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Forum>Software>Macht Handbrake einen Film schlechter?

Macht Handbrake einen Film schlechter?

Hugomac
Hugomac10.07.1910:50
Ich bin ein Fan von Handbrake. Aber kann ich dem Programm trauen? Wenn ich einen 16GB Film mit Handbrake verarbeite, ist er anschliessend 8 GB groß und sieht für mein Auge genauso aus wie das Original. Er war vorher MPEG4 mit H.264 und ist danach auch MPEG4 mit H.264. Irgendwelche Daten müssen doch aber verschwunden sein. Gibt es einen Nachteil, der vielleicht später oder bei anderer Anwendung erst zum Vorschein kommt? Oder kann ich sorglos alle Filme halbieren um Platz zu sparen?
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Kommentare

marc.hb10.07.1911:06
Jede Komprimierung und nichts anders macht Handbrake reduziert auch gleichzeitig die Qualität des Quellmaterials. Es ist halt die Frage in wie weit man dies später wirklich bemerkt. Die Komprimierung bei Handbrake ist schon sehr gut, aber es wird immer einen Unterschied zur unkomprimierten Blu Ray geben. Meistens entstehen die Unterschiede in den feinen Farbabstufungen z.B. wenn man Nebel im Bild hat sieht man dann eher die "Schritte" zwischen den einzelenen Grautönen. Dieses ist ja z.B. auch beim Streaming der Fall. Hier ist immer noch die Blu Ray überlegen, da sie eine viel hörere Datenrate bereitstellen kann.

Des Weiteren kannst du auch nicht benötigte Tonspuren entfernen, um Platz zu sparen. Wenn ich z.B. einen Film für das iPad konvertiere, lasse ich nur den Stereoton drin. Wenn man alle Dolby Tracks rauswirft spart das auch schon einiges an Speicherplatz.

Anbei noch ein Link zu einem Artikel von iFun , wo recht gute Einstellungen gepostet sind. Die Konvertierung dauert zwar etwas länger, behält dafür aber mehr Details.

Am Ende ist immer entscheidet, wofür du die Datei verwenden willst. Ist es zum Abspielen auf einem 4K 75" TV mit 2,5 m Sitzabstand gedacht, oder doch nur um die Filme mal auf dem Laptop schauen zu können.
+6
ssb
ssb10.07.1911:10
Also wenn du vorher Filme mit 8 GB hast und danach mit 4 GB, dann wird das nicht mit verlustfreier Kompression funktionieren.
Teilweise wird Handbrake (je nach Einstellung) manche Daten weglassen, zum Beispiel zusätzliche Tonspuren. Auch kann man 5.1 DTS in Stereo umwandeln, was ebenfalls ein wenig Platz spart. Den Unterschied siehst du nicht, den hörst du höchstens.

Dann kann man auch beim Video-Enkodieren bzw. -Transkodieren die resultierende Datenmenge reduzieren, wenn man diverse Parameter anders setzt. Ab wann das sichtbar wird, hängt von Wiedergabegerät, Bildgröße, Umgebungslicht und nicht zuletzt vom Betrachter (und seinen Augen) ab. Eventuell kannst du einen Unterschied erst erkennen, wenn du 4k Material vor und nach dem Transkodieren in einem Kinosaal mit 4k-Projektor vergleichst. Andere erkennen aber möglicherweise schon Unterschiede bei Full-HD auf einem Discounter-Flatscreen-TV. Das ist also sehr subjektiv - zumal manche kleine Änderungen von dem einen als störend empfunden wird, bei anderen hingegen nicht.
+1
Zikade
Zikade10.07.1911:42
Hugomac
Ich bin ein Fan von Handbrake. Aber kann ich dem Programm trauen? Wenn ich einen 16GB Film mit Handbrake verarbeite, ist er anschliessend 8 GB groß und sieht für mein Auge genauso aus wie das Original. Er war vorher MPEG4 mit H.264 und ist danach auch MPEG4 mit H.264. Irgendwelche Daten müssen doch aber verschwunden sein. Gibt es einen Nachteil, der vielleicht später oder bei anderer Anwendung erst zum Vorschein kommt? Oder kann ich sorglos alle Filme halbieren um Platz zu sparen?

h.264 gehört zu den Kompressionen die verlustbehaftet sind, heißt es werden Daten entfernt. Je nach gewählter Zielbandbreite bei der Kompression und einigen recht esoterisch anmutenden Einstellungen kann die Kompression hübsch Daten wegwerfen ehe man selbst auf einem Klasse-1 Display was sieht. Grob gerechnet braucht ein 90-Minüter in HD ansonsten unkomprimiert rund 800GB. Was z.B. fürs Streaming ein wenig unhandlich wird.
Kurz: wenn du keinen Unterschied siehst dann wäre erstmal alles gut.
+3
Hugomac
Hugomac10.07.1912:16
Ich danke Euch für eure schnellen Antworten, die ich sehr professionell finde. Ich denke, ich lerne daraus, dass ich bei Familienvideos in 2K durchaus mit Handbrake komprimieren kann.
„Be Water, My Friend!“
+2
Sarkis
Sarkis10.07.1912:41
Handbrake ist DAS Tool für Filmkomprimierung und Konvertierung! Mit der Möglichkeit Filme auch in H.265 zu konvertieren, welche ca. nochmals 50% kleiner sind als bei H.264 (mit gleichen Filter/Audio Einstellungen etc.) Dauert aber aber wesentlich länger...
+3
chrisbilder
chrisbilder10.07.1913:07
Ich hab beruflich mit der Produktion für Kino/Film/TV zu tun und kann den Beiträgen nur zustimmen. Ergänzend hilft dir vielleicht der Fakt, dass du als Konsument quasi nie mit unkomprimierten Filmen in Kontakt kommst. Alles ist komprimiert, es kommt nur darauf an, wie stark.
marc.hb
… Unterschied zur unkomprimierten Blu Ray …
  • Blu-rays sind bereits verlustbehaftet komprimiert (meinst H.264/MPEG4, HEVC oder VC-1)
  • Onlineangebote sind meist noch stärker komprimiert
  • Digitales Kino ist ebenfalls komprimiert (JPEG 2000)
  • Selbst die digitalen Kinokameras, die das Material aufnehmen, komprimieren bereits verlustbehaftet (bsp. Apple ProRes, aber auch die RAW-Dateien)

