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Apple Watch spielt große Rolle bei vermeintlich ermordetem Journalisten

Der Fall Jamal Khashoggi gleicht einem Agentenkrimi: Ein Team von Spezialkräften soll aus dem Heimatland in die Botschaft Saudi Arabiens in Ankara gereist sein und dort den US-Journalisten Jamal Khashoggi umgebracht haben. Das behauptet die Türkei und will dafür Hin- und Beweise besitzen. Einige sollen dabei über die Apple Watch Khashoggis in die Hände der Ermittler gelangt sein. Diverse Medien zweifeln nun an den Darstellungen – rein aus technischen Gründen, die mit der Uhr zusammenhängen.


Apple Watch zeichnet Folter und Mord auf
Türkische Medien erzählen davon, dass die Apple Watch die Folter und den Mord des regime-kritischen Journalisten aufgezeichnet und an sein iPhone weitergeleitet haben soll. Vorausgegangen waren Berichte, Khashoggi habe die saudische Botschaft besucht, um Papiere für seine geplante Hochzeit abzuholen. Seither wird er vermisst. Türkische Regierungskreise streuen seitdem Informationen, der Regimekritiker sei in dem Konsulat ermordet worden. Höhepunkt der Krise, die mittlerweile diplomatische Verwerfungen nach sich zieht, sind die neusten Enthüllungen, die türkische Seite sei im Besitz entsprechender Aufnahmen. Offiziell bestreitet die Regierung in Ankara die Existenz der Beweise.

Eine Frage der Übertragung
Die Ermittler sollen die Aufnahmen auf dem iPhone des vermissten Journalisten gefunden haben. Es verblieb bei der Verlobten Kashoggis, die vor der Botschaft wartete. Nun stellt sich die internationale Journalistenschaft die Frage, wie die kolportierten Aufnahmen auf das Telefon gelangt sein könnten. Die Kollegen von TechCrunch haben Kashoggis Apple Watch anhand von Fotos als Series-3-Modell identifiziert. Zwar ist die Uhr auch mit LTE-Modul erhältlich, allerdings gibt es keinen türkischen Provider, der das auch unterstützt. Die US-Variante des Mobilfunk-Modells kann auch auf dem in der Türkei vorherrschenden Band 17 funken, jedoch unterstützt die Uhr kein
Cellular Roaming (Rufbereichswechsel von einem nationalen Netz zum anderen), sodass Kashoggi das türkische LTE-Band auch nicht mit dem SIM-Account aus den USA nutzen konnte. Damit bleibt die Verbindung per Bluetooth, jedoch erscheint es sehr fraglich, ob der Empfang über die relativ weite Entfernung durch viele dicke Mauern gelingen konnte. Dass Kashoggi möglicherweise innerhalb des Gebäudes ein WLAN genutzt hat, schließen Kenner der Umstände aus.

Gesperrt und verschlüsselt
Neben dem vermuteten Start einer Aufnahme durch Kashoggi selbst, könnte die Uhr auch wichtige Körperdaten des vermeintlichen Mordopfers aufgenommen haben. In diesem Fall besteht abgesehen von dem Übertragungsproblem eine weitere Hürde: Die Gesundheitsdaten überträgt das Gerät nur verschlüsselt. Um sie einzusehen, müsste die Verlobte sein Telefon freischalten können oder die Behörden sich erfolgreich anderweitig Zugang zu den Daten verschafft haben. Weiterhin sperrt sich die Apple Watch automatisch, wenn sie vom Handgelenk genommen wird, sodass spätestens ab dann das Gesundheitstracking stoppt. Insgesamt bestehen also viele Zweifel an den Darstellungen der türkischen Sicherheitskreise, die Apple Watch habe umfangreiche Beweise sammeln und übertragen können. Vielmehr vermuten US-Experten, dass der türkische Geheimdienst das saudi-arabische Konsulat abhört habe und so an die Informationen gelangt sei. Nun versuche man, durch die Geschichte mit der Apple Watch die Aufnahmen zu legalisieren.

Kommentare

Sindbad15.10.18 10:53
Die Verlobte könnte auch auf dem iPhone einen WLAN-Hotspot eingerichtet haben. Die Reichweite ist dann besser als BT, aber wohl noch etwas knapp.

Funktioniert hätte es wahrscheinlich mit einer WLAN-Richtantenne im Auto.
0
macbeutling
macbeutling15.10.18 10:57
Ich weiß nicht....ist das realistisch, dass eine Smartwatch bei solch einer Aktion am Handgelenk bleiben darf?

Oder ist das ein Erklärungsversuch der Türkei, um eventuelle Bespitzelungen in ausländischen Konsulaten zu verschleiern?

