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Test Streaming Player: Auralic ALTAIR – Die ultimative Musikzentrale

Praxis – Fortsetzung: Auf Regen folgt Sonnenschein

Auf den vorangegangenen Seiten haben Sie viel Kritik zum ALTAIR gelesen. Die meisten Punkte davon haben handfeste technische Hintergründe, wie ich mit dem Produktspezialisten ausführlich erörtert habe. Aber da diese Eigenheiten Auswirkungen auf die praktische Nutzung haben, sollen sie auch deutlich genannt sein. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der ALTAIR unter dem Strich mit seinen positiven Eigenschaften überzeugt.

Da wären Dinge wie die ungeheure Anschlussvielfalt, die Flexibilität bei der Nutzung als Streamer oder als puristischer DAC und/oder Kopfhörerverstärker, die zuverlässige, vollkommen unterbrechungsfreie Wiedergabe in allen Betriebsmodi, sowohl kabelgebunden, als auch drahtlos, und nicht zuletzt seine rundweg exzellenten klanglichen Eigenschaften.



Lassen Sie es mich so zusammenfassen: Egal welche Musikrichtung, der ALTAIR bietet stets eine äußerst detailreiche, dynamische Spielweise, die in gewissen Abstufungen über die integrierten Filtervarianten auf die persönlichen Vorlieben feingeschliffen werden kann. Sein volles Potential entfaltet er mit hochauflösenden und gut gemasterten Aufnahmen. – Klar. Aber auch mit normalem Musikmaterial in „nur“ CD-Qualität oder gar MP3 in ausreichend hoher Bitrate (sofern nicht kaputt komprimiert) geht der ALTAIR stets äußerst musikalisch zu Werke. Keine Spur von digitaler Härte oder überanalytischer Kälte. Obwohl es sich hier um einen echten Alleskönner handelt, spielt er doch auf Augenhöhe mit spezialisierten Lösungen bis deutlich über seine Preisklasse hinaus. Und das ist es doch, was man sich wünscht: Einen echten Allrounder, der klanglich keine Kompromisse macht. Richtig?


Darüber hinaus bietet Auralic mit seiner Lightning DS-Plattform einige Eigenschaften, die sie von den meisten Konkurrenten abhebt. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass der ALTAIR und seine Brüder nicht direkt auf UPnP setzen, sondern auf OpenHome Networking (auch ohNet genannt). Das ist ein plattformübergreifender und auf UPnP basierender Befehlssatz. ohNet behandelt sowohl den Control-Point als auch das Endgerät unabhängig voneinander. ohNet läuft auf Linux, Windows, Mac, iOS und Android. ohNet ist der erste UPnP-Befehlssatz, der die ursprünglich von Linn entwickelten Erweiterungen unterstützt.

Diese Erweiterungen ermöglichen so nette Features, wie:

  • mehrere Media Renderer gleichzeitig
  • Unterstützung für mehrere Control-Points
  • On-Device-Playlists - dadurch muss der Control-Point (sprich: die App) nicht immer eingeschaltet und mit dem Netzwerk verbunden sein
  • Volle Integration einer Vorstufen-Funktion (bei DLNA gibt es nur eine schlechte Lautstärkeregelung, die einfach nur Bits abschneidet)

Die von Linn entwickelten Erweiterungen betreffen nur die Kommunikation zwischen dem Media-Renderer und dem Control-Point. Der Media-Server und dessen Kommunikation mit dem Rest des Systems bleibt davon unberührt. Ein OpenHome Media Renderer arbeitet mit jedem UPnP/DLNA-zertifizierten Server zusammen. Wahlweise arbeitet der ALTAIR aber auch selbst als reiner UPnP Renderer (kann in der App eingestellt werden).


Neue Firmware wird bei den Auralic Streamern inzwischen vollautomatisch installiert. Der Nutzer braucht sich um nichts zu kümmern. Mit der App Lightning DS, auf die ich schon in meinem Testberichten zum ARIES / Mini eingegangen bin, lassen sich noch diverse Details steuern. So können beispielsweise die „Eingänge“ für AirPlay, Bluetooth und roon je nach Bedarf ein und ausgeschaltet werden. Der Nutzer kann zwischen verschiedenen, bereits kurz erwähnten Filter-Modi zur Klanganpassung wählen und die Ausgangsphase umkehren. Solch audiophile Features findet man sonst kaum in Streaming-Devices.

