Hauptquelle für News? Social Media weit vorne – in den USA auf dem ersten Platz


Relevanz ist eine der wichtigsten Währungen im Newsgeschäft. Während natürlich jede Publikation darauf achtet, vor allem ihr Stammpublikum zu informieren und dementsprechende Auswahl vornimmt, tickt Social Media noch etwas anders. Dort erhält jeder Nutzer sein individuelles Portfolio an Informationen, tendenziell danach ausgewählt, welche Meinung derjenige ohnehin schon vertrat. Das stellt durchaus ein Problem dar, sind Nachrichten via Sozialer Netzwerke daher Meinungsverstärker, ohne jedoch viele Angebote aufzuzeigen, neue Sichtweisen/Inhalte zu entdecken. Ist man von etwas überzeugt, so versorgt einen der Algorithmus vorrangig mit Content, jene Überzeugung zu verstärken.
USA: Social Media wichtigste Quelle für NewsEiner neuen Studie zufolge ist in den USA erstmals Social Media auf dem ersten Platz der wichtigsten Newsquellen. Im
2025 Digital News Report vom Reuters Institute heißt es, dass 54 Prozent der volljährigen US-Bewohner Nachrichten hauptsächlich per Sozialer Netzwerke konsumieren. Besonders hoch sind die Werte für die Zielgruppen jüngerer Nutzer, Männer und "politisch rechts der Mitte". Laut Reuters lässt sich jene Entwicklung in vielen weiteren Ländern beobachten, darunter Großbritannien und Frankreich. Traditionelle Medien tun sich hingegen sehr schwer damit, einen personalisierten "video first"-Ansatz umzusetzen, zumal dies ihr eigenes Kerngeschäft abschwächen kann. TikTok hingegen ist genau damit erfolgreich, denn statt Tanz- und Musikvideos dient das Netzwerk längst als Sprachrohr für Unternehmen, Politiker, Behörden und mehr.
Deutschland mit geringeren WertenIn Deutschland ticken die Uhren indes noch etwas anders. Hierzulande ermittelte Reuters, dass Social Media nur für 15 Prozent die hauptsächliche Newsquelle ist – mit einem Anteil von 42 Prozent liegt das Internet jedoch vor dem Fernsehen (41 Prozent). Die ARD/ZDF-Medienstudie des vergangenen Jahres
dokumentierte in Hinblick auf jüngere Nutzer, wie populär Soziale Medien indes sind – 90 Prozent der Unter-30-Jährigen verwenden derlei Dienste mindestens einmal pro Woche. Man kann also davon ausgehen, dass sich die zitierte Reuters-Statistik auch bei uns stärker in Richtung "Soziale Medien als primäre Newsquelle" bewegen wird.