Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?
Forum>MacTechNews>Umfrage: Wie findet Ihr das neue Dark Pattern bei den MTN Cookie-Einstellungen?

Umfrage: Wie findet Ihr das neue Dark Pattern bei den MTN Cookie-Einstellungen?

frankenstein18.08.2018:26
Der neue MTN-Cookie-Dialog ist ein klarer und unübersehbarer Versuch, über ein Dark Pattern Design den Lesern Daten zu entlocken, die sie freiwillig und wissentlich nicht hergeben würden.

Wer Dark Patterns nicht kennt:

Ich dachte, das ist eine kleine Umfrage wert.
-12
Umfrage

Wie findet Ihr das neuen Dark Pattern bei den MTN Cookie-Einstellungen?

  • Richtig geil - DSGVO ist doch nur für Loser - ich mag es, wenn man versucht, mir mit billigen Tricks meine Daten zu klauen.
    32,1 %
  • Mir ist eh alles egal - sollen sie doch die paar Kröten einsammeln.
    13,2 %
  • Nicht so gut. Bin drauf reingefallen und jetzt ist es zu spät.
    54,7 %

Kommentare

Weia
Weia20.08.2014:05
Ely
Weia
Stefan S.
Wieso gibt es keinen Button "keine Cookies" auf der ersten Seite?
Weil das technisch nicht möglich ist. Technisch erforderliche Cookies kannst Du nicht abwählen.
Natürlich geht das auch komplett ohne Cookies
Habe ich was anderes behauptet?

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Cookies notwendig sind. (Wenn sie es nicht sind, entfällt allerdings dieser ganze umstrittene Cookie-Dialog, womit dieser Fall hier völlig uninteressant ist.)

Ich habe geschrieben, dass technische notwendige Cookies nicht abgewählt werden können.

Das ist etwas vollkommen anderes.

Ist die Hysterie bei diesem Thema mittlerweile so groß, dass das basale Logikverständnis darunter leidet? Erst wird der Allquantor laufend missverstanden, jetzt machst Du aus einer Modal- eine Existenzaussage.
technisch notwendig sind die Dinger nicht.
Das hängt von der Funktionalität der Website ab. In dieser Allgemeinheit ist Deine Aussage unsinnig.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-4
Ely
Ely20.08.2015:01
Nein, Cookies sind technisch nicht notwendig. Erst dann, wenn der User irgendwelche Einstellungen vornimmt und/oder sich einloggt.

Ist der Besucher der Seite eben nur als solcher (Gast) da und nicht eingeloggt und hat keine anderen Einstellungen vorgenommen, sind keine Cookies notwendig.

Selbst technisch notwendige Cookies werden im Umkehrschluß erst dann notwendig, wenn der User bestimmte Dinge aktiv einstellt. Und selbst dann ist es eine eher Frage des Komforts und nicht der Technik. Einfach hier vorbeizugucken erfordert genau null Cookies.
+5
Krypton20.08.2015:06
Weia
Krypton
Abgesehen davon, sehe auch ich hier die Verwendung von Dark Patterns. Der Dialog ist stark darauf ausgelegt, die Entscheidung zugunsten der Seitenbetreiber zu forcieren. Eine stark akzentuierter (fetter schwarzer Button) «Alles Erlauben» ermöglicht es mit einem Klick, alles freizugeben - also die Wahl für den Seitenbetreiber.
Die Wahl zugunsten des Anwenders (nichts erlauben) erfordert
… ebenfalls einen Klick: „Auswahl bestätigen“.
Mir ging es um den Dialog beim ersten Aufrufen der Seite. Wie oben schon jemand gepostet hat, bestehen dessen 2 Buttons aus «Alles Akzeptieren» und «Einstellungen». Der Punkt «Auswahl bestätigen kommt erst beim wiederholten Aufruf. Den hatte ich bisher noch nicht gesehen, da ich selten so einen Dialog zweimal öffne.
Rein Interface-Technisch spicht ja nichts dagegen, den «Auswahl bestätigen» gleich darzustellen. Man kann denncoh die Auswahl kurz prüfen und dann bestätigen. Aktuell wird das aber durch den Button «Einstellungen» komplizierter als notwendig gemacht.
Ebenso könnte man beide Button in gleicher Optik darstellen, so dass eine unbeeinflusste Auswahl möglich wäre. Die aktuelle überpriorisierung des «Alles akzeptieren» und die Reduktion auf einen Textlink von «Auswahl bestätigen» zeigen aber, wie der Hase läuft. Das nutzt Prinzipien des menschlichen Verhalten negativ aus. Daher: Dark Pattern.


Weia
Wie kommst du darauf, dass es im Interesse „des Anwenders“ sei, nichts zu erlauben, nicht mal jene Cookies, die aus Sicht der Datenschützer berechtigten Interessen dienen?
Mit «nichts» habe ich tatsächlich nicht wirklich «nichts» sondern eben «nur das technisch notwendige ohne mich zu tracken» gemeint. Ich drücke mich das nächste mal klarer aus.


Weia
Krypton
Dazu kommt, dass die rechte Seite (die kleinen Schalter) suggerieren, dass «alles unnötige» abgeschaltet ist, und man diesen Zusgand mit «einem Klick» übernehmen könnte. Dieser eine, leichte Klick führt aber zum genauen Gegenteil des angezeigten - nächmlich «Alles akzeptieren». Die suggerierte Option und der nahegelegte Button widersprechen sich hier.
Nein, tun sie nicht. Du akzeptierst mitnichten alles, sondern lediglich die Cookies für berechtigte Interessen. Das ist exakt im Sinne der DSGVO, denn dazu wurde das „berechtigte Interesse“ ja überhaupt nur eingeführt. Alles, was im Sinne der DSGVO einer Einwilligung bedarf, ist abgewählt.

Mir ging es um diesen Dialog hier:


Der suggeriert dem «gewöhnlichen» Anwender, der diese Pop-Up so schnell wie möglich weg haben will, dass einerseits rechts nur
die notwendigen Dinge aktiviert sind (Schalter bei «Notwendig» auf an) und man andererseits links mit dem großen, schwarzen Button nur noch auf «irgendwas mit Akzeptieren» klicken muss.
Menschen lesen Texte oder Dialoge oft nur oberfächlich (hat sich in zig User-Tests gezeigt und lässt sich beliebig wiederholen) und sie suchen sich den schnellsten Weg, um das Fenster weg zu bekommen. Mit dieser Gestaltung des Dialogs wird aber genau das erreicht, was MTN bzw das Werbenetz will, nicht das was der User glaubt zu bekommen und ggf. präferieren will.

Natürlich kannst du argumentieren, dass es aber ander da steht und alle anderen doof sind, die das nicht lesen wollen oder können. Und du hast recht damit, dass da «Alles akzeptieren» steht und jemand, der sich damit beschäftigt auch irgendwie damit klar kommt. Es entspricht halt nicht der Realität der – nennen wir sie – Mehrheit der Nutzer.
Diese gehen auf eine Seite, weil sie nach Informationen suchen (etweder aus Gewohnheit auf MTN oder via Google) und da ploppt erstmal so ein Ding in die Fresse, das nichts mit der gesuchten Info zu tun hat. Es steht im weg und soll schnellstmöglich weg. Wie Pop-Up Werbebanner oder die «Melde dich bei unserem geilen Newsletter an» Fenster, die einem auf divesen Seiten entgegenfliegen.
In dieser Situation wollen eben die meisten Leute das Pop-Up weg haben und suchen den schnellsten Weg dafür. Dieser führt mit der jetzigen Gestaltung in die «Falle». Über diese «Dark Patterns» gibt’s viele Seiten und inzwischen auch Bücher. Hier etwa ein Artikel des Smashing Magazins: Dark Patterns And Other Design No-Nos For Mobile

Dabei kann es gut sein, dass du mit besonderer Vorsicht agierst und dieses Muster bei dir eben nicht wirkt. Es kann gut sein, dass du das als völlig neutral, leicht verständlich und überhaupt super empfindest. Der Mehrheit, die darauf reinfällt, steht auch eine Minderheit gegenüber, die damit klar kommt. Wenn du dich in dieser Minderheit befindest, dann freu’ dich drüber. Deshalb andere auf persönlciher Ebene anzugreifen, als seien sie nicht fähig, den Führerschein zu machen oder als könnten sie nicht lesen – das ist nicht die feine Englische Art.

Weia
Krypton
Die Mac-Dialoge sind üblicherweise auf «Sicherheit» und den möglichst wahrscheinlichen Nutzerwunsch ausgelegt.
Und genauso ist es hier auch, denn der wahrscheinlichste Nutzerwunsch wird sein, der Vorgabe der Datenschützer zu folgen, Cookies nur mit expliziter Einwilligung zu erlauben mit Ausnahme derer, die wohldefinierten „berechtigten Interessen“ dienen. Ich frage mich, woher du die Selbstverständlichkeit nimmst, mit der du unterstellst, der mehrheitliche Nutzerwunsch sei eine Extremposition, die weit über das hinausgeht, was der Gesetzgeber für sinnvoll hielt.

Wie oben erwähnt, ging es mir um den initialen Dialog mit «Alles akzeptieren» und «Einstellungen». Bei diesem Zustand sehe ich weiterhin das, was ich geschrieben habe. Im einmal eingestellten Dialog, von dem du schreibst, ist das besser. Aber selbst hier – in einer Situation, in der du dich ja schon für eingeschränkte Cookies entschieden hast, prangt weiterhin der fette schwarze «Alles Akzeptieren» Button an «forderster Front» und zieht visuell die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Ich denke nicht, das es das ist, was die Datenschützer wollten.

Weia
Krypton
Das stellt aus meiner Sicht eine Verachtung der Nutzerinteressen dar.
Ich wiederhole: „die“ Nutzerinteressen, die du prinzipiell unterstellst, gibt es so nicht, sie wären jedenfalls nicht die meinen. Du nimmst hier einfach ohne argumentative Rechtfertigung eine unzulässige Verallgemeinerung deiner persönlichen, einseitig ausgerichteten Perspektive vor. Der Gesetzgeber hingegen hat mit der Einführung des „berechtigten Interesses“ versucht, eine ausgewogene Lösung zu finden.

