Hallo zusammen,

einmal passiert es wohl wirklich jedem...

Ich hab die alte System SSD von meinem Windowsrechner ersetzt, die Daten darauf unter Mac auf eine Externe gesichert und sie für einen neuen Einsatztweck formatiert (Mac, GUID).

Und zwei Tage später dann der Gedankenblitz: Einen Ordner habe ich vergessen


Über die google Suche finden sich nun viele mehr oder minder seriös klingende Angebote zur Datenrettung.
Viel interessanter wäre allerdings eine Lösung, dass selbst zu angehen zu können.

Hatte ihr schonmal so einen Fall und seid ihr am Ende wieder an die Daten gekommen?


Ich danke euch.

Grüße
Oliver

Zur Info:

Für die Zukunft, einfach den Inhalt der HDD/SSD 1:1 kopieren, dann kann man keine Ordner vergessen. Wenn die Daten/Ordner nicht extrem wichtig sind, dies als Lehrgeld verbuchen. Ansonsten nur bei wirklich renomierten Firmen die auch was davon verstehen die SSD einsenden, z.b. Kroll Ontrack Ein passendes Tool hat der Hersteller auch gleich:

Hi Oliver,
ob das jetzt für deinen Fall (Formatierung) funktioniert weiß ich nicht. Ich habe es im letzten Jahr geschafft, von einer mechanisch defekten, nicht mehr ansprechbaren Festplatte alle Daten zurückzugewinnen. Verwendet habe ich PhotoRec
Hier gibt es noch eine Anleitung:
Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die Festplatte nur im Target Disk Mode angeschlossen und dann das Programm durchlaufen lassen. Es hat ca. 16 Stunden gedauert und es werden keine Ordner sonder einzeln nummerierte Dateien angelegt aber vielleicht hilft es ja. Viel Erfolg auf jeden Fall
Wolfram

Hab ganz gute Erfahrungen mit r-studio gemacht.
Hast Du "nur" formatiert oder auch überschrieben?

Formatiert und bereits ein paar GB an neuen Daten drauf geschrieben.

@-wol-
Datenwiederherstellung bei einer Festplatte ist kein Problem, solange diese nicht mechanisch oder die Elektronik defekt ist. Mir R-Studio bekommt man auch noch Daten von einer HDD mit defekten Sektoren zurück wo andere Software schon scheitert. Eine SSD ist eine ganz andere Herausforderung. Software die mit einer HDD funktioniert stellt u.U. zwar wieder Dateien mit dem gleichen Namen her, aber meist ist der Inhalt mit lauter 0000 befüllt, obwohl die Dateigröße der ursprünglichen Datei passt.

@Gammarus_Pulex
Ontrack Software probieren, aber zu 99% war es das schon mit den alten Dateien. Dabei die SSD intern an einen schnellen Controller hängen und nicht davon booten !

Ich halte das Wiederherstellen für unmöglich. SSDs entscheiden selbst welchen Block/Blöcke sie für das Speichern verwenden um die Lebenszeits möglichst groß zu halten. Nach dem Formatieren stehen alle Blöcke zur Verfügung aus denen der SSD-Controller auswählen kann.
Vielleicht wäre es in genau dem Moment noch gegangen, wo du formatiert hast. Aber 2 Tage später und nach der Installation von einem Betriebssystem halte ich das für ausgeschlossen.

Gruß Karsten

Ich lasse mich gerne belehren, aber ich denke der Teil, der überschrieben wurde, ist auf einem nicht-magnetischen Medium verloren.

@rmayergfx
Eine Software wie r-studio analysiert die Nullen und Einsen und versucht anhand von Mustern bekannte Dateiformate zu finden. Ob die Platte einen mechanischen Schaden hat, das Inhaltsverzeichnis gelöscht oder einfach nur die Dateien gelöscht sind, sollte da keine Rolle spielen, ebenso nicht was es für ein Medium ist. Den Unterschied zwischen einem magnetischen Datenträger und einem Flash-Speicher sehe ich (und auch da lasse ich mich gerne korrigieren) bei überschriebenen Daten. Bei einem magnetischen Datenträger lässt sich die ursprünglich magnetisierten Schichten analysieren, bei einem Flash-Speicher gibt es so etwas mW nicht.

Auf einem magnetischen auch.

Mittlerweile ist die Aufzeichnungsdichte bei Magnetplatten so hoch (auch dank diverser Tricks, um da noch mehr herauszuquetschen), daß da nichts mehr wiederherzustellen ist, wenn die Daten einmal überschrieben sind. Da sind die Chancen sogar bei SSD noch besser, von wegen wear levelling, weil da die Speicherzellen, die vorher beschrieben waren, erst viel später wieder drankommen.

Blöde Frage an den OP: War die Platte verschlüsselt?

Falls ja, mußt Du die Daten aus dem Backup zurückholen. Oder Dich von ihnen verabschieden.

Nein, war sie nicht.
Hier heißt es wohl leider Abschied nehmen.

Eben nicht - wenn sie nicht verschlüsselt war, kannst Du einen Versuch mit einem der diversen Datenrettungs-Programme machen. Vorher ein Image der Platte sichern!

wear-levelling ist hier das Zauberwort, in deinem Fall aber ein böser Zauber. Die Zuordnung von „logischen“ Blöcken zu Speicherzellen erfolgt im Controller. Beim Formatieren (ohne Überschreiben) werden aber nur die Dateiverzeichnisse gelöscht und in deinem Fall auch die Partitionstabellen. Wann dann tatsächliche in irgendeine Speicherzelle etwas geschrieben wird, ist von außen nicht zu erkennen. Es kann auch sein, dass die Blöcke, die vermeintlich leer sind nur durch eine Speicherzelle repräsentiert werden, weil nur dort alles mit Nullen beschrieben wurde. Con Außen siehts du aber eg. 500 GB mit Nullen.
Also selbst wenn du jetzt mit dd ein Image erstellst, wirst du nichts bekommen. Der Controller schickt dir nur die leeren und die wiederbeschriebenen Blöcke, selbst wenn ein Teil der Daten noch in Zellen gespeichert ist, die nur als „frei“ markiert sind.
Auf der anderen Seite, lassen sich Daten auf einer SSD nicht komplett löschen, weil der Controller solche Schreibzugriffe unterdrückt um defekte Zellen zu vermeiden. Wenn man den Controller umgeht und den tatsächlichen Inhalt der einzelnen Zellen ausliest, dann kann man noch was finden - schlecht, wenn man SSDs entsorgen will. In deinem Fall ließe sich da vielleicht noch was retten, aber das hat seinen Preis und ob die verlorenen Daten das Wert sind, musst Du wissen. Es geht auf jeden Fall in dem 4stelligen Bereich...

sorry für die Tippfehler, ist nicht so leicht auf dem iPad im Zug...