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Camera: Canon 550D, Problemobjektiv: Canon EF 50. 1,4

Habe mir das Objektiv erst kürzlich gekauft um bei schlechtem Licht zu fotografieren und bin leider sehr enttäuscht. Bei maximal 20% aller Bilder stimmt der Fokus, unabhängig von der verwendeten Blende. Besonders auffällig bei schlechten Lichtverehältnissen.
Etwas besser ist die Situation wenn der Abstand zum Objekt kurz und das Objekt selbst relativ kontrastiert ist. Insgesamt ist es für mich aber leider nicht nachvollziehbar, wann in welchen Situationen der Fokus gefunden wird und wann nicht, scheint eher Zufall zu sein. Manchmal entstehen messerscharfe Bilder dort wo ich sie scharf haben will, manchmal völliger Fehlfokus, unter identen Bedingungen.


Meine Frage: Liegt es am schlechten Licht, am Objektiv, an der Camera oder an mir?

Natürlich kann das schlechte Licht damit zu tun haben.
Es kommt darauf an, wie dunkel es ist und wie viel Kontrast das anvisierte Motiv bietet. Daher ist es ohne genaue Kenntnis der Situation schwer einzuschätzen, ob es daran liegt, oder ob ein Defekt vorliegt.

Grundsätzlich sind die AF-Sensoren in der 550D bei weitem nicht so empfindlich und zuverlässig, wie in den Topmodellen. Ein Lichtstarkes Objektiv hilft zwar, aber nur innerhalb gewisser Grenzen. Wenn's zu dunkel ist und zu wenig Kontrast dabei ist, dann ist halt Schluss mit AF.

Danke für die Antwort. Was mich ärgert, ist die fehlende Nachvollziehbarkeit. Unter gleichen Bedingungen, beim gleichen Objekt völlig verschiedene Ergebnisse, einmal so, einmal so.

Zur Not müsstest Du mal ein anderes Objektiv vom gleichen Typ ausprobieren, um festzustellen, ob es daran liegen kann (Fehler eingrenzen). Ich fürchte aber, das Objektiv kann nichts dafür.

ich hab's mir gedacht.
Danke für die Information

Definier doch mal deine schlechten Lichtbedingungen. Beispielbild inkl. Exif Daten wären auch gut..
Benutzt du das zentrale AF Feld (Kreuzsensor) oder die Randsensoren (die sind nur Liniensensoren)?

Das 50ziger an sich ist nicht schlecht, nutze es seit längerem für Konzerte und bin ziemlich zufrieden.

Hast Du denn die automatische AF-Sensorauswahl aktiv? Wenn ja, dann ist ein korrekter Fokus fast ein Glücksspiel, da die Kamera ja nicht weiß, welcher Teil des Bilde scharf abgebildet werden soll. Also, vor allem bei schlechtem Licht, solltest Du Dir die Zeit nehmen und den AF-Sensor Deiner Wahl auswählen. Da der mittlere AF-Sensor aber auch der empfindlichste ist, kannst Du auch mit diesem Fokussieren und dann mit halb gedrücktem Auslöser so verschwenken, dass der Bildausschnitt passt. - Vorsicht vor allem bei Teleaufnahmen mit dem Verschwenken, da so der Fokus auch leicht verspringt - hier ist es wieder besser, den passenden AF-Punkt auszuwählen.

Ich verwende immer nur den mittleren Fokussensor, der ja bei der 550 der einzige Kreuzsensor ist.
Habe ein Sigma 30 1,4 getestet, welches wider erwarten bessere
Ergebnisse geliefert hat.
Ich war gestern auf einem Weihnachtsmarkt-schrecklich.
Wenn ich auf Waren in einem gut ausgeleuchteten Stand Fokussiert habe, waren die im Dunklen davor stehenden Leute schrf aber mein Motiv nicht. Un dann wiederum habe ich probehalber auf eine dunkle Hausmauer gezielt ( Blende 1,8) und erhielt ein hervorragendes Ergebnis

Diese Unberechenbarkeit ist es die mich so stört. Kenne ich von meinen anderen Objektiven nicht.

MoinMoin!
Eine weitere Fehlerquelle kann auch sein, dass das AF-Feld im Sucher nicht 100% übereinstimmt mit dem AF-Modul.
Gruß aus HH

Also zum Thema AF-Sensorwahl:
Wenn Du bei so hoch geöffneter Blende nach dem Fokussieren die Kamera verschwenkst, dann verschiebst Du durch das Kippen ja zwangsläufig die Schärfenebene... Ist zwar vornehmlich im Nahbereich ein Problem, aber der Effekt tritt bei größeren Objektentfernungen trotzdem auch auf.

