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Kuo: Apple-Headset ist die letzte Chance für eine strauchelnde Branche

Oft wird in Diskussionen rund um das noch immer nicht erschienene Apple-Headset angeführt, bis auf Gaming keinen Nutzwert im Alltag erkennen zu können. Zwar ist es möglich, eine virtuelle Schreibtischwelt zu erschaffen, doch niemand dürfte stundenlang mit einem schweren Headset arbeiten wollen. Diese Anmerkungen sind nicht aus der Luft gegriffen, immerhin gibt es seit Jahren zahlreiche VR-Headsets, allem voran für den Spielemarkt. Wie Ming-Chi Kuo in einer aktuellen Analyse ausführt, kann jedoch nicht die Rede von durchschlagendem Erfolg sein – selbst im Falle populärer Produkte wie PlayStation VR2. Für ihn gilt Apples VR-/AR-Ansatz daher als letzte Hoffnung auf einem problemgeplagten Markt.


Kein Hersteller war bislang erfolgreich
Ein Blick auf die absoluten Verkaufszahlen zeigt, wie schwierig es ist, Käufer zu finden. Im gesamten Produktzyklus der Quest Pro (von Meta) gingen nur rund 300.000 Exemplare über die Ladentische. Sony muss die Produktion der VR2-Headsets deutlich drosseln, denn nach dem initialen Ansturm sieht es wesentlich mauer aus. Der größte chinesische Hersteller, Pico, kann nur etwas mehr als die Hälfte des prognostizierten Absatzes erreichen. Google hat sich ganz aus dem Markt für AR-/VR-Brillen zurückgezogen, Microsoft zeigt ebenfalls kein Interesse mehr.

Apple "Reality Pro" kann eine Perspektive sein
Niemand rechnet damit, dass Apple von Anfang an hohe Stückzahlen verkauft, mehr als 300.000 Exemplare in diesem Jahr gelten als unrealistisch. Dennoch wäre dies schon ein Achtungserfolg, zudem sich die "Reality Pro" preislich wohl maßgeblich von bisherigen Geräten abhebt. Mit weniger als 3000 Dollar Einstiegspreis rechnet niemand, denn angesichts der erwarteten Specs sind geringere Preise schwerlich möglich. Allerdings zeigt Apple vermutlich das Maximum des derzeit technisch Machbaren und damit eine Perspektive, wie sich der Markt für alle entwickeln kann. Wenn die Technologie in günstigere, leichtere Headsets wandert – und Apple tatsächlich eine Idee hatte, auf die sonst niemand kam – käme der Markt vielleicht doch eines Tages in Schwung.

Kommentare

Uschaurischuum!
Uschaurischuum!06.04.23 16:09
Dabei ist es doch so einfach. (Zumindest in meiner persönlichen, naiven Wahrnehmung) Ein/e Headset / Brille von dieser Größe schränkt dich ein beim spielen oder anderen Aktivitäten. Optisch sicher beindruckend, mal mehr mal weniger. Aber im Grunde nervt es einfach auf Dauer. Die Masse der Käuferschaft will auf dem Sofa sitzen und unkompliziert ihren Bedürfnissen nachgehen.
Mein Spielerlebnis damit war Anfangs von Begeisterung geprägt aber schon nach sehr kurzer Zeit hat es mich genervt. Aus letzter Sicht kann ich mir nicht vorstellen dafür jemals Geld auszugeben.
Freilich lasse ich mich gerne überraschen + umstimmen.

