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Weitere Details zu Apples erfolgreichem Bieterwettstreit um die Nortel-Patente

Gestern wurde bekannt, wem die umfangreichen Patente vom insolventen Unternehmen Nortel in Zukunft zur Verfügung stehen. Ein Konsortium aus Apple, EMC, Ericsson, Microsoft, Research in Motion und Sony konnte die Auktion von LTE-Patenten (4G) des Mobilfunkausrüsters Nortel für sich entscheiden. Das Konsortium zahlte rund 4,5 Milliarden US-Dollar für die mehr als 6.000 Nortel-Patente, die neben der Mobilfunktechnik auch die Bereiche Netzwerk, Optik, Sprache, Internet und Halbleiter abdecken. Jetzt sind weitere Details der Versteigerung bekannt geworden.

Intel hat am Montag das erste Gebot in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar abgegeben. Ericsson stellte bereits am Dienstag weitere Gebote ein und trat dem von Apple geführten Konsortium "Rockstar" bei. Einen Tag später schlossen sich Intel und Google zum "Ranger"-Konsortium zusammen. Beim Stand von vier Milliarden Dollar verließen die Ranger dann jedoch die Versteigerung, auch wenn das Barvermögen noch viel höhere Gebote ermöglicht hätte. Apples Rockstar-Team konnte daraufhin mit dem Gebot von 4,5 Milliarden Dollar erfolgreich aus der Auktion hervorgehen.

Google äußerte sich nicht näher zum Ergebnis der Versteigerung und deutete nur an, man sei sehr enttäuscht. Google hatte gehofft, das eigene, noch sehr kleine Patent-Portfolio aufzubessern. Im Gegensatz zu den meist deutlich älteren Konkurrenten stehen Google erheblich weniger Patente als beispielsweise Apple oder Microsoft zur Verfügung. Insgesamt lag der Kaufpreis dreimal höher als zuvor prognistiziert. Der intensive Bieterwettstreit hatte die Kosten erheblich in die Höhe getrieben.

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Kommentare

Waldi
Waldi02.07.11 12:01
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass auch Google (selbst nicht benötigte) Patente in seinem Portfolio gehabt hätte. Wohl auch hauptsächlich, um Lizenzen teuer weiter zu verkaufen.
Apple braucht die Patente ja für eigene Weiterentwicklung. Oder?
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
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zwirn
zwirn02.07.11 12:20
Was macht das eigentlich für einen Sinn, wenn man die Patente, die man besitzt, doch nicht wirklich schützt bzw. schützen kann, Apple?? (s. iOS, ....................................................................)

http://www.youtube.com/watch?v=HGmjr4p34Y8
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Tiger
Tiger02.07.11 12:32
Die meisten Unternehmen haben haufenweise Patente, die sie nie selbst verwenden werden. Das ist auch der Grund für die vielen Patentstreitigkeiten. Das aktuelle System macht es möglich
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TechID02.07.11 12:41
Hmmm...MS muss aber auch überall mit drinstecken. Das wird doch nix.
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rudkowski02.07.11 13:04
Apple braucht die Patente evtl., um Android kaputt zu klagen...
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macmuckel
macmuckel02.07.11 13:09
War es nicht mal so, dass ein Patent verfällt, wenn man es nicht in einem bestimmten Zeitraum in einem Produkt einsetzt?
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morszeck02.07.11 13:15
Interessant ist es, dass ein

"Konsortium aus Apple, EMC, Ericsson, Microsoft, RIM und Sony"

aus lauter Konkurrenten besteht. Da haben die sich mal zu einem Haufen zusammen gerauft. Denn wer den Posten an Patenten für sich alleine beanspruchen würde, der hätte einiges in der Hand. Ich denke, wenn jeder für sich geboten hätte, wären sicherlich mehr als nur 4,5 Milliarden geboten worden. Das wäre sicherlich eine schmutzige Bieterschlacht geworden.
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sierkb02.07.11 13:30
morszeck:
Konsortium aus Apple, EMC, Ericsson, Microsoft, RIM und Sony
Irgendwie schon fast auffällig, dass es nahezu dieselbe Zusammenstellung dieses Bieter-Konsortiums ist, wie das von Microsoft initiierte und organisierte Bieter-Konsortium CPTN Holdings LLC, dem ebenfalls die im gegenseitigen Wettbewerb stehenden Unternehmen angehören: Microsoft, Apple, EMC und Oracle, und die insgesamt 882 Patente bzw. das Tafelsilber von Novell unter sich aufteilen dürfen für insgesamt 450 Mio US$ in cash .

