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Test: Questyle CMA600i Kopfhörerverstärker und DAC – Hochkonzentrierter Klang in Space Grey

Questyle CMA600i – Praxis und Klang

Der Purismus des CMA600i macht seine Installation und Bedienung (am Mac) kinderleicht. Kabel anschließen, einschalten, los geht’s. Ich habe das Gerät mit den ELAC AM 200 Aktivlautsprechern, sowie mit verschiedenen Kopfhörern getestet. Darunter die beyerdynamic-Modelle DT 1990 Pro, Amiron home (Testbericht), T 1 (Testbericht), den Sonus faber PRYMA (Testbericht) und den B&W P7 (Testbericht). Meinen Referenzkopfhörer T 1 (2. Gen.) habe ich symmetrisch am Questyle betrieben.



Schnell wurde klar, dass die ihm zugesagten Eigenschaften voll und ganz zutreffen. Ich habe nie zuvor in dieser Preisklasse einen DAC/Kopfhörerverstärker gehört, der so präzise und hochauflösend zu Werke geht. Der Vertrieb äußerte gewisse bedenken, dass der CMA600i wegen eben dieser Eigenschaften für Kopfhörer von beyerdynamic, die für ihren schonungslos transparenten und klaren Klangcharakter bekannt sind, möglicherweise etwas zu viel des Guten sein könnte. Sprich, dass diese Kombi womöglich zu analytisch klingen könnte. Aber zumindest mit den von mir getesteten beyerdynamic-Modellen der neuesten Generation kann ich Entwarnung geben. Nichts nervt oder wird zu harsch oder spitz. Stattdessen ermöglicht der Questyle mit so brillanten Hörern wie dem T 1 und symmetrischer Verbindung eine bis dato nicht gekannte Detailfülle und Durchhörbarkeit der Musik.

Aber auch „sanftere“ Kopfhörer, wie der PRYMA oder B&W P7 profitieren von der Schnelligkeit und Neutralität des CMA600i enorm. Den PRYMA hat der CMA600i glattweg eine ganze Klangklasse höher katapultiert. Als Nachteil mit diesem zeigte sich lediglich die bereits beschriebene Problematik mit dem eingeschränkten Regelweg der Lautstärke. Als idealer Spielpartner unter den mir derzeit zur Verfügung stehenden Kopfhörern erwies sich damit ganz klar der T 1 am symmetrischen Anschluss des Questyle. Aber auch solche Boliden, wie der hier getestete Audeze EL-8 Titanium oder dessen größere Brüder dürften sich bestens für den Betrieb am CMA600i eignen.


Die Freude über diese gelungene Performance wurde dann aber doch ein wenig getrübt. Immer dann, wenn es zu einem Wechsel der Samplingrate kommt, oder wenn der Player nicht wirklich „gapless“ spielt (z.B. Bei zufälliger Titelabfolge) kommt es zu einem kurzen, aber deutlich vernehmbaren Knacks-Geräusch. Das passiert nicht nur beim Wechsel der Samplingrate, sondern bei jedem Titelwechsel in iTunes, was auf Dauer etwas lästig ist. Schuld daran soll eine Besonderheit der Schaltungstechnik sein, die selbst ultra-kurze (Schalt-) Impulse hörbar macht. Der Hersteller kennt das Problem also, kann aber derzeit nur bedingt Abhilfe schaffen. PC-User können z.B. in J-River gewisse Einstellungen machen, die das Problem mit der „Lücke“ verhindern. Am Mac lässt es sich umgehen, indem man in den iTunes-Einstellungen die Überblenden-Funktion aktiviert. Das funktioniert aber nicht mit nachgeschalteten Apps zur Klangsteigerung, wie zum Beispiel Bitperfect. Eine andere Lösung gibt es mit Audirvana Plus 2. Ob sich das Knacken eventuell auch durch ein Firmware-Update im Questyle beseitigen lässt, oder ob das Schaltungsdesign angepasst werden muss, ist momentan unklar.

Es ist nicht so, dass dieser buchstäbliche Knacks in der Wiedergabe wirklich dramatisch ist, aber etwas störend ist er schon.

UPDATE: Das Problem mit den Knackgeräuschen wurde mittlerweile per Firmware-Update behoben.

