themas anzunehmen. Dieser entscheidende Schritt hat so manches andere Positive in Gang gesetzt und nach sich gezogen. Frag' mal Netflix. Frag' mal Microsoft. Frag' mal Cisco (Netzwerkausrüster, überleg' mal, welches Interesse der diesbzgl. haben könnte und warum). Warum stellen die alle sich hinter Google, unterstützen die, arbeiten da mit? Bestimmt nicht, weil es so bnöse und so falsch und so total einseitig eigennützig und verurteilenswert ist, was Google da in Gang gebracht hat. Apple sollte da auch mitmachen! Sich einklinken, sich positiv einbringen. Statt selbstisoliert mit verschränkten Armen am Spielfeldrand zu stehen und die anderen machen und an sich vorbeiziehen zu lassen.
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sierkb16.01.17 00:43
Pixelmeister:

Golem (06.12.2016): Videocodecs: Netflix nutzt VP9-Codec für Offlinemodus
Für den Offlinemodus auf Smartphones nutzt Netflix mit dem High-Profile von H.264 und dem freien VP9 von Google neue Kodierungsverfahren. Bei der Bildqualität liegt VP9 in einem direkten Vergleich des Anbieters deutlich vorn. Die Entscheidung gegen H.265 lässt Raum für Spekulationen.

Golem (30.8.2016): Videocodec: Für Netflix ist H.265 besser als VP9
Der Videostreamingdienst Netflix bewertet den Videocodec H.265 in den meisten Belangen als besser als den freien Codec VP9 von Google. Letzterer erreicht dennoch so gute Ergebnisse, dass sich ein freier Codec auf lange Sicht durchsetzen könnte

Microsoft Edge Developer Blog (18.04.2016): WebM, VP9 and Opus Support in Microsoft Edge

Microsoft Edge Developer Blog (08.09.2015): Announcing VP9 support coming to Microsoft Edge

Warum machen die das wohl? Weil Du so recht hast mit Deiner Darstellung und Deinen Anschuldigungen/Unterstellungen? Wohl eher weniger, Zweifel sind da wohl mindestens angebracht, ich an Deiner Stelle würde da meine Position jedenfalls nochmal still für mich überdenken, ob die so richtig und angebracht ist und den Tatsachen und Fakten entspricht und der Wirklichkeit entspricht.
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Pixelmeister17.01.17 00:47
sierkb
Der Videostreamingdienst Netflix bewertet den Videocodec H.265 in den meisten Belangen als besser als den freien Codec VP9 von Google.
Warum machen die das wohl? Weil Du so recht hast mit Deiner Darstellung und Deinen Anschuldigungen/Unterstellungen?
Netflix untermauert doch meine Infos. Jetzt sind schon mehrere Quellen meiner Meinung und du willst immer noch behaupten, VP9 sei besser? Du kannst es einfach nicht verknusen, unrecht zu haben, oder?

Ich weiß auch nicht, wo ich meine Ausdrucksweise mäßigen sollte. Du behauptet oftmals unsinniges Zeug, das du dir aus den Fingern saugst und wenn ich das kurz klarstelle, soll ich meine Ausdrucksweise mäßigen? Laut Wikipedia-Artikel zum Begriff "Agitator" bist du der Prototyp eines solchen. Zu der Aussage stehe ich! Ich würde mich nicht mal wundern, wenn du einer dieser modernen Meinungsmache-Bots wärst. Aber das kann ich natürlich nicht beweisen und würde daher (zumindest bislang) zu weit gehen. Aber genau so würde ich dich programmieren, wenn ich für dich zuständig wäre: Viel Meinung, wenig handfester Inhalt. Und immer Vollgas – egal in welche Richtung ....
sierkb
Hast Du diesbzgl. ebenso Einblicke in die grundlegende Problematik aus Sicht der Webstandards und eines Standardisierungsgremiums so wie ich? Oder hast Du Dein Wissen lediglich [...] angelesen [...]?
Angelesen, so wie du? Oder welch tiefen Einblicke in Standardisierungsgremien hast du? Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Position bekleidest du beim W3C? Welche Einsichten hast du, die mir als normaler Entwickler verschlossen bleiben?

Ich bin nur ein kleines Licht, das Informatik und Kommunikationsdesign studiert hat, seit über 20 Jahren Windows-Software, Multimedia-Titel, Websites, Intranets, Spiele und Apps mitentwickelt und nebenbei Lehrbeauftragter an einer FH ist. Keine Ahnung, ob das schon reicht, um dich direkt ansprechen (oder womöglich sogar kritisieren) zu dürfen.

