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Test NAD M10: Musikalischer Streaming-Alleskönner im Mini-Format mit Top-Bedienung

NAD M10 – Vorstellung

Einer der besten und komfortabelsten All-in-One Streaming-Amps, die ich bislang testen konnte, ist der (modulare) Linn Selekt DSM. Der kostet jedoch, je nach Ausstattung, zwischen knapp 5.000 bis über 8.000 Euro. Der NAD M10 schickt sich an, einen ähnlichen oder sogar noch größeren Funktionsumfang zu weniger als dem halben Preis anzubieten.


Tatsächlich liest sich die Ausstattungs- und Funktionsübersicht des M10 wie mein persönlicher Wunschzettel an den Weihnachtsmann für eine All-In-One Streamingmaschine. Hier nur das Wichtigste zusammengefasst:

  • HybridDigital nCore Verstärker mit 2 x 100 W Dauerleistung an 8 und 4 Ω; Impulsleistung: 300 W an 4 Ohm
  • integriertes BluOS Streamingmodul, Ethernet-Anschluss (Roon ready)
  • bidirektionales Bluetooth mit aptX HD
  • AirPlay 2
  • HDMI ARC
  • koaxialer und optischer Digitaleingang
  • USB-Anschluss für lokale Massenspeicher
  • zwei analoge Hochpegeleingänge
  • PCM Wiedergabe (bis 192 kHz), DSD128 (DoP), MQA (24 Bit / 96 kHz),
  • zwei separate Subwooferausgänge, Vorverstärkerausgang
  • Dirac Live Raumkorrektur (light Version, Upgrade optional)
  • Messmikrofon und USB-Adapter im Lieferumfang
  • hochauflösendes und sehr großes TFT Touchscreen-Display
  • Befehle vorhandener IR-Fernbedienungen können angelernt werden
  • Smart-Home Integration (Apple , Crestron , Control4 , Lutron und andere)
  • Abmessungen (BxHxT): 215 x 100 x 260 mm

Der M10 stellt für sich allein ein vollständiges Streaming-Musiksystem dar. Es wird nur noch Strom, ein paar Passivlautsprecher und eine Netzwerkverbindung benötigt und schon steht die Wiedergabekette. Doch der M10 ist darüber hinaus sehr kontaktfreudig. Über seine Streaming-Plattform BluOS unterstützt er bis zu 64 im Netzwerk angemeldete Player. Die Netzwerkverbindung erfolgt wahlweise über LAN oder WLAN. Ein USB-Port ermöglicht den Anschluss eines Massenspeichers (SSD, Festplatte, Stick…). Für analoge Quellen stehen zwei Hochpegeleingänge zur Verfügung und auch ein Fernseher kann per HDMI (mit ARC) angeschlossen werden. Für digitale Quellen sind zudem ein koaxialer und ein optischer Eingang vorhanden.


Auch Bluetooth mit aptX HD ist an Bord, und zwar bidirektional. Das heißt: Der M10 kann nicht nur Audio vom Smartphone oder Tablet direkt entgegennehmen, sondern Musik bei Bedarf auch an einen mit dem NAD gekoppelten Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher weiterleiten. Last but not least ist der M10 ein Roon Ready Endpoint. Und natürlich spielt der junge Kanadier alle heute gängigen Audioformate in PCM oder DSD ab.

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Das von der Schwestermarke Bluesound entliehene BluOS gehört zu den vielseitigsten und ausgereiftesten Streaming-Betriebssystemen. Es unterstützt zahlreiche Streamingdienste, HiRes-Wiedergabe, Sprachsteuerung und sogar die Steuerung von Haustechnik.


Zur Klangoptimierung lässt sich der M10 mit Hilfe der Raumkorrektursoftware Dirac Live (Testbericht) über das mitgelieferte Mikrofon auf die Akustik des Raums einmessen. Eine Light-Lizenz ist im Kaufpreis enthalten. Mit der abgespeckten Version von Dirac Live wird nur der Frequenzbereich bis 500 Hz erfasst, was in der Regel zur Kompensation der übelsten Raumakustikprobleme ausreicht. Wer will kann aber für rund 100 Euro auf die Vollversion upgraden.


Kommentare

g_from_h16.05.20 09:04
Hallo sonorman,

auch wenn ich mit deinem Drosselungsartikel nicht einverstanden war, muss ich Dich an dieser Stelle loben. Deine Produktvorstellungen sind immer wieder ein toller Einstieg in den Samstag.

Vielen Dank.
+2
nopeecee
nopeecee16.05.20 09:21
g_from_h
Deine Produktvorstellungen sind immer wieder ein toller Einstieg in den Samstag.
..auch wenn es meist Dinge sind die sich nur Menschen leisten können die zu viel Geld haben..
Auch in Foren kann man höflich miteinander umgehen
+6
Hot Mac
Hot Mac16.05.20 10:58
Cool, gefällt mir.
Vielen Dank für den Artikel.

sonorman
Wer ist der Hersteller des Rack Systems, auf dem der NAD steht?
Hast Du schon einige Male erwähnt, ich hab’s aber nicht mehr aufm Schirm.
+1
sonorman
sonorman16.05.20 11:06
Hot Mac

Das ist von solidsteel ()
Dieses spezielle kleine Rack habe ich schon seit den Neunzigern! Ist eine Sonderserie für eine Endstufe (Pass Aleph 0s). In der Form und Größe gibt es das nicht mehr, aber die bieten auch Konfigurationsmöglichkeiten für Racks an.
+1
Hot Mac
Hot Mac16.05.20 11:09
Vielen Dank für den Link. 👍
Da werde ich auf jeden Fall fündig.
0
candy123
candy12316.05.20 16:24
Also keine Unterstützung von Apple Music ist aber schon ein Nachteil...
0
sonorman
sonorman16.05.20 16:40
candy123
Also keine Unterstützung von Apple Music ist aber schon ein Nachteil...
Nicht wirklich.
Zunächst mal gibt es meines Wissens nur einen einzigen Fremdhersteller, der Apple Music direkt unterstützt, nämlich Sonos. Die müssen irgend einen Exklusiv-Deal mit Apple haben. Entweder, alle anderen Anbieter von Streaming-Komponenten werden dadurch bewusst ausgegrenzt, oder Apple verlangt einfach so horrende Lizenzgebühren, dass sich alle sagen: „Apple, Du kannst uns mal!“

Aber: Der M10 unterstützt sowohl AirPlay 2 als auch Bluetooth. Darüber kann natürlich auch Apple Music mit dem M10 gestreamt werden.
+1
Goosebump16.05.20 17:02
sonorman
Aber: Der M10 unterstützt sowohl AirPlay 2 als auch Bluetooth. Darüber kann natürlich auch Apple Music mit dem M10 gestreamt werden.

Was den Nachteil mit sich bringt, dass das Streaming vom iPhone, iPad, Mac, whatever erfolgt, und nicht vom Streamer selbst, mit all den Nachteilen. Aber da Apple Music ohnehin nur verlustbehaftet streamt, kann ich das Weglassen seitens NAD so oder so verstehen.
0
sonorman
sonorman16.05.20 17:15
Goosebump

Was den Nachteil mit sich bringt, dass das Streaming vom iPhone, iPad, Mac, whatever erfolgt, und nicht vom Streamer selbst, mit all den Nachteilen. …

Yup. Ist aber eher Apples Problem. Wenn die es so schwer (oder teuer) machen ihren Musikdienst zu integrieren, braucht man sich nicht zu wundern, wenn‘s kaum einer bietet.

Der M10 bietet derzeit 22 Musikdienste. An Auswahl mangelt es also nicht.
+3
scheibe brot
scheibe brot16.05.20 17:21
sonorman
Goosebump

Was den Nachteil mit sich bringt, dass das Streaming vom iPhone, iPad, Mac, whatever erfolgt, und nicht vom Streamer selbst, mit all den Nachteilen. …

Yup. Ist aber eher Apples Problem. Wenn die es so schwer (oder teuer) machen ihren Musikdienst zu integrieren, braucht man sich nicht zu wundern, wenn‘s kaum einer bietet.