Ansonsten verhält sich der CMA600i in allen Belangen absolut vorbildlich. Es gibt kein Netzteil-Brummen, das Gerät verbraucht im Betrieb trotz reiner Class-A Ausgangsstufen nur ca. 15W und wird lediglich handwarm. Wiedergabeseitig ist weder Rauschen noch irgend ein Brummen zu vernehmen. Das verleiht der Musik einen fantastisch schwarzen Hintergrund und erhöht den klanglichen Kontrast.


Am Ende der Hörsession schaltet man den CMA600i einfach über den Kippschalter aus. Sobald man ihn wieder einschaltet, wird er am Mac sofort wieder erkannt und – sofern er zuletzt genutzt wurde – auch wieder als Ausgabegerät aktiviert. Wenn das werksfrische Gerät erst mal eingespielt ist, dauert es nach dem Einschalten auch nur wenige Augenblicke, bis er seine volle klangliche Performance erreicht. Einen Standby-Modus kann man sich damit getrost sparen.

Ein bisschen Aufpassen muss man mit den Kopfhörerausgängen. Zwei unsymmetrische Kopfhörer gleichzeitig an die beiden Klinkenbuchsen anzuschließen, ist kein Problem. Die unsymmetrischen und die symmetrische Buchse dürfen aber nicht gleichzeitig genutzt werden. Der CMA600i besitzt aber Schutzschaltungen, die schlimmeres verhindern.


Kommentare

Hot Mac
Hot Mac17.12.16 11:25
Liest sich gut.
Du hast den Amp via USB angesteuert, oder?

Ich wollte immer schon mal USB und Toslink direkt miteinander vergleichen.
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sonorman
sonorman17.12.16 12:06
Ja, über USB. Das asynchrone USB macht den DAC unabhängig von der Taktvorgabe des Computers und nur darüber kann man die maximale Auflösung (> 192kHz) und DSD nutzen.

Man könnte asynchrones USB mit dem RAW-Format beim Fotografieren vergleichen: Anstatt die Kamera die Daten intern zu JPEGs verarbeiten zu lassen, ermöglicht es RAW, die unangetasteten Rohdaten des Sensors von einem besser geeigneten externen Bildverarbeitungsprogramm aufbereiten zu lassen.

USB liefert dem DAC quasi nur Rohdaten (-Pakete), die auch noch überprüft und ggf. erneut angefordert werden können, anstatt fertig konvertierte "JPEGs", die dann anschließend noch mal verlustbehaftet weiterverarbeitet werden müssen.

Natürlich ist es in der Realität nicht ganz exakt dasselbe, aber doch schon recht ähnlich. Eine (theoretisch) bessere oder zumindest gleichwertige Audio-Datenübertragung wie asynchrones USB wäre höchstens das Format I²S, welches auch intern in den DACs genutzt wird. Doch meines Wissens gibt es derzeit keine Möglichkeit, Audiodaten vom Mac oder PC direkt als i²S ausgeben zu lassen. Und es gibt nur sehr wenige DACs mit I²S-Eingang.

NOCH besser wäre eigentlich nur die drahtlose Funk-Übertragung, weil damit die von den Kabelschnittstellen erzeugten Probleme komplett vermieden werden können. Leider gibt es keinen voll etablierten Audio-Funkstandard, der quasi "RAW" in jeder beliebigen Auflösung an die empfangenden DACs senden kann. Es gibt nur einige proprietäre Lösungen, wie beispielsweise Devialet Air. Aber auch das hat seine Tücken, ist z.B. nicht so stabil wie Kabelverbindungen und bringt enorme Latenzen mit sich, weil erst mal größere Datenmengen vom Mac in den Speicher des des Devialet geladen werden müssen.

Asynchrones USB ist meiner Meinung nach der zur Zeit klanglich beste und auch in der Anwendung (am Mac) praktischste Kompromiss.
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Hot Mac
Hot Mac17.12.16 13:54
sonorman
Asynchrones USB ist meiner Meinung nach der zur Zeit klanglich beste und auch in der Anwendung (am Mac) praktischste Kompromiss.

