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Rekordstrafe: Google muss 4,3 Milliarden Euro wegen Marktmacht-Missbrauch zahlen

Google sieht sich mit einer Rekordstrafe durch die EU-Kommission konfrontiert. Das Unternehmen soll ein Bußgeld in Höhe von 4,3 Milliarden Euro wegen Kartellvergehen im Zusammenhang mit dem hauseigenen Betriebsystem Android zahlen.


„Google missbraucht Marktmacht“
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärt die Milliardenstrafe mit Googles Vorgehen, die eigene Macht auf dem Smartphone-Markt zu missbrauchen. Weltweit sind etwa 80 Prozent aller Smartphones und Tablets mit Android ausgerüstet, so die Behörde.

Das Unternehmen stelle unverhältnismäßige Bedingungen an Anbieter von Android-Geräten und Provider. Google wolle so sichergehen, dass der Internetverkehr auf dem jeweiligen Android-Produkt über die eigenen Dienste und insbesondere die Google-Suchmaschine laufe. Google nutze Android dafür, die Marktmacht der eigenen Suchmaschine zu sichern. Damit nehme Google Wettbewerbern die Möglichkeit, konkurrenzfähig und innovativ zu sein.

Die EU-Kommission kritisiert vor allem drei Dinge. Google zwinge Anbieter von Android-Devices, Chrome vorzuinstallieren und die hauseigene Suchmaschine als Standard zu setzen. Auch weitere Google-Anwendungen seien verpflichtend, um eine Lizenzierung für den Google Play Store zu erhalten.

Zudem biete der Konzern Providern, die nur Google-Dienste auf ihren Geräten integrieren, finanzielle Anreize. Darüber hinaus hindere Google Hersteller von Android-Devices daran, gleichzeitig auch Mobilgeräte mit anderen Betriebssystemen anzubieten.

Google muss reagieren
Google muss die beanstandeten Punkte der EU-Kommission zufolge innerhalb von 90 Tagen abstellen. Sonst drohen zusätzliche Zwangsgelder von bis zu fünf Prozent des durchschnittlichen weltweiten Tagesumsatzes von Google-Mutterkonzern Alphabet.

Die EU-Kommission hat Google schon im letzten Jahr eine milliardenschweren Geldbuße auferlegt. Das Unternehmen musste 2,42 Milliarden Euro zahlen, da es die Kommission für erwiesen ansah, dass Google den eigenen Preisvergleichsdienst bei Suchanfragen prominenter platzierte als Angebote der Konkurrenz.

Kommentare

Boney18.07.18 15:07
Google sollte zumindest in Europa zerschlagen werden.
-3
Niederbayern
Niederbayern18.07.18 15:11
3...2...1...oooooooohhhhhhhhhh
+1
Kovu
Kovu18.07.18 15:16
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.
+1
teorema67
teorema6718.07.18 15:21
Ja, das ist Machtmissbrauch wie seinerzeit bei M$ mit dem IE.

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
-2
Quickmix
Quickmix18.07.18 15:21
Kovu
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.

4,3 Milliarden sind keine Portokasse.
+4
Kovu
Kovu18.07.18 15:35
Quickmix
Kovu
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.
4,3 Milliarden sind keine Portokasse.
Bei über 90 Milliarden Barreserven schon.
Und lässt sich auch noch von der Steuer absetzen.
-1
Oligabler
Oligabler18.07.18 15:35
Quickmix
Kovu
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.

4,3 Milliarden sind keine Portokasse.

Ich denke für Google ist das Porto.
0
LoCal
LoCal18.07.18 15:36
teorema67
Ja, das ist Machtmissbrauch wie seinerzeit bei M$ mit dem IE.

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.

Nein, Apple macht das nicht so, denn Apple lizenziert seine Betriebsysteme nicht … und kann damit auch nicht andere Hersteller unter Druck setzen.

