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"Staingate": Immer noch kostenfreie Reparatur – doch manche Modelle fliegen von der Liste

Im Jahr 2015 ging es los: In vielen Foren und über Social-Media-Kanäle meldeten sich immer mehr Apple-Kunden mit fleckigen Laptop-Displays zu Wort. Grund für die Flecken ist die Entspiegelungsschicht, welche sich nach und nach ablöst. Der einzige Weg, diesen Mangel zu beheben, ist ein Tausch des Displays – eine kostspielige Reparatur. Es handelt sich nicht nur um einen Mangel, welcher bei wenigen Kunden auftritt, sondern um ein weit verbreitetes Problem.


Erst nach einer Sammelklage und großem Druck legte Apple schließlich im Oktober 2015 ein Reparaturprogramm auf: Bis zu vier Jahre nach Kauf stand Betroffenen eine kostenfreie Displayreparatur zu – natürlich nur, wenn das Laptop keine sonstigen größeren Beschädigungen aufweist.


MacRumors.com ist ein internes Memo von Apple in die Hände gefallen, dass das Reparaturprogramm für "Staingate", so der Name des Mangels, fortgeführt wird. Weiterhin gilt das Programm vier Jahre ab Kauf des Gerätes. Hier zählt das tatsächliche Kaufdatum beim Neuerwerb und nicht das Einführungsdatum der Laptopreihe.

2014er MacBook Pro nicht mehr im Reparaturprogramm
Häufig kaufen Kunden noch Restbestände bei Händlern – daher kommt es manchmal vor, dass selbst Jahre nach Einstellung einer Linie noch unbenutzte Geräte den Besitzer wechseln. Apple hat in dem internen Memo nun darauf hingewiesen, dass MacBook-Pro-Modelle aus dem Jahr 2014 nicht mehr Teil des "Staingate"-Reparaturprogramms sind. Zwar sind die vier Jahre für die meisten Kunden längst abgelaufen – doch selbst 2015 und 2016 gingen mit Sicherheit noch einige neue 2014er-Modelle über die Ladentheke. Diese können nun nicht mehr repariert werden – wahrscheinlich auch, weil Apple die notwendigen Ersatzteile fehlen.

Komplette Liste
Apple gibt in der Reparaturanweisung an, dass fast alle zwischen 2015 und 2017 vorgestellten MacBooks für eine kostenfreie Reparatur qualifiziert sind – sofern das Kaufdatum weniger als vier Jahre zurückliegt. Eine Ausnahme stellt das MacBook Air dar, welches anscheinend eine andere Displaybeschichtung mitbringen. Betreffend MacBooks der Jahrgänge 2018 und 2019 scheint sich Apple recht sicher zu sein, das Problem in den Griff bekommen zu haben: Diese Modelle finden sich nicht auf der Liste der qualifizierten MacBooks:

  • MacBook (12", Early 2015)
  • MacBook (12", Early 2016)
  • MacBook (12", Early 2017)
  • MacBook Pro (13", Early 2015)
  • MacBook Pro (15", Mid 2015)
  • MacBook Pro (13", 2016)
  • MacBook Pro (15", 2016)
  • MacBook Pro (13", 2017)
  • MacBook Pro (15", 2017)

Sollten Sie betroffen sein, wenden Sie sich entweder an Apple direkt oder an einen autorisierten Service-Provider, um den Austausch des Displays in die Wege zu leiten.

Kommentare

Termi
Termi23.12.19 10:50
Das MacBook Pro 15" meiner Frau war auch davon betroffen. Im Apple Store Berlin stellte man aber fest, dass ich wenige Tage nach den 4 Jahren dort war. Dem Mitarbeiter war das sichtlich unangenehm, aber er durfte nichts für mich tun. Da man beim Austausch ohnehin nur das gleich beschichtete Display bekommt und dann in ein paar Monaten die gleichen Flecken hat, suchte ich im Internet und fand einen völlig schräg anmutenden Tipp: Listerine.

Ich habe mir eine Pulle von dem lilafarbenen Total Care Mundwasser gekauft und dann ca. 30 Minuten mit einem Mikrofasertuch die Displaybeschichtung abgerieben. Danach war das Display beschichtungslos und fleckenfrei. Funktioniert vermutlich auch mit Alkohol, riecht aber nicht so frisch
+9
Peter Eckel23.12.19 10:56
Termi
Ich habe mir eine Pulle von dem lilafarbenen Total Care Mundwasser gekauft und dann ca. 30 Minuten mit einem Mikrofasertuch die Displaybeschichtung abgerieben. Danach war das Display beschichtungslos und fleckenfrei. Funktioniert vermutlich auch mit Alkohol, riecht aber nicht so frisch
Interessant. Wenn Apple keine andere Lösung mehr bietet, ist das sicherlich ein Weg, das Gerät noch ein paar Jahre über die Runden zu retten.