Also gilt es bei offener Blende immer das richtige Messfeld zu wählen

Hi, das kann durchaus am Objektiv liegen.
Das hört sich nach einem sog. "Frontfokus" an, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Frontfokus

Die Blende ist beim Fokussieren, wie auch bei der Belichtungsmessung IMMER voll geöffnet. Egal, welchen Blendenwert man eingestellt hat. Die Blende wird erst beim Auslösen ganz kurz auf den eingestellten Wert geschlossen und danach sofort wieder geöffnet.
Darum haben viele Kameras ja auch eine extra Abblendtaste, damit man die Blende zur Tiefenschärfekontrolle kurz auf den eingestellten Wert abblenden kann, was den Sucher dann auch entsprechend dunkler macht.

Stichwort: Springblende.

@sonorman:
Das ist mir schon klar! Trotzdem verschiebe ich, wenn ich nach dem Fokussieren meine Schärfenebene verschwenke recht wahrscheinlich auch die Schärfenebene. Wenn mein Objekt nun nicht genau im Drehpunkt dieser Ebene liegt, dann rutscht es in den unscharfen Bildbereich...

Kannst du die Größe des Fokusfeldes einstellen? Bei meiner Olympus E-620 mit Sigma 30mm f1.4 hat es geholfen das Fokusfeld auf klein zu stellen. Ich weiß allerdings nicht ob dir die Funktion bei deiner 550D zur Verfügung seht.

01Lucky
Ach so, das habe ich wohl missverstanden. Sorry.

Du hast natürlich Recht, dass gerade bei Offenblende und entsprechend geringer Tiefenschärfe schon kleinste Bewegungen zu einer Verschiebung des Fokuspunktes führen. Das muss in der Tat bedacht werden.

@sonorman:
Und ich geh auch immer davon aus, daß die Leute mit so einem Objektiv auch offenblendig fotografieren (zumindest mach' ich das meistens so )

Man sollte sich bei dem Objektiv auch im Klaren sein, dass besonders bei APS-C und offener Blende eigentlich rein gar nichts scharf wird. Bei dem Objektiv muss man schon auf mindestens f/2.0 gehen damit sich zumindest in der Bildmitte sowas ähnliches wie "Schärfe" entwickelt.

Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen. Besonders der Einwand von 01Lucky ist wahrscheinlich relevant, da ich doch öfter bewusst "nachgeschwenkt" habe.

Unter schlechtem Licht habe ich hellere Straßenlaternenbeleuchtung verstanden oder einen mit herkömmlichen Raumlicht erleuchteten Raum, also keine Scheinwerfer oder Strahler.

Ursache für die unbefriedigenden Ergebnisse wird wohl eine Mischung aus allen genannten Faktoren sein. Im Übrigen tut das Objektiv bei Tageslicht bis zur Dämmerung das, was man von ihm erwarten kann. Scharfe, kontrastreiche Fotos mit wirklich guten Farben.
Naiver Weise habe ich mir von den Möglichkeiten mit weit offenen Blenden ohne Blitz oder Stativ zu arbeiten mehr erwartet als mit meiner Kamera möglich ist.

Schade aber nun weiß ich wenigstens woran ich bin.

Du könntest auch mal mit dem "Fokusdetektor" testen, ob vielleicht ein Objektivfehler vorliegt:

@Sitox: Also mein Nikkor AFS 50/1.4 macht auch bei Offenblende durchaus scharfe Bilder...
Ich hoffe mal, daß auch das Canon das kann

Dann haben wir wohl ein unterschiedliches Verständnis von "Schärfe"
Auch das AFS 50/1.4 finde ich offen matschig und kontrastarm. Aber das Canon hätte in der Tat so langsam mal ein Update verdient

@Sitox: Ich such die Tage mal ein Beispiel raus - Das aktuelle Nikon ist allerdings wirklich sehr gut, was die Schärfe angeht (das Update war damals aber auch dringend nötig)...

Sorry Sitox, mein 50 1.4 ist knackescharf in der Mitte bei Offenblende... auch mit APS-C... ich mach dir gerne morgen einen Beweis

Habe das Problem mittlerweile gelöst indem ich das Objektiv umgetauscht habe und siehe da, perfekte Bilder unter allen Bedingungen.

Endlich so, wie ich mir das vorgestellt habe. War also doch ein Mangel am Objektiv.

Danke nochmals für alle Beiträge.