Nebenbei bemerkt: was soll ich im Apple Universum mit diesem Headset bedienen? Doch wohl nicht Apple Arcade?! Wo ist hier eine sinnvolle Integration ins Look&Feel Erlebnis APPLE? Das frage ich mich schon seit die ersten Gerüchte hier und anderswo zu lesen waren.
(Telefon ohne Tasten klang damals auch witzig – ich weiß ... na hoffen wir mal)
Brauchen wir alles was wir können?
+7
Califa06.04.23 16:27
Uschaurischuum!
Nebenbei bemerkt: was soll ich im Apple Universum mit diesem Headset bedienen? Doch wohl nicht Apple Arcade?! Wo ist hier eine sinnvolle Integration ins Look&Feel Erlebnis APPLE? Das frage ich mich schon seit die ersten Gerüchte hier und anderswo zu lesen waren.
(Telefon ohne Tasten klang damals auch witzig – ich weiß ... na hoffen wir mal)
Apple wird sicherlich an einem Ökosystem feilen, nicht nur an der Brille. Aber wir wissen ja noch nicht einmal, auf welchen Anwendungsschwerpunkt sich Apple fokussiert. Das was wir wissen ist nur, dass z.Zt. eine Menge Gerüchte lanciert werden.
+2
Krispo9906.04.23 19:01
Die Frage ist, ob Apple es ohne Steve Jobs schafft eine Lösung auf die Beine zu stellen, die wohl weniger durch besondere Neuerungen glänzt, aber wie so oft einen vorhanden Produktbereich umkrempelt indem Dinge zusammengeführt werden, die bisher eigenständig waren.
Wenn ihnen dass gelingt, kann das durchaus eine neue Revolution à la iTunes, iPhone oder iPad werden.
+3
TheGeneralist
TheGeneralist06.04.23 21:49
Kann die bisherigen Kommentare sehr gut nachvollziehen, eure Punkte finde ich allesamt sehr relevant.
Bin allerdings hier sehr skeptisch - die Probleme, die sich schon vor Launch abzeichnen, sind aus meiner Sicht grundsätzlicher Natur und wiegen somit weit schwerer als die "Gegenargumente", die beispielsweise seinerzeit vor Erscheinen des iPad oder der Apple Watch kursierten. Ich vermute, trotz der sicherlich tollen Arbeit an Design und Konzept, die Apple hier investiert hat, wird es erst einmal genauso floppen wie Google Glass ein Jahrzehnt früher. Die Technik ist auch in diesem Jahrzehnt nach wie vor nicht reif genug, damit ein solches Konzept Killer-Anwendungsfälle abdecken kann.

Meine Prognose ist daher: wenn Kuo hier das richtige Fingerspitzengefühl hat und die Apple Brille ist tatsächlich die letzte Hoffnung für den AR/VR-Markt, dann wird es diesen Markt in absehbarer Zeit erst mal nicht mehr geben.
Die AR/VR-Revolution wäre dann erst mal bis auf weiteres ausgesetzt / auf unbestimmte Zeit in die Zukunft verschoben.
+1
Dibbuk07.04.23 10:59
Wenn die Brille Ungelernte in die Lage versetzen sollte, wechselnde komplexe Tätigkeiten ausüben zu können, fällt die Revolution nicht aus, dann nimmt das Ding, sobald die externen Entwickler ihren Hirnschmalz beisteuern, langsam aber unaufhaltsam Fahrt auf.
-1
Em De07.04.23 11:22
Ich habe mich gefragt, warum Apple so "zwischendurch" diese Apple Music Classical-App in den Store gestellt hat. Warum haben sie nicht einfach bis zum Release von iOS 17 gewartet? Die Veröffentlichung war doch nicht von Zeitdruck geplagt.
Aber unter der Maßgabe, dass auf der WWDC ein Apple Headset präsentiert wird, war die Veröffentlichung vielleicht doch wichtig. Denn wenn wir uns vorstellen, dass man in einem virtuellen Konzertsaal sitzt und in VR und mit entsprechenden Kopfhörern (Spatial Audio) ein Konzert genießt, hätte man schon mal ein interessantes Anwendungsbeispiel. Und Apple wäre nicht Apple, wenn sie nicht irgendwann auf die Idee kommen würden, die Plätze in so einem virtuellen Konzertsaal zu verkaufen - denn die könnten ja auch künstlich begrenzt und damit begehrlich sein.
Was denkt ihr?
+3
ticaki07.04.23 12:56
Uschaurischuum!
Ein/e Headset / Brille von dieser Größe schränkt dich ein beim spielen oder anderen Aktivitäten.
Du siehst zu begrenzt auf die Anwendungsmöglichkeiten. Wenn beiden Displays eine so hohe Auflösung haben das man mit stillstehendem Kopf nur mit den Augen sich umsehen kann, und zwei Kameras die die Umgebung in vergleichbarer Qualität aufnimmt, braucht man keine Monitore mehr. Aber dafür gibts wohl weder die Displays, noch die Kameras oder die Computerleistung in bezahlbaren Regionen. Daher Spielzeug.
0
martzell08.04.23 03:02
TheGeneralist
Kann die bisherigen Kommentare sehr gut nachvollziehen, eure Punkte finde ich allesamt sehr relevant.
Bin allerdings hier sehr skeptisch - die Probleme, die sich schon vor Launch abzeichnen, sind aus meiner Sicht grundsätzlicher Natur und wiegen somit weit schwerer als die "Gegenargumente", die beispielsweise seinerzeit vor Erscheinen des iPad oder der Apple Watch kursierten. Ich vermute, trotz der sicherlich tollen Arbeit an Design und Konzept, die Apple hier investiert hat, wird es erst einmal genauso floppen wie Google Glass ein Jahrzehnt früher. Die Technik ist auch in diesem Jahrzehnt nach wie vor nicht reif genug, damit ein solches Konzept Killer-Anwendungsfälle abdecken kann.

