Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Der Apple Park von innen: Bericht eines Jobanwärters

Auf der Plattform Reddit hat ein unbekannter Verfasser über seinen siebenstündigen Besuch im Apple Park für ein Bewerbungsgespräch berichtet. Darin beschreibt er den Apple Park von innen und wie Apple die Besucher betreut. Der Text verschwand wieder von der Seite, vermutlich, weil der Autor Angst vor Repressalien seitens Apple hatte. Schließlich verstieß er damit gegen Vertraulichkeitsvereinbarungen und minimiert im Falle einer Identifikation seine Jobaussichten. Andere Besucher der Anlage bestätigten seine Aussagen in Teilen.


Persönliche Betreuung
Beim Check-In im Empfangszentrum in der Tantau Avenue erhielt der Autor den grünen Besucher-Lanyard. Er wurde angewiesen, einem Weg zu folgen, der zunächst auch dank der angrenzenden Hügel den Blick auf die Anlage versperrt. Schließlich erreichte er einen Punkt, der eine "spektakuläre Aussicht" auf den Apple Park bietet. Zwei Arten von Angestellten erwarteten am Hauptgebäude die Besucher: Sicherheitsdienst-Mitarbeiter in blauen Hemden, sowie "Greeters", die grüne Oberteile trugen. Der Verfasser vergleicht sie mit den Store-Bediensteten, welche die Kunden beim Hereinkommen begrüßen und an andere Mitglieder des Teams weiterleiten. Er beschreibt ein Plakat, welches darüber informiert, das Gebäude erscheine Besuchern häufig verwirrend. Daher ständen zur Unterstützung Mitarbeiter in grünen Hemden in den jeweiligen Trakten bereit. So war es dann auch: Im Abschnitt 1 checkte der Bewerber sich ein weiteres Mal bei einem "Begrüßer" ein.

Edle Austattung
Den Wartebereich beschreibt der Autor als "maßgeschneidert und sehr neu", die Sofas und Sitzsäcke dort als "bequem". Die Gäste hätten auch Zugang zu einer Konditorei und einem Café vor Ort. Die Kaffeestationen seien mit Zapfhähnen im Moen-Stil ausgestattet und über ein iPad bedienbar. Über einen Schieberegler auf dem Tablet könne der Besucher die gewünschte Menge steuern. Jede der neun Sektionen habe eine solche Station und ein eigenes Café.

Lüftung ohne Gitter
Während der Besucher keine Angaben zu den Inhalten seines Gesprächs macht, beschreibt er die Umgebung recht detailiert. Der Befragungsraum bestand dementsprechend aus Holz, das Löcher zur Belüftung trägt. Er bemerkt mit Erstaunen, dass er kein einziges Lüftungsgitter gesehen hat, obwohl er sich im größten, natürlich belüfteten Gebäude der Welt aufhielt. Die Decke bestand seiner Aussage zufolge aus Granit. Im Raum standen ein runder Tisch, Stühle und ein Whiteboard aus Glas. Die Glaswände zum Flur waren mit motorisierten Jalousinen ausgestattet – der Autor hatte an dieser Stelle mattiertes Glas erwartet.

Atemberaubende Aussicht
Zwei Stunden nach dem Bewerbungsgespräch führten Mitarbeiter den Autor in den Hauptgastronomiebereich zum Mittagessen. Er berichtet, das günstige Essen sei von ähnlicher Qualität wie das im Infinite Loop gewesen. Den Hauptspeiseraum beschreibt er als groß, die Decke nutze die Größe des Gebäudes voll aus. Im Saal herrsche viel natürliches Licht, Bäume säumten ihn. Der Bewerber aß auf einem Balkon im dritten Stock und konnte so auf den inneren Ring blicken. Er beschrieb ihn als "schier atemberaubend". Nach dem Essen wurden die Interviews weitere vier Stunden lang fortgesetzt, er sei aber im Vorfeld gewarnt worden, die gesamte Prozedur dauere normalerweise 6 - 7 Stunden.

Nach Kommentierung gelöscht
Nachdem der Bericht veröffentlicht wurde, mehrten sich die Ratschläge im Kommentarbereich, diesen wieder zu löschen. Dort hieß es, zum einen vermindere der Verfasser die Chancen massiv, den Job auch zu bekommen, zum anderen verstieße er gegen eine Reihe von Vertraulichkeitsverträgen, die er unterzeichnet habe. Wenig später verschwand der Text von der Seite, sein Verfasser löschte zudem das komplettes Nutzerkonto.

Kommentare

trw
trw09.07.18 11:02
So schön der Bericht für uns "Aussenstehende" natürlich ist.

Ich würde den "Bewerber" jetzt def. nicht mehr einstellen wollen.
(eben weil er anscheinend gegen ausdrückliche Vereinbarungen ja schon VOR einem evtl. Job vertsoßen hat)

Tzz tzz tzz ... dieses "Social-Media-Zeitalter" hat manchmal auch schon eigenartige Auswüchse ...
+3
pünktchen
pünktchen09.07.18 11:29
Vertraulichkeit zur Gestaltung der Räumlichkeiten - gehts noch? An Apples Stelle würde ich mir Gedanken über mein Image machen wenn die Leute solch eine Paranoia fahren. Sympathisch ist das nicht gerade.

