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Raubkopien wieder deutlich nachgefragter: 13 % mehr als noch 2019

Nie zuvor stand der Menschheit ein so umfangreiches Angebot an aktuellen Serien und Filmen zur Verfügung. Und gleichzeitig war auch nie zuvor das Datenvolumen an illegal gestreamten und heruntergeladenen Inhalten so groß. Zu diesem Ergebnis kommt das britische Marktanalyse-Unternehmen MUSO, das sich auf Piraterie-Statistiken spezialisiert hat.


In der vorläufigen Auswertung für das Jahr 2023 benennt MUSO Trends beim Konsum illegitimer Videoinhalte. Nach einem starken Einbruch im Jahr 2020 aufgrund von pandemiebedingten Produktionsstopps (und steigenden Abonnentenzahlen bei Streamingdiensten) stieg die Zahl von Besuchen auf Piraterieseiten stetig an. 2023 hat das bisherige Rekordjahr 2019 übertroffen.


Nach 2020 stiegen die Zugriffe auf Raubkopien wieder stetig an. Quelle: MUSO; Kearney-Analyse

Vor allem Streaming von Serien, Filmen und Sport
Den Löwenanteil von 68 Prozent nehmen laut der Auswertung Serieninhalte ein. Ein weiteres knappes Viertel entfällt auf Filme. Beinahe der gesamte Rest (sieben Prozent) nehmen Live-Sportveranstaltungen über unlizenzierte Streamingdienste ein. Über die letzten fünf Jahre sind vor allen Dingen die Genres "Manga" sowie "Reality TV" angestiegen. Insgesamt verschiebt sich die Piraterie vom Download zum Streaming. Lizenzfreie Streaminganbieter ähneln oftmals stark den legitimen Angeboten; manche Zuschauer wissen gar nicht, dass sie über eine Piraterieplattform zugucken.

Deutschland in den Top 10 – Tendenz sinkend
Im Ländervergleich dominieren Russland, Indien und die Vereinigten Staaten (in aufsteigender Reihenfolge). Gemeinsam entfallen 30 Prozent des Piraterievolumens auf diese drei Länder. Deutschland ist auf Platz 9 der Länderrangliste mit sinkender Tendenz: Im Vergleich zu 2018 ist der Anteil am internationalen Raubkopieaufkommen von drei auf zwei Prozent gesunken. Dementsprechend verortet MUSO Deutschland im Ländervergleich im Quadranten "positive Anzeichen": Die Piraterie ist relativ niedrig, und ihr Anteil sinkt.


Im internationalen Vergleich wirkt Deutschland eher nicht piraterieaffin. Quelle: MUSO; Kearney-Analyse

Dunkelziffer erwartbar hoch
In die erfassten Daten finden nur offen zugängliche Quellen Eingang, also etwa Torrent-Daten oder per Browser erreichbare Streamingseiten. Dedizierte Apps mit verstecktem Datentransfer fließen nicht in die Analyse ein. MUSO will mit seinen Auswertungen aktueller Pirateriedaten legitime Inhalteanbieter unterstützen, zahlende Kundschaft zu erreichen. Die Firma meint, es gäbe drei Kategorien von Raubkopiekonsumenten: schamlos, ahnungslos und unwillig. Die letztere verdiene ihrer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit, da sie durch den Abbau technischer oder lizenzrechtlicher Hürden von legalen Angeboten überzeugt werden könnten.

Kommentare

janstolle17.01.24 13:43
Naja wen wundert es bei der immer stärkeren Fragmentieren von Streaming Diensten mit immer weniger Features, dauernd verschwindenden Inhalten und steigenden Preisen.
+26
esc
esc17.01.24 13:47
Es gibt auch Länder wie die Schweiz, wo man sich mit dem Download nicht strafbar macht und daher keine Angst vor Konsequenzen haben muss.
+8
Robby55517.01.24 13:47
Wem wundert das noch? Indem der Videostreamingmarkt weiter fragmentiert, die Preise immer schneller nach oben gehen und dazu noch Werbung kommt, wird sich daran auch nichts mehr ändern.