Sollte das erste zutreffen, haben sich die Saudis nicht nur als verdammt menschenverachtend dargestellt (was nicht überrascht ) sondern auch als verdammt inkompetent (was mich mehr überrascht)
Glück auf🍀
+3
MikeMuc15.10.18 10:59
andere Quellen haben auch schon behauptet das die iPhonegeschichte nur vorgeschoben ist damit keiner zugeben muß das man das Gebäude "richtig" verwanzt war.
Die Wahrheit wird man wohl nie erfahren
+3
aMacUser
aMacUser15.10.18 11:06
Meine Zweifel fangen, ehrlich gesagt, schon deutlich früher an. Warum sollte die Apple Watch überhaupt Audio aufzeichnen? Besagter Journalist wird ja wohl kaum 24/7 die Aufnahme am Laufen haben. Und wenn er dort festgenommen/getötet worden ist, werden die ihn sicherlich nicht vorgewarnt haben, damit er noch genug Zeit hat, eine Aufnahme zu starten.
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erikhuemer
erikhuemer15.10.18 11:07
Ich kenne so eine App nicht, aber wäre es denkbar eine zu programmieren, die gezielt Audio an das iPhone streamt? (Abgesehen von den Problemen mit der Connectivity)
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+3
erikhuemer
erikhuemer15.10.18 11:09
aMacUser
..., damit er noch genug Zeit hat, eine Aufnahme zu starten.

Naja, es soll Leute geben, die nehmen jedes schwierige Gespräch auf. Und einem Journalisten würde ich diese Art der "Paranoia" ja absolut zutrauen.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+4
aMacUser
aMacUser15.10.18 11:11
erikhuemer
aMacUser
..., damit er noch genug Zeit hat, eine Aufnahme zu starten.

Naja, es soll Leute geben, die nehmen jedes schwierige Gespräch auf. Und einem Journalisten würde ich diese Art der "Paranoia" ja absolut zutrauen.
Aber wenn er nur Dokumente für eine Hochzeit abholen wollte? Dann hätte er keinen Grund gehabt, aufzunehmen.
-5
sambuca2315.10.18 11:27
Die verlobte soll mehrer Stunden vor der Botschaft gewartet haben. Sollte sie in der Zeit die Möglichkeit gehabt haben, irgendetwas mitzuhören, warum hat sie dann nicht sofort die Behörden alarmiert?
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schaudi
schaudi15.10.18 11:37
aMacUser
erikhuemer
aMacUser
..., damit er noch genug Zeit hat, eine Aufnahme zu starten.

Naja, es soll Leute geben, die nehmen jedes schwierige Gespräch auf. Und einem Journalisten würde ich diese Art der "Paranoia" ja absolut zutrauen.
Aber wenn er nur Dokumente für eine Hochzeit abholen wollte? Dann hätte er keinen Grund gehabt, aufzunehmen.

Er hat, bevor er rein ging, seiner Verlobten sein iPhone geben mit dem Zusatz: "Wenn ich nicht wiederkomme, Ruf die Polizei."
Er war Systemkritiker, des in den USA im Exil lebte. Ihm wird sicher sehr bewusst gewesen sein, dass die ganze Aktion nicht ohne Risiko war.
Ich halte es daher auch nicht für unwahrscheinlich, dass er schon von vornherein Maßnahmen dafür getroffen haben könnte (WLAN Hotspot, aktivierte Aufzeichnungen etc. pp)

Daten könnten Möglicherweise auch übertragen wurden sein, als die ominöse Flotte an Schwarzen Transportern einige Zeit später das Gelände Richtung Flughafen verließen wo gerade 2 Privatmaschinen aus SA kamen und schnell wieder verschwanden.

Ich wüsste jetzt im übrigen auch nicht, warum die Verlobte nicht in der Lage sein sollte das iPhone zu entsperren, gerade wenn er sie schon dazu auffordert damit die Polizei zu rufen.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+10
firstofnine15.10.18 11:56
Also wenn ich jemanden foltere, dann nehme ich ihm immer das Samrtphone und die Watch ab. Der soll ja nicht in einer Folterpause spielen oder Selfies machen.....

Was für ein Blödsinn.
Wann man nichts ändert, dann ändert sich nichts!
-6
schaudi
schaudi15.10.18 14:03
firstofnine
Also wenn ich jemanden foltere, dann nehme ich ihm immer das Samrtphone und die Watch ab. Der soll ja nicht in einer Folterpause spielen oder Selfies machen.....

Was für ein Blödsinn.