Ich arbeite im Bereich UX und UI-Design der Softwareentwicklung und habe früher UX/UI von Webseiten betreut. Dabei habe ich viele User-Tests gemacht, Anwender beobachtet, Statistiken ausgewertet, etc. Ich spreche daher nicht nur für mich. Ich weiß, wie «die Mehrheit» der Anwender auf solche Dialoge reagiert. Ich habe selbst verschiedene Designs in A/B-Tests auf Nutzer losgelassen und die Ergebnisse sind hier recht eindeutig. Hättest du Einblick in die Statistiken zu genau diesem Dialog – würdest du verstehen, was ich meine.
Auch eine ganze Horde von UX/UI-Designern kennt und sieht diese Situation. Manche nutzen es bewusst aus, andere suchen Wege zur Vermeidung dieser Dark-Patterns.

Wie gesagt, du kannst das persönlich gerne anders sehen. Alleine die Tatsache, dass viele in diesem Thread anderer Meinung sind, auch heise darüber geschrieben hat, sollte dir zumindest die Augen soweit öffen, als dass es Menschen gibt, die das eben ander sehen.
+6
sierkb20.08.2015:55
heise (20.08.2020): Datenschützer wollen Cookie-Banner prüfen
Werden Nutzer korrekt über Werbetracking informiert? Deutsche Aufsichtsbehörden wollen nun insbesondere die Websites von Medien untersuchen.

Golem (19.08.2020): Nutzertracking: Datenschützer knöpfen sich gezielt Medien vor
Medienseiten setzen besonders häufig Tracking-Dienste ein. Daher wollen mehrere Landesdatenschützer sie nun umfangreich überprüfen.

Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit (19.08.2020): Länderübergreifende Datenschutz-Prüfung: Sind Tracking-Technologien auf Websites von Zeitungs-Verlagen rechtskonform?

heise (28.05.2020): Bundesgerichtshof: Cookies nur mit aktiver Einwilligung
In der Planet49-Entscheidung hat der Bundesgerichtshof im Sinne der Verbraucherschützer entschieden.

Golem (28.05.2020): BGH-Urteil: Werbe-Cookies erfordern Einwilligung der Nutzer
Webseiten dürfen Werbe-Cookies nicht ohne ausdrückliche Zustimmung setzen. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.

TechCunch (06.05.2020): No cookie consent walls — and no, scrolling isn’t consent, says EU data protection body
You can’t make access to your website’s content dependent on a visitor agreeing that you can process their data — aka a ‘consent cookie wall’. Not if you need to be compliant with European data protection law. …

European Data Protection Board (EDPB): Guidelines 05/2020 on consent under Regulation 2016/679, Version 1.1, Adopted on 4 May 2020 (PDF, 33 Seiten)

Engadget (13.01.2020): Most websites don't follow European cookie consent laws, study shows
Just over one in ten sites conform to EU laws, according to researchers.
Engadget, 13.01.2020
Websites that operate in Europe are supposed to follow GDPR rules that let consumers to opt out of cookie-type tracking. However, most are making it "substantially more difficult" to reject all tracking than to accept it, according to a new study called Dark Patterns after the GDPR, by researchers from MIT, UCL and Aarhus University. In fact, only 11.8 percent of the 10,000 websites they checked "meet the minimal requirements that we set based on European law," the team wrote.

Websites are using a variety of means to bend EU rules and make it harder for consumers to opt out of tracking. They have been abetted by so-called consent management platforms (CMPs) like QuantCast, Cookiebot and TrustArc. Those companies make the pop-up windows for cookie consent that are supposed to appear when a site is accessed in the EU.

The most common way websites are reportedly bypassing EU laws is via implicit consent, used by around 32.5 percent of studied sites. That system presumes the user consents to cookies simply by visiting or scrolling a website or failing to respond to a pop-up consent window. "Popular CMP implementation wizards still allow their clients to choose implied consent ... within the geographical scope of the EU," according to the paper. "This raises significant questions over adherence with the concept of data protection by design in the GDPR."

[…]

TechCrunch (10.01.2020): Cookie consent tools are being used to undermine EU privacy rules, study suggests
Most cookie consent pop-ups served to internet users in the European Union — ostensibly seeking permission to track people’s web activity — are likely to be flouting regional privacy laws, a new study by researchers at MIT, UCL and Aarhus University suggests. …

MIT, UCL and Aarhus University (08.01.2020): Dark Patterns after the GDPR: Scraping Consent Pop-ups and Demonstrating their Influence (PDF, 13 Seiten)

TechCrunch (10.08.2019): Most EU cookie ‘consent’ notices are meaningless or manipulative, study finds
New research into how European consumers interact with the cookie consent mechanisms which have proliferated since a major update to the bloc’s online privacy rules last year casts an unflattering light on widespread manipulation of a system that’s supposed to protect consumer rights.
-2
Weia
Weia20.08.2016:16
Ely
Nein, Cookies sind technisch nicht notwendig.
Zu wem sagst Du das? Niemand behauptet das.
Erst dann, wenn der User irgendwelche Einstellungen vornimmt
Ja, aber dann sind sie eben notwendig.

In dieser bedingungslosen Form, in der Du das formulierst, sind weder Cookies technisch notwendig noch das WWW noch das Internet. Technische Notwendigkeiten entstehen immer aus erwünschten Funktionalitäten. Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.
Einfach hier vorbeizugucken erfordert genau null Cookies.
Stimmt.

Aber hier Beiträge zu schreiben erfordert welche. Und nur darum geht es in dem Kontext, dass technisch notwendige Cookies nicht deaktiviert werden können. Wenn gar keine technische notwendigen Cookies existieren, ist völlig egal, ob man sie deaktivieren kann oder nicht.

Die Aussage Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes haben zwei Rüssel ist eine wahre Aussage, weil sie nicht behauptet, dass es rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes gibt, sondern nur, dass, wenn es sie gibt, sie zwei Rüssel haben. Da es sie (nach allem, was wir wissen) aber nicht gibt, ist diese Aussage wahr, weil es keinen einzigen Fall gibt, in dem sie zutreffen könnte (und dann möglicherweise falsch wäre)

Elementare Logik, Grundkurs 1.

Herrje …
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
-5
penumbra20.08.2016:28
also ich bin ja eh schon genervt von den vielen Cookie-Bannern, noch dazu dass die bei vielen Seiten bei jedem Besuch aufs neue auftauchen.

Als bei MTN dieses neue Banner kam, war ich erst mal stutzig und dann verwirrt, weil ich zunächst nicht kapiert habe, dass sich der Button "Einstellungen" nach dem Klick verwandelt. Das habe ich sonst noch nirgends gesehen.
Erst durch diesen Thread habe ich dann erfahren, dass "notwendig" eben nicht nur "technisch erforderlich" bedeutet (nur dem wollte ich zustimmen), sondern auch eine Menge anderer Cookies, die der Seitenbetreiber als "notwendig" erachtet. Dabei ist wahrscheinlich gemeint "notwendig, damit wir unsere Server bezahlen können", oder so ähnlich.
Das Interesse des Betreibers macht "berechtigt" sein - "notwendig" für den Seitenaufruf sind diese Cookies aber sicherlich nicht.

Ich finde auch, dass der Begriff "notwendig" an dieser Stelle in irreführender Weise verwendet wird, v.a. weil sich die Liste der darunter versteckten Cookie-Einwilligungen erst mit 2 weiteren, gezielten Klicks anzeigen lässt.

Das ist kein gutes UI-Design.
Selbst wenn es ein Baukasten ist, der zugekauft wurde, heisst das ja nicht, dass man das einfach so unkritisch einsetzen muss.
„enjoy life in full trains“
+3
Ely
Ely20.08.2016:39
Weia
Ely
Nein, Cookies sind technisch nicht notwendig.
Zu wem sagst Du das? Niemand behauptet das.
Erst dann, wenn der User irgendwelche Einstellungen vornimmt
Ja, aber dann sind sie eben notwendig.

In dieser bedingungslosen Form, in der Du das formulierst, sind weder Cookies technisch notwendig noch das WWW noch das Internet. Technische Notwendigkeiten entstehen immer aus erwünschten Funktionalitäten. Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.
Einfach hier vorbeizugucken erfordert genau null Cookies.
Stimmt.

Aber hier Beiträge zu schreiben erfordert welche. Und nur darum geht es in dem Kontext, dass technisch notwendige Cookies nicht deaktiviert werden können. Wenn gar keine technische notwendigen Cookies existieren, ist völlig egal, ob man sie deaktivieren kann oder nicht.

Die Aussage Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes haben zwei Rüssel ist eine wahre Aussage, weil sie nicht behauptet, dass es rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes gibt, sondern nur, dass, wenn es sie gibt, sie zwei Rüssel haben. Da es sie (nach allem, was wir wissen) aber nicht gibt, ist diese Aussage wahr, weil es keinen einzigen Fall gibt, in dem sie zutreffen könnte (und dann möglicherweise falsch wäre)

Elementare Logik, Grundkurs 1.

Herrje …

Herrje, das denke ich mir auch.

Selbst wenn jemand nur reinguckt, wird er vom Cookie-Banner erschlagen. Und werden auch einem Gast Cookies aufs System gesetzt.

Warum? Wenn diese technisch nicht notwendig sind?

Erkläre es, warum ein Gast mit dem Banner und obendrein mit Cookies konfrontiert wird. Es ist ja nur »Elementare Logik, Grundkurs 1«, also keine Raketentechnik, sollte dir daher leichtfallen.
+3
Krypton20.08.2016:43
Weia
Die Aussage Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes haben zwei Rüssel ist eine wahre Aussage, weil sie nicht behauptet, dass es rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes gibt, sondern nur, dass, wenn es sie gibt, sie zwei Rüssel haben. Da es sie (nach allem, was wir wissen) aber nicht gibt, ist diese Aussage wahr, weil es keinen einzigen Fall gibt, in dem sie zutreffen könnte (und dann möglicherweise falsch wäre)

Elementare Logik, Grundkurs 1.

Logisch mag diese Aussage «wahr» sein, aber sie hat nichts mit der im gesellschaftlichen Kontext verwendeten «Wahrheit» gemein. Exemplarisch an der einletenden Definition von Wikipedia gemessen
Wikipidia - Wahrheit
Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet.
Für deine Aussage gibt es keinen Sachverhalt, keine Tatsache und sie ist nicht in unserer Wirklichkeit belegbar. Schösse die NASA jetzt spaßeshalber einen einrüsseligen, rosafarbenen Elefanten auf die Rückseite des Mondes und fotografierte diesen oder hielte den Beweis anderweitig fest, wäre die Aussage widerlegt.
Auf der anderen Seite gibt es bisher keinen «Beleg», der diese Aussage als wahr deklarieren würde. Bisher ist es nur eine These.