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung.
Ich hatte bislang keinen Schimmer.
Viele behaupten ja immer, dass USB haushoch unterlegen sei …

Hat mein Linear SE denn auch so einen asynchronen USB-Anschluss?
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sonorman
sonorman17.12.16 14:15
Hot Mac
Viele behaupten ja immer, dass USB haushoch unterlegen sei …
Das war früher mal so.
Hat mein Linear SE denn auch so einen asynchronen USB-Anschluss?
Soweit ich weiß, leider nicht.
Ein guter Anhaltspunkt, ob sich um asynchrones USB handelt, findest Du im Audio-MIDI-Setup. Wenn dort bei "Quelle für Clock" (siehe Screenshot vom Meridian Explorer) der Lehmann steht, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit asynchrones USB, sonst nicht.

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Hot Mac
Hot Mac17.12.16 14:29
Ich kann gerade nicht nachschauen, bin mir aber fast sicher, dass der Lehmann unter Quelle für Clock eingetragen ist.

Wenn nicht, muss ich aber auch nicht weinen, oder?
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sonorman
sonorman17.12.16 14:36
Hot Mac
Wenn nicht, muss ich aber auch nicht weinen, oder?
Sicher nicht.
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Hot Mac
Hot Mac17.12.16 14:41
Ich käme günstig – naja, richtig günstig ist anders – an einen Meridian Prime.

Würde sich der Umstieg lohnen?
Ich hätte auch schon jemanden im Auge, der meinen Lehmann kaufen würde.
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sonorman
sonorman17.12.16 14:59
Hot Mac
Ich käme günstig – naja, richtig günstig ist anders – an einen Meridian Prime.

Würde sich der Umstieg lohnen?
Ich hätte auch schon jemanden im Auge, der meinen Lehmann kaufen würde.
Der Prime ist auch klasse. Insbesondere wegen seinem „Analogue Spatial Processing“. Ob sich der Tausch lohnt, kann ich nicht sagen, weil ich die Beiden nie direkt im Vergleich hatte. Kannst Du ihn nicht erst mal gegen Deinen Lehmann testen?
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Hot Mac
Hot Mac17.12.16 15:07
Im direkten Vergleich kann ich die beiden, vor dem Kauf, wohl eher nicht testen.

Den Prime könnte ich für 1400 € (Ausstellungsstück) bekommen.
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sonorman
sonorman17.12.16 15:17
Hot Mac
Im direkten Vergleich kann ich die beiden, vor dem Kauf, wohl eher nicht testen.

Den Prime könnte ich für 1400 € (Ausstellungsstück) bekommen.
Hmmm. Zusammen mit dem externen Netzteil Prime Power Supply wäre das ein Super Deal. Der Prime Headphone Amplifier alleine kostet ja UVP gerade mal 1.490€. (Es sei denn, er ist inzwischen deutlich teurer geworden.)
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Hot Mac
Hot Mac17.12.16 15:31
Power Supply ist mit dabei!
Kaufen, oder?

Kann es sein, dass ich Deinen Thread für meine Belange missbrauche?
Ich gelobe Besserung!
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sonorman
sonorman17.12.16 15:42
Hot Mac
Power Supply ist mit dabei!
Kaufen, oder?
Jo, das is'n Schnapper.
Kann es sein, dass ich Deinen Thread für meine Belange missbrauche?
Ich gelobe Besserung!
Ist ja bald Weihnachten.
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Weia
Weia17.12.16 16:04
Hot Mac
Viele behaupten ja immer, dass USB haushoch unterlegen sei …
Das ist ja auch so. Von allen Digitalschnittstellen ist USB die denkbar bescheuertste für Digital Audio (von kabellos – horribile dictu – mal abgesehen …), nur ist sonorman aus irgendwelchen Gründen auf einem regelrechten Kreuzzug für diesen Unsinn, beklagt bei jedem digitalen Aktivlautsprecher, dass er (aus guten Gründen …) keinen USB-Eingang hat, etc. etc. …

Das Problem ist schlicht, dass USB (im Gegensatz zu z.B. FireWire, Thunderbolt und erst recht natürlich AES/EBU bzw. dessen Consumer-Variante S/PDIF (optisch TOSLINK)) kein echtzeitfähiges Protokoll ist; d.h., es gibt keine reservierbare Bandbreite für Echtzeitsignale.

Du musst daher immer damit rechnen, dass irgendwelche Audio-Bits zu spät beim Empfänger ankommen, was zur Deformation der Audiosignale (Jitter, …) führt.

