Hi,
wie man hier ja sehen kann war ich letzthin in einem Motorsegler unterwegs und hab auch ein paar Bilder gemacht. Bin das erste Mal mit so einem Teil geflogen und daher hatte das Fotomachen nicht so hohe Priorität und war eher ein rantasten und dokumentieren für die am Boden gebliebenen
Fotografiert habe ich mit meiner 1000D im P-Modus, Fokuspunkt Mitte, Kitobjektiv durch ein kleines, geöffnetes Fenster. Größtes Problem war das Wackeln und Vibrieren des Flugzeugs, aber dank der relativ kurzen Verschlusszeiten konnte ich das ganz gut ausgleichen. Aufgrund des kleinen Fensters und dem starken Luftzug draußen (130 km/h) ist das anvisieren eines "Ziels" auch nicht ganz einfach. Dass es zudem diesig war, konnte ich leider nicht ändern. Soweit mein "Erlebnis"
Nun meine Frage, habt ihr Erfahrung mit Luftbildfotografie. Falls ja, worauf sollte ich das nächste Mal achten, welche Tricks gibt es? Einfach ein bisschen Brainstorming

Ich habe keine Erfahrungen mit dem Gebiet, wollte dir aber für deinen Bericht danken.

Sollte man sich beim Fliegen nicht aufs Fliegen konzentrieren? Zumal beim ersten Mal in einem neuen Modell?

Ok, ungenaue Aussage. Ich bin hauptsächlich MIT geflogen, der Motorsegler ist zweisitzig.

locoFlo Danke

Ich würde sagen, Optik auf unendlich stellen. Statt dem P-Modus lieber AV oder TV nutzen.
Mal mit einem DOF-Rechner die entsprechende Schärfentiefe ausrechnen und dann sollte es klappen.

Also das ist doch kein Problem. Man nehme ein gutes Standard-Zoom, wähle eine angemessen kleine Blende (AV-Modus) und ab geht die Post.






Alle Bilder aufgenommen mit den EF 24-105 mm f/4 L IS mit Blenden zwischen 5,6 und 10. IS im Objektiv ist natürlich hilfreich.

Gut, zwischen den Objektiven ist ein großer Unterschied und bei dir war es nicht so diesig, dafür hattest du eine Scheibe dazwischen
Wie meinst du kleine Blende, Blende 10 und höher oder kleine Blendenzahl 4, 5.6 etc.?

ts-e Bringt das wirklich Vorteile gegenüber dem AF? Brennweite war meist 55mm und das Flugzeug fliegt die meiste Zeit min. 300m über dem Boden.

Hier mal die Daten aus dem Dof-Rechner:
BW: 55mm
tatsächliche BW: 89mm
Blende: 5,6
Abstand 300 m

Hyperfokale Entfernung: 28,5 m
Nahpunkt: 26,0 m
Fernpunkt: inf km
Schärfentiefe: inf km


Ich hoffe Du kannst die Zahlen entsprechend interpretieren.

Mit "kleine Blende" meinte ich etwas missverständlich (sorry) eine kleine Öffnung. Also eine hohe Blendenzahl. Je höher die Blendenzahl, desto größer die Blende, bzw. desto kleiner die Blendenöffnung.

Aber ist doch im Prinzip ganz simpel: hohe Blendenzahl = Große Tiefenschärfe, kleine Blendenzahl = geringe Tiefenschärfe. Für Landschaften aus dem Flieger reichen meistens Werte zwischen f/8 bis f/10 oder 13, solange die Brennweite nicht zu groß ist, natürlich.