Dennoch 👍 für die nette Story.
0
john
john20.08.2017:22
ich wuerde euch empfehlen euch nicht auf grundsatzdiskussionen mit weia einzulassen, denn es gilt grundregel nummer 1:
weia hat immer recht

und regel nummer 2:
weia wird nie muede diskussionen totzureiten um regel nummer 1 zu bekraeftigen
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+6
Krypton20.08.2017:44
john
ich wuerde euch empfehlen euch nicht auf grundsatzdiskussionen mit weia einzulassen, denn es gilt grundregel nummer 1:
weia hat immer recht

und regel nummer 2:
weia wird nie muede diskussionen totzureiten um regel nummer 1 zu bekraeftigen
Darauf zu verzichten, fände ich sehr schade. Meiner Ansicht nach hat Weia meist einen sehr guten Diskussionsstil, drückt sich sehr gewählt aus, bringt mich ab und an dazu, ein Wort im Duden/Wikipanion nachzuschlagen und eben einen Sachverhalt aus einer anderen Richtung zu sehen.
Viele der Dinge, die er anbringt, sind oft richtig. Gerade wenn’s um ein persönliches empfinden geht, dann gibt’s bei den Diskussionen oft einen großen Spalt. Das liegt aber halt in der unterschiedlichen Wahrnehmung von Dingen. Beim einen fängt das Herz an zu tanzen, wenn der etwa die Amigos hört, der andere schwankt zwischen Vomitieren und Selbstmordgedanken. So ist die Welt.

Ich fände es schade, wenn alle nur gleich empfinden, das gleiche denken und machen würden. Mir gefällt die Vielfalt und die Diskussionen mit Weia. Man muss ja nicht immer auf einen Nenner kommen. Ich finde das verstehen und erkennen einer anderen Position schon als Bereicherung.
+4
Weia
Weia20.08.2017:55
Krypton
Mir ging es um den Dialog beim ersten Aufrufen der Seite. Wie oben schon jemand gepostet hat, bestehen dessen 2 Buttons aus «Alles Akzeptieren» und «Einstellungen». Der Punkt «Auswahl bestätigen kommt erst beim wiederholten Aufruf. Den hatte ich bisher noch nicht gesehen, da ich selten so einen Dialog zweimal öffne.
Rein Interface-Technisch spicht ja nichts dagegen, den «Auswahl bestätigen» gleich darzustellen. Man kann denncoh die Auswahl kurz prüfen und dann bestätigen. Aktuell wird das aber durch den Button «Einstellungen» komplizierter als notwendig gemacht.
Ebenso könnte man beide Button in gleicher Optik darstellen, so dass eine unbeeinflusste Auswahl möglich wäre.
Ich stimme Dir zu, dass sich all diese Details optimieren ließen und auch optimiert werden sollten.
Die aktuelle überpriorisierung des «Alles akzeptieren» und die Reduktion auf einen Textlink von «Auswahl bestätigen» zeigen aber, wie der Hase läuft. Das nutzt Prinzipien des menschlichen Verhalten negativ aus. Daher: Dark Pattern.
Dieser Verdacht hingegen geht mir entschieden zu weit. Bei der Dummheit der Nutzer drückst Du alle Augen zu, aber bei den UX-Designern vermutest Du hinterhältige Bestien, die mit höchster Intelligenz die Schwächen der menschlichen Psyche virtuos ausnutzen, und nicht einfach dumme UX-Designer.

Dieses Menschenbild samt Opfer/Täter-Aufteilung hat eine verschwörungstheoretische Schlagseite, die ich gar nicht mag.
Weia
Wie kommst du darauf, dass es im Interesse „des Anwenders“ sei, nichts zu erlauben, nicht mal jene Cookies, die aus Sicht der Datenschützer berechtigten Interessen dienen?
Mit «nichts» habe ich tatsächlich nicht wirklich «nichts» sondern eben «nur das technisch notwendige ohne mich zu tracken» gemeint. Ich drücke mich das nächste mal klarer aus.
Nönö, ich habe Dich schon richtig verstanden.

Du hast meinen Punkt mit Deiner Antwort nochmal schön illustriert:

Nicht nur setzt Du wiederum „technische Notwendigkeit“ und „berechtigtes Interesse“ fälschlicherweise gleich (Letzteres ist eine Obermenge von Ersterem), vor allem machst Du nochmals deutlich, dass Du dir schlicht nicht vorstellen kannst, dass der „normale Nutzer“ mehr als dem technisch absolut Unumgänglichen zustimmen will. Bei mir ist das aber zum Beispiel nicht der Fall, ich stimme gerne den über technische Notwendigkeit hinausgehenden berechtigten Interessen zu, und ich kenne viele, die das ganz ähnlich sehen.

Vielleicht kommt diese reichlich verzerrte Perspektive auf das, was der „normale Nutzer“ vermeintlich will, ja daher, dass sich insbesondere Menschen intensiv mit dieser Thematik beschäftigen, die selbst tatsächlich zu denen gehören, die am liebsten alles untersagen und ausschalten würden. Aber es ist immer problematisch, seine eigenen Befindlichkeiten zugrunde zu legen und dann zu meinen, man könne für „die Nutzer“, „das Volk“ oder was auch immer sprechen.
Menschen lesen Texte oder Dialoge oft nur oberfächlich (hat sich in zig User-Tests gezeigt und lässt sich beliebig wiederholen) und sie suchen sich den schnellsten Weg, um das Fenster weg zu bekommen.
Mag sein, aber sollte man dann die Schuld nicht auch bei diesen Menschen suchen? Sorry, „Menschen sind halt oberflächlich“ ist für mich kein Blankoscheck dafür, der Anbieterseite, die offenbar nicht aus Menschen, sondern so fiesen und hinterhältigen wie intellektuell brillanten Strategen besteht, die übelsten und zugleich ausgefeiltesten Machenschaften unterstellen zu dürfen, während die Konsumenten alles arme, irregeführte Öpferchen sind. Dieses Abwälzen von Verantwortlichkeit nervt mich. Wer sich in seiner Dummheit suhlt, dem darf sie auch wehtun.
Es entspricht halt nicht der Realität der – nennen wir sie – Mehrheit der Nutzer.
Diese gehen auf eine Seite, weil sie nach Informationen suchen (etweder aus Gewohnheit auf MTN oder via Google) und da ploppt erstmal so ein Ding in die Fresse, das nichts mit der gesuchten Info zu tun hat. Es steht im weg und soll schnellstmöglich weg.
Ja, das verstehe ich ja und das nervt mich selbst auch enorm. Aber die Schuld dafür haben nicht finstere Werbetreibende, sondern der Gesetzgeber, der in einer geradezu grotesk anmutenden Fehleinschätzung der psychischen Mechanismen von Internet-Nutzern diese Cookie-Direktive in die Welt gesetzt hat. Da und bei übereifrigen Datenschützern sind die richtigen Adressaten für Deine Kritik.
Dabei kann es gut sein, dass du mit besonderer Vorsicht agierst
Ich agiere mit der Sorgfalt, die ich von jedem mündigen Bürger erwarte.
und dieses Muster bei dir eben nicht wirkt. Es kann gut sein, dass du das als völlig neutral, leicht verständlich und überhaupt super empfindest. Der Mehrheit, die darauf reinfällt, steht auch eine Minderheit gegenüber, die damit klar kommt.
Hast Du irgendeine Quelle für Deine Vermutung, dass die Mehrheit darauf reinfällt (vs. absichtlich alles oder vieles gestattet)? Wenn das wirklich so wäre, würde ich ernsthaft über die Abschaffung der Demokratie und die Wiedereinführung der Aristokratie oder Meritokratie nachdenken.

Ich finde, dahinter steckt ein ganz schlimmes Menschenbild dummer Konsumidioten, die man von der Wiege bis zur Bahre durchpampern muss, weil sie unfähig sind, selbst Verantwortung zu übernehmen. Mündigkeit ist eine Zumutung, die man jedem Erwachsenen zumuten muss.
Deshalb andere auf persönlciher Ebene anzugreifen, als seien sie nicht fähig, den Führerschein zu machen
Naja, wenn sie an solch einem Dialog tatsächlich scheitern, dann dürften sie da halt auch ihre Schwierigkeiten haben.
oder als könnten sie nicht lesen – das ist nicht die feine Englische Art.
Ich verzeihe fast alles gerne, auch Dummheit. Aber nicht Dummdreistigkeit. Diese Mischung, einen Sachverhalt selbst nicht zu durchdringen, sich aber gleichzeitig mit dem Habitus moralischer Überlegenheit und mit großem Gebrüll auf diejenigen zu stürzen, die das Missverstandene alles angeblich mit durchtriebener, finsterer Absicht in Szene gesetzt haben, halte ich für so schwer erträglich (und für eine Demokratie für so gefährlich), dass meine feine Englische Art in der Tat darunter leidet. Sorry.
Ich arbeite im Bereich UX und UI-Design der Softwareentwicklung und habe früher UX/UI von Webseiten betreut. Dabei habe ich viele User-Tests gemacht, Anwender beobachtet, Statistiken ausgewertet, etc. Ich spreche daher nicht nur für mich. Ich weiß, wie «die Mehrheit» der Anwender auf solche Dialoge reagiert.
Es ist aber ein naturalistischer Fehlschluss, aus der Kenntnis, wie Menschen sich verhalten, eine Rechtfertigung für dieses Verhalten abzuleiten.

Genauso könntest Du eine Rechtfertigung für fiese UX-Designer ableiten, wenn Statistiken zeigen würden, dass sich viele UX-Designer „nunmal so“ verhalten.
Auch eine ganze Horde von UX/UI-Designern kennt und sieht diese Situation. Manche nutzen es bewusst aus, andere suchen Wege zur Vermeidung dieser Dark-Patterns.
Und manche sind vielleicht auch einfach ebenso wenig helle wie jene Nutzer, die auf den „bösartigen Dialog reinfallen“.

