Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

MacBook Pro 2018: CPU-Throttling ein Spannungs-Problem?

In der letzten Woche wurde bekannt, dass die neuen MacBook-Pro-Modelle mit 4- und 6-Kern-CPUs ihre Taktrate schnell senken, sobald diese auf allen Kernen belastet werden - etwa beim Rendern oder Konvertieren von Videomaterial.


Da die Prozessortemperatur recht schnell stieg, stand sofort Apples Temperatur-Management im dünnen MacBook-Gehäuse im Mittelpunkt der Spekulationen. Tests zeigten, dass die Erhöhung der Lüfterdrehzahlen die Reduzierung der Taktrate erfolgreich verhinderten. Das MacBook Pro lief bei diesen Tests unter Volllast mit der maximalen Taktrate.

Spannungsreglermodul für die Probleme verantwortlich?
Ein findiger Nutzer auf der Social-Plattform Reddit hat herausgefunden, dass unter Umständen ein anderes Bauteil für das Heruntertakten des Prozessors verantwortlich ist - das Spannungsreglermodul (Voltage Regulator Module, VRM). Auch dieses Bauteil kann bei länger anhaltender Last überhitzen und sendet daraufhin ein Signal, dass der Prozessor seine Taktrate reduzieren muss. Apple hat hier wohl sehr konservative Sicherheitseinstellungen im VRM vorgenommen, welche für die starken Prozessoren der neuen MacBooks nicht ausreichend sind.

Da durch eine erhöhte Lüfterdrehzahl auch das Spannungsreglermodul besser gekühlt wird, entfällt auch der Grund zur Taktratenreduzierung bei hoher Last. Für die Theorie des Reddit-Nutzers spricht, dass in diversen Tests des i9-MacBooks die Taktrate auf nur 800 MHz reduziert wurde. Genau dies ist die Minimaltaktrate der verbauten i9-CPU - bei thermischer Überlastung wäre normalerweise eher eine schrittweise Reduzierung des Takts zu beobachten anstatt ein sofortiges Rückschalten auf die Minimalfrequenz.

Software-Workaround für Mutige
Mittels der Kernel-Erweiterung VoltageShift lassen sich die Sicherheitsparameter des VRM anpassen. Dies erfordert allerdings die Installation einer nicht signierten Kernel-Erweiterung. Sollte Apple im Garantiefall einer solchen Modifikation auf die Schliche kommen, ist zu erwarten, dass eine kostenfreie Reparatur verweigert wird. Nutzer mit normalen Heimanwenderwissen sollten so oder so Abstand von einer solchen Modifikation nehmen, da erst einmal Hex-Werte errechnet werden müssen, um die passenden Einstellungen für sein Modell zu finden.

Nach Anpassung keinen Leistungsabfall mehr
Nach der Anpassung konnte der Reddit-Nutzer keine Auffälligkeiten mehr feststellen: Selbst nach mehreren Cinebench-Tests ohne Pause lieferte das MacBook Pro mit i9-Chip konstant Benchmark-Werte zwischen 1.000 und 1.100 Punkten.

Ob allerdings Apple die VRM-Sicherheitsparameter wirklich nur konservativ gewählt hat oder ob das Bauteil bei längerer Nutzung Schaden nimmt, kann bisher niemand vorhersehen. Sollte das Spannungsreglermodul auf Dauer der Belastung standhalten, könnte Apple das Problem mit einem einfachen Software-Patch aus der Welt schaffen.

Kommentare

torgem24.07.18 17:14
Es bleibt spannend.
AAPL: halten - reflect-ion.de
+1
verstaerker
verstaerker24.07.18 17:15
also schon komisch das .. als hätte bei Apple niemand das Gerät getestet ... aber das dürfte doch sehr unwahrscheinlich ein
+4
flyingangel24.07.18 17:20
Mich quält schon länger eine Frage:
Passieren Apple diese „Probleme“ einfach, oder machen sie das absichtlich?!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Probleme nicht schon im Vorfeld erkannt werden. Und noch weniger, dass sie einfach so hingenommen werden ohne zu versuchen sie zu beheben. Apple muss sich doch der Diskussion bewusst gewesen sein. Daher glaube ich, dass Apple diese Diskussion sogar bewusst gewünscht hat. Man spricht darüber und das ist Werbung. Auch negative Werbung ist Werbung. Nach einiger Zeit wird ein Softwareupdate veröffentlicht und gut ist es.

Außerdem: ein großteil der Kunden wird sich das neue MacBook kaufen ohne von dem Problem zu wissen und noch viel mehr ohne es jemals zu bemerken.
-3
ilig
ilig24.07.18 17:33
Fliegender Engel
Auf welcher Wolke sitzt Du denn? Apple macht das absichtlich um negative Werbung zu bekommen
+7
flyingangel24.07.18 17:42
ilig
Fliegender Engel
Auf welcher Wolke sitzt Du denn? Apple macht das absichtlich um negative Werbung zu bekommen

Und du glaubst das Thema wird nicht getestet? Apple muss es bewusst sein, dass es negative Schlagzeilen geben wird!
Also: entweder sind Apple die negativen Schlagzeilen egal, oder sie nehmen sie sogar bewusst in Kauf mit dem Hintergedanken - OK, die Leute reden drüber - cool! Und dann kommt ein Update das das Problem behebt und Apple hat ein tolles MacBook am Markt - und das ganz ohne einen Cent in groß angelegte Werbung zu stecken - das haben die Medien bereits erledigt.