Grammatikgemaule:

"größten, natürlich belüfteten Gebäude der Welt"

Da kommt kein Komma hin, das ist sinnentstellend. Es ist ja wohl nicht das grösste Gebäude der Welt welches zudem auch natürlich belüftet wird sondern das grösste natürlich belüftete oder?
+10
trw
trw09.07.18 11:50
pünktchen
Vertraulichkeit zur Gestaltung der Räumlichkeiten - gehts noch?

Hast Recht. Darüber kann man sicher diskutieren.
Und manchmal scheint Aussenstehenden ja auch vieles nicht immer logisch oder nachvollziehbar zu sein.

Aber ich denke, Apple ist (leider?) längst nicht die einzige Firma, die da so sensibel reagiert.
Ich würde aber z.B. auch nicht gerne über mein "Büro" in der Öffentlichkeit lesen, wieviel Macs/PCs/o.ä. hier stehen, welche Ausstattung sonst so und auf welchen "Designerstühlen" ich evtl. sitze.
+2
Rosember09.07.18 11:52
pünktchen
Grammatikgemaule:

"größten, natürlich belüfteten Gebäude der Welt"

Da kommt kein Komma hin, das ist sinnentstellend. Es ist ja wohl nicht das grösste Gebäude der Welt welches zudem auch natürlich belüftet wird sondern das grösste natürlich belüftete oder?
Ich würde eher semantisch nachhaken, ob vielleicht "größten, selbstverständlich belüfteten ..." gemeint war? "Ungenau" bleibt die Formulierung in jedem Fall.
+1
milk
milk09.07.18 12:09
trw
Ich würde aber z.B. auch nicht gerne über mein "Büro" in der Öffentlichkeit lesen, wieviel Macs/PCs/o.ä. hier stehen, welche Ausstattung sonst so und auf welchen "Designerstühlen" ich evtl. sitze.
Warum nicht?
+2
Dom Juan09.07.18 12:15
Ich denke eher das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Schließlich wird in dem Gebäude an der Technik geforscht, die Apple die nächsten Jahre am Leben erhalten soll. Da würde ich an deren Stelle auch lieber ein komplettes Schweigeabkommen erstellen, als eine lange unverständliche Liste, an der man garantierte Punkte vergisst.
Auch klar, dass der eventuelle künftige Mitarbeiter nicht grade durch den Top Security Bereich geführt wird. Trotzdem… So ein Prototype kann sich mal verirren, man kann im vorbeigehen mal was aufschnappen, ich verstehe Apple schon irgendwo.
+1
trw
trw09.07.18 12:17
milk
Warum nicht?

Einfach nur, weil ich das nicht mag, aus div. Gründen nicht möchte und es eigentlich ja auch keinen was angeht. Und groß was zu zeigen/"protzen"/präsentieren hab ich auch nicht.
Ist halt meine ganz pers. Einstellung.

Wenn andere "zeigefreudiger" sind ist das auch völlig o.k.
Meine EInstellung dazu ist halt nur eine "andere".
-1
LoCal
LoCal09.07.18 12:29
pünktchen
Vertraulichkeit zur Gestaltung der Räumlichkeiten - gehts noch? An Apples Stelle würde ich mir Gedanken über mein Image machen wenn die Leute solch eine Paranoia fahren. Sympathisch ist das nicht gerade.

Das hat nichts mit Sympathie zu tun.
Es hat damit zu tun, dass es in den meisten Firmen nun mal Regelungen gibt und diese sind aus guten Grund sehr strikt gehalten, da eine wischi-waschi-Form nie richtig ausgelegt werden kann. Bei einer strengen, exakt gesetzen Regelung, weiss jeder genau was geht und was nicht.
Und ja, gerade in den USA finde ich es durchaus verständlich, wenn man keine konkreten Informationen über die Innenarchitektur bzw. das Sicherheitsystem nach aussen dringen lassen will.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
Hannes Gnad
Hannes Gnad09.07.18 13:01
In Deutschland gibt es genug Firmen, wenn man da bei der Bewerbung bzw. in deren Assessment Centern das Smartphone auch nur dabei hat, ist man schon raus.
+1
Dante Anita09.07.18 13:01
Einen simpleren Test für die Zuverlässigkeit von Bewerben gibts eigentlich nicht.

Da unterschreibt einer beim Bewerbungsgespräch, dass er über alles was er hört und sieht stillzuschweigen hat, und paar Stunden später stellt die selbe Person einen vollständigen Bericht in irgendein Forum.