Auch in Sachen Musiksteuerung hat Lightning DS einiges zu bieten, wobei der Funktionsumfang allerdings bei weitem nicht an Player wie iTunes heranreicht. Im Vergleich zu vielen konkurrierenden Apps für andere Streamer steht Lightning DS aber schon sehr gut da und bietet beispielsweise so praktische Features, wie das Sortieren nach Dateityp, Abtastrate, Importdatum, oder Erscheinungsjahr. Außerdem kann man direkt in der Ordnerstruktur der gespeicherten Alben browsen.

Noch mehr Komfort bietet derzeit nur die kostenpflichtige Software roon. Wer sich diesen Luxus gönnen will, kann das mit dem ALTAIR gerne tun, denn das Gerät ist „roon ready“, wie Sie aus dem vorangegangenen Text sicher schon mitbekommen haben. Ich möchte es aber gerne noch mal extra erwähnen, denn ein näherer Blick auf roon lohnt sich. (Siehe auch mein Testbericht zum ELAC Discovery, der mit einer gerätegebundenen Lizenz von roon Essentials gesteuert wird.)

Die Liste der Features ließe sich noch ein gutes Stück verlängern, aber mir gehen langsam die Seiten aus. Also weiter zum Fazit…

Kommentare

Cupertimo22.10.16 09:38
Die angegebenen Minusargumente sind bei 2000€ Gerätepreis absolute No-Gos
Danke für den Test, werde um dieses Teil einen großen Bogen machen.
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kerouak22.10.16 10:58
Der große Schwachpunkt der Auralic-Produkte ist die Software LightningDS.

"Derzeit arbeitet Auralic an einer auf HTML5 basierten Lösung, die später auf allen Plattformen mit HTML5-kompatiblem Browser genutzt werden kann."

Daran arbeiten sie angeblich jetzt schon mehr als ein Jahr und bekommen es offensichtlich nicht auf die Reihe.

Mein Aries Mini liegt seit dem Kauf ungenutzt im Schrank. Vor Allem, weil man mit der iPad-App nicht einmal vernünftig Playlisten erstellen kann. Wenn man wenigstens extern erstellte Listen einlesen könnte ...

Die Software ist eine echte Katastrophe, deshalb bin ich sehr enttäuscht von Auralic. Die Hardware ist dagegen sehr in Ordnung.
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sonorman
sonorman22.10.16 12:13
kerouak
Der große Schwachpunkt der Auralic-Produkte ist die Software LightningDS.

"Derzeit arbeitet Auralic an einer auf HTML5 basierten Lösung, die später auf allen Plattformen mit HTML5-kompatiblem Browser genutzt werden kann."

Daran arbeiten sie angeblich jetzt schon mehr als ein Jahr und bekommen es offensichtlich nicht auf die Reihe.

Mein Aries Mini liegt seit dem Kauf ungenutzt im Schrank. Vor Allem, weil man mit der iPad-App nicht einmal vernünftig Playlisten erstellen kann. Wenn man wenigstens extern erstellte Listen einlesen könnte ...

Die Software ist eine echte Katastrophe, deshalb bin ich sehr enttäuscht von Auralic. Die Hardware ist dagegen sehr in Ordnung.
Auralic ist nicht Apple. Da arbeiten nur ein paar Leutchen an der Software, darum dauert das auch entsprechend lange, denn sowas schreibt man nicht mal so nebenbei vor der Mittagspause.

Vermutlich nächsten Monat kommt erst mal eine stark überarbeitete iPad App. Das HTML5-Interface kommt mit Glück nächstes Frühjahr.

Der Punkt ist: Die Anderen stehen auch nicht besser da. Bis es Streamer mit Software auf dem Funktionsniveau von iTunes gibt, wird noch viel Zeit ins Land gehen. Und wie man an der Kritik an iTunes sehen kann, wird es auch dann keine allgemeine Zufriedenheit geben.