Um dieses Problemes Herr zu werden, kann man auf Empfängerseite das Audiosignal cachen, d.h. man wartet eine zeitlang, bis man sich so gut wie sicher sein kann, dass auch verspätete Bits allesamt angekommen sind, speichert so lange alle angekommenen Bits in einem Zwischenspeicher, und sendet sie sodann mit einem selbst neu erzeugten, präzisen Takt in der richtigen Reihenfolge weiter.

So bekommt man Jitter etc. in den Griff, aber natürlich ist das Audiosignal nun durch das Zwischenspeichern verzögert – deswegen heißt diese Spielart auch asynchrones USB-Audio.

Nun ist natürlich die Frage, ob diese Verzögerung stört. Wenn man einfach nur Musik über ein USB-Audio-Interface hört, an das zwei Lautsprecher angeschlossen sind, stört sie natürlich überhaupt nicht – niemand bekommt mit, dass die Musik erst ein paar Millisekunden später startet.

Aber bereits das Vorhaben, zwei Lautsprecher eines Stereo-Setups jeden für sich über asynchrones USB-Audio an den Computer anzuschließen, wäre zum Scheitern verurteilt, weil jeder Lautsprecher für sich asynchron ist und daher die beiden Lautsprecher untereinander auch nicht mehr (garantiert) synchron – es käme zu Phasenverschiebungen, die klanglich bekanntlich üble Folgen haben. Wenn es für Consumer also überhaupt digitale Aktiv-Lautsprecher mit USB-Anschluss gibt, dann führt dieser Anschluss immer nur an einen der beiden Lautsprecher (Master), der das USB-Audio-Interface enthält. Der andere Lautsprecher ist dann über ein vernünftiges Audio-Protokoll (in der Regel AES/EBU bzw. S/PDIF), das Synchronizität garantiert, an den ersteren Lautsprecher angeschlossen.

Empfindliche Naturen stören sich auch daran, dass im Falle der Tonwiedergabe für einen Film der Ton nicht mehr 100% lippensynchron ist.

Und für den Kontext eines Aufnahmestudios sind solche Zeitverzögerungen natürlich indiskutabel.

In summa: Ja, wenn man nur geringe Ansprüche bzw. eng umgrenzte Einsatzszenarien hat, ist asynchrones USB-Audio akzeptabel. Aber warum sollte man ausgerechnet die einzige nicht echtzeitfähige digitale Schnittstelle verwenden, wenn es x bessere Alternativen gibt?
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
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Weia
Weia17.12.16 16:09
sonorman
Hot Mac
Power Supply ist mit dabei!
Kaufen, oder?
Jo, das is'n Schnapper.
Auch da muss ich noch meinen Senf dazu geben. Woher kommen nur immer wieder diese absurd überzogenen Preise bei Consumer-Audio? 1400€ ein „Schnapper“ für ein Gerät mit ein paar Elektronik-Bauteilen drin (aber vermutlich bei Mondschein von Elfen geflochtenem Netzkabel …)?

Warum kauft Ihr Euch nicht für die Hälfte des Geldes wirklich gute, professionelle, weltweit in Tonstudios eingesetzte, klanglich über jeden Zweifel erhabene professionelle Studioelektronik? RME z.B. (wirklich nur als Beispiel) .
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sonorman
sonorman17.12.16 16:10
Hot Mac
Lass Dich von diesem "Fachmann" nicht verwirren.
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Weia
Weia17.12.16 16:14
sonorman
Hot Mac
Lass Dich von diesem "Fachmann" nicht verwirren.
Aha, wo Argumente fehlen, müssen jetzt Gänsefüsschen und Verunglimpfungen herhalten.

Hast Du schon Software für Audio-Interfaces entwickelt? Ich schon. So viel zum Thema „Fachmann“.
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sonorman
sonorman17.12.16 16:27
Wer die Kommentare von Weia liest, der kann sich ja mal fragen, warum fast ausnahmslos alle seriösen DAC-Hersteller heute auf USB als primäre Schnittstelle setzen. Sogar solche, wie die von Weia genannte Firma RME (), die übrigens auch nur mit Wasser kochen und keineswegs niedrigpreisig sind.
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Weia
Weia17.12.16 17:14
sonorman
Wer die Kommentare von Weia liest, der kann sich ja mal fragen, warum fast ausnahmslos alle seriösen DAC-Hersteller heute auf USB als primäre Schnittstelle setzen.
Keine Ahnung, was bei Dir „seriöse“ DAC-Hersteller sind, bei Herstellern von Studioelektronik setzt ganz sicher kein Hersteller primär auf USB.
Sogar solche, wie die von Weia genannte Firma RME ()
Was heißt „sogar solche”? RME ist eine der Referenzen im Studio-Bereich, die Crème de la Crème, sozusagen.

