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Jony Ive designt eigene Schriftart – “LoveFrom, Serif” angekündigt

Seit mittlerweile 4 Jahren beschäftigte sich Apples ehemalige Chef-Designer nun mit einer eigenen Schriftart für sein neues Unternehmen. Gelandet ist das Designerteam rund um Ive bei einer Serifenschrift, genauer genommen einer Weiterentwicklung der Baskerville Font. Bekannterweise war die Typografie eine gemeinsame Leidenschaft von Steve Jobs und seinem jahrelangen Weggefährten.


Ein neues Kapitel beginnt
Nachdem die Partnerschaft zwischen Ives neu gegründetem Unternehmen und Cupertino im Jahre 2022 vollständig endete, hatte dieser mehr Zeit, sich auf eigene Projekte zu konzentrieren. Neben einer Clownsnase für die britische Hilfsorganisation Comic Relief, erhielt eine seiner Passionen mehr Zuwendung. LoveFrom Serif soll an die Hingabe an die Handwerkskunst erinnern, derer oft ein langwieriger Prozess innewohnt. So stellten Ive und Mitbegründer Marc Newson als Erstes einen Schriftsteller ein, welcher Ihnen helfen soll, die Ideen in Form von wohlbedachten Worten zu Papier zu bringen, bevor sie sie durch Zeichnungen konkretisieren. In Zusammenhang mit einem Auftrag entsteht so sogar manchmal ein ganzes Buch (siehe ). Die erste Webseite des Labels beinhaltete gar nur wenige Worte.

Design-Team von Apples San Francisco Font involviert
In den letzten vier Jahren arbeiteten rund 40 Designer unter Ives Aufsicht, unter anderem für Marken wie Ferrari, Moncler und Airbnb. In dieser Zeit perfektionierte das Label die hauseigene Schriftart, welche die Worte, die Ive typischerweise stets sorgfältig wählt, abbildet. Hierfür war unter anderem auch ein großer Teil des Designteams zuständig, die sich in der Vergangenheit mit Apples Systemfont San Francisco beschäftigten.

Bild: LoveFrom

Jahrelange Entwicklung einer eigenen Schrift
Das erste Mal tauchte die neue Schriftart im Logo der Wortmarke LoveFrom auf. Danach bekam man sie immer häufiger zu Gesicht, unter anderem bei der Krönung von König Charles III. und zuletzt auch im neuen Buch „Make Something Wonderful“, einer Sammlung verschiedener Zitate von Apple-Mitbegründer Steve Jobs. Bis dahin war es ein langer Weg. Relativ schnell wandte sich der Blick zur Serife und landete bei der vertrauten, zeitlosen Baskerville-Font. John Baskerville, ein Handwerker, war ähnlich besessen wie das Team rund um Ive und stellte daher eine gute Ausgangsbasis für die Entwicklung der eigenen Schrift dar, so Ive in einem Interview gegenüber Fast Company. Der sehr lesenswerte Bericht gibt Aufschluss über die Entstehungsgeschichte rund um die neue Schriftart, mit interessanten Einblicken zur akribischen Recherchearbeit.

Kommentare

Niederbayern
Niederbayern11.05.23 11:47
würde ich jetzt sofort der LoveFrom Schriftart zuordnen😬
+1
gorgont
gorgont11.05.23 11:54
Alle Buchstaben 0,0001nm anders und schon hat man ne eigene Schriftart designt… 🫣😜🤘🏻
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
+3
Thomacintosh11.05.23 11:59
Das hat die Welt gebraucht. Eine weitere Schriftart.
+3
Retrax11.05.23 11:59
gorgont
Alle Buchstaben 0,0001nm anders und schon hat man ne eigene Schriftart designt… 🫣😜🤘🏻
Mir gefällt Ives LoveFrom-Font sehr, aber wie schaut sowas in rechtlicher Hinsicht aus wenn sich Schriften so gering voneinander absetzen?
+1
Bernd
Bernd11.05.23 12:04
Gefällt mir sehr gut!
Gibts die zum Download?
+4
Mecki
Mecki11.05.23 12:17
Schriftarten mit derart feinen Details (geschwungenen Linien, sehr feinen Serifen, usw.) sehen nur gut aus, wenn die Schriftgröße derart groß ist wie hier im Beispiel. Ist sie hingegen normal groß, dann sehen solche Schriften entweder total kaputt aus oder müssen zwangsweise alle Details verlieren (was man so gestalten kann in modernen Font-Formaten) und sehen dann genau wie hunderte bereits existierende Schriftarten aus. Da aber 99,9% aller Texte eben normal große Schriftgrößen verwendet, spielt es 99,9% der Zeit keine Rolle, welche Schriftart man verwendet bzw. hier braucht man höchstes einen kleinen Satz von Schrifttypen: Serif, Grotesk (aka Sans Serif), Fixed Width (aka Monospaced), Wide, Thick, Thin und ggf. noch Cursive reichen eigentlich vollkommen aus.
+1
rafi11.05.23 12:24
Jetzt schaut euch doch nochmal das wunderschöne Q an!
+5
jmh
jmh11.05.23 12:26
Bernd
Gefällt mir sehr gut!
Gibts die zum Download?
bei dafont.com wirst du die bestimmt nicht finden.
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
-1
Niederbayern
Niederbayern11.05.23 12:28
Bernd
Gefällt mir sehr gut!
Gibts die zum Download?

musst du dir per Abo freischalten lassen für mtl.19,90€😉
+2
jeti
jeti11.05.23 12:33
Später im Jahr bei Berthold => je Schnitt € 99,-
+2
marm
marm11.05.23 12:40

(Baskerville)
Doch da ist ein Unterschied beim R und bei der 2.
+6
Peter Parker
Peter Parker11.05.23 13:09
By the way.

Die Königin der Schriften:

Bodoni, Dreiviertel halbfett.
With great power there must also come — great responsibility! Stan Lee
+3
anaximander11.05.23 13:13
Schriftarten sind, wie Design allgemein, ästhetischer Ausdruck aktueller Kultur.

Wenn ich in Fontshop.com schaue, sehe ich, wie Schrift Perspektiven und Haltungen kommunizieren kann: dezent modern mit Priorität auf praktische Lesbarkeit, Ingenieur-mäßige Sachlichkeit, grazil elegant, retro-futuristisch, ...

Der Unterschied von professionellen Fonts zu vielen kostenlosen, wie man sie etwa bei dafont.com findet, scheint mir offensichtlich.

Es gibt zwar schon viele Schriften, aber neue sind Teil menschlicher Kultur. Auch Produktdesign und Mode bringen immer neue Varianten hervor. Auch hier könnte man fragen, wozu das gut sein soll.
Da stellt sich die Frage, welche selbstverständliche Wichtigkeit man unterstellt.
Ist eine neue Schriftart Welt bewegend? Eher nicht.
Aber haben die Designer dieses Selbstverständnis?
Sind Schriftdesign, Produktdesign, Mode, etc. deshalb irrelevant?
Ich persönlich finde nicht.
Der Mensch lebt nicht mehr in einer Höhle. Mit zunehmender Entwicklung richtet sich Aufmerksamkeit und Mühe auf Dinge, die in früheren zivilisatorischen Entwicklungsstufen abwegig erschienen wären.
Nun ist natürlich jeder Mensch in einer individuellen Situation was die Deckung der eigenen Bedürfnisse angeht.
Das können große Unterschiede sein. Jemand, der obdachlos ist, wird sich nicht für das Design des neuen iPhone interessieren. Andere Menschen interessiert es durchaus. Siehe auch Maslowsche Bedürfnishierarchie.
Und dann gibt es die persönliche Neigung. Eine Person interessiert sich für Design, jemand anderes nur für Sport.

Wenn man nicht unterstellt, daß die Designer ihre Schriftart für zivilisatorisch wichtig halten, dann bleibt das Produkt von Arbeit.
Allerdings wird in diesem Fall doch einiges an Nimbus aufgebaut inkl. sozialer Validation durch den König von Großbritannien. Das kann man in dem Ausmaß für amüsant halten, insbesondere dann auch noch, wenn das ganze Brimbamborium und die angebliche akribische Arbeit dann so eine 08/15 Wald und Wiesen Schriftart hervor bringt. Gibt es eigentlich nur Großbuchstaben?

Das ist schon mehr Schein als Sein. Auch bei so manchem Apple-Produkt kann man das so empfinden. Es sind oft minimalistische Formen. Und man hat Beschriftungen, Knöpfe, Aufkleber, wie man sie bei anderen Elektronik-Produkten findet, so weit wie möglich eliminiert.

Fonts können cool sein. Weltverändernd? Nein. Dieser neue Font? Eher nicht so originell.
+16
Thorin.IT
Thorin.IT11.05.23 13:28
Die Gefällt mir sehr gut. Nutze im Moment Alegreya (SC). Das sieht aus als wäre es Zeit eine Schrift zu lizensieren.
Dein lokaler IT-Support
0
trueclou11.05.23 13:30
Ziemliches Gaga-Nerd Projekt. Wer den (gefühlt) 35 Milliarden existierenden Fonts noch unbedingt einen weiteren hinzufügen muss (nach ‚jahrelanger Recherche’) löst Probleme, die die Welt nicht hat.
-3
trw
trw11.05.23 14:07
Mein Prof. im Studium hat mal gemeint, dass ein guter Architekt {Anmerkung: neben anderen Sachen} mind. einmal im Leben eine eigene Schrift entwerfen/entwickeln müsse.