Gehts noch?
So jemanden würde ich nicht einstellen, schon gar nicht als eine Firma wie Apple, die genug Geschäftsgeheimnisse zu behüten hat. Wem die Verschwiegenheit nicht passt, der kann sich ja woanders bewerben.
+6
Hot Mac
Hot Mac09.07.18 13:49
Wer so was macht, der kann sich eigentlich gleich selbst eine reinhauen.
Da nützt es auch nichts mehr, das selbst entfachte Strohfeuer „eigenhändig“ zu löschen.
+3
alephnull
alephnull09.07.18 14:39
Steht alles irgendwie im Missverhältnis zu dem, was am Ende hinten raus kommt.
+2
pünktchen
pünktchen09.07.18 14:45
LoCal
Bei einer strengen, exakt gesetzen Regelung, weiss jeder genau was geht und was nicht.

"Gar nichts geht" ist natürlich eine klare Regelung, aber eben drakonisch und absurd. Und es erhöht meiner persönlichen Erfahrung nach nicht gerade die Bereitschaft sich an Regeln zu halten wenn man deren Sinn nicht einsieht.

LoCal
Und ja, gerade in den USA finde ich es durchaus verständlich, wenn man keine konkreten Informationen über die Innenarchitektur bzw. das Sicherheitsystem nach aussen dringen lassen will.

Da stand jetzt nichts zum Sicherheitssystem. Was ist an der Innenarchitektur deines Erachtens schutzwürdig?
+3
nacho
nacho09.07.18 21:13
Vielleicht hat er ja auch schon eine Absage erhalten, dann spielt es für ihn kaum eine Rolle.
+1
MacBlack
MacBlack10.07.18 01:57
pünktchen
Vertraulichkeit zur Gestaltung der Räumlichkeiten - gehts noch? An Apples Stelle würde ich mir Gedanken über mein Image machen wenn die Leute solch eine Paranoia fahren. Sympathisch ist das nicht gerade.

Grammatikgemaule:

"größten, natürlich belüfteten Gebäude der Welt"

Da kommt kein Komma hin, das ist sinnentstellend. Es ist ja wohl nicht das grösste Gebäude der Welt welches zudem auch natürlich belüftet wird sondern das grösste natürlich belüftete oder?

Danke für den Hinweis auf die Interpunktion! Ich freue mich immer wieder, wenn heutzutage redaktionelle Texte nicht nur gut, sondern auch richtig geschrieben sind.
0
MacBlack
MacBlack10.07.18 02:06
trw
milk
Warum nicht?

Einfach nur, weil ich das nicht mag, aus div. Gründen nicht möchte und es eigentlich ja auch keinen was angeht. Und groß was zu zeigen/"protzen"/präsentieren hab ich auch nicht.
Ist halt meine ganz pers. Einstellung.

Wenn andere "zeigefreudiger" sind ist das auch völlig o.k.
Meine EInstellung dazu ist halt nur eine "andere".

Aber du würdest nicht gleich von deinen Mitarbeitern bzw. Bewerbern eine Verschwiegenheitserklärung einfordern? Oder?
+1
trw
trw10.07.18 08:03
MacBlack
Aber du würdest nicht gleich von deinen Mitarbeitern bzw. Bewerbern eine Verschwiegenheitserklärung einfordern? Oder?

Jein.

Mir wär ja der Aufwand so eine Erklärung zu verfassen allein schon zu viel.
Und ich bin ja auch kein BigPlayer, der Geheimnisse zu wahren hat oder streng auf Sicherheit achten muss. :'(

Aber ich würde "meinen Mitarbeitern" schon ausdrücklich und mehrfach mitteilen, dass ich es absolut nicht wünsche, dass "meine Büroräume" in irgendeiner Weise fotografiert und evtl. gar noch in der Öffentlichkeit (Internet, SociaMedia & co.) dann präsentiert werden!
0
larsvonhier10.07.18 17:59
Hannes Gnad
In Deutschland gibt es genug Firmen, wenn man da bei der Bewerbung bzw. in deren Assessment Centern das Smartphone auch nur dabei hat, ist man schon raus.
Unter Umständen sogar schön, wenn man für die dann nicht arbeiten muss.
0
larsvonhier10.07.18 18:01
nacho
Vielleicht hat er ja auch schon eine Absage erhalten, dann spielt es für ihn kaum eine Rolle.
Naja, vlt. möchte er sich auf eine andere Stelle ein anderes Mal wieder bewerben können?
0
bublik
bublik11.07.18 09:03
trw
milk
Warum nicht?

Einfach nur, weil ich das nicht mag, aus div. Gründen nicht möchte und es eigentlich ja auch keinen was angeht. Und groß was zu zeigen/"protzen"/präsentieren hab ich auch nicht.
Ist halt meine ganz pers. Einstellung.

Wenn andere "zeigefreudiger" sind ist das auch völlig o.k.
Meine EInstellung dazu ist halt nur eine "andere".
Ich glaub dein Vergleich ist daneben: dein Büro und Apple Gebäude, außer dem der hat nur über gemeinsamen Bereich (für alle Mitarbeiter und Gäste zugänglich) geschrieben und da ist nichts schlimmes dabei.
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.