Hallo, das MacBook Pro Late 2013 hat es jetzt weitgehend hinter sich. Das Teil wird zu warm und das System regelt die Leistung runter. Entstaubt habe ich es bereits. Ein direkter Vergleich der Werte aus den Apps Intel Power Gadget und Fancontrol mit einem identischen Gerät sind eindeutig. Mein Exemplar regelt sehr früh die Leistung runter und fährt schon im Leerlauf fast die volle Lüfterdrehzahl. Das hat sich schon länger angekündigt und führt nunmehr bis hin zur Unbenutzbarkeit des Systems bei hochsommerlichen Temperaturen. Nun gibt es drei Optionen:

1. Reparatur: Ich vermute, dass das komplette Board getauscht werden muss. Bei einem Gerät, das 2019 oder 2020 vermutlich sowieso als Vintage aus den OS-Updates fliegt, lohnt sich das aus meiner Sicht nicht mehr. Selbst machen kann man da wohl nicht viel, soweit ich es gegoogelt haben. Finger weg von Kühlpaste und Schrauberaktionen lautet die Botschaft.

2. MacBook Pro 13" 2017 gebraucht: Wie schlimm ist der Tastatur-Bug? Wenn ich "Butterfly" nur höre, habe ich schon keine Lust mehr auf aktuellere Apple-Hardware. Aktuelle 15er Books sprengen das Budget. Ja, ich weiß, dass es jetzt ein Austauschprogramm gibt, aber der Konstruktionsfehler bleibt ja bestehen.

3. Die wahrscheinlichste Lösung: Ab in die Windows-Welt. Bis auf Devonthink würde nichts fehlen und die angebotene Hardware von Dell und Lenovo ist deutlich attraktiver.

Ach so, die vielleicht wichtigste Frage: Wie schlägt sich das MBP 13“ mit i5 bei Lightroom? Es hat ja keine dedizierte Grafikkarte. Externer Monitor ist vorhanden.

Welche Temperatur ist denn besonders auffallend - die CPU oder Grafikchip?
Eventuell wäre der Aufwand ja durchaus lohnend, nicht nur den Staub zu entfernen, sondern die Heatpipe ("Kühlblech") vom Board zu schrauben und die alte Wärmeleitpaste (bzw. die Krümelreste davon) durch neue zu ersetzen?
Zweiter Gedanke: Was sagt denn die CPU Auslastung im "Leerlauf"? Läuft da wirklich nichts oder ist irgendein Hintergrundprozess in die Irre gelaufen ( EtreCheck)? Mal mit neuem User Account ausprobiert?

Ich stimme Lars bezüglich Heatpipe voll und ganz zu. Ich hab da auch schon MacBook Pros mit sehr sparsamen Wärmeleitpastenauftrag gesehen. Anleitung dazu wie immer hier

Kann Lars nur zustimmen... Apple verwendet "ziemlich" minderwertiges Material... Deswegen die Krümel "abkratzen"...und neue Paste drauf. Vieleicht funktioniert es dann wieder normal...

Vorsicht beim Kratzen. Am besten nur Papiertuch oder alte Zahnbürste benutzen, keinesfalls harte Gegenstände (Schraubendreher, Messer etc.) - die Riefen, die sonst zu leicht im Kupferblock der Heatpipe entstehen, sind sehr nachteilig für die Wärmeleitung (selbst wenn die dann mit Paste gefüllt werden).

Das hast du natürlich recht lars... Deswegen war das abkratzen auch unter Anführungszeichen...

Vielen Dank für eure Antworten. Ich war unterwegs, deshalb melde ich mich erst jetzt. Die Temperaturen sind gar nicht so außergewöhnlich. Es fällt auf, dass der Mac die Leistung drosselt, um nicht zu heiß zu werden. Hier sind einige Screenshots. Einmal Leerlauf und einmal unter Last (Export von ca. 40 Bildern aus LR). Dort fällt auf, wie die Taktrate fällt. Beim Vergleichsrechner bleibt der Takt etwa bei 3 GHz, während mein MBP die Handbremse anzieht.

Die Lüfterdrehzahl im Leerlauf hängt auch von der Raumtemperatur ab. Heute Mittag war es hier ziemlich heiß. Während ich den Ausgangs-Beitrag schrieb, liefen die Lüfter deutlich hörbar. Jetzt ist es etwas kühler und die Lüfter drehen deutlich leiser mit nur knapp 3000 1/min. (Edit: keine zehn Minuten später sind es bereits 4000 1/min)

Auffällige Hintergrundaktivitäten gibt es nicht. Systemseitig ist alles gesund. Mit steigenden Temperaturen schaltet sich lediglich der bekannte Kernel Task dazu, der das System zum Selbstschutz bremst.