Daher auch ein Silent Update...

Werbung muss nicht positiv sein, hauptsache das Produkt wird genannt! Funktioniert doch in der Politik genau so - wer dauernd im Fernsehen ist wird gewählt - Argumente sind dafür nicht notwendig!
-1
House Style24.07.18 17:43
Apple scheint es wirklich nicht zu lernen. Mein iMac Pro (10 Core) ging nach einer Woche zurück. Für (3D)-Rendering nicht zu gebrauchen. Lauter als jeder aktuell zugelassene Staubsauger, aber dafür mit reduzierter Leistung.
+5
barabas24.07.18 17:48
Ich verstehe das nun auch nicht, da muss ein "Aussenstehender" die Arbeit für einen der wertvollsten Konzerne der Welt machen. Was hat Apple eigentlich für Mitarbeiter, brauchen die ein Motivations-Training ?
0
jensche24.07.18 17:51
Vorallem bei knapp 13 Milliarden Dollar Entwicklungsbudget!! Pro Jahr versteht sich.
barabas
Ich verstehe das nun auch nicht, da muss ein "Aussenstehender" die Arbeit für einen der wertvollsten Konzerne der Welt machen. Was hat Apple eigentlich für Mitarbeiter, brauchen die ein Motivations-Training ?
+2
Doyle24.07.18 17:54
House Style
Apple scheint es wirklich nicht zu lernen. Mein iMac Pro (10 Core) ging nach einer Woche zurück. Für (3D)-Rendering nicht zu gebrauchen. Lauter als jeder aktuell zugelassene Staubsauger, aber dafür mit reduzierter Leistung.

Hi,

kannst du etwas mehr darüber erzählen? würde mich interessieren
+3
verstaerker
verstaerker24.07.18 18:13
Doyle
House Style
Apple scheint es wirklich nicht zu lernen. Mein iMac Pro (10 Core) ging nach einer Woche zurück. Für (3D)-Rendering nicht zu gebrauchen. Lauter als jeder aktuell zugelassene Staubsauger, aber dafür mit reduzierter Leistung.

Hi,

kannst du etwas mehr darüber erzählen? würde mich interessieren

ja mich auch ... das ist eigentlich genau das was ich vermutete
-1
dan@mac
dan@mac24.07.18 19:17
Um so mehr Cores und Takt um so kürzer kann die volle Performance abgerufen werden wenn dies wie beim Rendern über einen längeren Zeitraum geschieht.
+1
tobias.reichert24.07.18 19:19
Ich liebe die ganzen Untergangszenarien hier, „völlige Fehlkonstruktion“ hat mir besonders gefallen - vor allem jetzt wo der bug behoben ist.
0
JanoschR
JanoschR24.07.18 19:26
Es gibt ein Softwareupdate, welches das Problem beheben soll.
+4
pierre4224.07.18 19:29
Ist wohl doch nicht nur eine Marketing Trick:

+1
House Style24.07.18 20:17
Die physikalischen Gesetze gelten halt auch für Apple. Warum sind selbst die CPU-Lüfter der besten Workstation schon nahezu so tief wie der iMac Pro selbst? Mit Riser-Card (bei professionellen Workstations spricht man von CPUs anstelle von CPU), ist man sogar darüber. Ohne hier jetzt Apple schlechtreden zu wollen, wer wirklich auf CPU- und GPU-Power angewiesen ist (und bereit ist, den entsprechenden Aufpreis zu bezahlen) findet bei der Konkurrenz BEDEUTEND mehr. Apple verbaut in ihren ultradünnen Gehäusen (rein aus Marketing-Gründen) ja auch Intel Xeon und inzwischen i9. Wunderschön auf den Datenblatt, aber wenn die Leistung dann im Dauerbetrieb (100% CPU-Auslastung aller Cores während Stunden/Tagen) nach weinigen Sekunden massiv zurück geht (das bekannte und im Bericht genannte "Throttling") und das Teil durchgehend (5 Sekunden nach dem Start eines Renderings) ca. 4 bis 5 Mal so laut läuft, wie ein Gerät, das dafür ausgelegt wurde, muss man leider feststellen, dass der Grossteil des Geldes für das sehr schöne Gehäuse/Design drauf ging.
+3
House Style24.07.18 20:30
Das störende daran ist ja eigentlich, dass Apple den iMac Pro als High-End Workstation anpreist, es in Wirklichkeit aber nur ein luxuriöser Desktop-Rechner ist.
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.