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iPhone-Ablenkung am Steuer: Gericht sieht Verantwortung nicht bei Apple

Durch das Smartphone sind wir nicht nur überall erreichbar, sondern können auch stets und in jeder Situation Nachrichten schreiben, Mails abrufen und Neuigkeiten erfahren. Manchmal ist dies aber sehr gefährlich, zum Beispiel wenn man gerade am Steuer eines fahrenden Autos sitzt. Vor einigen Monaten entbrannte in den USA eine Debatte darüber, inwieweit Hersteller wie Apple und Samsung für Autounfälle haftbar gemacht werden können, in denen Ablenkung durch iPhone und Co. eine Rolle spielt.

Schuld liegt beim Fahrzeughalter
Ein Fall, der vor dem östlichen Distrikt von Texas gegen Apple verhandelt wurde, ist nun abgeschlossen und endete mit dem kompletten Freispruch für den Konzern. In der Urteilsbegründung legte der zuständige Richter Robert W. Schroeder III, dass die Verantwortung für die Smartphone-Nutzung ausschließlich beim Fahrer läge, nicht beim Hersteller. Genauso sei ja auch nicht die Schnapsbrennerei schuldig, wenn ein Autofahrer im besoffenen Kopf einen Unfall verursacht, oder ein Koch, wenn ein Fahrzeugführer am Steuer isst und dadurch unkonzentriert ist.


Auch die MTN-Community zeigte sich seinerzeit einig. Als die Diskussion besonders hochkochte, starteten wir eine Umfrage, wie weit die Verantwortung von Apple in solchen Fällen geht (zur damaligen Meldung mit Umfrage: ). Eine überwältigende Mehrheit von 89 Prozent sah die Schuld nicht beim Hersteller, sondern beim Autofahrer.


Trotz des Urteils ist in den USA allerdings noch eine Sammelklage mit sehr ähnlichen Vorwürfen anhängig. Am Wochenende gab Apple vor Gericht eine Stellungnahme ab und erklärte, die Verantwortung läge ausschließlich beim Fahrzeugführer. Es ist anzunehmen, dass auch dieser Fall zugunsten von Apple endet.

Autofahrermodus in iOS 11
Die Spuren der Diskussion um dieses Thema findet sich auch in iOS 11, dem kommenden mobilen Betriebssystem für iOS. Dort implementiert Apple die Funktion »Beim Fahren nicht stören«, welche während der Fahrt Push-Mitteilungen deaktiviert und einen automatischen Nachrichten-Beantworter vorsieht. Genaueres in diesem Artikel: .

Kommentare

iGod21.08.17 13:33
Interessant, dass Amerikaner (sogar in Texas) auf die Idee kommen, dass der Hersteller eines Produktes verantwortlich für etwas ist, wo sie doch bei Waffen immer genau wissen, dass Waffen(-hersteller) nicht töten, sondern Menschen. 🤡🤹‍♂️
+14
elBohu
elBohu21.08.17 13:48
Das ist doch ganz was anderes! Da steht die Waffenlobby hinter, das Thema ist durch, aber bei smartphones ist immer noch was zu holen
Wobei auf Waffen auch steht, dass man damit jemanden verletzen kann.
wyrd bið ful aræd
-1
CAPTN HIRNI
CAPTN HIRNI21.08.17 14:11
Erstaunlich, dass es noch Gerichtsentscheide auf Basis des gesunden Menschenverstandes gibt. Heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, zumal es auch noch gegen einen der böhsen Großkonzerne ging.
Tim Cook muss weg. Make Apple Great Again.
+2
Mecki
Mecki21.08.17 14:50
Warum sollte Apple schuld sein, wenn jemand beim Autofahren ein SmartPhone benutzt und dann einen Unfall baut? Ich meine, warum bitte hat das Auto das nicht verhindert? Weil es kein automatisches Notbremssystem hatte? Aber warum nicht? Warum verbauen PKW Hersteller das nicht immer in ihre PKWs? Geht es denen etwa nur um den Gewinn? (in Anlehnung an die Klage, wo genau das Apple vorgeworfen wurde) Schon seltsam, dass die niemand verklagt, weil das wäre doch viel naheliegender. Egal ob der Fahrer mit dem SmartPhone spielt, besoffen oder Koch ist... ähh, ich meine beim Fahren isst, so war das, oder?... in all diesen Fälle könnte ein Notbremssystem Leben retten. Selbst damit wären sie nicht durchgekommen, aber es ist schon erstaunlich wie Menschen um 10 Ecken denken und das aller naheliegendste übersehen.
+2
aMacUser
aMacUser21.08.17 14:54
Mecki
Warum sollte Apple schuld sein, wenn jemand beim Autofahren ein SmartPhone benutzt und dann einen Unfall baut?
Das sind die USA, so ein Unsinn passiert da regelmäßig. Bestes Beispiel: In den USA hat mal eine Frau McDonalds verklagt, weil sie in der Rutsche steckengeblieben ist, und zwar weil sie durch die Burger dick geworden ist! Und ja, sie hat gewonnen
Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten .____.
Überraschungseier sind da übrigens auch verboten, weil die angeblich zu gefährlich sind
+2
F. Flor21.08.17 16:04
Naja, das Urteil macht irgendwie Sinn 😂
+1
flyingangel21.08.17 16:15
F. Flor
Naja, das Urteil macht irgendwie Sinn 😂

Eigentlich ein sehr untypisches Urteil für die USA. Aber vielleicht denken die: "Wenn unser Chef schon spinnt sind wir halt mal vernünftig!" 😜
+3
00Pippo21.08.17 17:08
@ Redaktion: wieso soll die Schuld beim Fahrzeughalter liegen (Titel des 2. Absatzes)? Fahrzeughalter ist nicht gleich Fahrer bzw. Fahrzeugführer.
Oder darf in Deutschland nur der Halter das Fahrzeug fahren und sonst niemand? Oder ist Papi Schuld, wenn sein Wagen vom volljährigen Sohn mit überhöhter Geschwindigkeit an den Baum geklebt wird?
0
aMacUser
aMacUser21.08.17 17:21
00Pippo Ein einfacher Hinweis, dass es Fahrzeugführer und nicht Fahrzeughalter heißt, hätte gereicht.
0
Legoman
Legoman21.08.17 18:24
aMacUser
Überraschungseier sind da übrigens auch verboten, weil die angeblich zu gefährlich sind

Sind sie nicht.
Es existiert einfach ein uraltes Gesetz, dass keine Gegenstände in Lebensmitteln sein dürfen. Das schließt Überraschungseier mit ein.
+2
aMacUser
aMacUser22.08.17 13:11
Legoman Das ist mir neu, kann aber gut sein. Ich kenne dieses "Verbot" nur vom Hören-Sagen.
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