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US-Wettbewerbsaufsicht überprüft Übernahme der Nortel-Patente durch Konsortium

Wie Cnet meldet, findet nach der erfolgreichen Ersteigerung der Nortel-Patente durch ein Konsortium aus Apple, EMC, Microsoft, Research In Motion sowie Sony Ericsson nun zunächst eine Überprüfung durch die US-Wettbewerbsaufsicht statt. Das Konsortium zahlte rund 4,5 Milliarden US-Dollar für die mehr als 6.000 Nortel-Patente, die neben der Mobilfunktechnik auch die Bereiche Netzwerk, Optik, Sprache, Internet und Halbleiter abdecken. Der Patent-Pool umfasst damit fast alle Gebiete moderner Mobilfunktechnik und könnte von allen Mobilfunkunternehmen lizenziert werden. Neben dem Konsortium hatten auch Google und Intel großes Interesse an den Nortel-Patenten, waren aber Gerüchten zufolge nicht bereit, mehr als rund 4,1 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Im Zuge der Überprüfung will die Wettbewerbsaufsicht unter anderem die Patent- und Lizenzpläne des Konsortiums näher beleuchten. So könnte der Patentübernahme beispielsweise nur unter Auflagen zugestimmt werden, um mögliche Klagen gegen Konkurrenten wie Google einzuschränken.

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Kommentare

Grolox01.08.11 12:39
Was wiederrum beweisen würde , wie wichtig
Google für den amerikanischen Geheimdienst ist.

Wenn nicht Google sondern Apple sich beschwert hätte
wäre keine Wettbewerbsbehörde tätig geworden.
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o.wunder
o.wunder01.08.11 12:47
Ich denke hier geht es mehr im die Monopolbildung.
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Kovu
Kovu01.08.11 12:53
Also wenn schon ein Oligopol.
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MetallSnake
MetallSnake01.08.11 13:29
Warum hatten Google und Intel sich nicht vor der Versteigerung dem anderen Konsortium angeschlossen?
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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sierkb01.08.11 19:41
MetallSnake:

Lies mal die Hintergründe zu dem Ganzen. Dieses ominöse "Rockstar Bidco LP"-Konsortium hatte sich erst gebildet, nachdem bekannt geworden war, dass Google bei dieser Versteigerng mitmacht. Und "zufälligerweise" bieten in diesem dann im Verlauf von Apple angeführten Konsortium genau die Firmen mit, die offenbar am wenigsten Interesse daran haben, dass von diesem Kuchen auch nur irgendwie ein einziges Stück an Google geht. Nur so ist wohl auch die Rekord-Erlösesumme von 4,5 Milliarden US-Dollar zu erklären, die dieses Konsortium am Ende für sich verbuchen konnte. Die bislang höchste je erzielte Summe bei einer Auktion dieser Art. Sprich: diesem Konsortium war anscheinend bereit, jeden Preis für diese Nortel-Patente zu zahlen -- Hauptsache, Google bekommt nix ab (wenn man sich in einem Konsortium zusammentut, dann wird's ja offenbar für den Einzelnen billiger bzw. nur so und auf diese Art sind solche Rekord- und Mondpreise überhaupt für solche Unternehmen zu schultern).

Und genau das wird jetzt eben von den Behörden untersucht, ob's da mit rechten Dingen zugegangen ist, wenn man sich bei einer solchen Auktion auf diese Weise zusammenschließt gegen einen einzigen Gegner.
Gerade vor dem Hintergrund, dass so ein sehr ähnlich gearteter Zusammenschluss letztes Jahr schon mal stattgefunden hat als es darum ging, das Tafelsilber von Novell/Attachmate zu bekommen in Gestalt von 800 Patenten. Auch da gab's ein extra dafür gebildetes Konsortium, gegründet und angeführt von Microsoft. Mit im Boot: Apple, Oracle, EMC.

Ob die genannten Protagonisten in beiden Auktionen und Fällen sich da Patente besorgen, um sie gegen Linux, Open-Source und insbesondere auch Google (die ja auf diesen Gebieten sich eben besonders hervortun und davon leben) zu positionieren?
Auch in diesem Fall ermitteln die Behörden, ob das alles mit rechten Dingen zu tun hat und ob das dort gebildete Konsortium die ergatterten Patente überhaupt behalten darf, weil eben durchaus zu hinterfragen ist, welchen Wert diese einzelnen Patente denn überhaupt für diese Unternehmen haben, oder ob's da schlicht nur um's "Haupsache: Haben wollen" ging und um sich gegen Google bzw. Android positionieren zu können bzw. da eine Patentfront aufbauen zu können.

In beiden Fällen: Apple mittendrin statt nur dabei. Zusammen mit Microsoft und Hand in Hand ganz vorne vorne weg. Die Behörden ermitteln.