Wieso sind dann die einen Dummen Opfer und die anderen Dummen Teufel?
Wie gesagt, du kannst das persönlich gerne anders sehen. Alleine die Tatsache, dass viele in diesem Thread anderer Meinung sind, auch heise darüber geschrieben hat, sollte dir zumindest die Augen soweit öffen, als dass es Menschen gibt, die das eben anders sehen.
Das weiß ich, teils geht es mir ja selbst so, und eine Diskussion über dieses Thema ist ganz sicher sinnvoll.

Wogegen ich mich wehre, ist einzig die unverschämte und übergriffige Art, mit der frankenstein MacTechNews an den Pranger gestellt hat. Ich meine, allein schon die titelgebende Frage Wie findet Ihr das neue DarkPattern?, bei dem durch die Wortwahl zur Beschreibung des Objekts bereits die Antwort suggeriert wird, ist rhetorisch allerunterste Schublade.

Die Voreinstellung, dass man selbst zu den Guten & Unschuldigen® gehöre, alles genauestens verstanden habe und jedes Recht besitze, über andere mit dem Gestus moralischer Überlegenheit den Stab zu brechen, während auf der Gegenseite nicht etwa fehlbare Menschen sitzen, die versuchen, ihr Bestes zu geben, sondern intelligente Monster, die nur darauf warten, einen in die Pfanne zu hauen – diese Voreinstellung finde ich nicht nur sehr unreif, sie ist mir zutiefst zuwider.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
john
john20.08.2018:15
kein plan, ob ich es in diesem ganzen wust an wall-of-text-diskussion übersehen habe, aber hat nun jemand eine anleitung für leute, wie mich, die - wie ich im querlesen entnehmen konnte - zu minderbemittelt sind einen so simplen dialog zu verstehen und so einzustellen, dass möglichst KEINE einverständnis zu gar nix dabei rauskommt?

da würde sich mein schlichtes und behindertes gehirn total drüber freuen.

entschuldigt bitte, dass ich so dumm bin. es tut mir leid.

ps: bitte die anleitung nicht so schwierig halten, das überfordert mich sonst.

pps:
Wie hast Du eigentlich seinerzeit Deine theoretische Führerscheinprüfung bestanden?
wer sagt dir denn, dass ich einen führerschein habe?
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+4
marm20.08.2018:27
Weia
Dieser Verdacht hingegen geht mir entschieden zu weit. Bei der Dummheit der Nutzer drückst Du alle Augen zu, aber bei den UX-Designern vermutest Du hinterhältige Bestien, die mit höchster Intelligenz die Schwächen der menschlichen Psyche virtuos ausnutzen, und nicht einfach dumme UX-Designer.

Die Wikipedia-Chefin zitierte in der Süddeutschen Zeitung einen jungen Facebook-Mitarbeiter:
»Die besten Köpfe meiner Generation denken nur noch darüber nach, wie man Menschen dazu verleitet, auf Werbung zu klicken. Das ist doch beschissen.«

Da heutzutage viele Zitate gefälscht sind, hier meine Quelle:
+6
Mr BeOS
Mr BeOS20.08.2018:30
Weia
Was die rhetorische Schublade seitens frankensteins Ausgangspostings betrifft, bin ich bei dir.

Ansonsten:
Weia
Die Voreinstellung, dass man selbst zu den Guten & Unschuldigen® gehöre, alles genauestens verstanden habe und jedes Recht besitze, über andere mit dem Gestus moralischer Überlegenheit den Stab zu brechen, während auf der Gegenseite nicht etwa fehlbare Menschen sitzen, die versuchen, ihr Bestes zu geben, sondern intelligente Monster, die nur darauf warten, einen in die Pfanne zu hauen – diese Voreinstellung finde ich nicht nur sehr unreif, sie ist mir zutiefst zuwider.

Wenn jemand an der Haustür ein Zeitungsabo verkaufen möchte, hat er bisweilen vordergründig die Interessen des Abnehmers, hintergründig die seines Auftraggebers und im Endeffekt die eigenen im Sinn.

Das kann man ganz ohne große Moralkeule anerkennen.
Es nennt sich Marktwirtschaft.
-
Man könnte solche Abfragen ja auch in der Art anlegen, in dem die ganzen Tracker deaktiviert sind und erst per Knopfdruck aktiviert werden.

Das möchte man nicht. Aus berechtigtem Eigeninteresse.

Realismus würde ich das nennen.
Ob einem das gefällt, nicht gefällt oder aber egal ist, kann man dann nachgeordnet diskutieren.

„http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei“
+3
marm20.08.2018:32
john
kein plan, ob ich es in diesem ganzen wust an wall-of-text-diskussion übersehen habe, aber hat nun jemand eine anleitung für leute, wie mich, die - wie ich im querlesen entnehmen konnte - zu minderbemittelt sind einen so simplen dialog zu verstehen und so einzustellen, dass möglichst KEINE einverständnis zu gar nix dabei rauskommt?

Beim Querlesen (ich lese nie mehr als die ersten drei Zeilen wg. Reizüberflutung und so...) hatte ich den Eindruck, dass die Befürworter dieser Cookie-Auswahl noch immer nicht begriffen haben, dass aktiv 8 Schalter deaktivert werden müssen - von wegen nur drei Klicks. Die 8 Schalter stehen für berechtigtes Interesse (darunter subsumiert Anzeigenleistung, Marktforschung etc.)

+5
Weia
Weia20.08.2018:37
penumbra
Erst durch diesen Thread habe ich dann erfahren, dass "notwendig" eben nicht nur "technisch erforderlich" bedeutet (nur dem wollte ich zustimmen),
Dochdoch, "notwendig" sollte nur "technisch erforderlich" meinen, da haben Du und Dein Sprachgefühl völlig recht.

Das „berechtigte Interesse“ schließt (technisch) notwendige Einstellungen ein, aber nicht umgekehrt!

Und Du hast völlig recht, ich habe das eben nochmal ausprobiert und eine Beschränkung auf „Notwendig“ deaktiviert nicht das „berechtigte Interesse“. Das ist fehlerhaft und juristisch unhaltbar und entsprechend angreifbar.

Reproduktionsschritte:

  • Ausgangs-Dialog (links unten Alle Akzeptieren und Einstellungen), auf der rechten Seite nur „Notwendig“ einschalten
  • auf „>“ rechts von „Notwendig“ klicken
  • die Erläuterung „notwendige Services“ erscheint, die 2 in der Tat technisch notwendige Dienste auflistet: Amazon CloudFront und Cloudflare, Inc. → OK
  • Links unten auf „Auswahl bestätigen“ klicken
  • Jetzt sollten nur technisch notwendige Dienste aktiviert sein
  • Den Dialog erneut öffnen und rechts unter „Datenschutz-Einstellungen“ auf „Berechtigtes Interesse“ klicken
  • Alle Anbieter und Zwecke müssten deaktiviert sein, sind es aber nicht.

FEHLER

Wenn man von vornherein alles detaillierter kontrollieren will, funktioniert es hingegen:

  • Ausgangs-Dialog (links unten Alle Akzeptieren und Einstellungen), auf der rechten Seite nur „Notwendig“ einschalten
  • links unten auf „Einstellungen klicken“
  • Unter „Einwilligung“ sind alle Optionen inaktiv → OK
  • Unter „Berechtigtes Interesse“ sind alle Optionen aktiv, wie es die DSGVO erlaubt → OK
  • Mit einem Klick auf „Anbieter mit berechtigtem Interesse […] alle deaktivieren“ lassen sich sich alle Optionen mit einem Mausklick deaktivieren
  • Links unten auf „Auswahl bestätigen“ klicken
  • Jetzt sollten nur technisch notwendige Dienste aktiviert sein
  • Den Dialog erneut öffnen und rechts unter „Datenschutz-Einstellungen“ auf „Berechtigtes Interesse“ klicken
  • Alle Anbieter und Zwecke müssten deaktiviert sein und sind es auch.

→ OK

Einer der möglichen Wege zur Einstellung funktioniert also korrekt, der andere nicht. Ob das nun Schlampigkeit oder Absicht ist, mag jeder nach seinem Menschenbild und der Diskussion hier selbst entscheiden.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
RichMcTcNs20.08.2018:41
@john
Darüber wäre auch ich sehr erfreut!
+2
john
john20.08.2018:49
es bedarf einer über 20 zeiligen erklärung und instruktionen für diesen "total verständlichen und simplen cookie dialog" um ihn dahin zu kriegen, dass möglichst alles verneint wird?

wow.. ich glaub ich hab einen kompletten debian server schon mit weniger schritten aufgesetzt.

offenbar bin ich wirklich richtig, richtig dumm, wenn ich das irgendwie nicht wirklich als "eingängig" akzeptiere.
danke für die erkenntnis.
und für die anleitung natürlich.
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+10
Ely
Ely20.08.2018:52
Nun, die Wortwahl von frankenstein war derb. Kann ich aber nachvollziehen, weil man ob des ständigen Trackings und der elenden Mühe, sich dessen zu wehren, irgendwann den Kanal voll hat.

Das kann sich in solchen Beiträgen auf irgendeiner Seite entladen, wenn man mal wieder die Cookie-Banner um die Ohren gehauen bekommt und feststellt, daß das dergestalt ist, dem User Cookies unterzujubeln, die er nicht mag. Und es für den User wieder eine unnötige Beschäftigung darstellt, den ganzen Mist sauber zu konfigurieren.

Vielleicht ist es so gewollt, daß die User irgendwann entnervt aufgeben.

Alles in allem braucht sich niemand wundern, wenn die Nutzer sich dagegen mit Adblockern und Cookie-Tools wehren. Aktion - Reaktion.
+2
ttwm20.08.2018:56
@ MTN:
1) Der Link zum Impressum führt auf eine Passwort-geschützte Seite
2) Es werden Cookies (von Drittseiten aller Art) gesetzt, bevor ich auch nur irgend etwas bestätigen oder ablehnen konnte (auch wenn ich nicht eingeloggt bin). Das sollte korrigiert werden…
+4
marm20.08.2019:00
Darf ich mal eine erstgemeinte Frage in die Runde werfen?

Nun habe ich - wie offenbar auch Ely - das Programm Cookie. Das hält mir die Cookies vom Leib. So weit so gut.
Cookies und Informationsweitergabe sind aber womöglich zweierlei Dinge. Ich sehe jetzt 5 Cookies von MTN. Wenn ich nun großzügig wäre und der Informationsweitergabe zustimme, kann es dann dennoch sein, dass die MTN-Cookies, also MTN selbst, Informationen weitergeben bzw. weitergeben könnten?
Oder mit anderen Worten, wenn ich ein Facebook-Cookie blockiere, könnte MTN (sofern ich hier alles freigebe) dennoch Daten an Facebook, Werbepartner und Konsorten freigeben?
0
Laurin20.08.2019:02
Da es Weia noch immer nicht bemerkt hat, mal mit Bildern:

Die Ausgangssituation, erst mal alles ausgegraut:

Berechtigtes Interesse ist alles an ... Diese müssen alle einzeln ausgeschaltet werden (so viel zu 3 Klicks). Wieso ist deren Interesse eigentlich berechtigt?

Dann schauen wir mal bei IAB Anbieter:

und schalten alle aus ... ups ... oh Wunder... schaut man wieder rein, sind doch noch welche an?

(das ist nur ein Ausschnitt)

...also wenn das nicht tricksen um Zustimmung ist, was dann?
+11
john
john20.08.2019:09
ttwm
@ MTN:
1) Der Link zum Impressum führt auf eine Passwort-geschützte Seite
2) Es werden Cookies (von Drittseiten aller Art) gesetzt, bevor ich auch nur irgend etwas bestätigen oder ablehnen konnte (auch wenn ich nicht eingeloggt bin). Das sollte korrigiert werden…
hmm... auf deinen hinweis hin, habe ich mir mal das impressum von mtn angeguckt:
https://www.mactechnews.de/others/imprint.html

anwälte von mtn:
www.ggr-rechtsanwaelte.de , anwälte für medienrecht.

auf der seite wird direkt ein cloudflare cookie gesetzt. ein abfrage zur zustimmung gibts nicht.

entweder liegt darin eine gewisse ironie oder ich bin auch dafür zu dumm.
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+3
Weia
Weia20.08.2019:10
Krypton
Logisch mag diese Aussage «wahr» sein, aber sie hat nichts mit der im gesellschaftlichen Kontext verwendeten «Wahrheit» gemein. Exemplarisch an der einletenden Definition von Wikipedia gemessen
Wikipidia - Wahrheit
Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet.
Dochdoch, das passt schon zusammen.

Ich habe einen Hang zu plakativen Beispielen , aber manchmal lenken die nur ab. (In Seminaren habe ich bisweilen gerne vom schwarzen Schimmel gesprochen, der Bob Dylan quadratisch zitiert. Ich liebe sowas, aber manche sind davon leider eher verwirrt. )

Der formallogische Punkt ist, dass aus Wenn A, dann B überhaupt nichts bezüglich B folgt, wenn A nicht der Fall ist.

Alltagsbeispiel:

Sven sagt: Wenn es heute Abend regnet, dann gehe ich ins Kino.

Was kann passieren?
  • Es regnet nicht und Sven geht nicht ins Kino → Sven hat nicht gelogen
  • Es regnet nicht und Sven geht ins Kino → Sven hat nicht gelogen
  • Es regnet und Sven geht ins Kino → Sven hat nicht gelogen
  • Es regnet und Sven geht nicht ins Kino → Sven nicht gelogen

Auch im Alltag ist also klar, dass Sven nicht gelogen hat = seine Aussage wahr war, wenn es nicht regnet, ganz egal was er tut.

Wenn Sven nun in der Sahara lebt, wird es ähnlich wie mit dem rosa Elefanten auf dem Mond: Da es sowieso nie regnet, ist völlig egal, was Sven behauptet, was er tun würde, falls es regnete: Er wird nie lügen, also immer die Wahrheit sagen.

Entsprechendes gilt für den Satz, den ich an Ely gerichtet habe:

Wenn es technische notwendige Cookies gibt, dann kann man die nicht ausschalten.

Falls es die nun aber nicht gibt, wird mein Satz dadurch nicht falsch, im Gegenteil, er ist dann prinzipiell und immer wahr (und insofern auch völlig trivial und bedeutungslos). Und schon gar nicht kann man aus diesem Satz folgern (wie es Ely aber zu tun schien), ich hätte behauptet, es gäbe technisch notwendige Cookies. Genauso wenig, wie Sven mit seinem Satz irgendetwas darüber ausgesagt hat, ob es heute Abend regnen wird.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
Ely
Ely20.08.2019:20
Ganz ehrlich — ich empfinde die ständigen Versuche, mich zu tracken, mir nervtötende Werbung mit aller Macht reinzudrücken und dieses ganze Konglomerat als digitalen Terror. Also baue ich diverse Schutzwälle dagegen auf, was bleibt anderes übrig?

Nicht der User sollte sich fragen, wie man sich davor schützt, sondern die Werbeindustrie und die Seitenbetreiber sollten an sich selbst die Frage richten, warum sich die Seitenbesucher schützen oder mindestens wirklich genervt sind. Vielleicht kommt dann die Erkenntnis, daß man‘s einfach übertrieben hat.

Ist die Online-Werbung sauber, sicher, ohne Tracking und nicht ablenkend oder anderweitig störend, wird diese auch akzeptiert. Und ggf. draufgeklickt. So wie es jetzt ist, sehen viele User gleich garkeine Reklame. Also wurde irgendwie den Sinn verfehlt.

Und dazu das ganze Gedöns mit den Cookies. Die Besucher einer Seite, so wie hier, tragen auch zum Content bei. Die Beiträge der User werden per Suchmaschine gefunden, neue User kommen. Und bleiben vielleicht. Die Nutzer sind mehr als nur Konsumvieh, dem man aufs Maul schauen muß. Sie sind das Rückgrat einer Seite. Keine User, keine Seite.
+7
john
john20.08.2019:22
this!
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
0
Laurin20.08.2019:22
Danke Ely, besser hätte man es nicht sagen können.
0
Krypton20.08.2019:23
Weia
Die aktuelle überpriorisierung des «Alles akzeptieren» und die Reduktion auf einen Textlink von «Auswahl bestätigen» zeigen aber, wie der Hase läuft. Das nutzt Prinzipien des menschlichen Verhalten negativ aus. Daher: Dark Pattern.
Dieser Verdacht hingegen geht mir entschieden zu weit. Bei der Dummheit der Nutzer drückst Du alle Augen zu, aber bei den UX-Designern vermutest Du hinterhältige Bestien, die mit höchster Intelligenz die Schwächen der menschlichen Psyche virtuos ausnutzen, und nicht einfach dumme UX-Designer.

Dieses Menschenbild samt Opfer/Täter-Aufteilung hat eine verschwörungstheoretische Schlagseite, die ich gar nicht mag.

Dass ich damit dein Menschenbild verletze, wusste ich nicht und das war nicht meine Absicht.

Mein Verständnis von Menschen und Technik als UX/UI-Designer ist folgendes: Die Technik sollte für den Menschen da sein und ihn unterstützen. Wenn der Mensch durch seine Art (Erinnerung, Fokus, Wissen, Fähigkeit) ein Defitiz hat, welches die Technik ausgleichen kann, dann sollte sie das nach Möglichkeit auch tun.
Was es nicht ist: Wenn die Menschen das nicht checken, dann sollten sie sich jetzt – im Moment der Verwendung – weiterbilden, an die Technik anpassen, an ihren Defiziten arbeiten und damit klarkommen, was auf dem Bildschirm ist.

Wenn sie sich weiterbilden möchten, können sie das ja unabhängig vorantreiben.

Daher «beobachte» ich Menschen, wie sie mit Programmen, Computern, Devices, Maschinen umgehen, beobachte und finde Probleme und versuche ein Interface so zu bauen, dass es möglichst wenig Hürden in den Weg stellt. Ein gewisses Maß an Wissen ist dennoch notwendig. Selbst die beste Textverarbeitung mti dem besten UI macht aus der Person vor dem Bildschirm keinen Poeten oder Bestseller-Autor. Auch das beste Zeichenprogramm keinen Künstler und das beste CAD-Programm keinen top Maschinenbauer.

Vielleicht sind es auch nur die Worte, um die sich hier ein Zankapfel legt. Der Begriff «Dark-Patterns» ist in UX/UI Kreisen üblich, für diese Interfacegestaltung. In diversen Online-Shops (ich weiß es konkret von zwei sehr großen) gibt es einen ganzen Stab an Mitarbeitern, die alle möglichen Varianten von Produktseiten, Newslettern, Bestellprozessen, und User-Journeys durchexcerzieren, um den best-möglichen Verkaufserfolg zu testen. Da werden Buttons in der größe und Position geändert. Die Buttonbeschriftung angepasst, Newsletter mit 10 verschiedenen Betreffzeilen rausgeschickt und gemessen, welche Variante den größten Erfolg hat. Tag ein - Tag aus. Die ganzen «Patterns» sind über die letzten Jahrzehnte durchgeprüft worden und man kann diese auch zur genüge nachlesen.
Das Smashing-Magazine hat sogar extra ein Buch raus gebracht, wie man wieder Interfaces gestaltet, ohne diese Sachen anzuwenden: Click! How to Encourage Clicks Without Shady Tricks .

Mitarbeiter in diesen Shops und Bekannte von mir, die im Newsletter-Marketing arbeiten, werden eben dafür bezahlt, die Klick- und Kaufrate ständig zu steigern. Dementsprechend machen sie das – und einige machen ihren Job eben «sehr gut». Aus meiner Sicht ist es daher kein «Verdacht» da ich einige Menschen aus dem Gebiet kenne, ihre Arbeit und die Ergebnisse gesehen habe. Natürlich sind nicht alles so, aber in der Branche gibt es eben viele.

Ich würde jetzt bei einem Anbieter dieses Dialogs, der aus dem Schmelztiegel des Online-Marketings kommt und dessen Hauptaufgabe es ist, die profilierte Werbung und deren Profiling-Netzwerk zu vertreiben nicht darauf tippen, dass die UX-Designer ran setzten, die eben «aus versehen» so ein Ding basteln. Das hat – leider – Methode.