Für den Endkunden bedeutet das, dass er sich zwischen iOS und anderen, z.B. Android entscheiden kann.
Bei Android wiederum, hat der Endkunde zwar die Möglichkeit zwischen verschiedenen Herstellern zu wählen, aber er wird (durch den Druck den Google auf die Hersteller ausübt) gezwungen Google-Dienste zu nutzen.

Für den Desktop ersetzt Du bitte iOS durch macOS und Android durch Windows, dann hast Du auch für dort deine Erklärung.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
sonorman
sonorman18.07.18 15:40
teorema67

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.
Nein, denn hier geht es um Lizenznehmer für Android. Da Apple sein iOS gar nicht für andere Gerätehersteller lizenziert, ist das etwas völlig anderes.
Auch dass Apple gewisse Auflagen für den Store oder bei „Made for iDings“ macht, ist eine andere Baustelle.

PS: viel zu langsam.
+6
PaulMuadDib18.07.18 15:57
teorema67
Ja, das ist Machtmissbrauch wie seinerzeit bei M$ mit dem IE.

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.
Nicht mal Ansatzweise. MS versuchte, u. A. dafür zu sorgen, dass Internetseiten durch Verwässerungen des Standards nur noch. Ist dem IE 6 angezeigt werden konnten. Und das war seinerzeit auch oft genug so. Eine völlig andere Liga also.
0
mickmäck18.07.18 16:04
Wenn Europa schon nichts eigenes schafft – das schaffen sie: DSGVO, Vorschriften, Verordnungen, zerschlagen und bestrafen. Bin kein Google-Fan, nutze alles von da mit bedacht, aber die Suche ist leider immer noch von DuckDuck etc. unerreicht. Und wen Android mit Google wirklich stört, hat doch mit iOS eine Alternative.
-5
Zerojojo18.07.18 16:38
Kann mich jemand rechtlich aufklären was Google da falsch macht? Sie bieten Herstellern von Mobiltelefonen ein kostenloses OS an. Statt Geld verlangen sie, dass ihre (ebenfalls kostenlosen) Dienste genutzt werden. Jedem Hersteller steht frei, sich dagegen zu entscheiden und sein eigenes OS zu entwickeln, so wie es Apple tut. Was ist daran illegal?

Ich bin definitiv kein Freund von Google, sehe aber die Konsequenzen eher für Endkunden problematisch (wenn auch nicht illegal) als für Hersteller und Provider.
+1
Kovu
Kovu18.07.18 17:04
Es stand eben nicht jedem Hersteller frei, diese Dienste so zu implementieren, wie er wollte. Wollte er auch nur einen einzigen Dienst, wie z.B. den Play Store, für seine Kunden zugänglich machen, zwang Google die Hersteller ein Paket aus mindestens 11 Apps und Diensten zu installieren; inkl. aller Nachteile, die Android und die Google AGB halt mich sich bringt. Genau auf diesen "Paketzwang" bezieht sich das Urteil.

Und mal eben ein eigenes OS mit Millionen von Apps zu entwickeln ist halt doch ein Problem für viele Hersteller. Deswegen spricht man hier von Marktmacht bzw. gar einem Monopol ausnutzen, da iOS ja keine Alternative ist, die ein Hersteller von Apple lizensieren könnte.
0
macguy18.07.18 18:15
„Früher“ war es beim iPhone mit Bing auch so, dass man keine Alternative nutzen könnte.
0
frank1266
frank126618.07.18 18:58
Wen interessiert‘s? GOOG immer noch kurz vor Allzeithoch 🤑
-2
jensche18.07.18 19:00
teorema67
Ja, das ist Machtmissbrauch wie seinerzeit bei M$ mit dem IE.

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.
Stimmt eben nicht.

Explorer war so tief ins System integriert. Da nebst browser ja auch der system explorer.

Das mac Pendant wäre ja der finder.
-4
marco m.
marco m.18.07.18 20:08
teorema67
Ja, das ist Machtmissbrauch wie seinerzeit bei M$ mit dem IE.