Und bei allem Verständnis für den Wunsch nach einen großen und gut umgesetzten Funktionsumfang: In erster Linie geht es hier ja ums Musik HÖREN, nicht ums Verwalten. Im Vergleich zu früher, wo man Schallplatten oder CDs aus dem Regal zupfen und einzeln auflegen musste, ist das mit Lightning DS und einem Aries oder Altair schon paradiesisch komfortabel. Ich sitze hier gerade und teste den neuen B&W P9 Signature am Altair, und es macht richtig Spaß, damit die SSD zu durchstöbern und einfach Musik zu genießen.
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Frost22.10.16 12:48
sonorman
Der Punkt ist: Die Anderen stehen auch nicht besser da. Bis es Streamer mit Software auf dem Funktionsniveau von iTunes gibt, wird noch viel Zeit ins Land gehen.

Wuerde ich so nicht unterschreiben wollen.
Ich nutze jetzt schon seit Jahren meine Squeezeboxen zusammen
mit Squeezepad auf meinen iPads.
Fuer mich laesst diese Software eigentlich keine Wuensche uebrig.
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Termi
Termi22.10.16 12:51
Hinweis zum QR Code und überhaupt nicht zum Test selbst:
Die Idee ist gut. Wenn ein Hersteller das Testergebnis-Bild veröffentlicht, kann der Interessent den ganzen Test und nicht nur das Gesamturteil lesen. Die Umsetzung des QR Codes ist aber sehr schlecht. QR Codes sind einfacher scanbar, je kürzer die URL und damit die zu kodierenden Daten sind. Versuche als, die URL kurz zu halten, z.B. durch installation eines URL Shorteners unter mtn-live.de (weil kürzer als mactechnews). Das Mac Rewind Logo würde ich auch mittig in den QR Code setzen, um auch dort ein Branding zu haben. QR Codes sind so ausgelegt, dass 30% der Informationen redundant sind. Daher kann ein Logo bis zu 20% der Grafik einnehmen. Ich habe mich damit beruflich und privat längere Zeit beschäftigt. Bei Interesse einfach mal eine PM schicken.
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sonorman
sonorman22.10.16 12:57
Termi

Guter Tipp. Danke!
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sonorman
sonorman22.10.16 13:11
Frost
sonorman
Der Punkt ist: Die Anderen stehen auch nicht besser da. Bis es Streamer mit Software auf dem Funktionsniveau von iTunes gibt, wird noch viel Zeit ins Land gehen.

Wuerde ich so nicht unterschreiben wollen.
Ich nutze jetzt schon seit Jahren meine Squeezeboxen zusammen
mit Squeezepad auf meinen iPads.
Fuer mich laesst diese Software eigentlich keine Wuensche uebrig.
Es gibt fraglos bessere Apps zur Musikverwaltung. Roon zum Beispiel. Und der Altair ist ja roon-ready, wie im Bericht erwähnt.
Vieles hängt dabei von persönlichen Präferenzen ab. Was der Eine total wichtig findet, ist für den Anderen vollkommen überflüssig. Ich bewerte die klanglichen Eigenschaften und die Flexibilität der Hardware höher, als die App zur Steuerung. Mit deren Nachteilen kann ich mich arrangieren. – Was natürlich nicht bedeutet, dass die App vernachlässigt werden kann. Aber das wird sie auch nicht. Bin gespannt auf die bevorstehende neue iPad App von Lightning DS.
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pit1958ffm
pit1958ffm22.10.16 13:15
Ich verstehe das ganze Gewese um das Thema Streaming nicht.
Schallplatte/CD aussuchen auf/einlegen und hören, nach 20-60 Minuten wieder aufstehen und das Ganze von vorn. Man soll sich bewegen,sagt der Arzt...

2000€ nur für die Möglichkeit, seine Musik in anderer Darreichtungsform zu hören in einer Qualität, die nur selten besser ist als ein guter CD Spieler, ist nicht viel. Ich besitze einen Rega Apollo CD Player und der ist mindestens genauso wie mein(e) Streamer.

Die Software der Player ist oftmals unterirdisch schlecht, inzwischen wird das auch in einschlägigen Magazinen (endlich) erwähnt. Ich habe da schon einiges ausprobiert und außer der Sonos Software fand ich eigentlich alles schlecht. Ich habe einen Cambridge Stream Magic und finde es einfach eine Frechheit, was die an Software anbieten.