Wenn's was zu verteilen gibt, dann sind wohl alte Rivalitäten Schnee von gestern bzw. man rauft sich am Futtertrog zusammen und geht ungewöhnliche Allianzen ein nach dem Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" -- im vorliegenden Fall bzgl. der Nortel-Patente (und evtl. auch im Fall der Novell-Patente?) haben wohl die genannten und sich in dieser Allianz zusammentuenden Unternehmen alle anscheinend einen gemeinsamen Feind: Google.
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Tiger
Tiger02.07.11 13:37
macmuckel
War es nicht mal so, dass ein Patent verfällt, wenn man es nicht in einem bestimmten Zeitraum in einem Produkt einsetzt?

Das wäre SEHR wünschenswert, ist aber leider nicht so.
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o.wunder
o.wunder02.07.11 13:39
Waldi:
Patente hat man nicht für die Weiterentwicklung, sondern um seine Weiterentwicklung zu schützen, also hauptsächlich als Verteidigungspool und Verhandlungsmasse.

Es ist ein unsägliches Schachern mit den Patenten.

Ein Patentschutz dürfte es nur bei Patentanwendung und auch nur für einen eng begrenzten Zeitraum geben, sagen wir mal 5 Jahre. Und auch nur für den Erfinder des Patentes. Patente dürften nicht verkaufbar sein.

träum ...
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o.wunder
o.wunder02.07.11 13:46
Selbst Richter(-innen) sind ja anscheinend von dem System genervt.

Siehe:
“Können wir uns nicht einfach alle vertragen?”, fragte die Richterin Lucy Koh in einer Anhörung zwischen den Streithähnen Samsung und Apple und lässt damit ihre reißenden Geduldsfäden blicken.

Die USA wollten so ein System, nun müssen die Richter halt mit den daraus resultierenden Klagen fertig werden und entscheiden und nicht rumlammentieren! Hart durch greifen, oder das Patentsystem endlich renovieren, die Richter hätten es in der Hand. Sollen Sie doch mal ein paar sehr harte Urteile fällen, dann wird man sehen ob Trivialpatente noch weiter Bestand haben werden, aber ohne Aufschrei keine Änderung.
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Quickmix
Quickmix02.07.11 13:50
Rockstar schlägt Ranger, cool
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o.wunder
o.wunder02.07.11 14:16
warum sich Google wohl nicht zu Rockstar geschlagen hat?
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snowman-x02.07.11 14:24
warum?!

weil Apple,RIM und MS alles gegner der android plattform sind... RIM muss sich bald hinter HTC einreihen, MS will windows phone 7/8 stärker nach vorne bringen und apple will seine position halten!
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Tiger
Tiger02.07.11 16:06
o.wunder

Die Richter können da wenig dagegen tun, sie müssen sich an geltendes Recht halten.

Wichtig wäre, dass schon bei der Entscheidung was schützenswert ist und was nicht weniger großzügig abgenickt wird.
Ausserdem müsste es deutlich leichter sein gegen Patente vorzugehen, sprich den Patentschutz aufheben zu lassen.

Und was natürlich ganz toll wäre, was aber sicher nie assieren wird: einem Patent müsste nach einer gewissen Frist ein Marktreifes Produkt folgen, und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern ein echtes Produkt das von Kunden käuflich erworben werden kann.

Leider ist das Patent- und Markenrecht weltweit fast komplett harmonisiert weshalb auch in Europa solche Pantente und damit einhergehend die Klagen immer mehr zunehmen.

Ändern wird sich so schnell nichts.
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Andreas Hofmann02.07.11 16:14
macmuckel
War es nicht mal so, dass ein Patent verfällt, wenn man es nicht in einem bestimmten Zeitraum in einem Produkt einsetzt?

Nein, das ist nur ein Wunsch vieler.

Sicher würde das gegen Patenttrolle mit Trivialpatenten helfen aber leider auch berechtigte Forderungen unterbinden. Stell Dir vor Du hast etwas entwickelt, dass irgendwas enorm kostengünstiger, effizienter oder überhaupt erst möglich macht. Dies in ein Produkt umzusetzen kann bis zum Break Even zig Millionen oder bei entsprechender Konkurrenz Milliarden kosten, unmöglich für eine Privatperson oder ein kleines Unternehmen so etwas zu finanzieren. Ein extrem beschleunigtes Verfallsdatum für Patente ohne Produkt würde dazu führen, dass oft alle Interessenten dies abwarten, um den Erfinder um seinen Lohn zu bringen. Im Ergebnis würden dann viele ihr Wissen einfach nicht mehr bekannt machen, zum Nachteil aller.