Leerlauf:


Last (Lightroom Export):


Vergleichsrechner unter Last (Lightroom Export):


Ich habe den Rechner seit Anfang 2016 (Gebrauchtkauf). Er war in meiner Wahrnehmung eigentlich schon immer relativ laut, aber alles noch im Rahmen. Im Sommer 2017 gab es erstmals Probleme mit der Leistung. In diesem Sommer war er tagsüber oft nicht mehr benutzbar. Es könnte durchaus einen Versuch wert sein, die Kühlpaste wie oben beschrieben zu erneuern.

Der Vollständigkeit halber ist hier der aktuelle Zustand im Leerlauf.

Könnte es sein, dass auch einfach ein Lüfter defekt ist (Lagerschaden, Motor kaputt, Schaufeln abgebrochen/falscher winkel) ?

Fragen schadet ja nicht: SMC/NVRAM Resets gemacht?
Wie äussert sich das konkret?

Was er im Betrieb unter der Bodenplatte tut, weiß ich natürlich nicht. Aber als ich das Gehäuse offen hatte, waren aber beide Lüfter leichtgängig und mechanisch in Ordnung.

Die Kiste ist eben nicht mehr benutzbar. Kein Drag and Drop, keine Mails, kein gar nichts. Alles nur mit größter Mühe mit ganz viel Beachball.

fliegerpaddy

strange. Hab gleiches Modell, kenne solche Probleme nicht und schon gar nicht, wenn das MBP nicht unter Last ist.

Lass ihn mal an der Genius Bar mit deren internen Hardware-Analyse-Tools analysieren.

Abgesehen davon, clean install eine Option bzw. schon Erkenntnisse daraus sammeln können?

Ja, Clean Install könnte ich mal machen. Mit der Option, das Backup zurückzuspielen, falls es nichts bringt. So richtig Zeit, um stundenlang den Mac zu verarzten, habe ich derzeit nicht so wirklich. Aber gut, vielleicht hilft es ja…

Was kostet so eine Diagnose an der Genius Bar?

Hmm... wenn es heiß wird im Rechner kann es vielleicht auch RAM oder SSD/HDD sein. Bei RAM ist eher mit einem Absturz zu rechnen, aber bei SSD/HDD kann es schon wiederholt zum Beachball kommen. Und er drosselt dann die CPU weil der Kernel darauf warten muss, bis die Daten wirklich gelesen oder geschrieben sind - da hat er nichts zu tun, er muss ja auf das Medium warten.
Aber du hast geschrieben, dass der Task zum Drosseln der CPU läuft.
Sorge mal für gut Kühlung, und schau was passiert, Eventuell mal mit Kältespray das Gehäuse an verschiedenen Stellen kühlen, und schauen, ob es sich eingrenzen lässt, dann kann man mal im Internet suchen, was dort verbaut ist und man könnte das Problem identifizieren. Könnte auch die GPU sein...

Aber die Alternative? Dell Hardware? Attraktiv? Ich hab vom Büro eine 2 Jahre alte Dell-Kiste, recht gute Ausstattung. Aber: schwer, häßlich, und langsam. Das größte Problem ist für mich aber, dass da eben Windows drauf läuft - wer es mag, ok. Ich habe mit dem Ding nur Ärger, irgendetwas spinnt immer. Mal geht VPN nicht (und nur dafür brauche ich es), mal dieses mal jenes...
Mein 2013 ist schneller, leichter und zuverlässiger. Und Windows via VirtualBox ist auch schneller, so lange man keine Ansprüche an die Grafikleistung hat.

Mit zusätzlicher Kühlung klappt das. Einmal musste ich damit arbeiten und habe in meiner Not zwei Kühlakkus drunter gepackt. Damit lief er für eine Weile bestens (ja, das ist bestimmt nicht gesund, aber was soll man tun, wenn die Kiste dringend gebraucht wird?)

Windows ist jetzt auch nicht mein Traum. Habe ebenfalls einen Firmen-Dell mit Windows 7. Ja, tut. Windows 10 dürfte etwas augenfreundlicher sein. Fakt ist aber, dass ich nicht mal eben spontan für ca. 4500 Euro ein neues MacBook Pro 15“ kaufen kann, das in etwa meinem Modell entspricht.

OK, zwischen Kühlakkus und Laptop ein Geschirrhandtuch, dann sollte es gehen, aber ideal ist das nicht. Die Frage war eher, ob man an bestimmten Stellen eine extreme Hitzeentwicklung feststellen kann. Wenn ja - und gezieltes Kühlen an dieser Stelle die Situation deutlich besser macht, dann könnte man nachschauen, was dort ist. Akku, GPU, CPU, RAM, HDD/SSD... das grenzt das Problem ein wenig ein und man kann eher überlegen, ob eine Reparatur noch lohnt.
Aber, wenn dich laute Lüfter stören, kann ich die Dell auch nicht empfehlen, im Büro klingen die Teile als würden sie gleich abheben, vor allem bei den aktuellen Temperaturen. Mein 2013 ist da deutlich leiser, auch wenn ich ihn ordentlich belaste (zB VLC oder LLVM kompilieren).

