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Virtuelle Party der EU: Hohe Kosten – aber fast keine Gäste

Die Europäische Union hat seit Jahren ein Imageproblem, insbesondere bei jungen Leuten im Alter von 18 bis 35 Jahren. Dem will der Staatenbund unter anderem durch ein eigenes Metaversum entgegenwirken, welches im Rahmen der von ihm finanzierten Initiative namens „Global Gateway“ entsteht. Darin veranstaltete die EU am 29. November eine interaktive Onlineparty, welche im Vorfeld auf Twitter beworben wurde. Die Besucher sollten sich, so das Ziel, in virtuellen Umgebungen wie etwa traumhaften Stränden treffen und zu anregender Musik miteinander tanzen. Dargestellt wurden die Gäste dabei durch Avatare, und zwar in Gestalt von verschiedenfarbigen Büroklammern.


387.000 Euro – aber gerade einmal eine Handvoll Gäste
Das eigene Metaversum ließ sich die Europäische Union einem Bericht von Devex zufolge bislang 387.000 Euro kosten. Der Party verhalfen jedoch weder diese Geldsumme noch die Werbung auf Twitter zum Erfolg: Gerade einmal fünf Gäste verzeichnete die virtuelle Veranstaltung laut einem Tweet des Devex-Redakteurs Vince Chadwick, der selbst anwesend war. Er besuchte auf der Online-Fete nach eigenen Angaben ein „Galakonzert der Entwicklungshilfeabteilung“ der EU. Nachdem Chadwick kurz mit den wenigen anderen Anwesenden gechattet hatte, fand er sich allein im virtuellen Raum wieder.


EU will mit Metaversum junge Menschen erreichen
Die EU wollte mit der virtuellen Party junge Menschen ansprechen, welche ihr „neutral“ gegenüberstehen, sich wenig für Politik interessieren und hauptsächlich TikTok und Instagram nutzen. Das europäische Metaversum soll vornehmlich 18- bis 35-Jährigen verdeutlichen, welche Aktivitäten der Staatenbund auf globaler Ebene entfaltet. Solche Informationen dringen bislang nach Auffassung der EU-Kommission nicht zu dieser Zielgruppe vor. Angesichts des Misserfolgs der virtuellen Party wird man sich in Brüssel aber wohl die Frage stellen müssen, ob man in dieser Hinsicht das richtige Konzept verfolgt. Devex zufolge sind selbst etliche Mitarbeiter des Projekts der Auffassung, dass die virtuelle Fete keine wirklich gute Idee gewesen sei.

Kommentare

ssb
ssb05.12.22 15:13
Naja - ist an mir vorüber gegangen, obwohl ich für dieses Thema interessiere. Twitter war da einfach nicht die richtige Werbeplattform. Aber scheinbar hat sich das ja selbst innerhalb der EU-Institutionen (Parlament, Kommission, Rat) kaum rumgesprochen, sonst wäre der Termin auch bei mir aufgeschlagen. Erwartungen hätte ich daran keine gehabt - da ist es besser, mit MdEPs ins Gespräch zu kommen
+3
Stefab
Stefab05.12.22 15:33
Hm, hätte man mit PSVR auch einsteigen können?
-1
timp
timp05.12.22 15:50
Der einzig wahre Büroklammer-Avatar
Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.
+9
Thorin.IT
Thorin.IT05.12.22 15:56
My2Cents: Das ist völlige Geldverschwendung - Investitionen in eine nicht wirkliche Nichtwirklichkeit...

Damit meine ich nicht nur die EU, sondern in erster Linie Meta.
Dein lokaler IT-Support
+6
tranquillity
tranquillity05.12.22 16:14
Nachdem doch kaum noch junge Leute auf Facebook sind, ist wohl Metaverse der falsche Weg. Meta und Facebook haben bei jüngeren kein Image.
+8
Mr. Weisenheimer05.12.22 16:22
Wenn der Inhalt bei der Zielgruppe nicht gefragt ist, dann hilft auch das Format nichts.
+6
MacKaltschale05.12.22 18:13
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Metaversen generell ein Garant für Flops sind.

Wer erinnert sich noch an Twinity von Metaversum (das Unternehmen dieses Namens u.A. eines der Gründer von Mr. Spex)? Klar man schaut sich das mal an. Nimmt sich im virtuellen Berlin, dass für damalige Verhältnisse wirklich gut gemacht war, die gleiche Wohnung wie in der Realität und fragt sich dabei trotzdem, was das überhaupt alles letztendlich soll. Loggt sich dreimal ein und dann nie wieder.

