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Video: Wie Apple vor 25 Jahren die fehlgeschlagene Spielekonsole "Pippin" anpries

Spielen, Musik hören und im Internet surfen: Die meisten Menschen nutzen dafür heutzutage regelmäßig ein Smartphone oder Tablet. Vor 25 Jahren war daran noch nicht zu denken – wer etwa elektronisch zocken wollte, musste zu Computer oder Spielekonsole greifen. Auch Apple brachte seinerzeit in Zusammenarbeit mit einem japanischen Unternehmen ein solches Gerät auf den Markt. Allerdings ohne Erfolg: "Pippin", so der Name, wurde zu einem der Flops des heute wertvollsten Unternehmens der Welt.


Promo-Video richtete sich an Entwickler
Der YouTube-Nutzer Grooveraider hat bereits vor geraumer Zeit ein Promo-Video entdeckt und auf der Plattform veröffentlicht, mit dem Apple vor allem Entwickler ansprechen wollte. Schon damals galt nämlich, was heute Allgemeingut ist: Ohne Apps, im Falle von Pippin natürlich vor allem Spiele, lässt sich die beste Hardware nicht an die Frau oder den Mann bringen. Dabei stellte der kalifornische Konzern, der die Konsole entwickelt hatte, neben Games auch andere Anwendungsmöglichkeiten vor, durch die sich das hauseigene Gerät von den Mitbewerbern der damaligen Zeit unterscheiden sollte.


Spielekonsole mit CD-Laufwerk und Modem
Pippin war nämlich zwar als Spielekonsole konzipiert, spielte aber auch Audio-CDs ab und war netzwerkfähig, ließ sich also auch für das Surfen im – damals noch ziemlich übersichtlichen – Internet nutzen. Hierfür verfügte das Gerät über ein eingebautes Modem, welches Daten mit maximal 33,6 Kilobit/Sekunde übertragen konnte. Im Inneren werkelte ein Prozessor des Typs PowerPC 603 mit einer Taktfrequenz von 66 Megahertz, als Betriebssystem kam eine angepasste Version von Mac OS zum Einsatz.


Gleiche Hardware-Plattform wie beim Macintosh
Als einen der größten Vorzüge von "Pippin" stellt Apple in dem Promo-Video die Hardware-Plattform dar: Diese basiere auf dem Macintosh, das mache es Developern sehr leicht, Spiele und Anwendungen etwa im Bildungsbereich zu entwickeln. Sehr viele Studios und Programmierer konnte Apple allerdings nicht für die hauseigene Konsole begeistern, gerade einmal ein paar Handvoll Titel erschienen für "Pippin". Der Marktmacht der damals bereits etablierten Hersteller Sony (PlayStation) und Sega (Saturn) konnte der kalifornische Konzern nichts entgegensetzen.

Lediglich 42.000 Geräte wurden verkauft
Apple wollte "Pippin" nicht selbst vermarkten, sondern Produktion und Verkauf anderen Unternehmen überlassen, welche hierfür eine Lizenz erwerben konnten. Einziger Anbieter blieb letztlich jedoch der japanische Hersteller Bandai, welcher das Gerät ab März 1996 unter eigenem Namen im Japan verkaufte. Am 1. September kam "Pippin" für knapp 600 US-Dollar in den USA auf den Markt. Weltweit wurden bis zur Einstellung der Konsole im Jahr 1997 lediglich rund 42.000 Geräte verkauft. Das Multimedia-Gerät aus Cupertino gehört damit zu den größten Flops, welche Apple sich in seiner mittlerweile mehr als 44-jährigen Geschichte leistete.