Probiere auch mal, die dedizierte GraKa still zu legen, es gibt Tools dafür. Lightroom wird keinen Spaß mehr machen, aber wenn das MBP nicht mehr so heiß wird, weiß man auch woran es liegt. Zudem wird die GraKa vermutlich eh recht bald sterben, wenn du das Problem nicht beheben lässt. Ob sich das lohnt, musst du entscheiden...

Fun fact am Rande (regt evtl. an, doch mal nach der Wärmeleitpaste zu sehen):
Habe von einem Neffen ein 13" MacBook Pro zur Wartung gehabt, bei dem auch jede kleinste CPU-Mühe zum Beachball und ständig hochdrehenden Lüftern geführt hatte. Das Teil wurde vor ein paar Jahren von einem der größeren Refurbish-Händler gekauft und lief bis vor ein paar Wochen ganz ok.
Ich musste beim Kontrollieren der Paste dann erstaunt feststellen, dass _überhaupt keine_ Reste von irgendeiner Wärmeleitpaste vorhanden waren. Die ICs waren - wie auch die Heatpipe - äusserst sauber geputzt, aber dann wurde wohl versäumt, neue Paste aufzutragen.
Dass die Kiste überhaupt viele Monate lang zufriedenstellen gelaufen ist, wundert mich dann doch...
(Mit Paste sind die Drehzahlen der Lüfter von idle 4000-6000 wieder auf normale 2000 RPM runter, und mit dem Gerät kann man wieder arbeiten).

Es könnte u.U. auch ein Temperatursensor-Problem bzw. einer deren Datenbusse sein, siehe bspw.:

Also, kurze Erkenntnis am Morgen:
- Löschen des NVRAMS bringt nichts.
- auch mit einem neuen Benutzer steht das System unter Stress. Leerlauf, rund 5500 Touren auf den Lüftern und der Kernel Task schaltet sich ein.

Als nächstes dann wohl Clean Install und evt. ein Termin im Apple Store. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein Clean Install nicht viel bringen wird – das Verhalten zeigt der Rechner ja von Anfang an, wenn auch längst nicht so extrem. Aber einen Versuch ist es sicher wert.

Äh, wie? Der Kernel Task kann genauso gut die Ursache für die Temperaturerhöhung sein. Wenn er plötzlich mehr Rechenzeit verbraucht als normal, ist das in der Regel ein Anzeichen dafür, dass ein angeschlossenes Hardware-Gerät das System mit Aufträgen überflutet. Das kann alles mögliche sein, von einem fehlerhaften Gerät im Netzwerk bis zu einem Wasserschaden im Trackpad.

Wurde jetzt ein SMC-Reset gemacht oder nicht?

SMC-Reset: Danke für den Hinweis, das habe ich jetzt gemacht gemäß dieser Anleitung

Weitere Aussagen kann ich im Moment nicht machen. Die Temperaturen im Büro sind erträglicher als gestern noch, somit ist das Ganze ohnehin nicht so ausgeprägt. Ohne Last sind die Lüfter derzeit im Leerlauf. Unter Last beim Lightroom Export geht die Taktfrequenz im Intel-Tool nach wie vor runter, teils bis in den Bereich von 1 GHz (siehe Screenshot). Die Hardware-Unterstützung durch die Grafikkarte habe ich in LR mal deaktiviert, das macht aber keinen Unterschied.

Kernel Task: Der taucht gerne mal auf, wenn es dem Rechner zu heiß wird. Mehr kann ich dazu im Moment noch nicht sagen.

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Noch eine Erkenntnis: Die Lüfterdrehzahl steigt von Leerlauf auf ca. 2500 bis 3000 1/min, wenn der externe Monitor aktiv ist.

Definitiv wird's auch laut hier, wenn ich 2 Monitore anschliesse. Das hab ich aber bisher als für normal verstanden, weil das MBP auch etwas mehr ackern muss für 3 (inkl. internes Display) Display-Ausgaben.

Bei 1 externen Monitor hab ich zumindest kein nervtötendes Lüftergeräusch für mich ausgemacht. Hab grad kein Fancontrol auf dem MBP. 2500-3000 sind gut (und nervig?) hörbar?

