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Vor 20 Jahren: Als der fast weltschnellste Super-Computer aus Macs bestand – "Big Mac" erstaunt die Tech-Welt

Um zu verstehen, warum die Meldung bezüglich eines "Mac-Supercomputers" einst überhaupt als sensationell aufgefasst wurde, muss man sich die damalige Situation des Tech-Marktes in Erinnerung rufen. Mit dem Power Mac G5 hatte es Apple im Sommer 2003 geschafft, leistungsmäßig wieder auf Augenhöhe mit Intel zu sein – denn die Performance des G4 musste man zuvor schon arg schönrechnen, um noch von konkurrenzfähiger Rechenleistung zu sprechen. Apple bewarb den Power Mac G5 als "schnellsten Computer der Welt", wenngleich es darum an dieser Stelle gar nicht gehen soll. Was die Virginia Tech University nämlich vor 20 Jahren ankündigte, war ein gigantischer Cluster, der nicht aus einem, sondern aus 1100 Power Macs mit je zwei G5-Prozessoren bestand.


Handelsübliche Power Macs
Apples Marketingabteilung und natürlich auch Steve Jobs zeigten sich begeistert, als Virginia Tech verlauten ließ, auf Grundlage des Power Mac G5 eine der fünf weltweit schnellsten Supercomputer errichten zu wollen. Dies galt als eine Art Ritterschlag der neuen Architektur, vor allem auch, wenn man auf die Begründung blickt. Warum der später als "Big Mac" bezeichnete Cluster nämlich handelsübliche Apple-Hardware einsetzte, war das besonders gute Preis-/Leistungsverhältnis. Mit nur 5,2 Millionen Dollar ganz vorne in die Supercomputer-Charts gelangen zu können, galt beinahe als Schnäppchenpreis. Apple bedauerte übrigens, dass die 1100 ausgelieferten Power Macs zu spürbaren Verzögerungen bei anderen Kunden sorgten – woran man auch sieht, wie gering die damaligen Stückzahlen waren.


Zwischen Ankündigung, Lieferung, Aufbau, Inbetriebnahme und offiziellen Performance-Tests lagen gerade einmal drei Monate. Die Ergebnisse konnten sich jedoch sehen lassen. Mit einer Leistung von 10,28 Teraflops schaffte es der 20 Tonnen schwere Big Mac dann sogar auf den dritten Platz, geschlagen lediglich vom Earth Simulator mit 35,68 TF und dem ASCI Q Alphaserver mit 13,88 TF. Sowohl für Virginia Tech als auch für Apple war das ein riesiger Erfolg, denn es brachte Apple in einer Weise ins Gespräch, wie man es lange nicht mehr kannte. Die Universität gab sich mit dem Erreichen nicht zufrieden und kündigte schon bald an, noch mehr Power Macs verbauen zu wollen – diesmal allerdings in Form des XServe G5 und nicht mehr mit sperrigeren Tower-Gehäusen.

Kommentare

Peter202128.08.23 15:36
und mein MacBook Pro M1 Max 32-Core GPU hat mit 10,4 Terraflops mehr als dieser Supercomputer. Krasse Entwicklung.
+15
ThorsProvoni
ThorsProvoni28.08.23 15:37
Wenn man bedenkt, dass eine Xbox Series X 12 TFLOP schafft...

Man muss sich das mal vorstellen: Mit einem MacStudio mit (M2 Ultra mit 76 GPU cores, 27.2 TFLOPS) hätte man vor 20 Jahren einen Supercomputer auf Platz 2 gehabt. Nur etwas handlicher.
+12
Kronar (back)28.08.23 16:00
Viel heftiger fand ich damals als das ipad 2 raus kam:
"Jack Dongarra, mitverantwortlich für die Liste der 500 schnellsten Computer und einer der Autoren von Linpack, hat den Linpack Benchmark-Test auf das iPad 2 portiert. Von der Rechenleistung ist das iPad 2 der Cray 2 mit vier Prozessoren ebenbürtig. Auf dem iPad 2 nutzte das Team allerdings nur einen CPU-Kern. Die Forscher schätzen, dass bei Nutzung beider Kerne das iPad 2 bis 1994 auf der Liste verbleiben könnte, Zeitmaschine vorausgesetzt." Quelle:
+3
Electric Dave28.08.23 18:23
Schade, dass Apple nicht mehr solche Rechner baut - mit AMD Epyc oder Threadripper Pro würde da richtig was gehen.
0
Maxlgraf28.08.23 18:47
Wahnsinnsentwicklung! Die 20 Tonnen passen heute in ein Notebook, mit dem Du heute auf einer Bergwiese mit Akkubetrieb Klimasimulationen und Supercomputing betreiben könntest… den ganzen Tag lang. Eigentlich sollten wir viel mehr Ehrfurcht vor dieser Leistung haben.
+15
gfhfkgfhfk28.08.23 19:51
Linpack läuft in DoublePrecision d.h. mit 64Bit Gleitkommaarithmetik. Die tollen Werte für die Macs sind allesamt für die GPUs und nur in SinglePrecision d.h. 32Bit.
+7
moosegcr
moosegcr29.08.23 11:51
xGrid hätt ich gern wieder... *träum*
0
pixler29.08.23 14:05
Ich habe kürzlich mal meine immer noch im Regal stehende "SiliconGraphics O2" (R5000 185 MHz) Workstation von 1996 ausgegraben und mit ein paar Rendertests gegen meinen MacStudio M1 Ultra antreten lassen. Fazit: der MacStudio ist ca. 1'200x schneller...krass
+4
Mister7929.08.23 14:17
Lasst uns alle unsere Minis verbinden…
0

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