Kommentare

Niederbayern
Niederbayern17.08.20 15:30
600$ und dazu noch ein Name der ausm 1€ Laden hätte sein können. Man hätte es vielleicht vorhersehen können🤔
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ssb
ssb17.08.20 15:40
Dennoch eines der wenigen Apple-Geräte, welche ich wohl nicht mehr bekommen werde, obwohl ich sie gerne in meiner Sammlung hätte.
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subjore17.08.20 15:44
Ich denke sie werden ihre nächste Konsole mit ganz ähnlichen Argumenten bewerben. Mal schauen ob die ende nächsten Jahres eine vorstellen.
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Legoman
Legoman17.08.20 15:50
War Pippin nicht jener schusselige Unglücksrabe bei "Herr der Ringe"?
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coin_op17.08.20 16:12
Hmmmm was hat den Steve Jobs zu dem abgelassen Is was bekannt?
Niederbayern
600$ und dazu noch ein Name der ausm 1€ Laden hätte sein können. Man hätte es vielleicht vorhersehen können🤔
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milk
milk17.08.20 16:18
ssb
Dennoch eines der wenigen Apple-Geräte, welche ich wohl nicht mehr bekommen werde, obwohl ich sie gerne in meiner Sammlung hätte.
Ab und zu tauchen die auch mal zu normalen Preisen bei ebay und co auf, und wenn du den Apple-Bonus nicht zahlen willst, dann such nach Bandai Pippin oder Atmark Pippin.
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Klack3er
Klack3er17.08.20 16:26
Es gibt von der Konsole auch eine Variante die in Europa 1997 auf den Markt hätte kommen sollen, ist dann aber wohl nicht mehr passiert weil Steve Jobs kurz davor den Stecker gezogen hat. Die sind dann schwarz statt weiß und wohl mit Abstand das seltenste Modell weil die halt nie frei verkäuflich waren und nur ganz wenige überhaupt produziert wurden. Die Variante ist dann auch Jenseits von Gut und Böse wenn es zum Preis kommt unter Apple-Sammlern. Gibt es auch ein interessantes Video zu:

+1
Phil Philipp
Phil Philipp17.08.20 17:04
Die Leute, die im verlinkten Video (oben im Artikel) den Pippin vorstellen, sehen alle aus, wie eben erst Abitur gemacht. Krass.
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iPat17.08.20 17:04
ssb
Dennoch eines der wenigen Apple-Geräte, welche ich wohl nicht mehr bekommen werde, obwohl ich sie gerne in meiner Sammlung hätte.

Die weiß/grauen Pippins gibts doch bei eBay zu Hauf (meisst von japanischen Verkäufern). Also an Angeboten sollte es nicht mangeln...

Ich hab selbst in meiner Sammlung 5 Stück. Davon einen Prototypen mit SCSI-Verbindungskabel, das nach außen geführt ist. Ein Demo-Model und zwei schwarze europäische Modelle von Katz-Media

Aber die Standard-Modelle Atmark von Bandai Japan sollten kein Problem sein...
+2
EThie17.08.20 18:25
Legoman
War Pippin nicht jener schusselige Unglücksrabe bei "Herr der Ringe"?
Nein, Pippin (der Kleine, der Kurze) war der Vater Karls des Großen.
+1
wolf2
wolf217.08.20 22:40
wenn ich mich recht erinnere hatte das teil nur 8mb ram, in den das system (ein 7.5er mir eigenem systemenabler) und! die anwendung reinpassen mussten.
eine macromedia director anwendung konnte man mit 6mb gerade so zum laufen bringen, d.h. 2 mb blieben für das system, was zuwenig war.
somit waren sämtliche multimedia-cd-roms mal grundsätzlich aussen vor.
und arrogant war apple schon damals und ist auf die entwicklerkritik nicht wirklich eingegangen.
raunzen, mosern, sumpern, sudern, was uns bleibt.
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Der echte Zerwi18.08.20 05:16
coin_op
Hmmmm was hat den Steve Jobs zu dem abgelassen Is was bekannt?
Niederbayern
600$ und dazu noch ein Name der ausm 1€ Laden hätte sein können. Man hätte es vielleicht vorhersehen können🤔

Steve war zu dem Zeitpunkt nicht bei Apple, sondern bei NeXT.
+2

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