Nein, 2500 bis 3000 Touren sind kaum hörbar. Ich habe eben noch mal spaßeshalber die Hardware-Diagnose laufen lassen, die meldet aber auch keinen Fehler. Der Mac bleibt jedenfalls unter Beobachtung. Blöd ist im aktuellen Zustand, dass die Taktfrequenz unter Last sofort einbricht. Bei den Lüftern im Leerlauf-Zustand machen fünf Grad weniger Raum offenbar schon viel aus.

Die Hardware Diagnose, die Apple dem Kunden an die Hand gibt, ist unzureichend. Sie muss nichts finden, auch wenn was vorliegt. Daher der Vorschlag mit den internen Analysetools, die präzisere Ergebnisse liefern.

Die Resultate daraus bedürfen aber teilweise zusätzlicher Interpretation, wenn die Ergebnisse nicht 100%ig klar sind und das Analysetool keine unfehlbare Auskunft geben kann. Dann kommt der Genius Techniker und interpretiert anhand seiner Erfahrungen. Dieses kann aber auch mal richtig daneben liegen. Also nicht immer alles für bare Münze nehmen, was die einem erzählen (wobei ich keine falsche Absicht unterstelle). Wenn es Dinge sind, die mit dem Öffnen des Geräts letztendlich final beantwortet werden können, dann das Teil vor Ort öffnen (lassen). Wenn sich der Genius weigert (Versicherungs-Gedöns etc.), ggf. selber Werkzeug mitnehmen und anbieten es halt selber zu öffnen.

Nachher habe ich einen Termin Apple Store. Ich hoffe, ich schaffe das mit meiner Arbeitszeit…

Ich habe am MBP13 2013 einen Quato 27" Monitor angehängt und lasse das book geschlossen. Bei normaler Arbeit dreht der Lüfter nicht hoch. Er bleibt bei der Grundgeschwindigkeit von 2000 U/Min. Erst, wenn irgend ein Prozess viel Leistung fordert, dreht er ggf. hoch bis 6000. Er bleibt aber so leise, dass es nicht stört. Vergleichbare Dell- und Lenovo-Geräte lärmen gewaltig, wenn sie arbeiten müssen.

Ich lärme auch immer gewaltig, wenn ich mit dem Dell arbeiten muss. Dürfte eine gegenseitigte Abneigung sein...
Mal nur so am Rande zur Auflockerung...
Bin gespannt, was der Genius sagt...

Zum Thema 2. Monitor und CPU Auslastung: Es gibt hin und wieder den Bug (seit Sierra und auch in High Sierra), dass der Task/Thread "WindowServer" konstant 30-50% zur CPU Auslastung beiträgt. Bei meinem älteren MacBook ist das dann für eine Weile weg, wenn ich den ext. Monitor abstecke und wieder dranstöpsele. Bis zu irgendeinem Event (meist Stunden später oder gar beim nächsten Booten) habe ich dann bei exakt gleicher Fenster- und App-Verteilung auf die beiden Schirme nur noch 8-15% Auslastung durch den Window-Server-Task.
Habe das in irgendeiner Sierra-Beta und auch später an Apple gemeldet, dann war Ruhe ein paar Updates später, bis es immer mal wieder auftaucht. Mit Mojave beta scheint´s nun verschwunden zu sein, das Phänomen (trotz Nutzung von OpenGL statt Metal )

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe das 15er gegen ein neues 13er in Zahlung gegeben. Die Diagnose hat nichts ergeben, aber ich mache das Drama ja nun schon etliche Wochen mit. Ein Privatverkauf wäre ohnehin nicht mehr in Frage gekommen.

fliegerpaddy

Zum clean install bist du nicht mehr gekommen oder?

Nein. Einen frischen Benutzer hatte ich ja angelegt. Ich vermute nach wie vor irgendeinen Fehler in der Hardware. Das Verhalten ist ja nicht neu, es hat sich halt zunehmend gesteigert. Bevor der Rechner komplett stirbt, habe ich den Betrag aus der Inzahlungnahme gerne noch mitgenommen. Sonst wäre es noch teurer geworden.

fliegerpaddy

Verständlich.

Schade, hätte auf ein mit der zeit vermurkstes software/system setup gehofft.

Danke jedenfalls für euren Einsatz. Das Forum hier ist echt spitze.

Kleine Änderung im Plan: ich werde das 13er gegen ein 15er umtauschen. Nach einigem Nachdenken bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass die 1 TB SSD verzichtbar ist, mit 512 GB komme ich gut aus. Ohne externe Speicherlösung geht es sowieso nicht. Die Grafikkarte des 15er und das Plus an Display kann man hingegen nicht ersetzen. Da das 13er noch verschweißt ist, werde ich das heute Abend im Apple Store umtauschen. Preislich sind die beiden Geräte gleich, da das 13er das ohnehin nicht notwendige Prozessor-Upgrade an Bord hat.