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Bericht: Visa und Amex kämpfen um die Apple Card – MasterCard ebenfalls

Aus verschiedenen Gründen war die Apple Card bislang ein desaströser Fehlschlag. Nicht für die Kunden, denn Apples Kreditkarte bringt es auf außerordentliche Zufriedenheit, sondern für das Bankhaus hinter der Abwicklung: Goldman Sachs versenkte mehrere Milliarden Dollar. In zweierlei Hinsicht machten Kunden nämlich nicht das, was sie aus Sicht der Bank tun sollten, nämlich ihre Kreditraten zu finanzieren (mindestens 18 Prozent Zinsen) – oder wenn sie das nicht in Anspruch nehmen, zumindest den Rechnungsbetrag zu bezahlen. Es stellte sich jedoch heraus, dass weit unterdurchschnittlich viele Nutzer Finanzierung benötigen, gleichzeitig überraschend viele Kunden zahlungssäumig bleiben. Außerdem gibt es keine Grundgebühren, um einen Teil davon aufzufangen.


Banken lehnen ab, Netzwerke sind begeistert
Schon 2023 ist bei Goldman Sachs die Entscheidung gefallen, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen, Apple sucht seitdem einen neuen Partner. Während die namhaften Großbanken wohl allesamt abwinkten, scheint es bei den weltweit agierenden Netzwerken hingegen reges Interesse an der Übernahme der Apple-Kreditkarte zu geben. Dem Wall Street Journal zufolge will Visa gar eine Vorschusszahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar entrichten, wenn die bislang im MasterCard-Netzwerk beheimatete Apple Card zu ihnen wandert. American Express geht angeblich noch einen Schritt weiter und will nicht nur die technische Infrastruktur, sondern den kompletten Betrieb fortführen.

Aktueller Betreiber MasterCard will weiterhin dabei sein
MasterCard möchte hingegen nicht kampflos aufgeben, wie es im Bericht heißt. So gab es wohl den Plan, die hauseigene Finicity-Plattform für die Apple Card einzusetzen. Es ist allerdings unbekannt, ob es dazu wirklich kommen kann oder ob die Prüfung ergab, besagten Schritt nicht zu wagen. Für Apple ist es wichtig, einen "Vollsortimenter" zu finden – denn nur mit einem neuen Zahlungs-Netzwerk sind die Probleme nicht gelöst. Selbst scheint man das enorme Kreditvolumen noch nicht stemmen zu können, daher bedarf es eines Bankhauses oder eben des direkten Betriebs durch American Express, MasterCard oder Visa zusammen mit einem weiteren Anbieter.

Kommentare

thomas b.
thomas b.02.04.25 11:59
Bei Amex hapert es zumindest hierzulande leider deutlich an Akzeptanzstellen; vermutlich weil deren Gebührenstruktur für Verkäufer im Vergleich zu VISA und Master deutlich weniger attraktiv ist.
+3
Don Gomez
Don Gomez02.04.25 12:18
thomas b.
Bei Amex hapert es zumindest hierzulande leider deutlich an Akzeptanzstellen; vermutlich weil deren Gebührenstruktur für Verkäufer im Vergleich zu VISA und Master deutlich weniger attraktiv ist.