Das von Dir verlinkte Audio-Interface wird übrigens beworben als ADAT.SPDIF.AES/EBU AD/DA converter. Dass es auch USB kann, wird eher verschämt nebenbei erwähnt:

The USB 2.0 port is fully Class Compliant (UAC 2) for connection with compatible iOS devices, and is also used for firmware updates.

Für iOS-Devices und Firmware-Upgrades … Möge sich jeder selbst seinen Reim darauf machen …
die übrigens auch nur mit Wasser kochen
Was heißt „auch“? Sie kochen nur mit Wasser statt mit Elfensaft, genau deswegen nenne ich sie doch.
und keineswegs niedrigpreisig sind.
Nein, natürlich nicht. Wo wäre der Sinn in einem Vergleich zu billigen Produkten? RME ist das Beste vom Besten, entsprechend teuer, und trotzdem nur halb so teuer wie dieser ganze „High-End“-Firlefanz für Consumer mit zu viel Geld, der hier immer wieder besprochen wird. Genau das ist mein Punkt.
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+1
piik
piik17.12.16 17:19
sonorman
Wer die Kommentare von Weia liest, der kann sich ja mal fragen, warum fast ausnahmslos alle seriösen DAC-Hersteller heute auf USB als primäre Schnittstelle setzen. Sogar solche, wie die von Weia genannte Firma RME (), die übrigens auch nur mit Wasser kochen und keineswegs niedrigpreisig sind.

Tut mir leid, aber Weia hat technisch Recht - die Spitze gegen Dich hingegen ist nicht gerechtfertigt.
Es gibt trotzdem noch mehr Aspekte, die gegen eine asnychrone Datenübertragung von eigentlich Echtzeitdaten sprechen.
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Grundgütiger17.12.16 17:50
weia

Vergiss es einfach, sonormann ist da lernresistent. Du vergeudest deine Lebenszeit damit, zu versuchen ihm Dinge zu erklären, die er nicht verstehen will (womöglich versteht er's halt einfach auch nicht).
+1
piik
piik17.12.16 18:11
Grundgütiger
weia
Vergiss es einfach, sonormann ist da lernresistent. Du vergeudest deine Lebenszeit damit, zu versuchen ihm Dinge zu erklären, die er nicht verstehen will (womöglich versteht er's halt einfach auch nicht).
Ach, ich würde sagen, es ist nicht okay, anderen Charakterschwächen zu unterstellen. Ich persönlich ziehe überprüfbare Argumente vor.
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sonorman
sonorman17.12.16 18:49
piik
Ich persönlich ziehe überprüfbare Argumente vor.
Das finde ich löblich.
Hier sind ein paar überprüfbare Argumente. (Die hatte ich zwar schon mehrfach an anderer Stelle genannt, aber sie wurden stets ignoriert.):

S/PDIF (wie auch AES/EBU) hat keine Clock-Leitung. Der Takt muss daher immer aus den Daten wieder hergestellt werden. Das kann gut funktionieren, tut es oftmals aber nicht und erfordert in jedem Fall vergleichsweise aufwendiges Re-Clocking. Mit asynchronem USB entfällt dieser fehlerträchtige Part und ist zudem unabhängig von dem ungenauen Datentakt des Computers. Hochpräzise Clocks im DAC geben dann den Takt vor.

Dadurch ist S/PDIF auch anfälliger für Jitter, der an anderen Stellen induziert wird. Etwa durch das Kabel oder den Eingang des Interface. Heißt: Digitalkabel können einen Einfluss auf den Klang haben! Bei asynchronem USB sind diese Schwachstellen weit weniger von Bedeutung. Kabeleinflüsse und Anschlüsse können keinen zusätzlichen Jitter induzieren.

S/PDIF und AES/EBU sind auf 24 Bit und 192 kHz limitiert. (Toslink schafft nicht mal 192kHz zuverlässig und ist daher oft auf 96kHz begrenzt.) Die Technik ist heute aber schon weiter. Auch in einigen Studios wird bereits mit 32 Bit/384kHz gearbeitet.

USB ist bidirektional und kann unvollständige oder fehlerhafte Datenpakete neu anfordern, bis alles stimmt. Mit der unidirektionalen S/PDIF-Schnittstelle ist das unmöglich.

Die oft als Argument gegen USB angeführte Latenz ist nicht so groß, dass sie in normalen Audiosystemen für Verbraucher eine Rolle spielen würde. Es macht schlicht und ergreifend für den Hörer nichts, wenn der Ton ein paar Millisekunden später kommt, als es über S/PDIF der Fall wäre. Außerdem entstehen Latenzen auch an anderer Stelle, wie zum Beispiel durch nachträgliche Signalverarbeitung mittels DSP, oder in AV-Anwendungen durch die Bildverarbeitung, weshalb der Ton da oft sogar noch mal extra künstlich verzögert werden muss, damit Bild und Ton lipppensynchron sind.
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barabas17.12.16 18:51
Also ich hab mir die Geräte von RME mal angesehen, dabei die technische Seite mal ausser acht gelassen und nur die visuelle Seite betrachtet und mich dabei gefragt, - wer würde sich solch ein Gerät eigentlich ins heimische Wohnzimmer stellen ?
Hier lobe ich mir meinen Auralic Gemini 2000, den man sicherlich nicht verstecken muss und auch klanglich passt. Der Genuss für viele Audiophile fängt ja nicht erst beim Klang an, wenngleich dies das eigentlich wichtigste ist, dennoch sollte auch das Äussere zumindest vorzeigbar sein, - meine Meinung...
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loswochos17.12.16 19:25
Ich lese mactechnews generell wirklich gerne, aber bei den "Hifi" Artikeln, speziell wenn es um DACs geht, kräuseln sich mir wirklich die Nackenhaare.

Auf das USB Thema gehe ich hier gar nicht weiter ein, das hat Weia mehr als ausführlich beantwortet. Aber zu RME sei gesagt, das diese im Studio-Segment für den Preis fast konkurrenzlose Audio-Hardware bauen. Sogar Messsysteme nutzen RME Hardware als Basis aufgrund der guten Spezifikationen: http://www.four-audio.com/de/produkte/monkey-forest.html. BTW: Made in Germany ist RME Hardware auch.

Wer Wert auf Optik Wert legt, soll meinetwegen hunderte Euro für "voodoo Hifi" ausgeben, alle anderen mögen bitte auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Die meisten Menschen hören mit Studio-Kopfhörern - nachweisbar - keinen Unterschied zwischen einer 128 Kbits MP3 und unkomprimiertem Audiomaterial. Hier bei mactechnews lese ich dann in einem DAC Review sowas wie "Detailfülle und Durchhörbarkeit", da komme ich wirklich nicht mehr mit, sorry. Gute, für den Consumerbereich völlig ausreichende digital-analog-Wandlung schafft jedes 100 Euro Audiointerface.
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Cmon
Cmon17.12.16 19:50
@loswochos
Hätt ich nicht besser ausdrücken können!

Ich habe sogar mal (hier auf Mactechnews) für eine Studie einen Test mit diversen Audiofiles gemacht und der Einzige, welche die Files korrkt zuordnen konnte war ein Teilnehmer aus dem Forum, welcher von sich gesagt hat, dass er einen leichten Hörschaden hat . Nur eine kleine Korrektur, das 128er MP3 wurde erkannt, das 128er AAC nicht mehr. Alles oberhalb war reiner Zufall, wer was für was gehalten hat
Bei MTN seid 2003…wie die Zeit vergeht!
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Frost17.12.16 21:32
sonorman
S/PDIF (wie auch AES/EBU) hat keine Clock-Leitung.

Eine S/PDIF eigene Clock-Leitung benoetigt man auch nicht.
Dafuer verwendet man ja eine zentrale Master Clock
an die alle Geraete mit ihrem Word Clock Eingang
angeschlossen sind.
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loswochos17.12.16 21:58
Cmon
@loswochos
Hätt ich nicht besser ausdrücken können!

Ich habe sogar mal (hier auf Mactechnews) für eine Studie einen Test mit diversen Audiofiles gemacht und der Einzige, welche die Files korrkt zuordnen konnte war ein Teilnehmer aus dem Forum, welcher von sich gesagt hat, dass er einen leichten Hörschaden hat . Nur eine kleine Korrektur, das 128er MP3 wurde erkannt, das 128er AAC nicht mehr. Alles oberhalb war reiner Zufall, wer was für was gehalten hat

Kommt natürlich immer etwas auf die Stichprobe und den Versuchsaufbau an. Aber ich sag mal ab 256 kbit/s MP3 kann man relativ entspannt sagen, dass es nur sehr wenige Menschen geben wird die zuverlässig einen Unterschied erkennen werden.
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piik
piik17.12.16 23:43
sonorman
piik
Ich persönlich ziehe überprüfbare Argumente vor.
Das finde ich löblich.
Hier sind ein paar überprüfbare Argumente. (Die hatte ich zwar schon mehrfach an anderer Stelle genannt, aber sie wurden stets ignoriert.)...

Wenige Millisekunden? Um welche Werte handelt es sich da so?
(Ich weiß wirklich nicht, welche Reserve da von den DAC-Herstellern als ausreichend gesehen wird.)
Und die Präzision des Endgeräts (Audio-DAC) ist ja nicht allein entscheidend: Quarze für Rechner haben in der Regel eine Präzision von 50ppm. Ist Dir klar, was das bei Asynchronität für Effekte haben kann? Selbst bei perfektem DAC-Takt sind schon nach 5 Minuten Differenzen von 15ms möglich. Bei einer Stunde summiert sich das im Extremfall auf 300ms. Und dann kommt noch die Drift durch Temperaturschwankungen dazu. Gerade bei Bild+Ton können so u.U. und im Extremfall beide beträchtlich auseinanderlaufen, z.B. bei einem Film. Asynchronität ist also ein Verfahren, das seine Vorteile mit anderen Nachteilen erkauft.
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looser
looser17.12.16 23:48
Weia
Hot Mac
Viele behaupten ja immer, dass USB haushoch unterlegen sei …
Das ist ja auch so. Von allen Digitalschnittstellen ist USB die denkbar bescheuertste für Digital Audio (von kabellos – horribile dictu – mal abgesehen …), nur ist sonorman aus irgendwelchen Gründen auf einem regelrechten Kreuzzug für diesen Unsinn, beklagt bei jedem digitalen Aktivlautsprecher, dass er (aus guten Gründen …) keinen USB-Eingang hat, etc. etc. …

Das Problem ist schlicht, dass USB (im Gegensatz zu z.B. FireWire, Thunderbolt und erst recht natürlich AES/EBU bzw. dessen Consumer-Variante S/PDIF (optisch TOSLINK)) kein echtzeitfähiges Protokoll ist; d.h., es gibt keine reservierbare Bandbreite für Echtzeitsignale…

…In summa: Ja, wenn man nur geringe Ansprüche bzw. eng umgrenzte Einsatzszenarien hat, ist asynchrones USB-Audio akzeptabel. Aber warum sollte man ausgerechnet die einzige nicht echtzeitfähige digitale Schnittstelle verwenden, wenn es x bessere Alternativen gibt?

Dank Dir Weia für Deine Ausführung. Ich sehe das auch so. Aber auch sonorman muss man Dank zollen, seine Beweggründe sind verständlicherweise anderer Natur.

Übrigens würde ich freuen, wenn sonorman einmal das in seinem Thread erwähnte Teil testen würde .
© looser@macbay.de
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Weia
Weia17.12.16 23:50
Frost
Eine S/PDIF eigene Clock-Leitung benoetigt man auch nicht.
Dafuer verwendet man ja eine zentrale Master Clock
an die alle Geraete mit ihrem Word Clock Eingang
angeschlossen sind.
Naja, dazu muss man fairerweise sagen, dass ein Mac keinen World-Clock-Anschluss hat, nur S/PDIF. Also müsste der erst durch ein Interface erzeugt werden, und dann stellt sich eben sofort die Frage, wie schlösse man dieses Interface an den Mac an – S/PDIF ginge ja gerade noch nicht.

Also kommt es in der Praxis schon darauf an, wie gut und mit welchem Aufwand sich das S/PDIF- bzw. AES/EBU-Signal rekonstruieren lässt.

Glücklicherweise geht das sehr gut, mit viel geringerem Aufwand als asynchrones USB-Audio. Und da entgleist sonormans Argumentation dann halt.
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