Wer sagt denn, dass da groß gefoltert wurde? Ein Journalist veröffentlicht idR und hält nicht geheim - den Sinn und Zweck von Foltern seh ich da nicht wirklich (außer man hat halt Spaß dran).
Es sagt ja auch keiner, dass von Anfang bis Ende alles Aufgenommen wurde und überhaupt ist ja gar nicht bekannt was, wenn überhaupt, aufgenommen bzw. aufgezeichnet wurde. Es reicht ja schon der Moment in dem er Aufgegriffen wurde bis hin zum eventuellen abnehmen der Uhr, wenn sie den tatsächlich daran gedacht haben sollten.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
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firstofnine15.10.18 14:07
Na so schwer ist der Satz nicht zu verstehen:
"Türkische Medien erzählen davon, dass die Apple Watch die Folter und den Mord des regime-kritischen Journalisten aufgezeichnet und an sein iPhone weitergeleitet haben soll."
Wann man nichts ändert, dann ändert sich nichts!
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Bigflitzer15.10.18 14:15
Da ist viel wenn und aber enthalten. Sicher kann die Uhr mal was aufzeichnen wenn die Schlägerei beginnt aber wenn die persönlichen Sachen verschwinden sollen sind die sicher klug genug die nicht heile in der Tasche nach draußen zu tragen wo sie nochmal geortet bzw. sogar Daten übertragen könnten. Im Film treten die immer einmal drauf und aus die Maus. Das erwarte ich einfach auch von Folterexperten egal aus welchem Land.
+1
schaudi
schaudi15.10.18 14:23
Bigflitzer
Da ist viel wenn und aber enthalten. Sicher kann die Uhr mal was aufzeichnen wenn die Schlägerei beginnt aber wenn die persönlichen Sachen verschwinden sollen sind die sicher klug genug die nicht heile in der Tasche nach draußen zu tragen wo sie nochmal geortet bzw. sogar Daten übertragen könnten. Im Film treten die immer einmal drauf und aus die Maus. Das erwarte ich einfach auch von Folterexperten egal aus welchem Land.

Nix ist wie im Film
Und wie gesagt - wenn sie aufgenommen "haben sollte", dann sind bis zu dem Punkt, an dem sie entfernt oder Zerstört wurde auch schon Sachen zu hören. Auch daran sollte sich schon was ablesen lassen oder denkst du sie haben ihn ganz nett gefragt ob sie mal bitte seine Watch haben dürften und er hat ganz lieb "Na Klar!" geantwortet?

firstofnine: ja angeblich irgendwie irgendwas. Die Medien haben irgendwas gehört. Nichts wurde bestätigt. Ich wollte mit meiner Ausführung nur darauf hinaus, dass es per se nicht unmöglich ist, dass da eine Watch erstmal "irgendwelche" Informationen gesammelt haben könnte und das es nicht sehr abwegig ist, dass der gute das eventuell selbst auch aktiviert haben könnte bevor er rein ist. Kann auch sein, dass die Watch nur einmal aus den Inneren nen Standort gemeldet hat und gut ist und die Medien pauschen es halt auf es wären sonst was für Daten.
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+1
litze
litze15.10.18 15:20
Auch wenn ich die türkische Regierung jetzt nicht als "glaubwürdige" Quelle bezeichnen würde, kann das durchaus stimmen. Vorausgesetzt, die Uhr hatte Netz (Hotspot etc.), gibt es eine nützliche kleine App samt Komplikation. Tippt man auf die Komplikation (was man vorab machen kann oder unauffällig - lediglich ein winzig kleines Statusmikro ist dann an der Stelle des roten Punktes oben zu sehen), startet sofort die Aufnahme und diese läuft auch weiter, wenn die Uhr abgenommen wird. Die Audiodaten werden dann via Cloud aufs Handy übertragen. Ich hab zwar auch gedacht, dass die Aufnahme beim Abnehmen der Uhr stoppt, aber das ist nicht so - hab es eben ausprobiert. Man kann die Aufnahme auch nicht mehr stoppen, wenn die Uhr abgenommen wird, denn dann wird der Passcode verlangt. Also möglich ist so ein Szenario durchaus.
+4
RyanTedder15.10.18 18:27
Das einzige was auch meiner Sicht Sinnergeben wüde ist der Fall das der Journalist genau wusste das er Probleme bekommen könnte und hat absichtlich dafür gesirgt das die Apple watch aufnimmt und die Aufnahme auch definitiv nach draußen gelangen kann. Wenn das so geplant war, hat der Täter auch sicherlich nicht davon gewusst oder gar damit gerechnet. Einem Jornalisten traue ich sowas generell zu und ich kann mir auch vorstellen das eine Apple Watch dadurch öfter mal genutzt wird um im geheimen Aussagen aufzuzeichnen.
+2
flool16.10.18 15:09
Ich meine/glaube vor einiger Zeit gab es hier In D mal stress weil Eltern ihren Kindern so "Spionage" Uhren angezogen haben und dann den Unterricht in der schule mitgehört haben.
Also technisch ist das dann mit ner applewatch wohl durchaus möglich und wenn man es für nötig hält sicherlich auch durchführbar... Und ich meine die Apple watch bringt alle connectivity mit die man sich wünschen kann. Irgendeine Verbindung wo hin auch immer kommt sehr lange Zustande.

Die Erkenntnis, dass die Uhr nicht einvernehmlich abgelegt wurde wäre ja immerhin auch eine Erkenntnis (über deren Aussagekraft man sich dann natürlich streiten kann).

Und laut einhelliger Berichterstattung war er sich eines erheblichen Risikos gewahr... da wird sich doch ein ausgefuchster, sehr erfahrener Journalist vorbereiten...auch technisch!

Mal schauen was da raus kommt...Pompeo ist ja in SA und fliegt dann in die Türkei... Es ist zumindest nicht vorbei.
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