Apple macht das mit Safari etc genauso, aber die Verbreitung ist halt geringer.
Absolutes Fachwissen. Wahnsinn!
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
-3
redbear18.07.18 21:55
Kovu
Quickmix
Kovu
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.
4,3 Milliarden sind keine Portokasse.
Bei über 90 Milliarden Barreserven schon.
Und lässt sich auch noch von der Steuer absetzen.

Strafen sind von der Steuer nicht absetzbar...
-3
Kovu
Kovu18.07.18 22:03
redbear
Kovu
Quickmix
Kovu
Bezahlen die leider wie Facebook und Co. aus der Portokasse. Aber trotzdem ein wichtiges und richtiges Urteil.
4,3 Milliarden sind keine Portokasse.
Bei über 90 Milliarden Barreserven schon.
Und lässt sich auch noch von der Steuer absetzen.

Strafen sind von der Steuer nicht absetzbar...
Doch, als Verlustrechnung wird das ganz normal gegen den Gewinn gerechnet.
+1
teorema67
teorema6719.07.18 03:29
PaulMuadDib
Nicht mal Ansatzweise.
Es ging - u. a. - um den vorinstallierten IE. Das mit den Standards ist ein anderes Thema.



jensche
Das mac Pendant wäre ja der finder.
Nein, WebKit.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+1
PaulMuadDib19.07.18 08:52
teorema67
Es ging - u. a. - um den vorinstallierten IE. Das mit den Standards ist ein anderes Thema.
Nein. Damals wollte MS sich mit der Masche durchmogeln, daß der IE integraler Bestandteil des Systems sei. Was nie wirklich gestimmt hat.

Und es ging sehr wohl um den Standard. Denn das war ja die Auswirkung des Marktmissbrauchs. Seinerzeit könnte unfassbar viele Seiten nur gescheit (manche gar nicht) mit den IE verwenden. Wer erinnert sich noch an entsprechende Hinweise beim Betreten einer Seite? Amazon war damals eine der wenige, löblichem Ausnahmen.
-2
LoCal
LoCal19.07.18 09:33
PaulMuadDib
teorema67
Es ging - u. a. - um den vorinstallierten IE. Das mit den Standards ist ein anderes Thema.
Nein. Damals wollte MS sich mit der Masche durchmogeln, daß der IE integraler Bestandteil des Systems sei. Was nie wirklich gestimmt hat.

Und es ging sehr wohl um den Standard. Denn das war ja die Auswirkung des Marktmissbrauchs. Seinerzeit könnte unfassbar viele Seiten nur gescheit (manche gar nicht) mit den IE verwenden. Wer erinnert sich noch an entsprechende Hinweise beim Betreten einer Seite? Amazon war damals eine der wenige, löblichem Ausnahmen.

Dass der IE zum zentralen Bestandteil wurde, war die Konsequenz daraus, dass Microsoft Windows standardmäßig mit einem Browser auslieferte und dieses verhalten bemängelt wurde.
Als Windows mit dem IE ausgeliefert wurde, brachen die Netzanteile von Netscape massiv ein. Da Microsoft es den Herstellern von PC nicht erlaubte andere Browser zu installieren, wurden sie von der EU verklagt.
Die Sache mit dem systemweiten IE war dann eigentlich der Versuch eine Schlupflochs. Heute muss Microsoft den User vor die Wahl stellen, für Netscape, Opera & Co. kam das natürlich zu spät.
Aber die Technik, dass die HTML-Render-Engine ausgegliedert wird, nutzt macOS auch. WebKit wird für mehr als Safari genutzt.

Das Interessante ist, dass das damals jeder davon ausging, dass der Browser das zentrale Element des Betriebsystems wird … aber wurde es nicht.

Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass grosse Seiten IE-exklusiv waren. Eher im Gegenteil, sie hielten sich an Standards, aber der IE6 benötigte noch extra Anpassungen.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
teorema67
teorema6719.07.18 10:58
teorema67
Es ging - u. a. - um den vorinstallierten IE ...
und
PaulMuadDib
... damals wollte MS sich mit der Masche durchmogeln, daß der IE integraler Bestandteil des Systems sei.

WebKit gehörte anfangs zu Safari und wurde erst später von Apple ins OS geschoben.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
PaulMuadDib19.07.18 11:13
LoCal
Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass grosse Seiten IE-exklusiv waren. Eher im Gegenteil, sie hielten sich an Standards, aber der IE6 benötigte noch extra Anpassungen.
Ich aber. Ich hatte sogar Kollegen, die haben ihre Macs verkauft, weil sie manche Seiten einfach nicht benutzen konnten. In der Firma eines Bekannten wurde an einer „Browserlösung“ entwickelt, welche dann nur mit dem IE lief. Begründung: der IE hätte irgendwelche tollen Funktionen, die die anderen nicht haben. Ich kannte einiger dieser Beispiele.
+1
LoCal
LoCal19.07.18 11:25
PaulMuadDib
LoCal
Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass grosse Seiten IE-exklusiv waren. Eher im Gegenteil, sie hielten sich an Standards, aber der IE6 benötigte noch extra Anpassungen.
Ich aber. Ich hatte sogar Kollegen, die haben ihre Macs verkauft, weil sie manche Seiten einfach nicht benutzen konnten. In der Firma eines Bekannten wurde an einer „Browserlösung“ entwickelt, welche dann nur mit dem IE lief. Begründung: der IE hätte irgendwelche tollen Funktionen, die die anderen nicht haben. Ich kannte einiger dieser Beispiele.

Also ich bin seit 1996 "im Netz" und die wenigste Zeit davon mit einem Microsoft OS.
Da waren FreeBSD, IRIX, Solaris, BeOS, macOS. In den Hochzeit des IE war ich mit BeOS und dessen Browser Netpositive unterwegs und ich hatte, bis auf Java-Applets und Flash, nie Probleme.
PaulMuadDib
In der Firma eines Bekannten wurde an einer „Browserlösung“ entwickelt, welche dann nur mit dem IE lief. Begründung: der IE hätte irgendwelche tollen Funktionen, die die anderen nicht haben. Ich kannte einiger dieser Beispiele.

Das ist etwas anderes. Der IE (ich glaube ab Version 5.5), hatte eine Technologie, die AJAX-ähnlich war, bevor es AJAX so überhaupt gab.
Und ja, es gab Enterprise-sachen, die darauf setzten. Ich habe damals selbst Erweiterungen für so einen Java-Server entwickelt, dessen Frontend so funktionierte. Das hätte man mit Netscape und Co auch noch garnicht abbilden können. Aber solche Sachen kamen ausschliesslich innerhalb von Unternehmen zum Einsatz. Öffentliche Webseiten und Shops waren schon immer Browser-Agnostic
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
teorema67
teorema6719.07.18 14:49
PaulMuadDib
Ich aber. Ich hatte sogar Kollegen, die haben ihre Macs verkauft, weil sie manche Seiten einfach nicht benutzen konnten. In der Firma eines Bekannten wurde an einer „Browserlösung“ entwickelt, welche dann nur mit dem IE lief. Begründung: der IE hätte irgendwelche tollen Funktionen, die die anderen nicht haben. Ich kannte einiger dieser Beispiele.
Ja, ich erinnere mich auch gut daran, dass M$ für die Darstellung bestimmter Seiten oder Inhalte ein eigenes Süppchen kochte. Das war ärgerlich, aber formal nicht Missbrauch von Marktmacht.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+1
PaulMuadDib19.07.18 20:21
teorema67
Ja, ich erinnere mich auch gut daran, dass M$ für die Darstellung bestimmter Seiten oder Inhalte ein eigenes Süppchen kochte. Das war ärgerlich, aber formal nicht Missbrauch von Marktmacht.
Oh doch. Das war ein Teil des ganzen Plans. Auf manchen IT-Lehrgängen wurde sogar ganz klar von jeder anderen Lösung abgeraten, weil angeblich nicht zukunftsfähig. Zum Glück kam es anders.
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