AF kann man ruhig eingeschaltet lassen. Mittlerer AF-Punkt ist okay.
Allerdings würde ich auf "One-Shot" stellen, nicht "AI-Servo". Bei den großen Entfernungen aus der Luft braucht man keinen kontinuierlich nachregelnden AF.

ich frag mich da immer: ist man in solchen situationen tatsächlich selbst pilot? also, fliegen und photographieren gleichzeitig?

das find ich hart

photographietechnische tipps: belichtung nicht auf spot messen lassen, mittenzentrierter fokuspunkt, kurze belichtungszeiten, sprich: eher höhere iso- zahl, damit man kurz genug belichten kann, damit die flugzeugbewegungen kein problem sind. und insgesamt so kleine blende wie möglich (also, möglichst hohe blendenzahl), damit möglichst viel scharf ist.

viel spaß!

ja genau. ich komme immer gut hin mit f8/f10 und single af - sonst hat man schnell den fokus auf der kanzel/scheibe.

morethan2cents: Wie gesagt, in meinem Fall war ich nur Passagier. Aber so weit ich weiß machen die Piloten von Luftbildfirmen beides gleichzeitig, aber da ist die Kamera auf einem Stativ fest und eingestellt und er muss praktisch nur noch im richtigen Moment abdrücken.

sonorman: Der Zusammenhang von Schärfentiefe und Blende ist mir schon klar, auch wenn ich noch Fotografieanfänger bin

Beim (selbst) Fliegen zu fotografieren ist absolut kein Problem, da man bei einem vernünftig ausgetrimmten Flugzeug sehr lange fliegen kann, ohne den Steuerknüppel überhaupt in der Hand zu haben. Und je nach Flugzeugtyp hat man auch noch Beine, zwischen denen man den Knüppel halten kann.

Früher musste man, wenn man ein Dreieck geflogen ist, mit einem Foto beweisen, dass man die Eckpunkte überflogen hat - und ohne Befestigungsmöglichkeiten muss man die Kamera wohl oder übel in die Hand nehmen.

Für Luftaufnahmen ist eine kleine Blende sinnvoll, IS ist nicht notwendig (außer man fliegt nach Sunset) und man sollte nach Möglichkeit keine Flugzeugteile im Bild haben, denn dann wirkt eine automatische Tonwertkorrektur bei Dunst Wunder. Ansonsten möglichst mit der Sonne im Rücken fotografieren, die Kamera nicht auflegen und das Objektiv auch nicht aus dem Fenster raushalten. Die Belüftungsöffnungen im Falken (mit sowas dürftest du geflogen sein) sind zwar groß genug dafür, aber wenn man das Objektiv nicht raushält, stört der Fahrtwind wesentlich weniger.

ts-e: Das Ausrrechnen hab ich auch hinbekommen, mit der korrekten Interpretation tue ich mir noch etwas schwer. Gibt es eine gute Erklärung außer der Wikipedia?

eiq: ja, war ein Falke. Etwas geschockt hat mich vor dem Start, dass die Flügel mit Stoff bespannt sind und wie der Motor unter der Haube aussieht

So fotografiert man nach unten!
Und so fotografiert man aus dem Flugzeug heraus

Bernd Dohrmann ist ein absoluter Pano-Pro, das ist also eher nicht zum Nachahmen empfohlen

Wall*E: Irre Links, thx! Wobei ich nichtmal ansatzweise Verstehe, wie man ein Panorama in so einer Situation so Perfekt hinkriegt.

Eigentlich ganz einfach ( ) der verehrte Herr Dohrmann arbeitet mit einer 400D, einem Sigma 8mm Fisheye, einem Einbeinstativ+Nodalpunktadapter (Eigenbau) und einem Kabel-Fernauslöser.
Beim Pano aus dem Fenster hält der das stativ also raus. und macht 4 Fotos (dreht dabei natürlich das Stativ. Augenmaß reicht bei so wenigen Fotos aus.

Wie er das erste Pano gemacht hat ist mir auch noch nicht ganz klar. Ich denke er hat beim Looping das Stativ normal festgehalten und später selbiges unter den Arm geklemmt um den Hebel zu fotografieren. anders kann ich es mir nicht vorstellen

Hey, hey - gute Limbach-Boxer. VW Käfer lässt grüßen.

Sitox: genau, so sieht der aus: