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Apple Vision Pro: Die neurologischen Tricks, Klicks und mehr vorherzusagen

Die Navigation des neuen „Spatial-Computers“ aus Cupertino setzt sich aus Eye-Tracking und Gestensteuerung zusammen. Ein reibungsloser Ablauf gelingt nur, wenn das System bereits so früh wie möglich erkennt, was sich gerade im Fokus des Betrachters befindet. Das neue System namens visionOS stützt sich hierbei auf verschiedene Techniken der Hirnforschung, um herauszufinden, was der Benutzer als Nächstes tun könnte.


Jahrelange Grundlagenforschung
Sterling Crispin lüftete am Montag in einem Twitter-Post nun einige Überlegungen, die in das Projekt eingeflossen sind. Als Neurotechnology Prototyping Researcher verbrachte er mehr als 9 Jahre mit der Entwicklung essenzieller Funktionen rund um das neueste Apple-Produkt. Er beschreibt seine Arbeit als Meilensteinforschung im Bereich Neurotechnologie. Als Beispiel führt er das „Gedankenlesen“ an. Obwohl der Großteil seiner Arbeit einer Verschwiegenheitserklärung unterliegt, konnte er über einige Aspekte sprechen, die bereits in Patenten veröffentlicht wurden.

Mentale Zustände erkennen
Mit einer Reihe verschiedener Parameter können KI-Modelle versuchen, kognitive Zustände des Trägers vorherzusagen. Unter anderem bediene sich die Brille dazu dem Eye-Tracking, elektrischer Aktivitäten, dem Herzschlag, Muskelaktivitäten, Blutdruck-, Hautleit- und anderen Messwerten. Im Gegenzug liefern die Modelle Rückschlüsse darauf, ob der Nutzer beispielsweise „neugierig ist, in Gedanken abschweift, Angst hat, aufmerksam ist oder sich an ein vergangenes Erlebnis erinnert“, schreibt Crispin. Beispielsweise würde die Pupille bereits vor dem Klick reagieren, in Erwartung, dass nach der Interaktion etwas passiere. Dieses Biofeedback würde aufgezeichnet und anschließend genutzt, um die Benutzeroberfläche in Echtzeit umzugestalten. Hierdurch lässt sich die vorausschauende Pupillenreaktion weiter verstärken und man erhalte eine noch präzisere Vorhersage.

Quelle: Apple

Positive Beeinflussung
Ein anderer Trick sei die Wiedergabe von Bildern oder Tönen, die der Träger nicht bewusst wahrnehme. Die Reaktion auf diese Impulse ließe sich messen und der Zustand der Immersion hierüber bestimmen. Maschinelles Lernen kann dann Aufschluss über Zustände wie Konzentration, Entspannung oder Aufnahmevermögen geben. Die virtuelle Umgebung könne entsprechend angepasst und der Zustand des Nutzers verbessert werden. Crispin spricht von einer Vielzahl weiterer Dinge, an denen er beteiligt war, die allerdings noch nicht in Patenten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden seien.

Kommentare

torgem07.06.23 13:59
Klingt gruselig wie spannend…
AAPL: halten - reflect-ion.de
+8
DSkywalker07.06.23 14:04
torgem
Klingt gruselig wie spannend…
Ja genau. Wenn das alles lokal verarbeitet wird, dann ist das OK. Man wird da ja richtiggehend "gläsern". Diese Daten in der iCloud ist also ein NO GO.
-2
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex07.06.23 14:35
Nicht nur man selbst. Auch alles und jeder den man „sieht“ bzw die Brille. Diese Daten im Netz → Horror und ein Magnet für alle, die damit krumme Dinger anstellen wollen.
+2
desko7507.06.23 14:41
Gammarus_Pulex
Nicht nur man selbst. Auch alles und jeder den man „sieht“ bzw die Brille. Diese Daten im Netz → Horror und ein Magnet für alle, die damit krumme Dinger anstellen wollen.
Wo ein Trog ist, kommen die Schweine.
War leider schon immer so.
+6
andi.bn07.06.23 14:47
Spannend was da entwickelt wurde! Die haben sich richtig Gedanken gemacht, da kann die Konkurrenz nur staunen. Somit ist der Preis absolut gerechtfertigt.
+5
macuser22
macuser2207.06.23 14:49
Auch aus medizinischer Sicht sehr interessant, um z.B. die Konzentrationsfähigkeit oder generelle mentale Fitness von Patienten zu messen…
Erkenne dich selbst –//– Nichts im Übermaß
+9
dundo
dundo07.06.23 15:57
Hier bleiben viele Fragen offen – trotzdem jedoch sehr eindrucksvoll und voller Erfindergeist.

Ich halte es vor allem für löblich, dass es auch positive Beispiele von Mitarbeitern bei Apple gibt, die selbst 9 Jahre lang „dicht halten“ können.


me
Am Ende bereust du, es nicht getan zu haben. Carpe diem.
+4
cejay07.06.23 17:29
Wahrscheinlich gibts dann auch bald eine Lügendetektor-App
0
TheGeneralist
TheGeneralist08.06.23 10:05
Oha...
Bestärkt nun mein Bauchgefühl, dass sich nach der Präsentation zunehmend aufgebaut hat. Ich war zunächst tief beeindruckt, wie weit das Konzept über bisherige Ansätze hinaus reicht und was Apple alles bedacht und mit sinnvoll klingenden Lösungsansätzen integriert hat.
Danach, in der Reflexion, kamen zu meiner Überraschung ganz andere, eher negative Gefühle auf, die ich als Technik-Fan bisher im Bezug auf wirklich gut gemachte, vielversprechende technische Innovationen eigentlich noch gar nicht kannte...
DSkywalker
torgem
Klingt gruselig wie spannend…
Ja genau. Wenn das alles lokal verarbeitet wird, dann ist das OK. [...]
Hmm...ganz ehrlich, liebe Leute, das Gruseligste für mich gerade ist nicht die Vision Pro und deren Möglichkeiten, sondern eure Reaktion darauf. Es war vermutlich den meisten technisch interessierten Beobachter einigermaßen klar, dass die Integration in eine virtuelle Welt in diesem Jahrzehnt fortschreiten würde und es nur darum geht, wann welche Meilensteine kommen. Aber hier, in diesem Artikel, geht es um sehr reale Manipulationsmöglichkeiten, die so weitgehend und umfassend über das bisher Bekannte hinausgehen, dass es meiner Meinung nach eine vollkommen neue ethische Diskussion braucht. Die Frage, ob lokal oder in der Cloud, ist meines Erachtens hier erst mal völlig nebensächlich - ich denke, es wäre erst einmal wichtig und angezeigt, dass die Menschen sich bewusst machen, was hier gerade überhaupt passiert und welche umfassenden Kontrollmöglichkeiten über ihre eigene Existenz über solche Features in die Hände von Tech-Konzernen gelegt werden.
+3
GeoM09.06.23 11:30
reale Manipulationsmöglichkeiten, die so weitgehend und umfassend über das bisher Bekannte hinausgehen…

Hmm, ich lese da nix von.
Es werden lediglich passive Messungen gemacht und um dies zu verbessern wird technisch mutmaßt, was als Nächste Interaktion geschehen kann/wird.
Also: über die eigene Reflexion noch mal reflektieren.
+3

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