Vielleicht hast du einige der Links angeklickt, die sierkb vorher gepostet hatte. Auch da findest du genau das selbe:

Etwa die verlinkte Studie ganz unten:
MIT, UCL and Aarhus University (08.01.2020): Dark Patterns after the GDPR: Scraping Consent Pop-ups and Demonstrating their Influence (PDF, 13 Seiten)
Seite 1
We found that dark patterns and implied consent are ubiquitous; only 11.8% meet the minimal requirements that we set based on European law.
Knapp 12% der 10.000 untersuchten Seiten halten sich an die minimalen Anforderungen, welche die Autoren aus dem EU-Gesetz ableiten. Das heißt auch: 88 Prozent fallen durch. Zufall?
We found that … removing the opt-out button from the first page increases consent by 22–23 percentage points;
Das weglassen des «Opt-Out» Buttons auf der ersten Seite führt zu 23 mehr «Alles Akzeptieren». Zufall, dass der bei MTN fehlt?
Seite 3 - Dark Patterns
Interface designs that try to guide end-users into desired behaviour through malicious interaction flows are referred to as “dark patterns” […] They found (among other things) that a minimum of 57.4% used dark patterns to nudge users to select privacy-unfriendly options.

Oder der Link zu TechCrunch
Most EU cookie ‘consent’ notices are meaningless or manipulative, study finds
A majority also try to nudge users towards consenting (57%) — such as by using ‘dark pattern’ techniques like using a color to highlight the ‘agree’ button (which if clicked accepts privacy-unfriendly defaults) vs displaying a much less visible link to ‘more options’ so that pro-privacy choices are buried off screen.

Das sind genau die erprobten und verifizierten Methoden, welche die Anwender dazu bringen, die Cookies zu akzeptieren.
Außerdem wurde in dieser Untersuchung festgehalten:
The key implication is that just 0.1% of site visitors would freely choose to enable all cookie categories/vendors — i.e. when not being forced to do so by a lack of choice or via nudging with manipulative dark patterns (such as pre-selections).
Also nur 0.1 % aller Besucher würden freiwillig alle Cookies akzeptieren – wenn es eine leichte und einfache Auswahl wäre. Das liegt einfach nicht im Interesse der Werbenetzwerkbetreiber und der Werbeindustrie. Die von mir angegebene «Mehrheit» ist also auch nicht ausgedacht. Es sind eben die in der Studie genannten 99,9 % welche die Cookies ablehen würden.

Ich möchte die «Anwender» dabei auch nicht als «Dumm» bezeichen oder diverse Augen zudrücken. Menschen verhalten sich eben, wie sich Menschen verhalten. Du hast oben beispeilswiese geschreiben:
Weia
Letztlich ist das dieselbe Heuchelei wie bei den iTunes-Geschäftsbedingungen, von denen man immer wieder via Klick bestätigen muss, dass man vor den ersten Benutzung von iTunes diesen endlos langen juristischen Wortschwall gelesen hat, obwohl jeder weiß, dass das kein Mensch tut.
Und da kann ich nur voll zustimmen. Jeder weiß, dass das kein Mensch tut. Keiner liest den Schwall und jeder klickt auf «Akzeptieren». Das gleich ist es mit den Cookie-Bannern. Die Menschen suchen sich eben den einfachsten Weg da durch. Wie beim Parkplatz zum Schwimmbad. Da läuft man auch duch Hecken und über die Wiese, hauptsache der Weg ist kürzer als der asphaltierte.

Nach der verlinkten Studie, müsste die Auswahl wie folgt möglich sein:
Seite 5
Accepting all is as easy as rejecting all
Consent must be as easy to give as to withdraw/refuse. This condition is met if accepting all takes the same number of clicks as rejecting all, and automatically not met in the case where consent requires no clicks (i.e. Condition 1 is violated)

Das ist bei MTN nun nicht der Fall. Und darum dreht es sich.
+5
Weia
Weia20.08.2019:23
john
hat nun jemand eine anleitung für leute, wie mich […] einen […] dialog […] und so einzustellen, dass möglichst KEINE einverständnis zu gar nix dabei rauskommt?
  • Dialog öffnen
  • Falls auf der rechten Hälfte oben nicht der „Notwendig“-Schalter ist, auf „<   Datenschutz-Einstellungen“ oder was auch immer in der rechten Hälfte in der ersten Zeile steht, klicken, bis Du beim „Notwendig“-Schalter angekommen bist
  • Alle Schalter unter dem „Notwendig“-Schalter ausschalten
  • Links unten auf „Einstellungen“ klicken
  • Von „Einwilligung“ auf „Berechtigtes Interesse“ wechseln (zweite Zeile unter dem ersten Absatz)
  • Auf „Anbieter mit berechtigtem Interesse […] alle deaktivieren“ klicken
  • Links unten auf „Auswahl bestätigen“ klicken
pps:
Wie hast Du eigentlich seinerzeit Deine theoretische Führerscheinprüfung bestanden?
wer sagt dir denn, dass ich einen führerschein habe?
Mein Hypothetometer.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+2
stromsparmodus20.08.2019:25
Weia
...
6. Links unten auf „Auswahl bestätigen“ klicken
7. Jetzt sollten nur technisch notwendige Dienste aktiviert sein
8. Den Dialog erneut öffnen und rechts unter „Datenschutz-Einstellungen“ auf „Berechtigtes Interesse“ klicken
9. Alle Anbieter und Zwecke müssten deaktiviert sein und sind es auch.

Ich habe mir einmal erlaubt, Nummern für die einzelnen Schritte zu setzen. Nach Step 6 muss ich zwingend die Seite neu laden oder den Browser neu starten. Ansonsten habe ich die abgewählten Einstellungen wieder. Safari auf iPad und Macbook.
0
Peter Eckel20.08.2019:29
Weia
Die Aussage Rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes haben zwei Rüssel ist eine wahre Aussage, weil sie nicht behauptet, dass es rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes gibt, sondern nur, dass, wenn es sie gibt, sie zwei Rüssel haben. Da es sie (nach allem, was wir wissen) aber nicht gibt, ist diese Aussage wahr, weil es keinen einzigen Fall gibt, in dem sie zutreffen könnte (und dann möglicherweise falsch wäre)

Elementare Logik, Grundkurs 1.
Und schon durchgefallen.

Da Du nicht nachweisen kannst, daß es auf der Rückseite des Mondes keine rosa Elefanten gibt (sie könnten zum Beispiel sehr, sehr klein sein - über Mondelefanten ist eher wenig bekannt), bricht Dein Logikkonstrukt zusammen - denn wenn es auch nur einen rosa Elefanten auf der Rückseite des Mondes geben sollte (was Du, wie gesagt, nicht widerlegen kannst, Russel's Teapot läßt grüßen - Du selbst räumst auch ein, daß es nur eine Annahme ist), ist es durchaus denkbar, daß er eine von zwei abweichende Anzahl von Rüsseln hat.

Der Wahrheitsgehalt Deiner Beispielaussage ist also undefiniert, nicht (zwingend) wahr.
„Ceterum censeo librum facierum esse delendum.“
+3
Weia
Weia20.08.2019:31
Ely
Selbst wenn jemand nur reinguckt, wird er vom Cookie-Banner erschlagen. Und werden auch einem Gast Cookies aufs System gesetzt.

Warum? Wenn diese technisch nicht notwendig sind?
Weil die DSGVO nicht sagt, dass ein System nur technisch notwendige Cookies setzen darf, aber, falls sie mehr setzen möchte, von jedem Besucher der Seite die Einwilligung einholen muss.
Erkläre es, warum ein Gast mit dem Banner und obendrein mit Cookies konfrontiert wird.
Gesetzeslage.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Krypton20.08.2019:35
Mal einen anderen Blick darauf geworfen.
Wenn sich jemand das erste mal einloggt, bekommt der das zu sehen:

Alle Schalter bis auf «Notwendige» sind auf «Aus». Klickt man auf den Rechtspfeil bei «Notwendig», erscheinen Amazon CloudFront und CloudFlare als notwendige Partner.

Jetzt könnte man auf «Auswahl bestätigen» (links unter dem dicken Button) klicken und hätte den Eindruck, dass nur die zwei Dienste Cookies setzen, da ja alle anderen Schalter auf «Aus» waren.

Klickt man dann auf «Zurück» und auf die anderen Pfeile nach rechts, ist «scheinbar» auch alles auf «Aus». Außer bei «Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen». Klickt man da drauf, dann sieht man folgendes:


Auch hier scheint es, als sei alles aus und oben ist in blau zu lesen «Zweck nicht aktiv». Also alles Paletti?

Scrollt man auf dieser Seite nach unten, ist «natürlich rein zufällig» unterhalb des «Fold» (initial sichtbarer Bereich) die ganze Riege an «Opt Out» Partnern zu sehen. Ganze 196 von 464 Partnern der IAB-Anbieter (Interactive Advertising Bureau) sind hier als «Opt-out» eingeschaltet. Weder der Schalter auf der Haupseite noch der «Zwecke nicht aktiv» Indikator weißen überhaupt darauf hin, dass es hier etwas abzuschalten gäbe, dass man eine Wahl auf «Opt-Out» hat.

Hälst du das für Zufall? Zwei «Aus» Indikationen zu geben um dann 196 «An» hinter dem 4. Klick und etwas Scrolling zu verstecken? Ich bitte dich.

Die ganze Liste sieht dann so aus:
+1
john
john20.08.2019:36
geil. offenbar gibts noch immer keine einigkeit darin, wie der richtige weg ist um "easy" alles eindeutig zu verneinen.

spricht für sich, meint ihr nicht?
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+7
Weia
Weia20.08.2019:38
Mr BeOS
Wenn jemand an der Haustür ein Zeitungsabo verkaufen möchte, hat er bisweilen vordergründig die Interessen des Abnehmers, hintergründig die seines Auftraggebers und im Endeffekt die eigenen im Sinn.

Das kann man ganz ohne große Moralkeule anerkennen.
Es nennt sich Marktwirtschaft.
OK, aber das gilt als Annahme doch dann erstmal für alle? (Es gibt kein richtiges Leben im falschen und so …)

Mir geht es doch nur um das Ungleichgewicht, dass, biblisch gesprochen, jemand so überzeugt von seiner eigenen Unschuld ist, dass er kein Problem damit hat, Steine auf andere zu werfen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia20.08.2019:43
ttwm
1) Der Link zum Impressum führt auf eine Passwort-geschützte Seite
2) Es werden Cookies (von Drittseiten aller Art) gesetzt, bevor ich auch nur irgend etwas bestätigen oder ablehnen konnte (auch wenn ich nicht eingeloggt bin). Das sollte korrigiert werden…
Der Link ist doch aber auf der Homepage und da kommt sofort der Cookie-Dialog hoch?