Der M10 bietet derzeit 22 Musikdienste. An Auswahl mangelt es also nicht.
genau, ein grund mal den musikanbieter zu wechseln
+3
5omeone16.05.20 18:17
Ein schöner und guter Bericht! Vielen Dank!👍🏻
0
midi16.05.20 20:31
Mich würde der NAD M33 interessieren - ist da ein Bericht zu erwarten?
0
Martin8317.05.20 07:32
Habe den M10, welcher meine Kombination aus AVM-Verstärker und Auralic-Streamer ablöste. Ich kann nur sagen, dass mich der M10 mehr packt und besonders mit Dirac Live jetzt erst meine T+A Criterion voll auffahren.
Hervorzuheben ist auch, dass die BluOS App nahezu perfekt arbeitet und somit die Bedienung wirklich 1a von der Hand geht.

Durch die geringen Abmessungen des M10 passt er auch wirklich auf jedes Möbelstück. Das finde ich klasse. Der M33 ist ja ein monströser Klotz, der Platz braucht.

@sonorman
Um das letzte Fünkchen Plastizität und Räumlichkeit herauszukitzeln, macht es sich klanglich bemerkbar, wenn Bluetooth und WLAN deaktiviert werden. Ein LAN-Kabel deaktiviert WiFi automatisch, während BT über die App deaktiviert werden kann (schützt auch vor Fremdzugriff).

Alles in Allem ein richtig klasse Gerät mit TOP-Klang.
Wer nicht so viel Geld verbraten will, aber trotzdem ein modernen Streaming-Verstärker sucht, muss zwar dann Abstriche machen, wird aber mit dem "kleinen Cousin" Bluesound Powernode 2i bestimmt auch glücklich.
0
pit1958ffm
pit1958ffm17.05.20 15:13
Ich weiß nicht...

Bis vor ein paar Jahren besaß ich einen Luxman Verstärker, der 32 Jahre auf dem Buckel hatte.
Der hatte mit Schallplatten angefangen, dann kam ein CD-Player hinzu und irgendwann ein Streamer.
Ich habe ihn weiter verkauft und er läuft immer noch.
Inzwischen besitze ich einen Musical Fidelity mit Schallplatte, CD und Streamer, wobei der Plattenspieler und der Streamer noch die selben sind wie am Luxman.

Was ich sagen will, soll ich einen Verstärker durch ein All-In-One Gerät ersetzen, das von einer Software gesteuert wird?
Nun werde ich bestimmt keine weiteren 30 Jahre leben, aber was ist, wenn NAD die Lust an der Software verloren hat, so wie es wahrscheinlich jeder kennt, der einen Fernseher besitzt, der älter als drei Jahre ist.

Ein Verstärker ist eine Schaltzentrale, die verschiedene Klangquellen umschalten und deren Signale verstärken soll, sonst eigentlich nichts.
Geht mir mein Streamer über die Wupper oder ich habe Lust auf ein anderes Gerät, kaufe ich das und schließe es an.

Ich hatte mal einen Streamer einer namhaften, englischen Firma, dessen Software war grottenschlecht, was ich nie vermutet hätte und es änderte sich auch nichts daran. Ich habe das Gerät dann mit viel Verlust verkauft.

Aber wahrscheinlich bin ich nur oldschool... außerdem will ich ein richtiges Potentiometer, dass ich mal eben im Vorbeigehen lauter oder leiser drehen kann...
+3
Sindbad17.05.20 20:03
pit1958ffm

Sehe ich genauso ( bin aber genauso oldschool )
Wir sind damals mit Einzelkomponenten groß geworden, das ist unsere Welt.

Ein integriertes Gesamtsystem hat auch seine Vorteile - und jeder hat da eigene Prioritäten.
Schön, dass es beides gibt.
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JayH12.11.20 08:41
Danke für diesen ausführlichen Test, zum Zeitpunkt seines Erscheinens hatte ich meinen M10 kurz zuvor gekauft, sicher kein Schnäppchen aber aus meiner Sicht jeden Cent wert. Ich bin immer noch erstaunt, wie souverän das kleine Teil meine Standboxen mit echt gutem Klang versorgt, mit der Einmessung sogar einen Tick besser als ohne.
NAD liefert regelmäßige Updates und die Bedienung mit der BlueOS App auf iPhone, iPad oder Mac ist gut verständlich und leicht zu bedienen.
Man darf sich von dem kleinen Format nicht täuschen lassen, der M10 hat für (fast) alles Anschlussmöglichkeiten und last-but-not-least bietet er sogar die Möglichkeit, einen Bluetooth-Kopfhörer wie meinen Hifiman zu versorgen.
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