Ich werde mir auch niemals eine AR-Brille regelmäßig in der Öffentlichkeit aufziehen. Auch würde mir auf die Nerven gehen, mich für dauerhaft für Spiele mit einer VR-Brille visuell komplett abzuschotten, nicht weil mir die Immersion zu viel wäre, sondern weil es unpraktisch ist und alltagsuntauglich. Das sage ich als jemand, der Spieleentwickler ist und sich jeden Scheiß geholt hat, vom überteuerten HOTAS, über TrackIR bis hin zum Neural Impulse Actuator.

Es gibt eben Ideen, die seit 40 Jahren regelmäßig in Hollywood-Filmen vollkommen übertrieben dargestellt werden und deshalb trotz mehrfachen Scheiterns immer wieder aufgegriffen werden. Da immer wieder jüngere Menschen nachwachsen, die das Scheitern nicht miterlebt haben, werden diese Zombie-Ideen dank Hollywood weiter am Leben gehalten.
Das Top-Beispiel, das seit einigen Jahrzehnten in medialen Zukunftsvisionen total angesagt ist, sind transparente Displays. Gibt es nun seit einigen Jahren. Will natürlich kein Mensch haben. Ergeben auch nur optisch als Hingucker einen Sinn, nicht aber ergonomisch, denn in der Hinsicht sind solche Dinger derart der Super-GAU, dass es sich kaum noch toppen lässt.
Gleiches gilt für Touch. Einer Mouse plus Tastatur als Universalwerkzeug brutal unterlegen. Nur in Spezialanwendungen ist das wirklich überlegen. Also z.B. in Automaten. Apple hat nicht ohne Grund den Touchscreen nur in solchen Geräten, bei denen eine Mouse unmöglich ist, eingeführt und stattdessen ein Touchfeld für Gesten angeboten um Best of both Worlds am Desktop bieten zu können.
+13
exi
exi05.12.22 20:20
Meine Zielgruppe ist auf TikTok & Insta, also mache ich Werbung für meine Veranstaltung auf Twitter.

Warum kommt nie jemand bei mir vorbei und sagt: "Hier - verbrenn mal 387.000 Euro für mich, ich bin dafür zu doof."?!? Ich geh mal Smudo fragen.
+8
andreasm06.12.22 08:03
exi
Warum kommt nie jemand bei mir vorbei und sagt: "Hier - verbrenn mal 387.000 Euro für mich, ich bin dafür zu doof."?!? Ich geh mal Smudo fragen.
Du hast offenbar keine Kumpels in der durch und durch korrupten Politik
0
awk06.12.22 08:28
exi
Warum kommt nie jemand bei mir vorbei und sagt: "Hier - verbrenn mal 387.000 Euro für mich, ich bin dafür zu doof."?!? Ich geh mal Smudo fragen.

Ich bin erklärter Gegner der EU. Nicht was die grundsätzliche Zusammenarbeit angeht, dort gab es sehr viele positive Entwicklungen. Die EU ist dem Regelungswahn verfallen und weitgehend der demokratischen Kontrolle entzogen. Der verwendete Betrag ist ein Nasenwasser für die EU. Immerhin hat man mal versucht in die digitale Welt einzusteigen, die nicht gerade zum Kompetenzbereich der EU zählt. Fatal wäre nur wenn man nichts aus dieser Aktion lernt, was ich allerdings befürchte.
In der Zukunft wird es virtuelle Welten geben, davon bin ich überzeugt. Die Gegenwart hat weder die nötige Hardware noch die nötige Software um einen Erfolg zu ermöglichen.
Auch temporäre Misserfolge liegen auf dem Weg zum Ziel.
So manches was wir heute als naturgegeben ansehen hat einen steinigen mit Misserfolgen gepflasterten weg hinter sich. Ich kann mich noch daran erinnern wie in den 1990ern das Thema Multimedia aufkam. Immer wieder ein Hype und danach in der Versenkung abgetaucht weil zu teuer und schlecht. Heute gehört das zur Grundausstattung jedes Rechners in einer Qualität die die in den Anfangszeiten undenkbar war. Dolby Atmos, daran hat man noch nicht mal im Traum gedacht.
-2
vismed.
vismed.06.12.22 08:38
Meta und auch die AI Brille in der jetzigen Form wird niemals funktionieren. Es sei denn es ist so filigran wie eine normale Brille und somit alltagstauglich. Google Glas hatte da den richtigen Ansatz aber war zu verfrüht.
+1
MacKaltschale06.12.22 09:53
awk