Oder meinst Du einen Direktlink? Gute Frage, ich weiß nicht, wie in diesem Fall die Rechtslage ist.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia20.08.2019:50
Laurin
Berechtigtes Interesse ist alles an ... Diese müssen alle einzeln ausgeschaltet werden (so viel zu 3 Klicks).
Nö, müssen sie nicht. Wenn Du die Anbieter (mit einem Klick) alle abwählst, spielen diese Schalter keine Rolle mehr, weil es für sie alle ja keinen einzigen aktiven Anbieter mehr gibt.
Wieso ist deren Interesse eigentlich berechtigt?
Es gibt irgendeine Durchführungsverordnung für die DSGVO, die das festlegt, wenn ich das recht erinnere. Ich bin aber kein Paragraphenreiter und habe mir das nicht gemerkt.
und schalten alle aus ... ups ... oh Wunder... schaut man wieder rein, sind doch noch welche an?
Das kann ich hier nicht reproduzieren und das ist definitiv ein Bug.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+4
Krypton20.08.2019:52
Und zumindest bei mir (Firefox / Safari) werden alle Schalter bei «Verarbeitungszwecke > Berechtigtes Interesse» immer wieder auf «an» gestellt, auch wenn ich diese deaktiviert habe und die «Auswahl bestätige».

Das ist ungefähr dasselbe wie die iTunes AGB. Wenn man’s nur lang, verworren und kompliziert genug macht, geben die Leute irgendwann auf und klicken halt auf «Alle Akzeptieren».

Worin besteht auch schon der Unterschied, ob meine Daten und mein Verhalten jetzt aus «berechtigtem Interesse» von 196 «Partnern» getrackt und analysiert wird, oder ob es 464 sind.

Das ist wirklich ein mords Datenschutz. Und MTN preis in großen Lettern auf der linken seite «Wir wollen ihnen das optimale Nutzererlebnis bieten!». Auch diese Headline wurde zig mal optimiert, bis sie in vollkommenem «Neusprech» aufgelöst hat.
Krieg ist Frieden!
Freiheit ist Sklaverei!
Unwissenheit ist Stärke!
MTN will dir ein optimales Benutzererlebnis bieten.
-1
john
john20.08.2019:56
lustig, inzwischen versuchen ein dutzend leute weia unabhängig voneinander zu erklären, dass er falsch liegt und er wird nicht müde zu erklären, dass er richtig liegt und alle anderen falsch.
regel 1 und regel 2 funktionieren offenbar.
„biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.“
+2
ttwm20.08.2020:13
Weia
ttwm
1) Der Link zum Impressum führt auf eine Passwort-geschützte Seite
2) Es werden Cookies (von Drittseiten aller Art) gesetzt, bevor ich auch nur irgend etwas bestätigen oder ablehnen konnte (auch wenn ich nicht eingeloggt bin). Das sollte korrigiert werden…
Der Link ist doch aber auf der Homepage und da kommt sofort der Cookie-Dialog hoch?

Oder meinst Du einen Direktlink? Gute Frage, ich weiß nicht, wie in diesem Fall die Rechtslage ist.
Bei dem Link spreche ich vom Link aus diesem Cookie-Dialog, der führt sozusagen ins "Nichts". Sollte halt korrigiert werden…
Und beim Cookies-Setzen spreche ich von: Alle Cookies und LocalStorage der Webseite löschen, die Webseite sozusagen jungfräulich besuchen und bevor ich auch nur irgendetwas abwählen/bestätigen kann, werden Cookies von (Tracking-)Drittanbietern gesetzt, die nicht notwendig sind…
+1
sierkb20.08.2020:25
Weia
ttwm
1) Der Link zum Impressum führt auf eine Passwort-geschützte Seite
2) Es werden Cookies (von Drittseiten aller Art) gesetzt, bevor ich auch nur irgend etwas bestätigen oder ablehnen konnte (auch wenn ich nicht eingeloggt bin). Das sollte korrigiert werden…

Der Link ist doch aber auf der Homepage und da kommt sofort der Cookie-Dialog hoch?

Es dreht sich um den Impressum-Link im hier in Rede stehenden Cookie-Consent-Dialog, welcher nach https://test.mactechnews.de/others/imprint.html (passwortgeschützt) verweist statt nach https://www.mactechnews.de/others/imprint.html .
Ein Impressum muss zudem stets einfach und unmittelbar erreichbar ("max. 2 Klicks"-Regel) sein auf jeder Seite und jeder Unterseite.
Der Link zur Datenschutzerklärung im Cookie-Consent-Dialog funktioniert Gott sei Dank, sonst wäre es evtl. ein Abmahnungsgrund (u.a. findige Anwälte, die im Web nach sowas gezielt suchen, finden sowas, mahnen dann ggf. gerne ab).

Auch nur einen einziges Tracking-Cookie bzw. Third-Party-Cookie zu setzen, bevor es nicht vom Benutzer vorab akzeptiert und selbst aktiviert worden ist (Opt-In), ist rechtlich unzulässig.
eRecht24, Stand: 29.07.2020
[…]

3. Benötigen alle Cookies eine Einwilligung?

Leider kann man diese Frage nicht so einfach beantworten:
  • 1. Die ePrivac-Verordnung, die das Thema „Cookies“ regeln sollte, ist noch nicht in Kraft.
  • 2. Die DSGVO macht keine Aussagen zur Frage Tracking und Cookies.
  • 3. Urteile speziell zur Frage, welche Cookies konkret eine Einwilligung benötigen, gibt es noch nicht.

Als Webseitenbetreiber kann man sich aktuell nur an dem orientieren, was der EuGH dazu entscheiden hat und was die einzelnen Datenschutzbehörden und die Datenschutzkonferenz (DSK) vorgeben. Deren Auffassung ist aktuell:
  • 1. Nicht für alle Cookies benötigt man eine Einwilligung. – Session-Cookies, Cookies für LogIns oder Warenkörbe, die keine Daten weiter geben, können vom berechtigten Interesse des Webseitenbetreibers abgedeckt sein.
  • 2. Tracking und Werbe-Cookies von Drittanbietern benötigen eine Einwilligung. – Das sind also vor allem Cookies, die für die eigentlichen Funktionen der Webseite nicht zwingend notwendig sind und die Daten dann ggf. mit anderen Daten und Diensten verknüpfen oder teilen.

[…]
Quelle: eRecht24 (29.07.2020): Cookie-Banner und Einwilligung auf Webseiten: Quatsch oder Pflicht?
Viele Seitenbetreiber konfrontieren ihre Webseitenbesucher mit einem Cookie-Hinweis oder einem Cookie Banner. So einfach ist das Thema "Cookies auf Webseiten" aber leider nicht umzusetzen. Brauchen Seitenbetreiber überhaupt einen Cookie Hinweis und wo liegt der Unterschied zu einer Einwilligung? Ist eine Einwilligung für alle Cookies nötig? Welche Rolle spielt das aktuelle EuGH-Urteil dabei? Was ist ein Consent Tool? Brauche ich zusätzlich zum Cookie Banner noch einen Hinweis in der Datenschutzerklärung? Und wie genau sollte der Text für die Cookie Warnung aussehen? Muss ich in der Datenschutzerklärung über alle auf meiner Webseite eingesetzten Cookies informieren?
+3
ttwm20.08.2020:34
john
hmm... auf deinen hinweis hin, habe ich mir mal das impressum von mtn angeguckt:
https://www.mactechnews.de/others/imprint.html
anwälte von mtn:
www.ggr-rechtsanwaelte.de , anwälte für medienrecht.
auf der seite wird direkt ein cloudflare cookie gesetzt. ein abfrage zur zustimmung gibts nicht.
entweder liegt darin eine gewisse ironie oder ich bin auch dafür zu dumm.
Zu Cloudflare (laut deren Webseite): "Dies ist ein Dienst, der die Sicherheit und Leistung von Websites erhöht."
"Sicherheit erhöhen" kann zu einem berechtigten Interesse gezählt werden und bedarf dann erstmal keiner gesonderten Einwilligung – das mag man sehen, wie man möchte…
Neben dem Cookie (darauf achten ja wohl die meisten) wird von UserCentrics im LocalStorage Daten hinterlegt - zwischen Cookie und LC besteht eigentlich kein Unterschied. UserCentrics ist eine der Platformen, um die Cookie-Einwilligung zu handeln/dokumentieren. Jetzt zeige mir einer mal eine gerichtliche Entscheidung, dass die Einbindung von externen Lösungen inkl. Cookie/Local Storage zulässig ist (am Ende auch noch mit dem Google Tag Manager integriert…).
Solange es keine Rechtsprechung zu einzelnen Diensten/Cookies etc. gibt, kann man sich dumm diskutieren, was erlaubt ist und was nicht… Alleine wenn ich die Aussagen der Dienstleiter aus dem Bereich, mit denen unsere Kunden zusammen arbeiten, vergleiche, kommt man auf keinerlei Konsens…
0
Ely
Ely20.08.2020:44
Weia
Ely
Selbst wenn jemand nur reinguckt, wird er vom Cookie-Banner erschlagen. Und werden auch einem Gast Cookies aufs System gesetzt.

Warum? Wenn diese technisch nicht notwendig sind?
Weil die DSGVO nicht sagt, dass ein System nur technisch notwendige Cookies setzen darf, aber, falls sie mehr setzen möchte, von jedem Besucher der Seite die Einwilligung einholen muss.
Erkläre es, warum ein Gast mit dem Banner und obendrein mit Cookies konfrontiert wird.
Gesetzeslage.

Ist das dein Ernst? Gesetzeslage? Gibt es ein Gesetz, das vorschreibt, beim Besucher einer Seite Cookies auf dem Rechner des Besuchers speichern zu müssen?