Derweil merkt man bei Google, was da abgeht und sich gegen sie offenbar zusammenbraut, und man tut sich mit IBM zusammen bzw. kauft von denen Patente, um in diesem (möglicherweise sehr dreckigen) Kampf besser dazustehen und auch ein paar Patente als Verhandlungsmasse im Köcher zu haben: .

Kein rühmliches Thema, bei dem Apple da nicht nur mitmacht sondern sich durchaus da sogar noch an die Spitze stellt. Eigentlich ein absolut dreckiger Sumpf. Eine Ausgeburt des völlig verkommenden Patentsystems in den USA, den ursprünglichen Sinn und Zweck des Patentsystems bis ins Extreme pervertierend. Das alles ist nur noch krank und pervers. Was Anderes fällt einem dazu nicht mehr ein. Leider wissen die Protagonisten das auch, treibens's aber immer munter weiter bzw. finden immer neue Spitzen, die sie dem Ganzen aufsetzen können, um das Bisherige an Perversion noch zu toppen, anstatt das mal langsam zurückzuschrauben bzw. dem Ganzen zu entsagen und sich einig zu sein, bei sowas einfach nicht mehr mitzumachen und gemeinsam mit der Politik Auswege aus dieser so gegen die Wand gefahrenen Situation zu finden (es gibt ja durchaus Unternehmen, die bereits sind, da nicht mehr mitzumachen und die Mitmachwilligen helfend unter die Arme greifen [url][/url], IBM gehört mittlerweile zu den diesbzgl. Geläuterten dazu. Nebst einigen anderen: , ).
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Grolox01.08.11 23:01
sierkB......
und wenn Google die Patente erworben hätte
wär für dich alles in Ordnung ....ja ?
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sierkb01.08.11 23:33
Grolox:

Insofern wäre sie für mich da jedenfalls mehr in Ordnung gewesen als dass Google nicht systematisch und seit Jahren Front gegen Linux und Open-Source macht (wie das z.B. Microsoft seit Jahren mal mehr mal weniger agressiv macht, und wie es Microsoft und Apple derzeit gegen Android machen) und Google sich bzgl. des Füllens seines Patent-Portfolios bislang eher zurückgehalten hat. Darum geht es ja: Google hat, gemessen an anderen, ziemlich wenig Patente in seiner Rückhand und ist im Patentkampf bislang eher schwach aufgestellt. Bisher brauchten sie das auch nicht bzw. haben da offensichtlich wenig oder zu wenig Wert draufgelegt, weil sie es bisher vorgezogen haben, mit ihren Produkten auf dem Markt zu trumpfen und nicht über einen Sack voll Patent-Papiere, der dann beim Kampf vor Gericht und über Patent-Anwälte herhalten darf und die Patent-Anwälte die Geschicke der Firma bestimmen. Das mag sich jetzt so langsam ändern, wenn sie zunehmend über diese Patent-Front direkt (und indirekt über ihre Android einsetzenden Kunden) angegriffen werden und da Auseinandersetzungen drohen.

Außerdem schau Dir mal an, wie sich Google beim Bieten um die Nortel-Patente verhalten hat: wenn die mit Summen geboten haben, die zufälligerweise mit den Zahlenfolgen mathematischer und physikalischer Konstanten übereinstimmen (zuerst die Brunsche Konstante, dann die Meissel-Mertens-Konstante, und am Schluss die Kreiszahl Pi), dann zeigt auch das ein wenig, wie Google insgesamt zu diesem Patent-Geschacher steht und jenes in diesem Fall offenkundig mit etwas weniger Ernst betrieben hat als die anderen Mitbieter bzw. dieses fragwürdige Bieter-Konsortium, das ihnen gegenüberstand.

Reuters: Dealtalk: Google bid "pi" for Nortel patents and lost

Engadget: Nortel-Patente: Google bietet mit Pi und der Entfernung der Erde zur Sonne
"Google bot mit Beträgen, die nicht runde Beträge waren. Es zeigte sich, dass sie mit der Distanz zwischen der Erde und der Sonne boten. Einmal war es eine berühmte mathematische Konstante und dann, bei 3 Milliarden, boten sie Pi. Entweder waren sie sich ihrer Sache äußerst sicher, oder sie waren gelangweilt."
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sierkb02.08.11 00:01
Grolox:

Auf diesem Parkett, wo sich nur noch gegenseitig verklagt wird und es darum geht, wer den größten Sack voller Patente hat und die besten Patent-Anwälte, um daraus das meiste Geld zu machen, auf diesem Gebiet ist Google relativ ungeübt. Das ist eher ungewohntes Terrain für Google und gewiss auch nicht deren Leit-Maxime, von der sie sich gerne leiten und bestimmen lassen (wollen) oder auch selber bestimmen wollen. Google will via Technik, Köpfchen und Ideen brillieren und überzeugen. Und nicht via Patent-Anwälte und Gerichte.
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