Die Anbieter sollten von der Musikindustrie lernen. Jeder Anbieter hat nahezu den gesamten Musikkatalog und die Preise haben sich seit Jahren nicht allzu stark verteuert. Unterschiede gibt es fast nur durch die Qualität (Lossless/3D Audio) oder durch Zusatzinhalte wie Podcasts oder Remixe (Soundcloud).
+19
adiga
adiga17.01.24 13:58
esc
Es gibt auch Länder wie die Schweiz, wo man sich mit dem Download nicht strafbar macht und daher keine Angst vor Konsequenzen haben muss.
Das ist korrekt, solange es sich um Audio- und Videoinhalte handelt. Und es sich nicht um einen Dienst wie eMule oder ähnlich handelt (wo man gleichzeitig Empfänger und Sender ist). Deshalb ist auch die Grafik der Studie falsch. Bei Schweiz müsste die Zahl deshalb eigentlich bei Null sein.

Und "Raubkopie" ist ein unglaublich guter Click-Bait. Aber Hand aufs Herz, wer hat schon je eine Raubkopie gehabt oder gesehen? Niemand. Weil es dies gar nicht gibt. Es wird gesetzwidrig kopiert oder vervielfältigt. Aber geraubt? Mit vorgehaltener Waffe? Habe ich in den letzten 40 Jahren noch nie gehört. Illegale Kopie. Ja. Piraterie. Ok. Aber Raubkopie? Definitiv nicht.
+11
Ollie Mengedoht
Ollie Mengedoht17.01.24 14:29
adiga
Aber Hand aufs Herz, wer hat schon je eine Raubkopie gehabt oder gesehen? Niemand. Weil es dies gar nicht gibt. Es wird gesetzwidrig kopiert oder vervielfältigt. Aber geraubt? Mit vorgehaltener Waffe?
Und doch hat sich der Begriff nun einmal durchgesetzt: https://de.wikipedia.org/wiki/Raubkopie auch wenn der Straftatbestand so nicht genannt wird.

Es gibt auch keine Stundenkilometer (oder wären halt recht langsame Geschwindigkeiten von soundsoviel Stunden pro km), trotzdem sagt und schreibt es jeder. So sehr, dass es längst anerkannt ist… Windmühlen und so.

Heute darf man sogar nicht nur Straßen oder Stadtteile evakuieren, sondern auch Menschen. Dabei heißt evakuieren entleeren – und man will Menschen gar nicht entleeren, das wäre ja ziemlich grausam. Durch die ewige Falschbneutzung des Wortes ist evakuieren inzwischen gleichbedeutend mit in Sicherheit bringen.

Oder die ganzen 50-jährigen Jubiläen. Mann, haben die lange gedauert. Es gibt ein Jubiläum des 50-jährigen Bestehens oder ein Goldjubiläum oder so etwas, andernfalls ist es das 50. Jubiläum. Das Jubiläum ist der Jahrestag, keine Dauer. Windmühlen…
Et es wie et es, et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange! :-)
+18
horst1
horst117.01.24 14:32
Das hat es doch schon früher gegeben zu den guten alten Kassetten und LP Zeiten.
Kann mich nicht erinnern, dass man sich da Strafbar gemacht hat.
Da kam ein Konzert von Pink Floyd oder Genesis in der Festhalle in Frankfurt noch 30-40 DM und keine 300-400 €, was man heute so verlangt.

Die alten Säcke unter euch hier könnt ihr euch noch an den Rockpalast erinnern 70 bis Anfang 80er Jahre. Da haben wir doch am Kassettenrekorder gesessen und aufgenommen ohne Ende. Lief damals im TV und Radio gleichzeitig.
Und das alles ohne Internet. Ja, so eine Zeit gab es auch mal.
+10
AJVienna17.01.24 14:46
horst1
Das hat es doch schon früher gegeben zu den guten alten Kassetten und LP Zeiten.
Kann mich nicht erinnern, dass man sich da Strafbar gemacht hat.
Da gab es mehrere Faktoren die das geregelt haben:
- Urheberrechtsabgabe auf Kassetten
- jede Kopie wurde etwas schlechter
- du musstest jemand kennen der dir das zum kopieren leiht