So weit sind wir zum Glück noch nicht. Ich bin zwar kein Jurist, aber wenn keine Cookies gesetzt werden, ist auch kein Banner notwendig. So wie idealerweise bei einem Gastbesucher, der nicht eingeloggt ist.
+2
Weia
Weia20.08.2020:44
Krypton
Dass ich damit dein Menschenbild verletze, wusste ich nicht und das war nicht meine Absicht.
Kein Problem, man kann ein (nicht-ideologisches) Menschenbild ja nicht „verletzen“, man kann ihm bzw. seinen Implikationen nur widersprechen und es zur Diskussion stellen. Und umgekehrt widerspreche ich eben schnell Menschenbildern, die immer nur numinose Böse auf der anderen Seite sehen und sich selbst in Unschuld wiegen.
Mein Verständnis von Menschen und Technik als UX/UI-Designer ist folgendes: Die Technik sollte für den Menschen da sein und ihn unterstützen. Wenn der Mensch durch seine Art (Erinnerung, Fokus, Wissen, Fähigkeit) ein Defitiz hat, welches die Technik ausgleichen kann, dann sollte sie das nach Möglichkeit auch tun.
Was es nicht ist: Wenn die Menschen das nicht checken, dann sollten sie sich jetzt – im Moment der Verwendung – weiterbilden, an die Technik anpassen, an ihren Defiziten arbeiten und damit klarkommen, was auf dem Bildschirm ist.
Ja, da kann ich Dir im Grundsatz ja nur 200% zustimmen.

Es ist wie so Vieles eine Frage der Balance. Wenn sich jemand ersichtlich null Mühe gibt, sofort sein Feindbild aktiviert und rhetorisch mit großer Emphase über den „Schuldigen“ herfällt, dann ist aus meiner Sicht diese Balance eben verletzt, zumal bei MacTechNews, deren Macher ich persönlich kenne und die ich nun überhaupt nicht so einschätze.
Vielleicht sind es auch nur die Worte, um die sich hier ein Zankapfel legt. Der Begriff «Dark-Patterns» ist in UX/UI Kreisen üblich, für diese Interfacegestaltung.
Ah, OK, den hatte ich in der Tat mehr als Kampfbegriff wahrgenommen.
Das Smashing-Magazine hat sogar extra ein Buch raus gebracht, wie man wieder Interfaces gestaltet, ohne diese Sachen anzuwenden: Click! How to Encourage Clicks Without Shady Tricks .
Danke für den Link! Die Beschreibung klingt ein bisschen wie Wie erreiche ich dasselbe, nur, ohne mir die Hände dabei schmutzig zu machen , aber das kann sicher ein interessanter Blick hinter die Kulissen sein.
Mitarbeiter in diesen Shops und Bekannte von mir, die im Newsletter-Marketing arbeiten, werden eben dafür bezahlt, die Klick- und Kaufrate ständig zu steigern.
[…]
Ich würde jetzt bei einem Anbieter dieses Dialogs, der aus dem Schmelztiegel des Online-Marketings kommt und dessen Hauptaufgabe es ist, die profilierte Werbung und deren Profiling-Netzwerk zu vertreiben nicht darauf tippen, dass die UX-Designer ran setzten, die eben «aus versehen» so ein Ding basteln. Das hat – leider – Methode.
[…]
Knapp 12% der 10.000 untersuchten Seiten halten sich an die minimalen Anforderungen, welche die Autoren aus dem EU-Gesetz ableiten. Das heißt auch: 88 Prozent fallen durch. Zufall?
[…]
Das weglassen des «Opt-Out» Buttons auf der ersten Seite führt zu 23 mehr «Alles Akzeptieren». Zufall, dass der bei MTN fehlt?
[…]
a minimum of 57.4% used dark patterns to nudge users to select privacy-unfriendly options.
[…]
Also nur 0.1 % aller Besucher würden freiwillig alle Cookies akzeptieren
[…]
Nach der verlinkten Studie, müsste die Auswahl wie folgt möglich sein:
Seite 5
Accepting all is as easy as rejecting all
Consent must be as easy to give as to withdraw/refuse. This condition is met if accepting all takes the same number of clicks as rejecting all, and automatically not met in the case where consent requires no clicks (i.e. Condition 1 is violated)
Das ist bei MTN nun nicht der Fall. Und darum dreht es sich.
Danke für die viele Info!

Hmmm, OK, ich glaube, ich hole mir eine große Schachtel Antidepressiva aus dem Giftschränkchen, stelle The Warning (die gerade ihren ersten Plattenvertrag bekommen haben ) auf volle Lautstärke in Dauerrotation und besaufe mich sinnlos mit Cola.

Wobei ich eben nicht weiß, was ich schlimmer finden soll: Dass „Tätermenschen“ sowas tun oder dass „Opfermenschen“ sich derart leicht zu Opfern machen lassen.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+3
Weia
Weia20.08.2020:53
stromsparmodus
Weia
...
6. Links unten auf „Auswahl bestätigen“ klicken
7. Jetzt sollten nur technisch notwendige Dienste aktiviert sein
8. Den Dialog erneut öffnen und rechts unter „Datenschutz-Einstellungen“ auf „Berechtigtes Interesse“ klicken
9. Alle Anbieter und Zwecke müssten deaktiviert sein und sind es auch.
Ich habe mir einmal erlaubt, Nummern für die einzelnen Schritte zu setzen. Nach Step 6 muss ich zwingend die Seite neu laden oder den Browser neu starten. Ansonsten habe ich die abgewählten Einstellungen wieder. Safari auf iPad und Macbook.
Auch das kann ich hier nicht reproduzieren. Safari 13 auf Mojave und iPadOS 13.

Hast Du Cookies in Safari blockiert? DAs habe ich nämlich nicht. Sonst wüsste ich nicht, woran das liegen könnte.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia20.08.2021:00
Peter Eckel
Der Wahrheitsgehalt Deiner Beispielaussage ist also undefiniert, nicht (zwingend) wahr.
„undefiniert“ gibt es in der zweiwertigen Logik (und die ist der Standard) aber nicht.

Im übrigen ist das normale Härte für Allaussagen in der empirischen Wissenschaft: die sind wahr (und zwar ohne Wenn und Aber), solange kein Gegenbeispiel bekannt ist. Sobald eines bekannt wird, sind sie falsch.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
Weia
Weia20.08.2021:04
Krypton
Und zumindest bei mir (Firefox / Safari) werden alle Schalter bei «Verarbeitungszwecke > Berechtigtes Interesse» immer wieder auf «an» gestellt, auch wenn ich diese deaktiviert habe und die «Auswahl bestätige».
Ich sag’s mal so: Ich tue mir wie gesagt schwer, anderen ruckzuck böse Absichten zu unterstellen, aber eine Programmier-Meisterleistung war dieser Dialog zumindest ganz sicher nicht.
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
+1
Weia
Weia20.08.2021:14
Ely
Erkläre es, warum ein Gast mit dem Banner und obendrein mit Cookies konfrontiert wird.
Gesetzeslage.
Ist das dein Ernst? Gesetzeslage? Gibt es ein Gesetz, das vorschreibt, beim Besucher einer Seite Cookies auf dem Rechner des Besuchers speichern zu müssen?
Nein, nicht vorschreibt, aber erlaubt. Für diesen Fall aber vorschreibt, dass der Cookie-Dialog erscheint.
Ich bin zwar kein Jurist, aber wenn keine Cookies gesetzt werden, ist auch kein Banner notwendig.
Aber wenn Cookies gesetzt werden, eben schon. Und Cookies dürfen laut Gesetzeslage gesetzt werden, auch wenn Du persönlich das nicht magst.

Was ist daran denn so schwer zu verstehen?
„🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science“
0
stromsparmodus20.08.2021:20
Weia
Auch das kann ich hier nicht reproduzieren. Safari 13 auf Mojave und iPadOS 13.

Hast Du Cookies in Safari blockiert? DAs habe ich nämlich nicht. Sonst wüsste ich nicht, woran das liegen könnte.

Exakt die gleichen Systeme, Cookies sind aktiviert.
Selbst auf Linux mit Falkon.

Vielleicht passiert das nur beim Erstaufruf. Was passiert, wenn Du die MTN Cookies löschst und und dann noch einmal probierst?
0
sierkb20.08.2021:37
Weia:

Wen bzw. wessen Interessen vertritt denn Traffective (deren Kunde Synium als Betreiber von MTN ist, Traffective wirbt damit sogar), vertritt denn die IAB zuvorderst? Deine und meine Nutzerinteressen? Wohl eher ganz klar: Nein. Sondern zuvorderst die der Werber/Marketeer und Werbevermarkter und die, die mit und durch Werbung Geld verdienen. Dementsprechend priorisiert auch deren angebotenes Consent Management Tool (CMT), was auch hier bei MTN zum Einsatz kommt. Ob die zuständigen Landes-/Bundes-/EU-Datenschutzbeauftragten das so wie es ist, in Ordnung finden oder datenschutzrechtlich was daran auszusetzen haben, bleibt zu prüfen.

Traffective: Traffective – Die zentrale Monetarisierungs-Plattform für Publisher
Traffective hat eine Monetarisierungsplattform entwickelt und bietet Publishern eine Dienstleistung zur Optimierung digitaler Werbeerlöse an.

Traffective: Über uns

Traffective: Das Traffective Consent Management Tool
Die Traffective GmbH ist offizieller Consent Management Provider im IAB Consent Framework.

Traffective Blog (08.06.2020): Update zum TCF v2.0: Schärfere Compliance-Maßnahmen für CMPs und Publisher
Wenige Wochen nach der Einführung des neuen Standards TCF v2.0 stellt das IAB Europa Lab Verstöße gegen die Framework-Richtlinien fest. Darauf reagiert der Verband mit strengeren Kontrollmechanismen. Diese sorgen ab sofort dafür, dass die Regeln strikt eingehalten werden. Was CMPs und Publisher künftig beachten müssen.

Traffective Blog (12.03.2020): Update: Das Transparency and Consent Framework 2.0 kommt
Neues vom IAB Europe: Ab April 2020 gilt die neue Version des Transparency and Consent Framework: TCF 2.0. Das Update des europäischen Digitalmarketing-Branchenverbands IAB Europe bringt für alle Beteiligten einige Änderungen mit sich. Was es für euch Publisher bedeutet und wie ihr euch darauf vorbereiten könnt.

Interactive Advertising Bureau (IAB)
Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe: What is IAB Europe?
IAB Europe is the European-level association for the digital marketing and advertising ecosystem. Through its membership of media, technology and marketing companies and national IABs, its mission is to lead political representation and promote industry collaboration to deliver frameworks, standards and industry programmes that enable business to thrive in the European market.


Datenschutz-Generator.de, Dr. Thomas Schwenke (01.10.2019, Update 28.05.2020): Neues EuGH-Urteil: Cookie-Einwilligung-Banner und Detailinformationen sind im Onlinemarketing Pflicht
-3

Kommentieren

Diese Diskussion ist bereits mehr als 3 Monate alt und kann daher nicht mehr kommentiert werden.