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Wie gesagt, VP9 wird (auch in Safari) kommen – aber eben nicht weil es besser ist (es ist schlechter als x265 und verbraucht auf den meisten Devices deutlich mehr Strom/Akku). Es kommt – weil es für die Anbieter BILLIGER ist, da sie keine Lizenzkosten zahlen müssen. "Billiger" nimmt man gerne, selbst wenn es schlechter (für die eigenen Kunden) ist. Und werden die Vergünstigungen an die Kunden weitergegeben (wenn sie schon mit den kürzeren Akkulaufzeiten leben müssen)? Nein, natürlich nicht. Man steckt sich das Geld in die Tasche und schüttelt den OpenSource-Codern kurz mal das feuchte Händchen.

Natürlich knickt die Industrie ein und kuscht, wenn Google mal wieder eine Technik (egal wie gut oder schlecht sie ist) über Werbung querfinanziert "kostenlos" in den Markt drückt. Der Kunde merkt halt (bestenfalls) nicht, dass er täglich beim Verbrauch oder der Nutzung von Gütern und Dienstleistungen die Monopolisierung ganzer Netz-Bereiche durch Google finanziert und letztendlich dafür nur das Sparmodell einer Technologie bekommt (so wie er bei RTL nur das Sparmodell eines vernünftigen Programms bekommt).

Alle anderen mögen ja jubeln, wenn es bei RTL und Google (gleiches Finanzierungsmodel) mal wieder was "kostenlos" gibt – ich weiß aber, wer die Zeche (für ein oftmals zweitklassiges Produkt) zahlt. Wir, egal ob wir wollen oder nicht.
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sierkb17.01.17 02:05
Pixelmeister:

Hier geht es nicht darum, wer am Ende recht hat. Nur liegst Du mit Deiner Darstellung der Dinge und Deiner Schlussfolgerung schlicht weg falsch und an den Fakten vorbei!

Zumal VP9 einen Nachfolger hat, der VP10 heißt und der bessr ist als VP9. Genauso, wie VP9 besser ist als VP8 und dessen Vorgänger.

Netflix und Microsoft haben sich so entschieden, weil die VPx-Codecs, und erst recht VP10 in der Summe und unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren eine bessere Wahl sind als H.264 oder H.256. Bzw. auf relevanten Gebieten wenigstens gut genug, um von ihnen gewählt und unterstützt und an der einen oder anderen Stelle favorisiert zu werden, trotz evtl. noch existierenden Nachteils an anderer Stelle. Welcher sich mit VP10+ schon wieder sich ins Nichts auflösen mag, weil's sich weiterentwickelt.
Mit einem Firmware-Update der betreffendesn SOCs zur richtigen Zeit ist das dann ggf. schon wieder auf eine höhere Stufe gehoben, da wird dann aus VP9 auf dem Gerät ggf. VP10 gemacht, technisch möglich ist das und wird an anderen Stellen, andere Technologien betreffend auch so gemacht (hatte Apple damals mit dem zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig spezifizierten WLAN-Standard 802.11 n bei einigen MBPs auch so gemacht, indem sie es einfach per Firmware-Update dann freigeschaltet/nachgeliefert hatten).

Und bzgl. besser von der Qualität her: Du hast von den verlinkten Quellen wohl nur die Überschriften gelesen, hmm? Da steht durchaus ganz klar drin, dass VP9 und erst recht VP10 gegenüber H.264 an so mancher Stelle durchaus besser ist, bessere Ergebnisse liefert, VP10 schafft mindestens pari-pari oder besser auch gegenüber H.256. Es ist nicht allein der Preis, es ist durchaus auch die Qualität, die da mittlerweile überzeugen kann, auch Microsoft und Netflix überzeugen kann, - die Qualität ist gut genug oder gar an mancher Stelle besser, als dass man da einfach drüber hinweggehen könnte oder sollte, Lizenzkosten hin oder her und die Lizenzkosten betrachtet erst recht.

Apple wird nachziehen müssen. Weil Apple es sich nicht leisten kann, hier aus ideologischen Gründen (NIH-Syndrom) die beleidigte Leberwurst zu spielen. Wie gesagt: Safari ist schon jetzt das Schlusslicht bzgl. Webstandards, wird von vielen Entwicklern und der Industrie als die große Bremse in der Webentwicklung angesehen, als der neue IE6. Nicht ohne Grund.
Microsoft hat aus seinen Fehlern gelernt, auch was die Vorbehalte und Argumente gegen diese Codecs angeht, deren jahrelange Vorbehalte haben sich alle in Rauch aufgelöst bzw. erachten sie inzwischen wohl selbst als irrelevant, unzutreffend und vernachlässigbar. Apple tut sich immer noch schwer damit. Als Einziger, als Letzter. Während alle anderen des Marktes und ihre Konkurrenten hinzugelernt haben und das Zeugs mittlerweile umarmen.
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