Gut, man kann Diskutieren ob es den kleinen Erfinder oder das kleine Erfinder-Unternehmen noch so häufig gibt, also ob das wirklich ein Verlust wäre, aber so einfach "kein Produkt zum Patent" = Patenttroll kann man sicher nicht sagen.
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Tiger
Tiger02.07.11 16:53
Andreas Hofmann

Da hast du sicherlich recht, wobei man für diese Fälle sicher eine Lösung findet, wenn man danach sucht.

Man könnte zum Beispiel für kleine Unternehmen und Privatpersonen, die finanziell nicht in der Lage sind die Idee umzusetzen eigene Lösungen anbieten.

Das Hauptproblem sind aber eben große Firmen, die alles mögliche schützen lassen nur um alle Eventualitäten abzudecken.

Ganz verbieten sollte man Unternehmen, die Patente aufkaufen um danach Lizenzgebühren einzuklagen und die ausschließlich damit ihr Geld verdienen.
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sierkb03.07.11 01:01
Interessante Notiz am Rande:

Google, hat das Geschacher um die Nortel-Patente verloren, das ist nun bekannt. Weniger bekannt ist, was für interessante Gebote Google da auf den Tisch gelegt hat, wenn man sich allein die Zahlen dieser Gebote mal näher anschaut:

I Programmer: Google bid what for Nortel patents!

Reuters: Dealtalk: Google bid "pi" for Nortel patents and lost

Gefunden via:
Slashdot: Google Bid Pi Billion Dollars For Nortel Patents

Das sind alles zufälligerweise Konstanten aus der Mathematik:

1. Gebot: US$ 1,902,160,540 ≙ Brunsche Konstante B2 ≈ 1.902160583104… (Grenzwert für Primzahlzwillinge)

2. Gebot: US$ $2.614.972.128 ≙ Meissel-Mertens-Konstante M ≈ 0,2614972128… (Grenzwert der Differenz zwischen der harmonischen Reihe aus den Primzahlen abzüglich des doppelten natürlichen Logarithmus)

3. Gebot: US$ $3.14159 Milliarden ≙ Kreiszahl Pi π ≈ 3.14159… (Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser)

Möglicherweise nahm Google diesen Bieterwettstreit um die Nortel-Patente weniger ernst, und man hatte nur Spaß dabei oder wollte die Mitbieter ein wenig lächerlich machen, oder Google wollte seine Gebote schlicht nur ein wenig würzen und besonders machen:
Reuters
Math whizzes might recognize these numbers as Brun's constant and Meissel-Mertens constant, but it puzzled many of the people involved in the auction, according to three people with direct knowledge of the situation on Friday.

"Google was bidding with numbers that were not even numbers," one of the sources said.

"It became clear that they were bidding with the distance between the earth and the sun. One was the sum of a famous mathematical constant, and then when it got to $3 billion, they bid pi," the source said, adding the bid was $3.14159 billion.

"Either they were supremely confident or they were bored."

It was not clear what strategy Google was employing, whether it wanted to confuse rival bidders, intimidate them, or simply express the irreverence that is part and parcel of its corporate persona. Whatever its reasons, Google's shenanigans (dt.: "Spielerei, Unfug") did not work.

Google hat's wohl sehr mit der Mathematik und solchen Zahlenspielereien und -rätseln. Vor kurzem schon einmal versteckten sie ein interessantes mathematisches Rätsel in ihrem ersten Promo-Video fürs CR-48 Chromebook, als es darum ging, eines der ersten Test-Exemplare zu gewinnen -- geschickt und im Video ganz nebenbei eingebaut (man achte auf die Schultafel ab Minute 2:22): . Sylvain Zimmer war der Erste, der das Rätsel löste (seine Beschreibung hier: ) und der daraufhin ein CR-48 Chromebook gewann.

Weitere aktuelle Rätsel von Google, um ein Chromebook zu gewinnen: .
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zornzorro03.07.11 23:42
Seehhrr schlau eingefädelt, aber ich hätte von Apple ehrlich gesagt auch nichts anderes erwartet - die Jungs in Cupertino sind einfach der Hammer!
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