Nicht nur hierzulande... Ich habe jahrelang allein eine Amex gehabt und in Deutschland hin und wieder damit nicht bezahlen können. Gut, kein Problem, EC ging ja immer. Aber dann 2021 mal im nicht-europäischen Ausland gewesen mit der sogenannten Travellers Card. Enttäuschung hatte ein Gesicht... nämlich meins. Eine einzige Pein, kaum Bezahlen möglich, Bargeld abheben auch nicht. Aber irgendwie auch selbst schuld: Vorher keine Infos eingeholt und dem Marketing vertraut.
... darauf einen Dujardin!
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sffan02.04.25 14:11
Seltsam. Es wird doch immer wieder berichtet, daß das Bankinstitut dabei nur Miese macht. Und jetzt wird noch gerangelt?
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iBär
iBär02.04.25 15:36
sffan
Seltsam. Es wird doch immer wieder berichtet, daß das Bankinstitut dabei nur Miese macht. Und jetzt wird noch gerangelt?
Verstehe das auch nicht ganz. Aber Visa//MC/AE sind wohl keine Banken und tragen vielleicht keine Risiken oder so..... kein plan, so ganz deutlich ist mir der Unterschied und das "Problem" auch nicht geworden.....
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adiga
adiga02.04.25 21:47
iBär
sffan
Seltsam. Es wird doch immer wieder berichtet, daß das Bankinstitut dabei nur Miese macht. Und jetzt wird noch gerangelt?
Verstehe das auch nicht ganz. Aber Visa//MC/AE sind wohl keine Banken und tragen vielleicht keine Risiken oder so..... kein plan, so ganz deutlich ist mir der Unterschied und das "Problem" auch nicht geworden.....
Goldman Sachs hatte keine Erfahrung in diesem Geschäft und ist allzu blauäugig vorgegangen. Bei den Kartenfirmen ist es natürlich ein Prestigeobjekt und wohl geplant diese Karte weltweit anzubieten.
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aMacUser
aMacUser02.04.25 22:09
iBär
sffan
Seltsam. Es wird doch immer wieder berichtet, daß das Bankinstitut dabei nur Miese macht. Und jetzt wird noch gerangelt?
Verstehe das auch nicht ganz. Aber Visa//MC/AE sind wohl keine Banken und tragen vielleicht keine Risiken oder so..... kein plan, so ganz deutlich ist mir der Unterschied und das "Problem" auch nicht geworden.....
Visa, MasterCard und Amex (und andere KK-Netzwerke) sind selbst eigentlich nur Zahlungsnetzwerke. Also wenn ich mit meiner Visa-Karte im Laden bezahle, sorgt Visa dafür, dass das Geld bei meiner Bank abgebucht wird und beim Laden hingebucht wird. Geld verdienen die durch die Gebühren, die der Laden für die Vermittlung der Zahlung bezahlen muss. So ganz grob.
Bei Kreditkarten gibt es dabei im Grunde zwei Modelle. Entweder wird das Geld direkt von meinem Girokonto abgebucht (Debit-Modell) oder es gibt ein getrenntes Kreditkarten-Konto, welches ich periodisch ausgleichen muss (Kredit-Modell). Beim ersten Modell spricht man teils auch von Debitkarte oder Debit-Kreditkarte.
Problematisch bei der Apple Card war für Goldman Sachs jetzt eben dieses Kreditkartenkonto. Wenn ich was im Laden bezahle, wird das erstmal nur von diesem Kreditkartenkonto abgebucht. Das ist quasi so, als wenn die Bank (hier Goldman Sachs) dir das Geld erstmal ausleiht. Dieses Geld musst du natürlich regelmäßig an die Bank zurückzahlen (sprich: Das Kreditkartenkonto ausgleichen). In der Regel ist das bis zu einer bestimmten Dauer kostenlos (meist 1 Monat), ab da kostet es dich Gebühren. So verdient die Bank dann Geld.
Bei der Apple Card haben "zu viele" Nutzer jetzt entweder das Kreditkartenkonto rechtzeitig beglichen (das geliehene Geld der Bank zurückgezahlt) und mussten keine Gebühren zahlen, oder waren so verschuldet, dass sie am Ende selbst die Gebühren nicht mehr bezahlen konnten. Dadurch hat Goldman Sachs nicht nur keine Gebühren eingenommen, sondern auch massenweise Geld verloren, weil "geliehenes" Geld nicht zurückgezahlt wurde.

Für die Netzwerke wie Visa, MasterCard oder Amex sind diese Zahlungsprobleme der Leute egal, weil die ihre Gebühren von den Läden und Banken bekommen. Wenn ich als Nutzer mein Kreditkartenkonto nicht begleiche, ist denen das herzlich egal.

Das ist jetzt eine ganz grobe Beschreibung, aber ich denke, dass sollte es halbwegs erklären.
+9

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