Apple verliert Wichtige Schweizer Geschäftskunden Medienunternehmen stellen auf Windows um, wollen aber langfristig von Microsoft unabhängig werden
<br>Die drei Schweizer Medienverlage NZZ,Ringier und Tamedia vertrauen der Geschäftskundenstrategie von Apple nicht mehr. Sie wollen in den nächsten Monaten alle Apple-Computer durch Windows-Rechner ersetzen; längerfristig steht der Umstieg auf das Betriebssystem Linux zur Diskussion. Apple verliert damit ausgerechnet dort an Boden, wo sie den Konkurrenten Microsoft bisher weit gehend fern halten konnte: bei den Arbeitsplätzen von Grafikern und Druckvorbereitern. Bis zuletzt versuchte die Schweizer Niederlassung der US-Firma die Medienhäuser zum Verbleib zu bewegen. Die Bemühungen wurden von der kalifomischen Zentrale durchkreuzt: «Die Führung von Apple konnte uns keine klare Strategie für Firmenkunden vorlegen», sagt Samuel Hügli, Informatikleiter bei Ringier. Bei Ringier werden 1100 Macintosh-Rechner ausgemustert, bei Tamedia 370. Der Vorwurf an Apple: Die Firma konzentriert sich einseitig auf den Markt mit Konsumenten und Unterhaltungselektronik. Dort feiert das Unternehmen seine jüngsten Erfolge: Bereits wurden 25 Millionen Lieder über den Apple-eigenen Online-Plattenladen iTunes verkauft. Der digitale MusikspieIer iPod ist auch bei Windows-Anwendern zum Markterfolg geworden, weitere Überraschungen folgen dieses Jahr. Doch Geschäftskunden haben mit dieser Strategie zunehmend Mühe: «Wir brauchen nicht Überraschungen, sondern Informationen, wie es langfristig im professionellen Anwenderbereich weitergeht», sagt Hügli. Gleichzeitig wollen sich Ringier und Tamedia, die ihre Informatikmittel künftig gemeinsam mit der NZZ beschaffen, nicht an Microsoft binden. Zwar wird jetzt auf Windows gewechselt, doch auf den gleichen Rechnern kann auch das konkurrierende Linux installiert werden. Allerdings gibt es von wichtigen Anwendungsprogrammen; die in der Medienindustrie zum Standard gehören, bisher keine Linux-Versionen. Rene Haiss, Leiter der Informatik bei Tamedia, hält die Unabhängigkeit vom Betriebssystem für die wichtigste Folge des Umstiegs. In einer internen Windows-Analyse werden die «Dominanz von Microsoft» und «hohe Lizenzgebühren» als Schwachpunkte ausgemacht; unterRisiken sind«Viren,Würmer, Hackerangriffe»aufgelistet. &rsquo;Ausdrücklich wird zudem die Chance erwähnt, später das frei verfügbare Linuxeinzusetzen. Eine Rückkehr zu Apple wIrd ebenso deutlich ausgeschlossen. «Interessant sind nur Microsoft und der Zweitplatzierte - und da hat Apple gegen Linux bereitsverloren», sagt Samuel Hügli. DANIEL METZGER

will hier keinem zu nahe treten, aber (manche) schweizer sind schon komische vögel aber als nachbar gewöhnt man sich auch dran