Für mich sind Streamer eher ein Nebenbei Thema und da reicht ein Sonos Connect mit einem gescheiten D/A Wandler hinten dran vollkommen aus.
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kerouak22.10.16 16:49
sonorman
Auralic ist nicht Apple. Da arbeiten nur ein paar Leutchen an der Software, darum dauert das auch entsprechend lange, denn sowas schreibt man nicht mal so nebenbei vor der Mittagspause.

Weiß ich - war selbst Softwareentwickler. Aber dem Kunden zuzumuten, mit solch unfertigen Produkten zu arbeiten, halte ich für fragwürdig.
sonorman
Der Punkt ist: Die Anderen stehen auch nicht besser da. Bis es Streamer mit Software auf dem Funktionsniveau von iTunes gibt, wird noch viel Zeit ins Land gehen

Auch ich halte iTunes nicht für der Weisheit letzten Schluss, aber ohne vernünftige Verwaltungssoftware ergibt die ganze Musiksammlung keinen rechten Sinn. Ich bin (nicht mehr) der Typ, der sich ganze CDs anhört, nur um einen oder zwei gute Titel zu genießen. Das war einmal!
Wenn mich eine Software dann dazu zwingt, ein antiquiertes Verhalten an den Tag zu legen, sage ich Nein Danke!

Das ist auch der Grund dafür, dass ich Streamen nicht besonders toll finde. Dann benutze ich halt wieder den Mac mit einem Programm wie Roon oder JRiver Mediacenter.

Übrigens: Wieder einmal herzlichen Dank für Deine ausführlichen Tests!
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sonorman
sonorman22.10.16 17:05
kerouak
Das ist auch der Grund dafür, dass ich Streamen nicht besonders toll finde. Dann benutze ich halt wieder den Mac mit einem Programm wie Roon oder JRiver Mediacenter.
Verstehe, nur ist das dann natürlich irgendwie am Thema vorbei, denn bei Streamern geht es ja gerade darum, Musik auch OHNE Mac oder PC genießen zu können.

Der Altair lässt da jedenfalls alle Möglichkeiten offen. Siehe Schaubild im Text.
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AppleUser2013
AppleUser201322.10.16 17:33
ne sry referenz... bei all den kleinen aber nicht unerheblichen Negativ Punkten...
und wenn man schon Highend Technik verbaut, sollten auch genug Resourcen da sein, um
ein gutes Benutzererlebnis zu schaffen... Sry...

Und hoffentlich ist Altair nicht Apple...,da Apple vieles ist, aber es wird keine hochwertige Hardware verbaut...

Ich werde für mein Wohnzimmer nach Alternativen suchen... Der Preis ist mir eigentlich egal...
Es sollte nur ein vollständiges System sein, welches sich auch einfach bedienen lässt...Ich lese bei deinem Test... Bootvorgang sehr lange, Standby schlecht... Aufwecken mit Wartezeiten verbunden... Wie kann das Referenz sein...
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sonorman
sonorman22.10.16 17:39
AppleUser2013
... Wie kann das Referenz sein...
Das steht im Text.
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sffan22.10.16 18:18
pit1958ffm
Ich verstehe das ganze Gewese um das Thema Streaming nicht.
Schallplatte/CD aussuchen auf/einlegen und hören, nach 20-60 Minuten wieder aufstehen und das Ganze von vorn. Man soll sich bewegen,sagt der Arzt...
Ja. So halte ich das auch. Ist vielleicht auch eine Frage des Alters. Aber ich habe lieber die OriginalMedien greifbar und hüte die wie meinen Augapfel.
Und ich stehe auch gerne auf bewege mich zu meinem Marantz Reference zwecks Medienwechsel.
Für mich ist diese Technik kein Fortschritt und geht in die verkehrte Richtung. So etwas kommt mir unter keinen Umständen ins Haus. Aber jedem das Seine..
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kerouak22.10.16 19:03
Ich finde, die Fortschritte auf der Hardwareseite sind beim Streamen beachtlich.

Auf der Softwareseite werden wir dabei aber leider um zwanzig Jahre zurückgeworfen auf das Niveau eines Players wie WinAmp in seinen Anfangszeiten. Das ist sehr schade und der Grund dafür, warum ich meinen Aries Mini eingemottet habe. Vielleicht bringt ja das nächste Update den Durchbruch. Das habe ich allerdings die letzten Male auch schon gehofft.
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sonorman
sonorman25.10.16 09:49
Wer noch mal eine andere Meinung dazu lesen will:
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