Hmmm ....
(Naja ... er hat sich auch damals schon mehr mit "Geomantie" u.ä. beschäftigt)
+1
Kröte11.05.23 14:10
Das O und das Q sind bei der LoveFrom runder und schmäler gegenüber der Baskerville, die Ziffern sind alle anders und fast jeder Buchstabe.
+1
desko7511.05.23 14:31
Kröte
Das O und das Q sind bei der LoveFrom runder und schmäler gegenüber der Baskerville.
Eigentlich ist es genau anders herum.
In der Grundform bilden beide Os einen Kreis.
Der Wechselzug bzw. der Duktus ist bei LoveFrom allerdings viel ausgeprägter und die Punze bildet eher ein Oval. Bei Baskerville erinnert sie mehr an einen Kreis.

+5
marm
marm11.05.23 14:32
Kröte
Das O und das Q sind bei der LoveFrom runder und schmäler gegenüber der Baskerville, die Ziffern sind alle anders und fast jeder Buchstabe.
Vielleicht Mit Sicherheit hast Du einen besseren Blick dafür. Ich sehe nur, dass O und Q mit Affinity Publisher 10 % schmaler sind, die Ziffern sind 10 % breiter. Selbst Gestaltungsdetails sind identisch.
-1
svenski11.05.23 14:52
…ok, eine Ive-typische Optimierung. Ruhiger, harmonischer, ausgewogener. Sehr gut gemacht.
Aber Architekten und Schriften designen… na selbst wenn erfahrene Grafikdesigner das machen kommt gern was raus wie Otl Aichers Rotis. Sehr logisch, in den 90er gern benutzt, besonders von Architekten. Bei längeren Texten aber nicht gut zu lesen.

Egal, hat er gut gemacht finde ich. Vorläufig (man müsste einen Lesetext sehen) auf dem Niveau von Luc de Groot…

Ob das nötig ist, ist eine andere Diskussion, die man bei jedem Aspekt der Kultur anstoßen könnte.

Gruß, svenski.
+10
DasFaultier11.05.23 15:56
Mein Favorit seit einigen Jahren:
Avenir Next
+5
FelixE11.05.23 15:59
@svenski (…man müsste einen Lesetext sehen…): das freie Buch mit Jobs Zitaten "Make Something Wonderful" soll ja nach den Angaben im Text oben in diesem Font gesetzt sein.
+1
vangogh00711.05.23 16:02
Thomacintosh
Das hat die Welt gebraucht. Eine weitere Schriftart.
Die Welt braucht keine (Pop-)Songs mehr. Keine Stühle. Keine Autos. Gab's ja alles schon.
+9
mrbean
mrbean11.05.23 16:24
Die Nummer "3" springt sehr angenehm aus dem Rahmen. Eine wirklich gut gelungene Alternative zu der Baskerville.
less is more.
+3
Mecki
Mecki11.05.23 17:11
Hier mal ein Beispiel mit Baskerville. Erste Zeile ist Schriftgröße 24, zweite ist 14 und das ist gerade noch halbwegs lesbar, hat aber schon fast alle Details verloren. Dann folgt dreimal "Welcher Satz ist besser lesbar?" und zwar einmal Baskerville 14, dann Times 14 und dann Helvetica 12. In 12 ist Baskerville schon relativ unlesbar und in 14 schlägt Times Baskerville deutlich. Diese ganzen künstlerischen Fonts sind also letztlich nur was für Überschriften, für normalen Text sind die einfach unbrauchbar.
+3
Retrax11.05.23 20:05
Ich preferiere ja fürs Web Arial gefolgt von Helvetica.
0
Dr.....X11.05.23 20:38
Ich möchte gerne ein A kaufen.
0
svenski11.05.23 23:19
@FelixE: Danke für den Hinweis. Habe mir das (e)Buch aufs iPad geladen: das „vorläufig“ streiche ich. Sehr gut lesbar.

Gruß, svenski.
+1
mark hollis
mark hollis12.05.23 09:45
Egal was Joni macht, ich liebe es. Joni-Ive-Ultra forever
0
dundo
dundo12.05.23 18:49
Ich finde es vor allem schön, wie sachlich hier doch zumeist argumentiert wird.

Eventuell sollte man auch einmal darüber nachdenken, was eine solche Schrift in einem hochwertigen Druck ausmacht. Ursprünglich wurde ja genau dies von Herrn Baskerville praktiziert. Übrigens sind die handgearbeiteten Lettern zum verlieben

me
Am Ende bereust du, es nicht getan zu haben. Carpe diem.
+1
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