Die Situation ist also nicht wirklich vergleichbar.
+6
Ollie Mengedoht
Ollie Mengedoht17.01.24 15:07
Und das Ganze war klar rechtlich geregelt mit dem „Recht auf Privatkopie“.
Et es wie et es, et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange! :-)
+1
JeDI17.01.24 15:08
horst1
Da gab es mehrere Faktoren die das geregelt haben:
- Urheberrechtsabgabe auf Kassetten
Die gab/gibt es auf Rohlinge auch, darf man aber trotzdem nicht mehr. Ob die auf Festplatten auch erhoben wird, weiß ich gar nicht.

Das Deutschland nicht stark vertreten ist, liegt vermutlich daran das hier viele ein VPN dafür nutzen.
+1
andreasm17.01.24 15:20
JeDI
horst1
Da gab es mehrere Faktoren die das geregelt haben:
- Urheberrechtsabgabe auf Kassetten
Die gab/gibt es auf Rohlinge auch, darf man aber trotzdem nicht mehr. Ob die auf Festplatten auch erhoben wird, weiß ich gar nicht.

Das Deutschland nicht stark vertreten ist, liegt vermutlich daran das hier viele ein VPN dafür nutzen.

Ich glaube die Urheberrechtsabgabe zahlt man heute auf praktisch jedes elektronische Speichermedium (HDD, SSD, Speicherkarte etc.).
+8
WLanHexe
WLanHexe17.01.24 15:22
Rockpalast - lief aber auch noch bis in die 90er hinein, auf dem WDR... Ich habe heute noch so manche VHS herumliegen mit fantastischen Konzertmitschnitten. Schade, dass die Auflösung und die Qualität der VHS, nach heutigen Maßstäben, damals so mies war.
+3
Robby55517.01.24 15:51
AJVienna
horst1
Das hat es doch schon früher gegeben zu den guten alten Kassetten und LP Zeiten.
Kann mich nicht erinnern, dass man sich da Strafbar gemacht hat.
Da gab es mehrere Faktoren die das geregelt haben:
- Urheberrechtsabgabe auf Kassetten
- jede Kopie wurde etwas schlechter
- du musstest jemand kennen der dir das zum kopieren leiht

Die Situation ist also nicht wirklich vergleichbar.

Das mit der schlechteren Kopie lag an der analogen Technik und die wurde im Laufe der Zeit auch immer besser. Jemanden kennen war auch nicht notwendig, zu meiner Jugendzeit konnte man in der Schulbibliothek kostenlos eine große Auswahl an CDs ausleihen. Anfangs hab ich die noch auf Kassette gezogen, später war der CD Brenner das Mittel der Wahl. Damals war noch nix mit dem MP3 Müll, Hi-Fi und CD-Qualität war angesagt Hat dann auch gute 20 Jahre gedauert bis man vergleichbare Qualität endlich auch beim Streaming bekommt.
+1
macuser96
macuser9617.01.24 16:30
Ollie Mengedoht
Und das Ganze war klar rechtlich geregelt mit dem „Recht auf Privatkopie“.
Ist es nach wie vor.
+1
Satzlaus
Satzlaus18.01.24 10:38
horst1
Da kam ein Konzert von Pink Floyd oder Genesis in der Festhalle in Frankfurt noch 30-40 DM und keine 300-400 €, was man heute so verlangt.

Mein erstes YES-Konzert hat DM 18,– Eintritt gekostet.
+2
MOTIVHIMMEL
MOTIVHIMMEL24.01.24 20:52
Die Meldung kommt wirklich wenig überraschend.
Zu viele Anbieter wo man einfach nicht alle buchen kann, zunehmend verwirrende Preisstrukturen und Restriktionen und dann auch noch die Unberechenbarkeit hinsichtlich der Verfügbarkeit. Über Nacht verschwinden da einfach mal Inhalte einschließlich Eigenproduktionen der jeweiligen Anbieter und keiner weis, wann und ob man sie je wieder sehen kann. Also lieber mal sichern...
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