So manches was wir heute als naturgegeben ansehen hat einen steinigen mit Misserfolgen gepflasterten weg hinter sich. Ich kann mich noch daran erinnern wie in den 1990ern das Thema Multimedia aufkam. Immer wieder ein Hype und danach in der Versenkung abgetaucht weil zu teuer und schlecht. Heute gehört das zur Grundausstattung jedes Rechners in einer Qualität die die in den Anfangszeiten undenkbar war.

Mal ernsthaft, hattest du in den 90ern etwa einen PC? Anders kann ich mir den Unfug nicht erklären. Multimedia IST existent seit den frühen 90ern und ist seit Anbeginn niemals in der Versenkung verschwunden, sondern hat sich konsequent und ohne bedeutende Rückschläge weiterentwickelt. Spätestens seit der DSL-Ära ist das dann vollends durchgestartet, da nun neue Verbreitungswege zur Verfügung standen.
+2
MacKaltschale06.12.22 10:11
vismed.
Es sei denn es ist so filigran wie eine normale Brille

Ohne (Tages-) Kontaktlinse wird das nichts. Niemand, der nicht einen Sehfehler hat, zieht freiwillig eine Brille auf. Außer er sieht mit Brille besser aus als ohne, was nicht der Regelfall ist.
Trotz stetig steigender Einwohnerzahl und Überalterung der Bevölkerung sinkt mit jedem Jahr der Anteil der Brillenträger und der gelegentlichen Brillenträger, während der Anteil der Kontaktlinsenträger steigt.

Der Mensch ist eitel. Er kauft sich für idiotische Preise Autos, die ihn eigentlich nur von A nach B bringen sollen, aber als Status/Identitätssymbol verwendet werden. Die meisten Frauen malen sich die Fresse an.
Es gibt unzählige Brillenformen. Soll Apple nur Gläser rausbringen oder glaubst du, die Menschheit rennt künftig mit einer Brille in drei verschiedenen Farbenvarianten rum?

Hinzu kommt: Bis auf geringfügige Probleme, die auftreten können, sind Kontaktlinsen Brillen in jeglicher Hinsicht überlegen. Optisch in beiden Bedeutungen. Die Brille ist bequemer, wenn man vorm Fernseher einschläft, hat aber Nachteile: Dreck, Druckstellen, sie kann beschlagen, sie kann verlegt werden und natürlich das optische Problem, dass die Entfernungen nicht mehr korrekt empfunden werden.

Ich trage beides seit den 80ern.
0
TotalRecall
TotalRecall07.12.22 18:22
+1
MacKaltschale
vismed.
Es sei denn es ist so filigran wie eine normale Brille

Ohne (Tages-) Kontaktlinse wird das nichts. Niemand, der nicht einen Sehfehler hat, zieht freiwillig eine Brille auf. Außer er sieht mit Brille besser aus als ohne, was nicht der Regelfall ist.
Trotz stetig steigender Einwohnerzahl und Überalterung der Bevölkerung sinkt mit jedem Jahr der Anteil der Brillenträger und der gelegentlichen Brillenträger, während der Anteil der Kontaktlinsenträger steigt.

Der Mensch ist eitel. Er kauft sich für idiotische Preise Autos, die ihn eigentlich nur von A nach B bringen sollen, aber als Status/Identitätssymbol verwendet werden. Die meisten Frauen malen sich die Fresse an.
Es gibt unzählige Brillenformen. Soll Apple nur Gläser rausbringen oder glaubst du, die Menschheit rennt künftig mit einer Brille in drei verschiedenen Farbenvarianten rum?

Hinzu kommt: Bis auf geringfügige Probleme, die auftreten können, sind Kontaktlinsen Brillen in jeglicher Hinsicht überlegen. Optisch in beiden Bedeutungen. Die Brille ist bequemer, wenn man vorm Fernseher einschläft, hat aber Nachteile: Dreck, Druckstellen, sie kann beschlagen, sie kann verlegt werden und natürlich das optische Problem, dass die Entfernungen nicht mehr korrekt empfunden werden.

Ich trage beides seit den 80ern.
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