marc.hb
Hier ist immer noch die Blu Ray überlegen, da sie eine viel hörere Datenrate bereitstellen kann.
Das ist der Punkt. Es geht letztendlich darum, wie viele Daten man rauslöschen kann, bis es sich negativ auf den Betrachter beim gewählten Wiedergabemedium auswirkt. Daten gehen in jedem Endformat verloren, jedoch unterschiedlich stark (Kino > Blu-ray > Stream). Nur weil man einen Verlust technisch nachweisen kann, heißt das noch lange nicht, dass man diesen auch sehen kann. Egal was dir so manch einer erzählt

Wenn Handbrake dir also wirklich etwas ausspucken sollte, was qualitativ schlechter aussieht, dann nimm beispielsweise eine bessere Datenrate. Falls alles gut ist: Weiter so!
+13
rmayergfx
rmayergfx10.07.1916:03
Macht Handbrake einen Film schlechter?
Ein schlechter Film kann durch Handbrake nicht noch schlechter werden (was den Inhalt betrifft)
Die technischen Gegebenheiten zu Codecs, deren Qualität und Einsatzzweck wurde oben ja bereit erwähnt. Diese werden auch immer weiter entwickelt, um die gespeicherten Datenmengen weiter reduzieren zu können. Als Beispiel kann man sich den Vergleich von h.264 zu h.265 ansehen:

Wichtig ist gerade bei selbst gedrehten Filmen, das Filmrauschen zu reduzieren. Entweder mit zusätzlicher Software oder eingebauten Filtern in der verwendeten Software. Eine homogene einfarbige Fläche ist wesentlich effizienter zu komprimieren wie eine durch Farbrauschen beeinträchtigte Fläche. Der Codec kann nicht erkennen, ob dies ein Farbrauschen oder Details sind, die weiterhin benötigt werden, somit wird die Datenmenge durch das Farbrauschen extrem erhöht.
„Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern, nicht umgekehrt !“
+2
Sarkis
Sarkis10.07.1919:22
Sicher auch noch interessant zum Thema: Die aktuelle Handbrake Version unterstützt nun auch das zusätzliche Rendern mit der Grafikkarte – die Wirkung ist umwerfend! Allerdings muss man dann die Bitrate selber einstellen und ich habe irgendwo gelesen, dass das Videorendern über die Grafikkarte zu schlechteren Resultate führt – kann mich aber gut irren! Wäre toll wenn hier jemand mehr dazu erzählen könnte

Hier als Beispiel:

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wolfgag
wolfgag10.07.1920:57
rmayergfx
Wichtig ist gerade bei selbst gedrehten Filmen, das Filmrauschen zu reduzieren. Entweder mit zusätzlicher Software oder eingebauten Filtern in der verwendeten Software. Eine homogene einfarbige Fläche ist wesentlich effizienter zu komprimieren wie eine durch Farbrauschen beeinträchtigte Fläche.
Dem kann ich nur bedingt zustimmen: ja - Flächen lassen sich effizienter Komprimieren aber weniger Rauschen bedeutet immer auch mehr bandings (stufige Verläufe), was dann meistens ziemlich beschissen aussieht - gerade bei starker Komprimierung.
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rmayergfx
rmayergfx10.07.1923:01
Wir reden da glaube ich aneinander vorbei. Es geht um das Filmrauschen/Bildrauschen das oft bei zu geringer Beleuchtung entsteht. Auch beim digitalisieren alter VHS Kassetten muss man da oft mit kämpfen. Ist das Rauschen reduziert, sehen die Videos a.) viel besser aus und b.) können sie effizienter umcodiert und komprimiert werden.
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+1
IceHouse
IceHouse11.07.1912:33
Sarkis
Sicher auch noch interessant zum Thema: Die aktuelle Handbrake Version unterstützt nun auch das zusätzliche Rendern mit der Grafikkarte – die Wirkung ist umwerfend! Allerdings muss man dann die Bitrate selber einstellen und ich habe irgendwo gelesen, dass das Videorendern über die Grafikkarte zu schlechteren Resultate führt – kann mich aber gut irren! Wäre toll wenn hier jemand mehr dazu erzählen könnte

Ich nutze unter FCPX diese Art der Beschleunigung: Activate AMD hardware acceleration
„Ich fotografiere, um herauszufinden, wie etwas aussieht, wenn es fotografiert wurde. - Gary Winogrand“
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