Kannst Du etwas dazu sagen, wie stark es jetzt nach der Behandlung spiegelt?
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
Termi
Termi23.12.19 11:07
Es ist halt danach eine unbeschichtete Glasoberfläche. Da der Mac nur zuhause benutzt wird, stört das nicht. Im Park bei Sonne wäre das sicherlich nicht so toll. Es gibt auch entspiegelte Displayschutzfolien dafür. Wesentlich störender, als das Spiegeln, waren aber die Flecken und die sind jetzt weg. War letztes Jahr mein Last Minute Weihnachtsgeschenk und kam sehr gut an.
+4
Peter Eckel23.12.19 11:16
Danke! Das mit den Flecken sehe ich ja ähnlich, das geht gar nicht.

Hoffen wir mal, daß Apple das inzwischen wirklich gut im Griff hat und die aktuellen Modelle keine Fleckenseuche entwickeln. Aber gut zu wissen, daß man immerhin einen Workaround hat.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+2
marcian023.12.19 12:18
Vielen Dank für den Listerine Tipp!

Habe an meinem Late 2013 zwei Mal den Screen tauschen lassen. Einmal als das Programm aufkam über Comspot, und dann nochmal kurz vor Ablauf der vier Jahre, weil das Problem wieder aufgetreten war. Dann aber direkt im Apple Store.
Mir wurde mit auf den Weg gegeben, dass das der letzte Tausch gewesen sei, ich würde das Display falsch reinigen. Die Macken waren nicht mal besonders ausgeprägt. Ich hatte noch überlegt den Laptop zu verkaufen. Aber er ist noch immer nicht zu lahm für meine Zwecke.
Naja. Irgendwann muss ich mir wohl mal ein neues Gerät leisten.
0
tinbert
tinbert23.12.19 12:26
Mein gebraucht gekauftes MacBook Pro 13" von 2015 war auch betroffen - und zu spät dran. Da die Lösung mit dem Mundwasser wohl doch recht (zeit-) aufwendig ist, habe ich ganz mutig ein Lösungsmittel aus meiner Holzwerkstatt verwendet. in fünf Minuten war das Display sauber - und spiegelnd!
Leider ist das Mittel recht teuer: "cmt orange tools formula 2050", es handelt sich wohl um "BUTOXYETHANOL". Riecht nicht, ist auch freundlich zur Haut, eigentlich zum Reinigen von mit Harz verschmutzten Schneiden gedacht.
+5
Leon Grabbe23.12.19 13:03
Was vielleicht auch wichtig zu wissen ist, dass Apple uns als ASAP auch Freigaben erteilt, wenn physische Beschädigungen am Display vorliegen. Der Kunde ist trotzdem berechtigt, den Austausch kostenfrei in Anspruch zu nehmen
Apple Certified iOS / Mac Technician
0
Johnny6523.12.19 14:13
Die Beschichtung komplett abzureiben, ist ein super Tipp! Ich habe hier auch noch ein Late 2013 stehen, das wegen Batterie/Tastatur-Wechsel eigentlich top in Form ist – aber nach der 2016 oder 2017 erfolgten Kulanzreparatur nun wieder die unansehnlichen Display-Flecken hat. So macht weder das Arbeiten mit dem Gerät Spaß, noch hätte man gute Chancen, es zu einem vernünftigen Preis zu verkaufen. Hatte tatsächlich schon überlegt, das Display auch nochmal tauschen zu lassen – aber die dafür aufgerufenen Preise haben mich dann doch abgeschreckt.

Jetzt wäre der Plan: Komplett weg mit der teilweise abgeriebenen Beschichtung, und dann vielleicht eine matte Schutzfolie wie diese drüber. Am Ende ist das Teil noch ergonomischer als beim Neukauf?!
+4
MacSquint
MacSquint24.12.19 12:08
Bei Geräten, die heutzutage sicherlich länger als nur 4 Jahre benutzt werden, den Support nach 4 Jahren zu kappen und das bei den VK Preisen, ist eine Unverschämtheit!
Letztendlich braucht es wohl gesetzliche Vorgaben, um mehr Nachhaltigkeit in diesen Markt zu bringen.
Apple tut ja gerne auf dem Papier, als würde sie Nachhaltigkeit interessieren, in ihrem Reparatursupport handeln sie jedenfalls anders...
+1
Fatty&Little
Fatty&Little26.12.19 20:39
Nach meinem Rechtsverständnis hat man auf eine Reparatur/Ersatzteil gesetzliche Gewährleistung - sollte also das ausgetauschte Display wieder dem Staingate zum Opfer fallen, dann ist/sollte m.E. auch ein Austausach über die 4 Jahre möglich/sein...
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