Meine Prognose ist daher: wenn Kuo hier das richtige Fingerspitzengefühl hat und die Apple Brille ist tatsächlich die letzte Hoffnung für den AR/VR-Markt, dann wird es diesen Markt in absehbarer Zeit erst mal nicht mehr geben.
Die AR/VR-Revolution wäre dann erst mal bis auf weiteres ausgesetzt / auf unbestimmte Zeit in die Zukunft verschoben.


Ich traue Apple eine Bildschirmbrille mit Mehrwert zu und dadurch einen Markt aufzuwerten der bis jetzt unpopulär vor sich hin dümpelt. Mit den AirPods hat Apple den Bluetooth-Kopfhörer-Nischenmarkt zu einem gigantischen Business vergrößert. Weil die AirPods viel benutzerfreundlicher sind, besser klingen und kleiner sind als alle Bluetoothkopfhörer die ich zuvor hatte (das waren sehr viele).

Bildschirmbrille ist die Zukunft mobiler Bildschirme. In naher Zukunft werden wir uns vergleichbar mit AirPods für Audio bei Bedarf eine Bildschirmbrille auf die Nase setzen. Im Gegensatz zu VR-Brillen nicht-immersiv. Wie bei Google Glass und Microsoft Hololens bleiben die Augen sichtbar und wir sehen direkt die echte Welt. Da wo es nicht stört können wir große virtuelle Bildschirme anzeigen und nutzen, diese aber jederzeit ausblenden oder aus der Sicht schieben. Die Brille lässt sich einfach absetzen, wie man sich die AirPods aus dem Ohr nimmt. Microsoft Hololens lässt sich aktuell hochklappen.

Ich habe den Eindruck vielen ist der aktuelle Stand von Bildschirmbrillen nicht geläufig, woher auch.

• Von Sony gibt es eine VR-Brille, da ist man in einer eigenen Welt und von der Realität isoliert und mit einem Kabel an die Playstation angekettet. So richtig populär ist das nicht, weil der Mehrwert die Nachteile nicht überwiegt.

• Google Glas ist federleicht, weil ohne AR-Tracking. Einfach nur ein transparenter Bildschirm der sich zu- und abschalten lässt. Schön mobil.

• Microsoft HoloLens ist die fortschrittlichste AR-Brille. Autonom, ohne Kabel. Liegt einigermaßen bequem auf der Stirn auf, das Visier ist durchsichtig und lässt sich hochklappen.

Ich hoffe Apple ignoriert den AR-Hype und bringt eine Bildschirmbrille wie Google Glas, einfach nur ein externer Bildschirm für das iPhone. Während man die Brille nutzt könnte das iPhone zum Touchpad werden. Damit ist auch die Bedienung geklärt. Point & Klick, wie beim iPad mit Touchpad.
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